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Umbau S-Bahnhof Karlshorst und Treskowallee - Bauzeitraum ab 01/2018
geschrieben von Arnd Hellinger 
@B-V 3313 hat Planungen aus DR-Zeiten für den Bahnhof Karlshorst erwähnt. Was war denn damals vorgesehen?

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
B-V 3313
@André: Ist es nicht überall so, dass bei gescheiterten oder länger dauernden (whatever...) Bauvorhaben immer die Kleinen zur Verantwortung gezogen werden und die Großen kommen gut raus? Heute natürlich mit pervers hohen Abfindungen und Boni.

Bin grob bei Dir, aber stimmt, heutzutage ist das alles extrem krass geworden. Wobei, um beim schönen Beispiel "Mukran" zu bleiben: Wären der Hafen, die Gleisanlagen oder die Fährschiffe nicht termingerecht fertiggeworden bei einem so volkswirtschaftlich wichtigen Projekt, hätten die zugehörigen Direktoren keine Zukunft mehr gehabt, da zählte kein "kann ich nix für".

Aber darum gings mir eigentlich nicht. Das Verständnis über den Sinn der Aufgabe und die eigene Verantwortung war eine ganz andere. Da wurde eben organisiert, gemacht und gedreht, damit es irgendwie geht und läuft und rollt. Heutzutage klappt das vielleicht noch punktuell bei einem Oder-Hochwasser oder in den ersten Jahren bei den VDE-Projekten (um mal beim Verkehr zu bleiben), aber ansonsten spielt jeder nur das kleine Rädchen und ist mehr mit dem Aufrechterhalten seiner Verantwortungsgrenzen beschäftigt, als sich einer bestimmten Sache mit voller Überzeugung zu widmen. Politik und Verwaltung genauso wie freie Wirtschaft.

Viele Grüße
André
Zitat
andre_de
Zitat
B-V 3313
@André: Ist es nicht überall so, dass bei gescheiterten oder länger dauernden (whatever...) Bauvorhaben immer die Kleinen zur Verantwortung gezogen werden und die Großen kommen gut raus? Heute natürlich mit pervers hohen Abfindungen und Boni.

Bin grob bei Dir, aber stimmt, heutzutage ist das alles extrem krass geworden. Wobei, um beim schönen Beispiel "Mukran" zu bleiben: Wären der Hafen, die Gleisanlagen oder die Fährschiffe nicht termingerecht fertiggeworden bei einem so volkswirtschaftlich wichtigen Projekt, hätten die zugehörigen Direktoren keine Zukunft mehr gehabt, da zählte kein "kann ich nix für".

Aber darum gings mir eigentlich nicht. Das Verständnis über den Sinn der Aufgabe und die eigene Verantwortung war eine ganz andere. Da wurde eben organisiert, gemacht und gedreht, damit es irgendwie geht und läuft und rollt. Heutzutage klappt das vielleicht noch punktuell bei einem Oder-Hochwasser oder in den ersten Jahren bei den VDE-Projekten (um mal beim Verkehr zu bleiben), aber ansonsten spielt jeder nur das kleine Rädchen und ist mehr mit dem Aufrechterhalten seiner Verantwortungsgrenzen beschäftigt, als sich einer bestimmten Sache mit voller Überzeugung zu widmen. Politik und Verwaltung genauso wie freie Wirtschaft.

Viele Grüße
André
André,
ich habe keine Ahnung, in welchem Laden Du arbeitest, aber zumindest fuer die freie Wirtschaft gilt Deine Feststellung generell nicht. Ich habe jahrzehntelang in Deutschland, Grossbritannien und den USA gearbeitet und in allen Faellen galt die Maxime: "You find a problem, you own it", d.h. wenn ich ein Problem entdecke, ist es meine Pflicht, es auch zu loesen. Ich hatte mehrere Chefs, die wegen Unvermoegen bzw. schlechter Projektleitung gefeuert wurden und glaube mir, die sind nicht mit einer grossartigen Abfindung und einem neuen besser bezahlten Job weggegangen. In den Chefetagen vernuenftiger Firmen spricht sich schnell herum, wer schlechte Arbeit leistet. Das mag im Berliner Kluengel anders sein...
Henner
Zitat
andre_de

Bin grob bei Dir, aber stimmt, heutzutage ist das alles extrem krass geworden. Wobei, um beim schönen Beispiel "Mukran" zu bleiben: Wären der Hafen, die Gleisanlagen oder die Fährschiffe nicht termingerecht fertiggeworden bei einem so volkswirtschaftlich wichtigen Projekt, hätten die zugehörigen Direktoren keine Zukunft mehr gehabt, da zählte kein "kann ich nix für".

Um mal bei dem Beispiel Mukran zu bleiben: Da gab es jede Woche eine Besprechung bei Dr. Rentner, stv. Minister für Seeverkehr und Hafenwirtschaft. Da wurde über Baustand und Probleme berichtet. Dadurch wurden Probleme schnell erkannt und Lösungen gesucht (und auch gefunden).
Zitat
Bd2001
...Um mal bei dem Beispiel Mukran zu bleiben: Da gab es jede Woche eine Besprechung bei Dr. Rentner, stv. Minister für Seeverkehr und Hafenwirtschaft. Da wurde über Baustand und Probleme berichtet. Dadurch wurden Probleme schnell erkannt und Lösungen gesucht (und auch gefunden).

Und Du glaubst wirklich, in erfolgreichen Firmen wird das heute nicht genauso gehandhabt? Ich erinnere mich an wichtige Projekte in der Halbleiterindustrie fuer anspruchsvolle Kunden wie Samsung, IBM oder Intel, wo ausser den woechentlichen Projektbesprechungen taegliche 15min-Updates und monatliche Besprechungen (bei Problemen deutlich oefter) mit der Firmenleitung stattfanden. Und ja, die Firmenleitung bestand aus hervorragenden Fachleuten, die haeufig selbst zur Loesung beitrugen. Alle diese Fachleute hatten auch gute BWL-Kenntnisse. Ich selbst habe mindestens 1x im Jahr an einem mehrtaegigen Crashkurs in Finanzdingen/planung teilnehmen "duerfen".
Henner
Zitat
md95129
Zitat
Bd2001
...Um mal bei dem Beispiel Mukran zu bleiben: Da gab es jede Woche eine Besprechung bei Dr. Rentner, stv. Minister für Seeverkehr und Hafenwirtschaft. Da wurde über Baustand und Probleme berichtet. Dadurch wurden Probleme schnell erkannt und Lösungen gesucht (und auch gefunden).

Und Du glaubst wirklich, in erfolgreichen Firmen wird das heute nicht genauso gehandhabt? Ich erinnere mich an wichtige Projekte in der Halbleiterindustrie fuer anspruchsvolle Kunden wie Samsung, IBM oder Intel, wo ausser den woechentlichen Projektbesprechungen taegliche 15min-Updates und monatliche Besprechungen (bei Problemen deutlich oefter) mit der Firmenleitung stattfanden. Und ja, die Firmenleitung bestand aus hervorragenden Fachleuten, die haeufig selbst zur Loesung beitrugen. Alle diese Fachleute hatten auch gute BWL-Kenntnisse. Ich selbst habe mindestens 1x im Jahr an einem mehrtaegigen Crashkurs in Finanzdingen/planung teilnehmen "duerfen".
Henner

Unbestritten. Aber Du schreibst ja selbst: "in erfolgreichen Firmen....". Mukran war ja nur Beispiel das es auch bei staatlichen Bauvorhaben zu einer Zeit- und Termingerechten Fertigstellung kommt wenn die "die da oben" in das Projekt eingebunden sind und entsprechend verantwortlich sind.

Nun gehen wir mal wieder zurück zum BER und vergleichen.
Gibt es eigentlich schon sichtbare Fortschritte (Bahnsteigdach S-Bahn, Gleisführung Straßenbahn) gegenüber der letzten Bilddokumentation?
Hallo!
Die "Rentnerberatung" war für die einschlägigen Bereiche legendär. Es hat auch in anderen Wrtschaftsbereichen weniger bekannte Gremien
dieser Art gegeben. Deren Ruf hing natürlich auch mit dem persönlichen Format des Leiters zusammen. (Das krasse Gegenteil war wohl die Mittagberatung in Leipzig)
Wenn in solchen Beratungen ein Bauleiter aufgetreten wäre und hätte ordentlich begründet, daß Plastedübel auch halten, und Stahldübel nicht verfügbar sind, dann wäre er rausgegangen und hätte weitergebaut. Beide, der Bauleiter und der stv. Minister hätten mit dem Ziel das Objekt zu bauen die Verantwortung übernommen. So etwas geht heute nur noch in einzelnen Teilen der privaten Wirtschaft und von dort kommen auch die positiven Beiträge der Mitforisten.
Im heutigen Gesellschaftssystem sind jedoch die Zustände wie sie Andre so schön komplex beschrieben hat, systemimmanent. Sie vergeuden einen großen Teil des Gesmtvermögens der Gesellschaft. Vor dem Hintergrund des gesamten gesellschaftlichen Reichtums fällt es nur nicht so auf. Das die Gesellschaft in der Lage wäre, hier wirkungsvoll entgegenzsteuern ohne bestimmte Demokratieaspekte auf Sinn und Opportunität zu prüfen und die heilige Mitbestimmung in Grenzen zu halten sehe ich aber nicht.
Grüße
Zitat
Rummelburg
Gibt es eigentlich schon sichtbare Fortschritte (Bahnsteigdach S-Bahn, Gleisführung Straßenbahn) gegenüber der letzten Bilddokumentation?

gibt es. Die Gleisführung der Straßenbahn ist jetzt komplett sichtbar. Die Oberleitungen werden auch schon gezogen. Wenn die Strasse weiter so Fortschritte macht, bin ich optimistisch, das es in der zeit bis zur geplanten Wiederinbetriebnahme pünktlich fertig wird. Hoffentlich ist der Haltepunkt unter der S-Bahn-Brücke dann auch soweit fertig gestellt. Mal sehen wie es dann mit den Ampelschaltungen weiter geht.
Wenn ich die Woche noch mal Zeit finde, mache ich mal neue Bilder.

Bei der Personenunterführung geht es auch vorran. Der Anschluss an den eingeschobenen Tunnel wird wohl auch bald betoniert.

Auf dem S-Bahnsteig ist leider noch nicht viel zu sehen, ob die bauarbeiten dort pünktlich fertig werden kann ich nicht beurteilen.
Allerdings hatte ich dort gestern Abend gesehen, das die Plattform vor dem Fahrstuhl oben fertig gestellt ist, und man den Fahrstuhl eigentlich wieder freigeben könnte. Die Bauabsperrung oben wurde schon entfernt. Leider wahr der Fahrstuhl noch außer Betrieb gesetzt.
Diese Bauinfo lag heute im Briefkasten


Interessant! Endlich Fortschritte.

Ein Bahnsteigdach ist aber noch nicht zu erkennen, es stehen bisher nur die Stützen?

Komme dort leider nicht so einfach vorbei. Deshalb wären Bilder natürlich Klasse!
soll denn das Dach bei dieser Sperrung schon kommen? Danach sieht es nicht wirklich aus
Zitat
Rummelburg
Interessant! Endlich Fortschritte.

Ein Bahnsteigdach ist aber noch nicht zu erkennen, es stehen bisher nur die Stützen?

Komme dort leider nicht so einfach vorbei. Deshalb wären Bilder natürlich Klasse!

Du hast Zeit, in jedem aktiven Thread unkonstruktiv über mangelnden Fortschritt zu nörgeln, aber Du hältst es für geboten, dass andere losfahren und Fotos machen. Interessante Vorgehensweise.
Zitat
Rummelburg
Ein Bahnsteigdach ist aber noch nicht zu erkennen, es stehen bisher nur die Stützen?

Wie oft denn noch? Es wurde schon im Februar 2019 entschieden, das Dach erst in den Sommerferien 2020 wieder aufzubauen, weil dazu der S-Bahnbetrieb in Karlshorst für 3-4 Wochen komplett eingestellt werden muss, was SenUVK und VBB für dieses Jahr wegen zu vieler anderer Bauarbeiten abgelehnt haben.

Mir wäre ja ein vollständig in 2019 fertiggestellter Bahnhof auch lieber, aber ich kann die dagegen sprechenden Gründe nachvollziehen...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
Rummelburg
Ein Bahnsteigdach ist aber noch nicht zu erkennen, es stehen bisher nur die Stützen?

Wie oft denn noch? Es wurde schon im Februar 2019 entschieden, das Dach erst in den Sommerferien 2020 wieder aufzubauen, weil dazu der S-Bahnbetrieb in Karlshorst für 3-4 Wochen komplett eingestellt werden muss, was SenUVK und VBB für dieses Jahr wegen zu vieler anderer Bauarbeiten abgelehnt haben.

Mir wäre ja ein vollständig in 2019 fertiggestellter Bahnhof auch lieber, aber ich kann die dagegen sprechenden Gründe nachvollziehen...

Das ist in dieser Deutlichkeit auch an mir vorbeigegangen.

Ich frage mich aber: wieso konnte man dann nicht die derzeit durchgeführten Bauarbeiten auch in der 2020er Sperrung verlegen? War etwas so dringend, dass es nicht noch ein Jahr warten konnte? Und was dauert überhaupt am Aufbau des Daches 3-4 Wochen? (Die Stützen stehen ja z.T. schon, so dass man noch nicht mal mit notwendigen Baupausen durch härtendem Beton o.ä. argumentieren kann.)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.07.2019 06:33 von def.
Wie Arnd schrieb, muss zum Dachaufbau die Strecke voll gesperrt werden. Und dass hat die SenUVK und der VBB erst für Sommer 2020 zugelassen.

Gruß fairsein
Klar. Meine Frage war ja, ob die derzeitigen Bauarbeiten nicht um ein Jahr hätten verschoben werden können, wenn sowieso eine drei- bis vierwöchige Streckensperrung vonnöten ist.
Zitat
def
Klar. Meine Frage war ja, ob die derzeitigen Bauarbeiten nicht um ein Jahr hätten verschoben werden können, wenn sowieso eine drei- bis vierwöchige Streckensperrung vonnöten ist.

Das hätte die Sperrpause oder eingeschränkte Nutzbarkeit des Bahnsteigs aber auch nur verlängert, weil ja nicht am Dach und der darunter befindlichen Fläche gleichzeitig gearbeitet werden kann. Die von mir genannten 3-4 Wochen für das Dach beinhalten übrigens auch Auf- und Abbau der notwendigen Gerüste sowie den Austausch des östlichen Aufzugs.

Der Aufzug hätte übrigens während der jetzigen Arbeiten getauscht werden sollen, aber weder ThyssenKrupp noch Schindler, Otis oder Kone wollten für diesen Termin gebucht werden...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
def
Klar. Meine Frage war ja, ob die derzeitigen Bauarbeiten nicht um ein Jahr hätten verschoben werden können, wenn sowieso eine drei- bis vierwöchige Streckensperrung vonnöten ist.

Das hätte die Sperrpause oder eingeschränkte Nutzbarkeit des Bahnsteigs aber auch nur verlängert, weil ja nicht am Dach und der darunter befindlichen Fläche gleichzeitig gearbeitet werden kann. Die von mir genannten 3-4 Wochen für das Dach beinhalten übrigens auch Auf- und Abbau der notwendigen Gerüste sowie den Austausch des östlichen Aufzugs.

Der Aufzug hätte übrigens während der jetzigen Arbeiten getauscht werden sollen, aber weder ThyssenKrupp noch Schindler, Otis oder Kone wollten für diesen Termin gebucht werden...

Was mich bei diesen ganzen Sachen wundert ist wie das voriges Jahr alles in der vorgesehenen Zeit geschafft werden sollte.
Selbst wenn die genannten Gründe für den Abbruch letztes Jahr nicht eingetreten wären hätte das doch nie gereicht.
zuerst Bilder von der Nordseite der Brücke. (das 2. Bild ist von der Fußgängerüberführung aus aufgenommen)

Die Gleise liegen komplett, heute wurden Gleisbetten betoniert.


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