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Straßenbahn nach Steglitz: Ausschreibung bis Posdamer Platz draußen
geschrieben von Nemo 
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Havelländer
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Nemo
Nee, aber ökologisch ist von der Straßenbahn der größte Effekt zu erwarten, bei dazu noch relativ geringen Baukosten, weil die Straßenbahn nämlich das Anti-Auto ist. Genauso wie das Auto den ehemals wirtschaftlichen Oberflächen-ÖPNV unwirtschaftlich und langsam gemacht hat, kann man auch den umgekehrten Weg gehen. Also das Auto langsam und unattraktiv machen und somit wertvolle Stadtfläche zurückgewinnen und so einen Kiez der kurzen Wege schaffen, der eben Verkehr vermeidet. Mit U-, S- und Regionalbahn fahren dann alle doch wieder schnell in die große Stadt und der Kiez bleibt öde! Busse haben wir ja bereits flächendeckend mit in dieser Hinsicht mäßigem Erfolg.

Wie muß man eigentlich gepolt sein um sowas zu glauben? Für mich haben solche Texte schon fast religiösen Charakter.
Die spannendere Frage ist doch, wie man gepolt sein muss, um sich mit so einer anti-progressiven und reaktionären verkehrspolitischen Haltung wie der deinen in einem Forum wie diesem zu tummeln? Provokation?
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RathausSpandau
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DMasters
Am kommenden Samstag ist eine Demo der NaturFreunde Berlin zum Thema Straßenbahn nach Steglitz geplant, Start um 15:00 Uhr ab Innsbrucker Platz.

Mehr Infos hier.

(...)
Das einzige was man hört ist "Straßenbahn". Was ist denn mit Bus, U-Bahn, S-Bahn und Regios? Sind diese Verkehrsmittel egal oder wie?
Kann man dann davon ausgehen, dass es hier weniger um einen besseren ÖPNV gehen soll (wozu nämlich alle diese Verkehrsmittel gehören, und zwar nicht gegenseitig ausgespielt), sondern nur um die Interessen von Straßenbahnfans?

Theoretisch ist der Ausbau aller genannten Verkehrsmittel wichtig für einen besseren ÖPNV. Praktisch ergibt der Blick in den Stadtplan aber, daß die Straßenbahn in den Bezirken Reinickendorf, Spandau, Charlottenburg-Wilmersdorf, Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg und Neukölln gar nicht existiert.

Die Naturfreunde haben daher einen großen Nachholbedarf bei der Straßenbahn erkannt. Sogar das Netz der Berliner U-Bahn ist mit einem Anteil von demnächst rund 26% aller Bahnhöfe im früheren Ostsektor deutlich ausgeglichener strukturiert als das Straßenbahnnetz.
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RathausSpandau

Das einzige was man hört ist "Straßenbahn". Was ist denn mit Bus, U-Bahn, S-Bahn und Regios? Sind diese Verkehrsmittel egal oder wie?
Kann man dann davon ausgehen, dass es hier weniger um einen besseren ÖPNV gehen soll (wozu nämlich alle diese Verkehrsmittel gehören, und zwar nicht gegenseitig ausgespielt), sondern nur um die Interessen von Straßenbahnfans?

Im Managerspiel-Cheatmodus mit unendlich viel Geld haben auch die Naturschützer sicher nichts gegen z.B. die U9 nach Lankwitz und Pankow. So lange man aber begrenzte Mittel hat und mit demselben Geld wie für die U9-Süd sämtliche M-Linien des Bezirks Steglitz-Zehlendorf auf Straßenbahnbetrieb umstellen könnte oder für die U9-Nord mindestens die M21 und die M27 plus das Moabiter Netz bis zum Zoo bekäme, hat eben die Straßenbahnplanung den größten Effekt bei der Verbesserung des ÖPNV.

Und je mehr die Strecken Richtung Stadtrand gehen, desto größer wird der Effekt. Beispiel Spandau: Eine Verlängerung der U7 nach Staaken (könnte ohne teure Flussquerung gebaut werden) kostet ca. dasselbe wie der Bau von Straßenbahnstrecken vom Bahnhof Spandau nach Hakenfelde mit Abzweig nach Haselhorst über Wasserstadt, zum Johannisstift, ins Falkenhagener Feld, nach Staaken West über Brunsbütteler Damm, in die Wilhelmstadt und auf der Heerstr. von Staaken zum Theodor-Heuss-Platz. Wenn du dir nur U-Bahn oder Straßenbahn leisten könntest - welche Planung bringt dem Umweltverbund mehr Vorteile?
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RathausSpandau
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DMasters
Am kommenden Samstag ist eine Demo der NaturFreunde Berlin zum Thema Straßenbahn nach Steglitz geplant, Start um 15:00 Uhr ab Innsbrucker Platz.

Mehr Infos hier.

"Die Straßenbahn ist die beste Lösung",

"Eine konsequente Verkehrsplanung mit Priorität für Straßenbahnen, Fußgänger*innen und Radfahrer*innen" (und Busse nicht oder wie?)

"Brückenerneuerung grundsätzlich straßenbahntauglich" (auch die Brücke zwischen Schwanenwerder und dem Wannseebadweg?)

"Flächensicherung für Straßenbahnbetriebshöfe", "Den energischen Ausbau des Straßenbahnnetzes in ganz Berlin", "Ein Sonderprogramm zum Ausbau der Straßenbahn mit mindestens 80 Mio. Euro jährlich"

Das einzige was man hört ist "Straßenbahn".

Ja, warum eigentlich? Und das auch noch bei dem Thema des Abends. Skandal!
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VvJ-Ente
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RathausSpandau

Das einzige was man hört ist "Straßenbahn". Was ist denn mit Bus, U-Bahn, S-Bahn und Regios? Sind diese Verkehrsmittel egal oder wie?
Kann man dann davon ausgehen, dass es hier weniger um einen besseren ÖPNV gehen soll (wozu nämlich alle diese Verkehrsmittel gehören, und zwar nicht gegenseitig ausgespielt), sondern nur um die Interessen von Straßenbahnfans?

Im Managerspiel-Cheatmodus mit unendlich viel Geld haben auch die Naturschützer sicher nichts gegen z.B. die U9 nach Lankwitz und Pankow. So lange man aber begrenzte Mittel hat und mit demselben Geld wie für die U9-Süd sämtliche M-Linien des Bezirks Steglitz-Zehlendorf auf Straßenbahnbetrieb umstellen könnte oder für die U9-Nord mindestens die M21 und die M27 plus das Moabiter Netz bis zum Zoo bekäme, hat eben die Straßenbahnplanung den größten Effekt bei der Verbesserung des ÖPNV.

Und je mehr die Strecken Richtung Stadtrand gehen, desto größer wird der Effekt. Beispiel Spandau: Eine Verlängerung der U7 nach Staaken (könnte ohne teure Flussquerung gebaut werden) kostet ca. dasselbe wie der Bau von Straßenbahnstrecken vom Bahnhof Spandau nach Hakenfelde mit Abzweig nach Haselhorst über Wasserstadt, zum Johannisstift, ins Falkenhagener Feld, nach Staaken West über Brunsbütteler Damm, in die Wilhelmstadt und auf der Heerstr. von Staaken zum Theodor-Heuss-Platz. Wenn du dir nur U-Bahn oder Straßenbahn leisten könntest - welche Planung bringt dem Umweltverbund mehr Vorteile?

Aktuell sind Gelder die für den ÖPNV zur Verfügung stehen in der Tat gering, was aber vor allem auch an dem politischen Willen liegt bzw. der Verteilung der finanziellen Mittel. Für mich ist es ein falscher Ansatz, sich mit dieser Situation, dass so wenig Geld in den ÖPNV investiert wird, einfach abzufinden und die Ziele daran anzupassen. Denn dann kommt im ÖPNV nur Klein-Klein raus, und man hat der Autolobby das Feld überlassen! Dass in einer Stadt wie Berlin immer die Frage lautet "10 Kilometer Tram oder 2 km U-Bahn", muss wirklich nicht sein.
Aber um wirklich mal große (positive) Veränderungen zu schaffen, muss auch mal die aktuelle Finanzierung in Frage gestellt werden. Was das betrifft, liegen die Probleme in der Tat viel tiefer, bspw. die ständige meistens völlig realitätsfremde Forderung nach ausgeglichenen Haushalten auf Bundesebene und diese tolle "Schuldenbremse", die Steuertricks der Großkonzerne womit dem Bund jedes Jahr immense Summen durch die Lappen gehen, oder auch das viele weitere Möglichkeiten zur Finanzierung des ÖPNV wie z.B. in Wien (u.a. saftige Erhöhung der Parkgebühren zur ÖPNV-Finanzierung) oder Frankreich (die Versement Transport, eine Art zweckgebundene ÖPNV-Steuer) in einem Autoland wie Deutschland leider schwer vorstellbar sind, usw.

Es muss sich grundsätzlich etwas ändern, nicht wie die zur Verfügung stehenden ÖPNV-Mittel eingesetzt werden (denn mit diesen wird die Verkehrswende ein feuchter Traum bleiben, so viel ist sicher!), sondern wie viele überhaupt vorhanden sind!
Aber anstatt die Politik zu einem Umdenken zu bewegen, oder dazu anzuregen, diese Situation zu ändern (was keinesfalls unmöglich ist!), dieser still und heimlich nachzugeben, ist eine Bankrotterklärung!
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hansaplatz
Die spannendere Frage ist doch, wie man gepolt sein muss, um sich mit so einer anti-progressiven und reaktionären verkehrspolitischen Haltung wie der deinen in einem Forum wie diesem zu tummeln? Provokation?

Was erstmal zu beweisen wäre! Ich könnte mich für eine Schnellbahn vom Theodor-Heuß-Platz entlang der Heerstraße durchaus begeistern. Gern auch als Kleinprofil mit Stromschiene.
Wofür ich mich nicht begeistern kann ist das aktuelle klein klein und Straßenbahn rein um ihrer selbst Willen.

Zitat

Nee, aber ökologisch ist von der Straßenbahn der größte Effekt zu erwarten, bei dazu noch relativ geringen Baukosten, weil die Straßenbahn nämlich das Anti-Auto ist.

Also nur darum geht, es Anti-Auto und nicht etwa effektive Verbesserungen des ÖPNV. Straßenbahn als Bollwerk und Bremse gegen das verhasste Automobil.

Zitat

Genauso wie das Auto den ehemals wirtschaftlichen Oberflächen-ÖPNV unwirtschaftlich und langsam gemacht hat, kann man auch den umgekehrten Weg gehen.

Das ist doch eine an den Haaren herbei gezogene polemische Floskel ohne irgendwelchen tieferen Hintergrund. Das die Straßenbahn in Berlin langsam war, lag erstens an den Trassen mit kurzen Haltestellenabständen und absolut veraltetem Rollmaterial aus der Vorkriegszeit.
Unwirtschaftlich im Sinne eines staatlichen Zuschußgeschäftes war, ist und bleibt der ÖPNV immer.

Zitat

Also das Auto langsam und unattraktiv machen und somit wertvolle Stadtfläche zurückgewinnen und so einen Kiez der kurzen Wege schaffen, der eben Verkehr vermeidet.

Mit den Straßenbahnplänen wird das alles nichts werden. Das sind Träume die fern aller Realität und den Bedürfnissen der Bevölkerung liegen!

Zitat

Mit U-, S- und Regionalbahn fahren dann alle doch wieder schnell in die große Stadt und der Kiez bleibt öde! Busse haben wir ja bereits flächendeckend mit in dieser Hinsicht mäßigem Erfolg.

Noch so eine völlig die Realitäten ignorierende Traumwelt. Die Straßenbahn wird nur die Busse ersetzen, mehr nicht. Es werden dadurch keine lebenswerteren Kieze, was auch immer das sein soll, aus dem Boden ploppen.
Mahrzahn/Hellersdorf ist nicht lebenswerter als Reinickendorf oder Spandau oder Köpenick nicht lebenswerter als Lankwitz, Zehlendorf oder Gatow/Kladow.
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Havelländer



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Nee, aber ökologisch ist von der Straßenbahn der größte Effekt zu erwarten, bei dazu noch relativ geringen Baukosten, weil die Straßenbahn nämlich das Anti-Auto ist.

Also nur darum geht, es Anti-Auto und nicht etwa effektive Verbesserungen des ÖPNV. Straßenbahn als Bollwerk und Bremse gegen das verhasste Automobil.

Wir reden hier gerade über die Vorstellungen der Naturfreunde und warum da das Auto keine Rolle spielt. In welcher Welt kann man durch ein Ausbau des Autoverkehrs den Naturschutz voranbringen? Mir persönlich geht es weniger um die Ausbremsung des Automobils. Allerdings sehe ich den Sinn nicht, warum man die 10fache Menge an Geld aufwenden soll, nur um dieses nicht zu tun und dadurch dann auch noch weniger Fahrgäste zu bekommen. Und dann muss man sich von den Autlern, wegen denen man die U-Bahn gebaut hat, auch noch anhören, dass ÖPNV sooo teuer ist.
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Zitat

Genauso wie das Auto den ehemals wirtschaftlichen Oberflächen-ÖPNV unwirtschaftlich und langsam gemacht hat, kann man auch den umgekehrten Weg gehen.

Das ist doch eine an den Haaren herbei gezogene polemische Floskel ohne irgendwelchen tieferen Hintergrund. Das die Straßenbahn in Berlin langsam war, lag erstens an den Trassen mit kurzen Haltestellenabständen und absolut veraltetem Rollmaterial aus der Vorkriegszeit.
Unwirtschaftlich im Sinne eines staatlichen Zuschußgeschäftes war, ist und bleibt der ÖPNV immer.
Die BVG ist quasi mit Stilllegung der Straßenbahn ins Minus gerutscht, die aufwändige Instandhaltung der U-Bahn hat diesen Trend verstärkt. Das liegt nun aber sicher nicht nur an der Stilllegung der Straßenbahn, aber man hat dadurch Fahrgäste verloren, die Kapazität auf unter 50% von vor der Stilllegung reduziert und das bei gleichem Personal. Die West-Berliner Straßenbahn hatte einen hohen Anteil an eigenen Gleiskörpern, den hat man größtenteils zugunsten von Parkplätzen, Fahrspuren und nutzlosen Grünstreifen (besser wäre Grün an den Gehwegen gewesen) aufgegeben hat. Den Bus hat man dann in den Stau gestellt sodass er dann langsamer war (obwohl er als schnell und bequem beworben wurde). Es wird eigentlich von niemandem bezweifelt, dass die angedachten gut ausgelasteten Straßenbahnstrecken die Wirtschaftlichkeit der BVG deutlich verbessern wird. Ob die BVG jemals wieder eigenwirtschaftlich wird, ist natürlich fraglich. Mit dem Rest-ÖPNV den das Auto übrig läßt jedoch sicherlich nicht.
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Also das Auto langsam und unattraktiv machen und somit wertvolle Stadtfläche zurückgewinnen und so einen Kiez der kurzen Wege schaffen, der eben Verkehr vermeidet.

Mit den Straßenbahnplänen wird das alles nichts werden. Das sind Träume die fern aller Realität und den Bedürfnissen der Bevölkerung liegen!
Die Bürger wollen von A nach B und werden dafür auch die Straßenbahn nehmen! Die Bürger wollen zwar gerne ein eigenes Auto haben, aber nicht in einer Stadt leben, wo jeder ein solches hat. Zumindest wollen sie nicht in einer solchen Gegend leben, wo sie mit den Folgen der Massenmotorisierung zu leben haben.
Zitat


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Mit U-, S- und Regionalbahn fahren dann alle doch wieder schnell in die große Stadt und der Kiez bleibt öde! Busse haben wir ja bereits flächendeckend mit in dieser Hinsicht mäßigem Erfolg.

Noch so eine völlig die Realitäten ignorierende Traumwelt. Die Straßenbahn wird nur die Busse ersetzen, mehr nicht. Es werden dadurch keine lebenswerteren Kieze, was auch immer das sein soll, aus dem Boden ploppen.
Mahrzahn/Hellersdorf ist nicht lebenswerter als Reinickendorf oder Spandau oder Köpenick nicht lebenswerter als Lankwitz, Zehlendorf oder Gatow/Kladow.

Lebenswert ist ein Kiez, wenn man dort alle seine Besorgungen und Termine erledigen kann und man nicht mit der U-Bahn oder dem Auto in die große Stadt (bzw. das Zentrum) fahren muss. Dazu hat der Kiez natürlich auch ein ausreichendes Maß an Erholungsflächen. Es ist also das Gegenteil von der sogenannten Vorstadt, die lediglich auf das Schlafen und Wohnen hin konzipiert wurde und man somit auch fürs Brötchenholen mit dem Auto kilometerweit fahren muss...

Das ist jetzt überspitzt, weil einen Bäcker hat man ja vielleicht noch oder schon*. Genauso wie man für spezielle Dinge seinen Kiez dann doch mal verlassen muss. Es klappt vielleicht mit dem Job auch nicht immer, dass er in der Nähe ist. Es ist aber auch eine Utopie, die trifft nie komplett zu und läßt sich vermutlich auch nie komplett verwirklichen. Ich frage mich nur immer, wovon die "Pragmatiker" so träumen?
Von einem 100spurigen Superstau oder davon, dass Berlin ein großer Parkplatz wird?

Jedenfalls wird man eher bei der Straßenbahn unterwegs aussteigen und in einen Laden gehen, als in der U-Bahn. Einfach weil man den Laden aus der U-Bahn nicht sieht. Daher werden die Läden entlang der Straßenbahn mehr Kunden haben als entlang einer U-Bahnstrecke. Auf diese Weise wird der eigene Kiez belebt. Man kann natürlich weiterhin, sogar schneller in die City, aber man findet eher auch was in der Nähe.

In Marzahn ist die Straßenbahn eher eine Schnellbahn und es fehlt baulich die Möglichkeit Stadtleben, also Cafés, Läden und ähnliches zu etablieren. Daher wird es dort nichts. Die angedachten Straßenbahnneubaustrecken verlaufen größtenteils durch bereits relativ belebtes Gebiet. Daher wird man da auch nur eine geringe Steigerung der Attraktivität spüren. Ansonsten werde ich mal gucken, ob die Altstadt von Spandau oder von Köpenick belebter ist.

*:Der Trend geht ja zu Urbanisierung, die Dörfer werden durch Pendler zur Vorstadt und die Vorstadt wird städtisch.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.09.2018 18:20 von Nemo.
Guten Morgen allerseits!

Nach langer, krankheitsbedingter Forumsabstinenz melde ich mich auch mal wieder zu Wort.


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RathausSpandau

Aktuell sind Gelder die für den ÖPNV zur Verfügung stehen in der Tat gering, was aber vor allem auch an dem politischen Willen liegt bzw. der Verteilung der finanziellen Mittel. Für mich ist es ein falscher Ansatz, sich mit dieser Situation, dass so wenig Geld in den ÖPNV investiert wird, einfach abzufinden und die Ziele daran anzupassen. Denn dann kommt im ÖPNV nur Klein-Klein raus, und man hat der Autolobby das Feld überlassen! Dass in einer Stadt wie Berlin immer die Frage lautet "10 Kilometer Tram oder 2 km U-Bahn", muss wirklich nicht sein.
Aber um wirklich mal große (positive) Veränderungen zu schaffen, muss auch mal die aktuelle Finanzierung in Frage gestellt werden

Wenn die Berliner Verwaltung es nicht schafft, Fördermittel des Bundes und der Europäischen Union fristgerecht abzurufen und zudem mit der Planung von Infrastrukturprojekten jedweder Art völlig überfordert ist, dann sind nicht unbedingt die fehlenden Mittel der Grund dafür, dass nichts passiert.

Zitat

. Was das betrifft, liegen die Probleme in der Tat viel tiefer, bspw. die ständige meistens völlig realitätsfremde Forderung nach ausgeglichenen Haushalten auf Bundesebene und diese tolle "Schuldenbremse", die Steuertricks der Großkonzerne womit dem Bund jedes Jahr immense Summen durch die Lappen gehen,

Der Bundesfinanzminister freut sich jedes Jahr aufs Neue über Rekordeinnahmen aus der Steuer und der Etat wurde gerade erst wieder um etliche Milliarden erhöht.

Zitat
Nemo
Die Bürger wollen von A nach B und werden dafür auch die Straßenbahn nehmen! Die Bürger wollen zwar gerne ein eigenes Auto haben, aber nicht in einer Stadt leben, wo jeder ein solches hat. Zumindest wollen sie nicht in einer solchen Gegend leben, wo sie mit den Folgen der Massenmotorisierung zu leben haben.

Dann sollte der Senat für ein zuverlässiges, attraktives ÖPNV-Angebot sorgen, das bei fahrenden S-Bahnen anfängt, mit flächendeckender LSA-Beeinflussung und abgestimmten Anschlüssen aufhört. Dadurch schafft man eine echte Alternative zum eigenen Auto.

Grüße
Nic
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Nicolas Jost

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Nemo
Die Bürger wollen von A nach B und werden dafür auch die Straßenbahn nehmen! Die Bürger wollen zwar gerne ein eigenes Auto haben, aber nicht in einer Stadt leben, wo jeder ein solches hat. Zumindest wollen sie nicht in einer solchen Gegend leben, wo sie mit den Folgen der Massenmotorisierung zu leben haben.

Dann sollte der Senat für ein zuverlässiges, attraktives ÖPNV-Angebot sorgen, das bei fahrenden S-Bahnen anfängt, mit flächendeckender LSA-Beeinflussung und abgestimmten Anschlüssen aufhört. Dadurch schafft man eine echte Alternative zum eigenen Auto.

Grüße
Nic

Ja, das erwarten wir wohl alle von unserem Senat.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Ich frage mich, wo in Rathaus Steglitz zukünftig Platz für einen Endbahnhof mit zwei Gleisen sein soll. Den Hermann-Ehlers-Platz wird man mit Sicherheit nicht opfern und der Rest sind Verkehrsflächen. Die Flächen von aktuellen Bushaltestellen können auch nicht hergegeben werden, schließlich werden man dank der in Steglitz endenden Tram alle Buslinien dort weiterhin benötigen.

Auch kann ich mir schwer vorstellen, wie das Störungskonzept aussieht, wenn die Tram-Trasse mal kurzfristig blockiert ist (z.B. Unfall oder defekte Tram). Dank fehlender Umfahrungsmöglichkeiten müsste dann ja der Betrieb unterbrochen werden. Bis da ein Bus-Ersatzverkehr eingerichtet ist, dürfte viel Zeit vergehen. Beim heutigen Bus ist es ja so, dass man nur eine kleine Umleitung fahren muss.
Zitat
DaniOnline
Die Flächen von aktuellen Bushaltestellen können auch nicht hergegeben werden, schließlich werden man dank der in Steglitz endenden Tram alle Buslinien dort weiterhin benötigen.
Nicht vergessen, dass der Busbahnhof unter dem Kreisel noch einiges an Kapazität bietet und in Steglitz heute endende Buslinien mit den Südabschnitten von M48 und M85 verbunden werden können, sodass für den Busverkehr generell weniger Platz benötigt wird.

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Also wenn man sich dazu durchringt, die Ampeln zukünftig so zu schalten, dass Radfahrer und Fußgänger nichtmehr gleichzeitig mit den feindlichen Kfz-Abbiegern grün haben, dann reduziert sich die Anzahl der notwendigen Abbiegespuren und schon hat man viel Platz für eine Straßenbahnhaltestelle.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
ich nehme an, dass mit Zweirichtungsfahrzeugen gefahren wird, oder? dann kann man ja gelegentlich Gleiswechsel einbauen um bei Störungen wenigstens nicht die ganze Linie stehen zu lassen
Zitat
DaniOnline
Ich frage mich, wo in Rathaus Steglitz zukünftig Platz für einen Endbahnhof mit zwei Gleisen sein soll.

Wenn man ernst macht mit einer Umverteilung des Straßenraums ist da sehr viel Platz. In Steglitz gibt es doch keinen mittelalterlicher Stadtkern.
Zitat
Krumme Lanke
ich nehme an, dass mit Zweirichtungsfahrzeugen gefahren wird, oder? dann kann man ja gelegentlich Gleiswechsel einbauen um bei Störungen wenigstens nicht die ganze Linie stehen zu lassen

Stimmt, diese Möglichkeit bleibt ja auch noch.

Ich bin gerade mit der M10 entlang der Invalidenstraße Richtung Osten gefahren: An der Haltestelle muss die Tram den fließenden Verkehr abwarten, bis sie grün bekommt und zur Straßenmitte fahren kann. An der Kreuzung fahren zuerst die Autos in Fahrtrichtung, bevor die Tram fahren darf. Und vor der nächsten Haltestelle muss die Tram wieder zum Fahrbahnrand, also an der roten Ampel den vorbei fließenden Verkehr abwarten, bis es wenige Meter zur Haltestelle weiter geht. Und so ging das gefühlt eine Ewigkeit weiter.

Ich hoffe, dass bei der Strecke vom Alex via Potsdamer Platz nach Steglitz eine andere Priorisierung folgt: Tram auf eigenem Gleiskörper, an jeder Kreuzung mit Vorangschaltung freie Fahrt und Anhalten nur an Haltestellen. Dann macht die Tram hier wirklich Sinn. Alles andere ist aus meiner Sicht Geldverschwendung, da der Bus mit freien Busspuren genauso schnell unterwegs sein kann.
Die reale Reisegeschwindigkeit beträgt jetzt inzwischen auch unter 10km/h auf dieser Strecke .
Der 245er schaffte 12...
Zitat
tram-kenner
Die reale Reisegeschwindigkeit beträgt jetzt inzwischen auch unter 10km/h auf dieser Strecke .
Der 245er schaffte 12...

Und trotzdem sind die Straßenbahnen rappelvoll - Tendenz immer noch zunehmend. Ich nutze die Strecke recht häufig, vor allem die M10. Und ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Fahrgäste hier mitfahren. Wir haben hier inzwischen ein Niveau erreicht, welches mit Bussen nicht mehr vernünftig abgewickelt werden könnte. Und das trotz nicht gerade berauschender Reisegeschwindigkeit und ebenso nicht zufriedenstellener Zuverlässigkeit. Und so stellt sich die Frage, was wir erst für eine Nachfrage für die Straßenbahn generieren könnten, wenn wir hier eine tatsächlich funktionierende Priorisierung hätten...

Ingolf
Zitat
Ingolf
Zitat
tram-kenner
Die reale Reisegeschwindigkeit beträgt jetzt inzwischen auch unter 10km/h auf dieser Strecke .
Der 245er schaffte 12...

Und trotzdem sind die Straßenbahnen rappelvoll - Tendenz immer noch zunehmend. Ich nutze die Strecke recht häufig, vor allem die M10. Und ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Fahrgäste hier mitfahren. Wir haben hier inzwischen ein Niveau erreicht, welches mit Bussen nicht mehr vernünftig abgewickelt werden könnte. Und das trotz nicht gerade berauschender Reisegeschwindigkeit und ebenso nicht zufriedenstellener Zuverlässigkeit. Und so stellt sich die Frage, was wir erst für eine Nachfrage für die Straßenbahn generieren könnten, wenn wir hier eine tatsächlich funktionierende Priorisierung hätten...

Ingolf

Dann brauchen wir eine 2. Straßenbahnstrecke! ;)

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
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Ingolf
Zitat
tram-kenner
Die reale Reisegeschwindigkeit beträgt jetzt inzwischen auch unter 10km/h auf dieser Strecke .
Der 245er schaffte 12...

Und trotzdem sind die Straßenbahnen rappelvoll - Tendenz immer noch zunehmend. Ich nutze die Strecke recht häufig, vor allem die M10. Und ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Fahrgäste hier mitfahren. Wir haben hier inzwischen ein Niveau erreicht, welches mit Bussen nicht mehr vernünftig abgewickelt werden könnte. Und das trotz nicht gerade berauschender Reisegeschwindigkeit und ebenso nicht zufriedenstellener Zuverlässigkeit. Und so stellt sich die Frage, was wir erst für eine Nachfrage für die Straßenbahn generieren könnten, wenn wir hier eine tatsächlich funktionierende Priorisierung hätten...

Ingolf

Dann brauchen wir eine 2. Straßenbahnstrecke! ;)

Und wenn die beiden dann noch verknüpft wären, dann hätten wir ein Netz....hey, nennen wir es doch Straßenbahnnetz....das wird was gaaanz inovatives :)
Zitat
Ingolf
Zitat
tram-kenner
Die reale Reisegeschwindigkeit beträgt jetzt inzwischen auch unter 10km/h auf dieser Strecke .
Der 245er schaffte 12...

Und trotzdem sind die Straßenbahnen rappelvoll - Tendenz immer noch zunehmend. Ich nutze die Strecke recht häufig, vor allem die M10. Und ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Fahrgäste hier mitfahren. Wir haben hier inzwischen ein Niveau erreicht, welches mit Bussen nicht mehr vernünftig abgewickelt werden könnte. Und das trotz nicht gerade berauschender Reisegeschwindigkeit und ebenso nicht zufriedenstellener Zuverlässigkeit. Und so stellt sich die Frage, was wir erst für eine Nachfrage für die Straßenbahn generieren könnten, wenn wir hier eine tatsächlich funktionierende Priorisierung hätten...
Ingolf


In Richtung Westen (Hbf) funktioneren die Ampelschaltungen ganz passabel. Einziger Kritikpunkt ist, dass die Bimmel an der Kreuzung vor dem Hbf so gut wie immer abbremsen muss.

In Richtung Osten sieht es deutlich vermurkster aus. Schon auf die Abfahrt am Hbf muss ca. 1 min gewartet werden. An der 1. und 2. Ampel wird regelmäßig abgebremst, teilweise zum Stillstand gekommen. Am Naturkundemuseum drängeln sich gerne mal 1-2 Autos bei Dunkelgelb dazwischen, die dann verhindern, dass die Bimmel an den Bahnsteig vorrücken kann. Am nächsten Tag klappt dann alles und es gibt 2 Minuten Verfrühung....

Bei der dichten Zugfolge ist es allerdings auch nicht ganz einfach. Wobei ich seit der Eröffnung nicht gemerkt habe, dass sich an der Ampelschaltung irgendetwas getan hat. Man ist vermutlich froh, dass es halbwegs funktioniert und lässt es so.
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