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Umbau S-Bahnhof Karlshorst und Treskowallee - Bauzeitraum ab 01/2018
geschrieben von Arnd Hellinger 
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def
Das ist ja wirklich ein absolutes Unding, danke für die Information. Aber in nur sechs Tagen ist wieder Sonntag - dann können wir uns wieder anhören, wie wichtig die Verkehrswende ist.

Immerhin: im Nahverkehrsplan (große pdf, S. 307/Abb. 87) ist das Gebiet als "Potentialgebiet für bedarfsorientierte Angebote" gekennzeichnet. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das eher ein billiges Trostpflaster ist. Eigentlich wäre es bei einem völlig neuen Wohngebiet angebracht, bei der Straßenplanung zumindest eine Buslinie mit 12-m-Bussen vorzusehen. Im konkreten Fall hätte nun eine Ringlinie vom S-Bahnhof Karlshorst über Carlsgarten, das neue Wohngebiet und die Treskowallee eingerichtet werden können.

Zumindest ist der Zeithorizont noch lang genug, als dass man Schlimmeres verhindern könnte: im Frühjahr soll der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan erfolgen (laut von Christian verlinkter Präsentation), da gibt es noch einige Beteiligungsphasen. Wenn man die weit von der Treskowallee entfernten Bauten wenigstens von den Dimensionen her reduzieren könnte...

Danke Dir für die Info mit dem Nahverkehrsplan. Das macht mich beinahe noch zorniger. Wenn man sich eh schon des Problems bewusst ist, dass man in dem Gebiet gar kein Angebot hat, warum kriegt man es dann bitte nicht hin, eines schnellstmöglich zu entwickeln? Und wieso kommt man dann als Bezirk zusammen mit den Eigentümern auf so ein Konzept, worin wieder der ÖPNV gar keine Rolle spielt? Alleine die Äußerung der Architektin, dass die Eltern ihre Kinder nicht in die Kita bringen können, weil es keine Stellplätze gibt! Woher bitte kommen die Eltern, dass sie zwingend mit dem Auto anreisen müssen?!
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Christian Linow
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Das ist ja wirklich ein absolutes Unding, danke für die Information. Aber in nur sechs Tagen ist wieder Sonntag - dann können wir uns wieder anhören, wie wichtig die Verkehrswende ist.

Immerhin: im Nahverkehrsplan (große pdf, S. 307/Abb. 87) ist das Gebiet als "Potentialgebiet für bedarfsorientierte Angebote" gekennzeichnet. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das eher ein billiges Trostpflaster ist. Eigentlich wäre es bei einem völlig neuen Wohngebiet angebracht, bei der Straßenplanung zumindest eine Buslinie mit 12-m-Bussen vorzusehen. Im konkreten Fall hätte nun eine Ringlinie vom S-Bahnhof Karlshorst über Carlsgarten, das neue Wohngebiet und die Treskowallee eingerichtet werden können.

Zumindest ist der Zeithorizont noch lang genug, als dass man Schlimmeres verhindern könnte: im Frühjahr soll der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan erfolgen (laut von Christian verlinkter Präsentation), da gibt es noch einige Beteiligungsphasen. Wenn man die weit von der Treskowallee entfernten Bauten wenigstens von den Dimensionen her reduzieren könnte...

Danke Dir für die Info mit dem Nahverkehrsplan. Das macht mich beinahe noch zorniger. Wenn man sich eh schon des Problems bewusst ist, dass man in dem Gebiet gar kein Angebot hat, warum kriegt man es dann bitte nicht hin, eines schnellstmöglich zu entwickeln? Und wieso kommt man dann als Bezirk zusammen mit den Eigentümern auf so ein Konzept, worin wieder der ÖPNV gar keine Rolle spielt? Alleine die Äußerung der Architektin, dass die Eltern ihre Kinder nicht in die Kita bringen können, weil es keine Stellplätze gibt! Woher bitte kommen die Eltern, dass sie zwingend mit dem Auto anreisen müssen?!

Beispiel in Familie- Eltern wohnen in Adlershof, Kitaplatz war nur in Schöneweide zu kriegen, Arbeitsstellen Lichtenberg/Spandau...

T6JP
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Logital
Wäre das Neubaugebiet nicht ein gutes Beispiel wo so ein autonomer Minibus gut erschließen könnte?

Eine Bushaltestelle in der verlängerten Waldowallee würde sicher einigen was bringen, aber vermutlich nur wenig den Bewohnern in den Neubauvierteln südlich der Sbahn, da der Anmarsch immernoch recht lang ist, man dort sicher nur alle 20 fahren würde und schon am S Karlshorst wieder aussteigen würde.

In der Theorie ja-allerdings ist das Wohngebiet von Anfang an als Hypothekenintensivhaltung mit zwei Autos pro Grundstück nebst 10qm Rasenfläche konzipiert worden.
Das Ding wird dann da wohl so rasant fahren, das mit laufen schneller ist.

T6JP
Zitat
VvJ-Ente
Du kannst deinen Radfahrer- durch Kinderhass ersetzen. Von März bis Oktober ist da reger Betrieb zwischen Wuhlheide und Wohngebiet.

Ohne Ampel ging es vorher auch-wer zum Schwimmbad will findet da die nächste Ampel...

T6JP
Zitat
Logital
Wäre das Neubaugebiet nicht ein gutes Beispiel wo so ein autonomer Minibus gut erschließen könnte?

Ich habe die autonomen (Mini)-Busse aller Hersteller aus der Berichterstattung bisher nur als sehr langsam fahrende Fahrzeuge in Erinnerung. Ab wann könnte denn echte Praxistauglichkeit realistisch sein?
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
VvJ-Ente
Du kannst deinen Radfahrer- durch Kinderhass ersetzen. Von März bis Oktober ist da reger Betrieb zwischen Wuhlheide und Wohngebiet.

Ohne Ampel ging es vorher auch-wer zum Schwimmbad will findet da die nächste Ampel...

T6JP

Vor 100 Jahren ging es auch ohne Auto. Sowas neumodisches wie Ampeln kannte man sowieso noch nicht. Die erste Berliner Ampel feiert in 4 Jahren ihren 100. Geburtstag.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
VvJ-Ente
Du kannst deinen Radfahrer- durch Kinderhass ersetzen. Von März bis Oktober ist da reger Betrieb zwischen Wuhlheide und Wohngebiet.

Ohne Ampel ging es vorher auch-wer zum Schwimmbad will findet da die nächste Ampel...

T6JP
Quer rüber geht es zum Rollschuhlaufen, Picknick, Drachen steigen lassen, Spaziergang mit und ohne Kinderwagen...

Die wenigsten Probleme mit der fehlenden Ampel haben übrigens deine geliebten Kampfradler - die ballern nämlich mit und ohne Ampel einfach mit 40 Sachen durch.
Zitat
VvJ-Ente
Quer rüber geht es zum Rollschuhlaufen, Picknick, Drachen steigen lassen, Spaziergang mit und ohne Kinderwagen...

Quer rüber geht es nicht bloß in die Wuhlheide, sondern quer rüber führt auch der Europaradweg R1, der sicherlich eine bessere Querung verdient. Mit allem anderen hast Du natürlich auch Recht, womit eine Ampel längst überfällig ist.

Zitat
VvJ-Ente
Die wenigsten Probleme mit der fehlenden Ampel haben übrigens deine geliebten Kampfradler - die ballern nämlich mit und ohne Ampel einfach mit 40 Sachen durch.

Auch wenn ich mir denken kann, wie Du es meinst, muss ich bei dem Terminus Kampfradler dennoch schmunzeln. Ich frage mich nämlich immer, was wohl die einschlägige Definition des Begriffs sein mag und ob ein Autofahrer, der auf dem Radstreifen hält und damit Radfahrer gefährdet, dann nicht auch ein Kampfparker ist, und ob Fußgänger, die sich unbehelligt auf Radwegen ausbreiten, nicht Kampfläufer sind.

Die Liste ließe sich bestimmt noch viel weiter fortsetzen. Spannender aber finde ich die Frage, was Menschen zu diesen scheinbar egomanischen Verkehrsteilnehmern werden lässt und ob Infrastruktur nicht ebenso ihren Teil dazu beiträgt.

Auch wenn ich nach einigen Jahren ohne Auto jetzt wieder ein Vehikel habe, lege ich die allermeisten Strecken in der Stadt mit dem Rad zurück. Die Dominanz des MIV ist dabei unübersehbar und gehört im Sinne einer Flächengerechtigkeit unbedingt zugunsten des Umweltverbunds korrigiert. Damit einher geht ingleichen das sichere Queren von Straßen sowohl für Fußgänger als auch Radfahrer.

Die Niederlande sind hierbei ohnehin in meinen Augen Vorbild und Vorreiter, selbst dann, wenn eine Hauptstraße ohne Ampel von einem Radweg gekreuzt wird. Ein Blick auf die Marga Klompélaan in Arnhem zeigt eindrücklich die infrastrukturellen Unterschiede zur Treskowallee.


Der Radschnellweg RijnWaalpad zwischen Nijmegen und Arnhem kreuzt die Marga Klompélaan in Arnhem ohne Ampel.
Zitat
VvJ-Ente
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
VvJ-Ente
Du kannst deinen Radfahrer- durch Kinderhass ersetzen. Von März bis Oktober ist da reger Betrieb zwischen Wuhlheide und Wohngebiet.

Ohne Ampel ging es vorher auch-wer zum Schwimmbad will findet da die nächste Ampel...

T6JP
Quer rüber geht es zum Rollschuhlaufen, Picknick, Drachen steigen lassen, Spaziergang mit und ohne Kinderwagen...

Die wenigsten Probleme mit der fehlenden Ampel haben übrigens deine geliebten Kampfradler - die ballern nämlich mit und ohne Ampel einfach mit 40 Sachen durch.

Wegen denen dann die Fußgängerlobby Verrat schreit.
Und bei Unfällen mit denjenigen, die sich aufm Rad einen Scheiss um die STVO scheren, gibt's genug Stoff für Gutachter und Anwälte, wenn ein Fußgänger verletzt wird.
Allerdings verlangt danach keiner Radwege verkehrlich zu beruhigen....

T6JP
Zitat
Arnd Hellinger
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Logital
@Mario

Dann hätte das meinetwegen so ablaufen müssen. Die Ampel stand dort ja nun mindestens zwei Jahre. Es gab dort auch mehrere unterschiedliche Bauzustände. Und es ist auch nur eine Ampel und kein ESTW.

Eingabe an den Verkehrsstadtrat von Lichtenberg mit der Bitte um ggf. notwendige Weiterleitung an SenUVK ist in Arbeit und geht vsl. morgen auf den elektronischen Postweg.

Es hat dann zwar doch noch einen Tag länger gedauert, aber folgendes "Fernschreiben" ging vorhin binär kodiert dem Bezirksamt Lichtenberg von Berlin zu:

Zitat
E-Mail vom 29.12-3020

Sehr geehrter Herr Bezirksbürgermeister Grunst,
sehr geehrter Herr Verkehrsstadtrat Schäfer,
sehr geehrte Damen und Herren,

nach Abschluss der Straßenbahnbaumaßnahme in der Treskowallee durch die BVG AöR wurde zum 14.12.2020 auch die mobile Lichtsignalanlage (LSA bzw. Ampel) im Bereich der Haltestelle "Hegemeisterweg" außer Betrieb genommen und ersatzlos zurückgebaut. Dies geschah offensichtlich in Umsetzung einer bauzeitlich befristeten straßenverkehrsrechtlichen Anordnung der Verkehrslenkung Berlin (bei SenUVK) und dürfte insofern formaljuristisch leider kaum angreifbar sein.

Vor dem Hintergrund der Belastung des fraglichen Abschnitts der Treskowallee mit über 55.000 Kraftfahrzeugen je Werktag und des ebenda - unabhängig vom zeitweiligen Umsteigepunkt zum/vom Schienenersatzverkehr während der Bauphasen - stark angewachsenen Querverkehrs von Radfahrern sowie Fußgängern (darunter auch viele Familien mit Kleinkindern sowie ältere Menschen) halte ich den Entfall der LSA für inakzeptabel. Ich kann diesbezüglich ebenso wenig nachvollziehen, weshalb es dem Bezirksamt Lichtenberg in der seit Februar 2016 andauernden Planfeststellungs- sowie nachfolgenden Realisierungszeit des Bauvorhabens ersichtlich nicht möglich war, bei SenUVK an dieser Querung die dauerhafte Einrichting einer Ampel zu erwirken.

Ich darf Sie daher nochmals bitten, die kurzfristige Wiedereinrichtung der mobilen LSA zu veranlassen und sich gegenüber den zuständigen Stellen darüber hinaus für die Schaffung einer dauerhaft sicheren Querungsmöglichkeit der Treskowallee im Bereich der Haltestelle Hegemeisterweg einzusetzen. Sollte Ihnen dies in eigener Zuständigkeit nicht möglich sein, bitte ich um Weiterleitung dieser Eingabe an den bei SenUVK entsprechend verantwortlichen Fachbereich.

Für Ihre Hilfe danke ich Ihnen vorab und wünsche Ihnen einen angenehmen Jahreswechsel.

Mit freundlichen Grüßen
Arnd Hellinger

Viele Grüße
Arnd
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T6Jagdpilot
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VvJ-Ente
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T6Jagdpilot
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VvJ-Ente
Du kannst deinen Radfahrer- durch Kinderhass ersetzen. Von März bis Oktober ist da reger Betrieb zwischen Wuhlheide und Wohngebiet.

Ohne Ampel ging es vorher auch-wer zum Schwimmbad will findet da die nächste Ampel...

T6JP
Quer rüber geht es zum Rollschuhlaufen, Picknick, Drachen steigen lassen, Spaziergang mit und ohne Kinderwagen...

Die wenigsten Probleme mit der fehlenden Ampel haben übrigens deine geliebten Kampfradler - die ballern nämlich mit und ohne Ampel einfach mit 40 Sachen durch.

Wegen denen dann die Fußgängerlobby Verrat schreit.
Und bei Unfällen mit denjenigen, die sich aufm Rad einen Scheiss um die STVO scheren, gibt's genug Stoff für Gutachter und Anwälte, wenn ein Fußgänger verletzt wird.
Allerdings verlangt danach keiner Radwege verkehrlich zu beruhigen....

T6JP
Ändert nichts an der Tatsache, dass genau diese Klientel die Ampel nicht braucht und froh ist, dass sie weg ist. Freu dich, hast du mal was mit denen gemeinsam...^^
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VvJ-Ente
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T6Jagdpilot
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VvJ-Ente
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T6Jagdpilot
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VvJ-Ente
Du kannst deinen Radfahrer- durch Kinderhass ersetzen. Von März bis Oktober ist da reger Betrieb zwischen Wuhlheide und Wohngebiet.

Ohne Ampel ging es vorher auch-wer zum Schwimmbad will findet da die nächste Ampel...

T6JP
Quer rüber geht es zum Rollschuhlaufen, Picknick, Drachen steigen lassen, Spaziergang mit und ohne Kinderwagen...

Die wenigsten Probleme mit der fehlenden Ampel haben übrigens deine geliebten Kampfradler - die ballern nämlich mit und ohne Ampel einfach mit 40 Sachen durch.

Wegen denen dann die Fußgängerlobby Verrat schreit.
Und bei Unfällen mit denjenigen, die sich aufm Rad einen Scheiss um die STVO scheren, gibt's genug Stoff für Gutachter und Anwälte, wenn ein Fußgänger verletzt wird.
Allerdings verlangt danach keiner Radwege verkehrlich zu beruhigen....

T6JP
Ändert nichts an der Tatsache, dass genau diese Klientel die Ampel nicht braucht und froh ist, dass sie weg ist. Freu dich, hast du mal was mit denen gemeinsam...^^

Ganz sicher nicht- denn 1. hat man mich aufgrund des KFZ Kennzeichen bzw Wagennummer a.d. Bim schon eher am Kanthaken, wenn ich mich derart auf der Straße daneben benehme..
2. meine Knautschzone mit mehrrädrigem Fahrzeug beginnt nicht an der Nasenspitze-das war auch ein Grund warum ich solage ich Motorrad gefahren bin stets daran gedacht habe, das kein Blech davor ist und dementsprechend gefahren bin.

Warum die Menschheit heute für jede mögliche und unmögliche Querung Ampeln braucht-ich weis es nicht-selbst mit denen klappt es nicht wie man oft an den Trümmern z.B. an der Spindlersfelder oder am FEZ sieht.

T6JP
Könnte es evtl. sein, dass im Hintergrund ein Konflikt zwischen EBA/Landesdenkmalamt einerseits und DB Station&Service andererseits um eine - möglicherweise - behördlich angeordnete Wiederherstellung des Aufsichtsgebäudes auf dem S-Bahnsteig Karlshorst schwelt? Jedenfalls deuten Abmessung und Position der seit Monaten unangetasteten Baugrube im Bahnsteig sowie die noch immer an Bühnenbau-Traversen befestigte Elektrik (Beleuchtung, Lautsprecher, Zuganzeiger...) im Bereich des seit Sommer 2020 eigentlich dafür "aufnahmefähigen" Bahnsteigdaches sehr darauf hin.

Derweil reden Frau Winter und Herr Kaczmarek analog zu Warschauer Straße seit September 2020 auf Nachfrage immer nur von fehlenden Prüf- und Abnahmekapazitäten, während das EBA an die DB verweist...

Viele Grüße
Arnd
Hallo,

heute wurde folgende parlamentarische Anfrage nebst Antwort veröffentlicht:

Zitat

Anfrage des Abgeordneten Kristian Ronneburg (Die Linke) vom 4.1.2021 und Antwort vom 19.1.2021: Straßenbahn-Haltestellen am Bahnhof Karlshorst

Frage 1: Nach jahrelanger Bauzeit sind die grundlegend umgebauten Richtungshaltestellen der M17, 27 und 37 am S-Bahnhof Karlshorst unmittelbar neben dem S-Bahn-Eingang in Betrieb. Die Straßenbahn muss in beiden Richtungen von ihrem eigenen Bahnkörper in Mittellage die innenliegende Kfz-Spur kreuzen, sich in die außenliegende Kfz-Spur einordnen, dort warten, bis die vor ihr stehenden Kfz den Haltestellenbereich räumen und nach dem Halt nochmals die innenliegende Kfz-Spur kreuzen, um wieder die Mittellage zu erreichen. Wie bewertet der Senat diese Planung?

Frage 2: Warum hat der Senat für die Straßenbahn im Haltestellenbereich keinen eigenen Bahnkörper geplant, obwohl vorauszusehen war, dass die Kreuzungen und gemeinsame Nutzung der Fahrspuren unweigerlich zu Behinderungen der Straßenbahn führen wird?

Antwort zu 1. und 2.: Im Vorfeld des Planfeststellungverfahrens für die umgesetzte Lösung wurden verschiedene Umgestaltungsmöglichkeiten geprüft und abgewogen. Im Rahmen dieses Planungsprozesses wurde die nun gebaute Vorzugsvariante entwickelt, die in der gesamthaften Betrachtung am vorteilhaftesten abschnitt. Insbesondere auch auf Grund der kurzen, sicheren, barrierefreien und damit attraktiven Umsteigewege zwischen Straßenbahn und S-Bahn weist diese Lösung Vorteile gegenüber anderen Varianten auf.

Frage 3: Warum hat der Senat die LSA nicht so geplant, dass bei Annäherung einer Straßenbahn der Kfz-Verkehr rechtzeitig gestoppt wird, die Kfz den Haltestellenbereich rechtzeitig räumen und die Straßenbahn ohne Wartezeit in den Haltestellenbereich einfahren und wieder ausfahren kann?

Frage 4: Wie beurteilt der Senat die hier herbeigeführten Behinderungen, Wartezeiten und Beförderungszeitverlängerungen der Straßenbahn und damit den Verstoß gegen das Mobilitätsgesetz und insbesondere gegen dessen § 26 Abs. 5, der den Vorrang des öffentlichen Personennahverkehrs vor dem motorisierten individuellen Straßenverkehr, die Berücksichtigung des ÖPNV bei der Straßenraumaufteilung und die Schaltung von Lichtsignalanlagen zur Sicherung der Fahrplantreue des ÖPNV vorschreibt?

Frage 5: Mit welchen temporären und schließlich Abhilfe schaffenden Maßnahmen beabsichtigt der Senat bis wann, den Vorrang der Straßenbahn herzustellen und die Straßenbahngleise bei Annäherung der Straßenbahn von Kfz freizuhalten, zum Beispiel durch Abmarkierung der Straßenbahnspur für den Kfz-Verkehr und Reduzierung auf eine Kfz-Spur je Richtung im Haltestellenbereich?

Frage 6: Wie und bis wann will der Senat die Haltestellen sowie die Ein- und Ausfahrbereiche so umbauen, dass dauerhaft der jederzeitige absolute Vorrang der Straßenbahn mit null Wartezeit gewährleistet ist?

Frage 7: Wie wird der Senat künftig verhindern, dass derart untaugliche LSA-Steuerungen an anderen Stellen programmiert werden?

Antwort zu 3. bis 7.: Leider kam es bei der Bearbeitung durch das von der BVG beauftragte Ingenieurbüro in allen Planungsschritten zu erheblichen Verzögerungen. Zur Inbetriebnahme der neuen Verkehrsanlagen am 13.12.2020 konnten daher nur Ersatzprogramme für die Lichtsignalanlagen (LSA) mit festen Schaltfolgen ohne Beeinflussung durch den öffentlichen Verkehr (ÖV) in Betrieb genommen werden. Die endgültigen verkehrsabhängigen Steuerungen werden die Abhängigkeiten zu aktuellen Straßenbahnannäherungen und entsprechenden Stauraumräumungen im Sinne einer ÖPNV-Beschleunigung gemäß Mobilitätsgesetz beinhalten, wodurch sich die Abläufe optimieren und betriebliche Verlustzeiten minimieren werden. Die Projektierungen der verkehrsabhängigen Vorrang-Steuerungen befinden sich weiterhin in Bearbeitung des beauftragten Büros und können nach Einschätzung des Senats schrittweise ab Frühjahr 2021 in Betrieb genommen werden. Ein Umbau der planfestgestellten Infrastruktur ist nicht vorgesehen.

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Danke für das wiederholte Posten dieser Anfragen! Ist wirklich spannend und interessant zu lesen und nimmt Recherchearbeit ab.
Das heißt ein Ingenieurbüro hat's hier versemmelt? Nagut, das mag für die Ampelschaltung gelten, aber nicht für die grundsätzlichen Probleme der Planung.

Bin mal gespannt, ob mir der finalen Ampelschaltung die Situation nun wirklich so viel besser wird. Es wäre ja zu hoffen.
Obwohl die Ampeln in Zuge der Treskowallee gefühlt allesamt nur noch im Festprogramm laufen, wenn man sich die Phasenfolgen mal so beguckt-
angefangen von der Franz Mett Str bis hin zur Rummelsburger....
von den Zeiten wo eine Phase eingeschaltet wurde bzw verlängert, ausgelöst durch einen simplen OL Kontakt vor der VnK Brücke bzw der Hst. Tierpark ganz zu schweigen...

T6JP
Zitat
Slighter
Das heißt ein Ingenieurbüro hat's hier versemmelt? Nagut, das mag für die Ampelschaltung gelten, aber nicht für die grundsätzlichen Probleme der Planung.

Selbst da kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass man einfach einen Sündenbock gesucht hat. Ich will gar nicht ausschließen, dass dieses ominöse Ingenieurbüro tatsächlich für eine Verzögerung gesorgt hat. Aber angesichts des jahrelangen Vorlaufs, den man ja hatte, fehlt mir auch der Glaube, dass es allein am Ingenieurbüro lag; auch vor dem Hintergrund der Planungs- und Baugeschichte des Projekts (wir erinnern uns: nachdem die DB Jahrzehnte für den Brückenumbau gebraucht hat, war das Land Berlin nicht in der Lage, die eigenen Planungen rechtssicher bis zur Fertigstellung der Brücke abzuschließen und mit den eigenen Bauarbeiten zu beginnen, als die DB das Feld räumte).

Zitat
Slighter
Bin mal gespannt, ob mi[t] der finalen Ampelschaltung die Situation nun wirklich so viel besser wird. Es wäre ja zu hoffen.

Angesichts des Gelabers von "Verkehrsabhängigkeit" befürchte ich Schlimmes, und die Verzögerung selbst lindert meine Befürchtung nicht gerade; denn ganz ehrlich: was ist eigentlich an "Straßenbahn nähert sich => querende Fahrbahnen und Fußgängerwege bekommen Rot, die Straßenbahn grün" so furchtbar komplex? (Und für von der Haltestelle am S Karlshorst abfahrende Bahnen: die Ampel schaltet sich x Sekunden nach der Ampel vor dem S-Bahnhof auf Grün, wobei x die durchschnittliche Dauer von Einfahrt in die Haltestelle und Fahrgastwechsel ist.)

Es wird sicher wieder so eine Ampelschaltung, in der sich die Straßenbahn freundlicherweise anmelden darf, und wenn keine grüne Welle für die MIV gestört, und kein einziger Linksabbieger irgendwo die Querung der Gleise begeht und der Mond im Sternzeichen Orion steht, darf die Bahn nach schon 2 min die Ampel passieren. Sonst nach 5.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.01.2021 07:40 von def.
Hallo,

hier noch eine Beobachtung vom neuen Wohnviertel Am Carlsgarten in Karlshorst, weil wir über Verkehrserschließung dort sprachen: Neu gebaute gleichnamige Straße, aber der nördliche "Fußweg" gerade so breit, dass man aus den Autos in den großzügig angelegten Parkbuchten bequem aussteigen kann. Ein einziger Witz und unglaublich, dass so etwas überhaupt genehmigungsfähig ist.

Viele Grüße
André


Hallo Arnd,

speziell für Dich habe ich am 31.01. auch noch zwei Handy-Bilder vom Ost-Zugang am S-Bahnhof gemacht. Dürfte heute immer noch so aussehen. Den Fertigstellungstermin auf der Bautafel hat man konsequenterweise in Weiß überklebt, nicht, dass sich jemand einer falschen Hoffnung hingibt ;-)

Viele Grüße
André


Zitat
andre_de
Hallo,

hier noch eine Beobachtung vom neuen Wohnviertel Am Carlsgarten in Karlshorst, weil wir über Verkehrserschließung dort sprachen: Neu gebaute gleichnamige Straße, aber der nördliche "Fußweg" gerade so breit, dass man aus den Autos in den großzügig angelegten Parkbuchten bequem aussteigen kann. Ein einziger Witz und unglaublich, dass so etwas überhaupt genehmigungsfähig ist.

Viele Grüße
André

Moin moin,
...vielleicht ist das ja kein Fussweg sondern nur ein befestigter Randstreifen?!
Vielleicht wird er ja auch nur von den austeigenden Mitfahrern genutzt und ist extra deswegen befestigt!?
Gibt es dort auf dieser Strassenseite soviel Fussgänger die einen 8m breiten Gehweg rechtfertigen würden?
Vielleicht haben die Planer einfach mal den gesunden Menschenverstand benutz und Ideologien da gelassen wo sie hingehören.

Schönen Abend noch...
Angus
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