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Straßenbahn-Haltestellen in der Schönhauser Allee unter dem Magistratschirm?
geschrieben von Tradibahner 
@ ARec

So sieht es aus. Das Land entscheidet, natürlich in Abstimmung mit dem Bund, welche Straße welche Kategorie wird. Für Berlin ist der StEP Verkehr die erste Anlaufstelle, um zu erfahren welche Straße welcher Typ ist. Und da entdeckt man im Zielnetz, dass die Schönhauser Allee bis 2025 gar keine Bundesstraße mehr sein wird: [www.berlin.de] Mehr noch. Das verkehrspolitische Ziel ist es, bis dahin sämtliche Bundesstraßen innerhalb des Stadtautobahnrings auf übergeordnete Haupverkehrsstraßen herabzustufen. Praktisch bedeutet das allerdings nichts weiter als dass nur die Straßenbeschilderung angepasst und der Transitverkehr großräumig um die Kernstadt herumgeleitet wird. Unter dem Aspekt rutscht die Verlängerung der A100 in ein ganz anderes Blickfeld.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Danke Arec und Florian für die Aufklärung!

So in etwa hatte ich mir das gedacht, ohne die genauen Verhältnisse und Rechstnormen zu kennen. Sehr interessante Ausführungen von Euch!
Gut und vielen Dank für die Klärung. Dann obliegt es also dem Senat und seinen Behörden, die Sondernutzung zu ändern, war mir neu.

Zitat
Florian Schulz
Das verkehrspolitische Ziel ist es, bis dahin sämtliche Bundesstraßen innerhalb des Stadtautobahnrings auf übergeordnete Haupverkehrsstraßen herabzustufen. Praktisch bedeutet das allerdings nichts weiter als dass nur die Straßenbeschilderung angepasst und der Transitverkehr großräumig um die Kernstadt herumgeleitet wird. Unter dem Aspekt rutscht die Verlängerung der A100 in ein ganz anderes Blickfeld.

Das habe ich auch gleich gedacht, denn derzeit hat die B96a überhaupt keinen Berührungspunkt mit der A100.
Da müsste man wohl ersatzweise bis zur Ringschließung, die endlich in den langfristigen Bundesverkehrswegeplan gehört, die ebenfalls ringförmige Umweltzone heranziehen.

so long

Mario
Das Verschwenken des Autoverkehrs auf die westliche Seite der Schönhauser Allee ist wohl
derzeit nicht mehr aktuell:

[www.tagesspiegel.de]
Zitat
TomB
Das Verschwenken des Autoverkehrs auf die westliche Seite der Schönhauser Allee ist wohl
derzeit nicht mehr aktuell:

[www.tagesspiegel.de]

Oh, das ist sehr schade.
Jan Gehl ist ja radikaler als jeder Grünen-Fundi. Komischerweise konnte er sich in New York, Paris und London mit seinen Positionen und Visionen durchsetzen (nachdem er in Kopenhagen die komplette Innenstadt umgekrempelt hatte). Dass in Berlin jetzt minimalinvasive, temporäre und provisorische Interventionen nicht mal scheitern, sondern ex ante noch nichtmal zugelassen und ausprobiert werden, nimmt mir eine große Portion Hoffnung auf doch noch ein 'klein bisschen Verkehrswende' in unserer Stadt.
Wenn jetzt schon Kirchner einknickt, der einzige im Senat, der offen und öffentlich bekennt, dass Verkehrswende nicht geht, ohne Autofahrern Platz, Zeit, Geld und Rechte zu nehmen, dann ist das Projekt von offizieller Seite wohl gestorben. Also doch wieder Grassrootsmovement. Macht wer mit?
Ich natürlich nicht. Ich bin immer dafür den Kirchner im Dorf zu lassen, und selbige im Bogen zu umfahren. Ich denke, dass Jan Gehl in seiner Radikalität auch überschätzt wird. Natürlich ist das andere Extrem die autogerechte Stadt ebenfalls ein Irrweg und nicht mehr zeitgemäß. Jedenfalls fand ich den Spiegelartikel dazu sehr interessant. Was die Schönhauser betrifft, ist mir bei dem Gedanken an Tram unterm Schirm und Ausstieg nach innen wohler, als bei der Verlegung des MIV auf eine Seite. Man muss auch aufpassen, dass man die Stadt nicht vergewaltigt. Also Augenmaß.
Man muss erstmal die ÖPNV-Sabotage der letzten 15 Jahre beseitigen, dann kann man mit einer Verkehrswende überhaupt beginnen. Das heißt für Berlin vor ca. 2025 sollte man den MIV nicht mehr als nötig behindern, danach wird es dann sowieso nötiger sein, die Restriktionen hochzufahren, falls man das Straßenbahnnetz wie geplant erweitert.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Heidekraut
Ich natürlich nicht. Ich bin immer dafür den Kirchner im Dorf zu lassen, und selbige im Bogen zu umfahren.
Lol, Du nu wieder ;)
Zitat

Ich denke, dass Jan Gehl in seiner Radikalität auch überschätzt wird.
Das ist wieder so ein typisch luftiges Naysayer-Argument. Worte ohne Inhalt. Werd mal konkret, was meinst Du? Wo und von wem wird Gehl überschätzt und weswegen? Zitier mal Projekte! Oder noch besser: nutze mal die Timeshift Funktion von Google Streetview am Times Square und kommentiere den Vergleich von vor und nach dem Umbau. Ich habe dazu eine eindeutige Meinung, wie sieht Deine aus?
Kleine Anekdote - under Urbanismusforschern und Architekten gilt es tatsächlich als verpönt, Gehl zu zitieren. Das gilt als schlampige Arbeit. Aber einfach weil er so unglaublich viel publiziert und umgesetzt hat, fällt man bei wichtigen Referenzprojekten immer wieder auf ihn zurück.
Zitat

Natürlich ist das andere Extrem die autogerechte Stadt ebenfalls ein Irrweg und nicht mehr zeitgemäß. Jedenfalls fand ich den Spiegelartikel dazu sehr interessant.
Verlink mal bitte den Artikel, den Du meinst, ich versteh Dich sonst nicht. Ansonsten: Die autogerechte Stadt ist ein Irrweg, da sind wir d'accord. Was ist das 'andere Extrem' von dem Du schreibst, es sei 'ebenfalls ein Irrweg'? Gehl propagiert die 'menschengerechte Stadt'. Stell mal bitte einen Zusammenhang zwischen 'Extrem', 'menschengerechte Stadt' und 'Irrweg' in Deinen Worten her. Das interessiert mich sehr!
Zitat

Was die Schönhauser betrifft, ist mir bei dem Gedanken an Tram unterm Schirm und Ausstieg nach innen wohler, als bei der Verlegung des MIV auf eine Seite. Man muss auch aufpassen, dass man die Stadt nicht vergewaltigt. Also Augenmaß.
Bin ich ganz bei Dir, nur in meinen Augen IST die Stadt dort eben schon vergewaltigt. Das ist ja der Status Quo über den sich alle unisono aufregen (auch und besonders Autofahrer). Den gilt es doch zu ändern und zu verbessern, oder worüber diskutieren wir hier?
Du musst schon den gedruckten Spiegel lesen, denn spiegelonline hat sich längst erledigt, nachdem die agressive adwarekiller-Killer Politik betreiben. Ansonsten interessieren mich Meinungen nicht, sondern Argumente. Wer hier was denkt, liegt neben der Sache. Ich hingegen habe nicht den Traum, dass die erstrebenswerteste Städteplanung in der autofreien Innenstadt liegt. Fußgängerzonen sind nicht das Credo und nicht die Lösung für unsere Probleme. Der ÖPNV muss gestärkt werden, da sind wir uns einig. Und das geht sicher auch nicht ohne Umverteilung des Verkehrsraumes. Weiter würde ich aber nicht gehen, weil das ideologischer Extremismus ist und zu keiner vernünftigen Lösung führt. Es genügt, wenn DU zur Kenntnis nimmst, dass nicht alle so denken, wie Du und dass daher der Gehl auch nicht das Allheilmittel ist.
Zitat
Heidekraut
Du musst schon den gedruckten Spiegel lesen, denn spiegelonline hat sich längst erledigt, nachdem die agressive adwarekiller-Killer Politik betreiben. Ansonsten interessieren mich Meinungen nicht, sondern Argumente.
Warum so gereizt?
Nenn doch bitte wenigstens Ausgabe und Titel des Artikels. 'Der Spiegelartikel'... und alle wissen was gemeint ist? Da dürfte es einige zehntausend geben, ich weiß schlicht nicht, worauf Du Dich beziehst.
Was die Meinungen angeht, klar interessieren die Dich. Sonst würdest Du ja nicht den Spiegel lesen :P Auch wir hier beschäftigen uns hauptsächlich mit dem Austausch von Meinungen. Aber Du darfst Deine gerne durch Argumente unterfüttern, dann wird die Diskussion gleich spannender.
Zitat

Wer hier was denkt, liegt neben der Sache. Ich hingegen habe nicht den Traum, dass die erstrebenswerteste Städteplanung in der autofreien Innenstadt liegt.
Siehst Du, da liegen unsere Meinungen sogar deckungsgleich übereinander. "Innenstadt" übersetzte ich jetzt mal für unseren Fall als "innerhalb vom S-Bahnring". Nicht mal der radikalste Öko-Fundi fordert, den Bereich auch nur als Fernziel autofrei zu bekommen. Ich schon gar nicht. Darüber müssen wir gar nicht streiten.
Zitat

Fußgängerzonen sind nicht das Credo und nicht die Lösung für unsere Probleme.
Viel zu global formuliert. Was sind denn "unsere Probleme"? Alle von der ganzen Welt? Wir diskutieren über Straßen und Plätze mit Flächenkonflikten, die stark über-nutzt sind, die durch Unvereinbarkeiten der Verkehrsträger gekennzeichnet sind, kurz vor dem Verkehrsinfarkt stehen und geringe Aufenthaltsqualität bieten. Durch Herausnahme des MIV kann dort regelmäßig eine verkehrliche Entspannung, verträgliche Neuorganisation der Ströme und Aufwertung des öffentlichen Raumes gelingen. Doch, Fußgängerzonen sind eine Lösung für dieses Problem.
Zitat

Der ÖPNV muss gestärkt werden, da sind wir uns einig. Und das geht sicher auch nicht ohne Umverteilung des Verkehrsraumes. Weiter würde ich aber nicht gehen, weil das ideologischer Extremismus ist und zu keiner vernünftigen Lösung führt.
Stärkung des ÖPNV ist eine blumige Formulierung (auf die wir uns schon wieder einigen können). Aber was meinst du Konkret? Stärkung durch Ausbau und Investitionen? Bin ich dafür. Stärkung im Sinne von Erhöhung des Anteils im Modal Split? Bin ich auch dafür. Letzteres funktioniert aller Erfahrung nach nicht allein durch bessere und billigere Angebote. Eine signifikante Verlagerung bekommst du nur, wenn du gleichzeitig Autofahren teurer und langsamer machst.
Umverteilung von Verkehrsräumen ist doch DAS zentrale Thema das gerade überall diskutiert wird (und wo Gehl Vorreiter war und immer noch Vorkämpfer ist). Da bist Du dafür, ich auch. Z.B. Umgestaltung von sechspurigen Straßen zu vierspurigen plus Protected Bike Lane. Analog vierspurige zu zweispurigen. Durchgehende Bussonderfahrstreifen mit uneingeschränkter Gütligkeit an allen Hauptstraßen. Straßenbahn durchweg auf besonderem Bahnkörper oder wenigstens abmarkiert. Aufenthalts- und Verweilflächen statt Parkplätzen.
Das ist doch schon das nonplusultra urbanistischer Forderungen. Was ist in Deiner Sicht denn noch radikaler, was darüber hinaus gehen könnte? Wo hört bei Dir Stadtplanung auf und fängt ideologischer Extremismus an?
Zitat

Es genügt, wenn DU zur Kenntnis nimmst, dass nicht alle so denken, wie Du und dass daher der Gehl auch nicht das Allheilmittel ist.

Glaub mir das tu' ich, und ich bin froh, dass nicht alle so denken wie ich. Dann wäre jede Diskussion ja ein Selbstgespräch und äußerst langweilig. Bei uns beiden erkenne ihc aber nicht so viel trennendes sondern im Gegenteil viele Gemeinsamkeiten. Und von einem Allheilmittel habe ich nie gesprochen. Oder willst Du mich zum Gegner machen indem Du mir Formulierungen in den Mund legst?

Weil ich auf Deinen Tipp ein wenig bei Spon geschmökert habe, hier zwei andere, sehr interessante Links (fast) zum Thema:

Ein Interview mit Andreas Knie, Professor für Soziologie:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/mobilitaetsforscher-im-interview-das-auto-darf-nicht-mehr-privilegiert-werden-a-1196774.html
Zitat
Spon
SPIEGEL ONLINE: Ist es vorstellbar, das Auto ganz aus der Stadt zu verdrängen?

Knie: Ja. Das Auto darf nicht mehr privilegiert werden. Das Versprechen: Du kannst mit deinem Auto von A nach B fahren und es dort auch noch günstig abstellen, muss ersetzt werden durch ein anderes. Du kommst weiterhin von A nach B - aber ohne dein Privatauto. Dazu gehört es, dass das privat besessene Automobil die Kosten, die es verursacht, auch bezahlt. Zum Beispiel für das Abstellen auf einem öffentlichen Grundstück, das eigentlich mindestens 4000 Euro im Jahr kostet. Natürlich muss der Nahverkehr entsprechend gut sein, die Wege müssen kompakter, die Radwege besser werden.

...und ein herrlich absurder Rückblick, ein Artikel über die Parkplatznot in deutschen Großstädten von 1955. Darin die aus heutiger Sicht total naiver Vorstellung, man müsse dem wachsenden MIV einfach nur genug Platz einräumen, dann werden sich die Probleme schon erledigen...

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-31969304.html

Zitat
Der Spiegel, 1955
Als dringlichste Notwendigkeit erscheint den Hannoveranern die Trennung von Straßenbahn und Kraftfahrzeugverkehr. Dadurch soll verhindert werden, daß parkende Autos am Straßenrand die Kraftfahrer zwingen, bis zur nächsten Haltestelle hinter der Bahn herzuzockeln. Damit die aus- und einsteigenden Fahrgäste den Kraftwagenverkehr nicht behindern, sollen die Haltestellen - teilweise ist das schon geschehen - grundsätzlich auf Verkehrsinseln verlegt werden. Vor belebten Kreuzungen will Professor Hillebrecht die Straßenbahn unter das Pflaster schicken und hinter dem Engpaß wieder auftauchen lassen.

Zitat

Solche abenteuerlichen Aktionen [wie die Jagd in den USA nach Grundstücken immer, wann ein Gebäude abbrennt] brauchen die bundesdeutschen Stadtplaner nicht zu unternehmen, solange es noch genügend Trümmerflächen gibt, die als Parkplätze geeignet sind. Das Handikap: Die Grundstückspreise sind meist zu hoch. In den Cities von München, Hamburg und Frankfurt kostet der Quadratmeter bis zu 1000 Mark. Sill: "Die Grundstücksankaufplanung läßt sich nicht von heute auf morgen durchführen. In Hamburg wenden wir jedes Jahr acht Millionen Mark auf, um nach und nach Grundstücke zu erwerben, bis wir genügend Flächen für ausreichende Parkplätze zusammenhaben."
Zitat
TomB
Das Verschwenken des Autoverkehrs auf die westliche Seite der Schönhauser Allee ist wohl
derzeit nicht mehr aktuell:

[www.tagesspiegel.de]
Das ist extrem schade, wo doch gerade an der Schönhauser Allee deutlich sichtbar ist, dass Fahrradverkehr durchaus eine Alternative bei Wind und Wetter sein kann. Die viel zu schmalen Radwege (gerade in Höhe Pfefferberg) sind ja bereits heute überlastet.
Ich finde, wer nur zurechtkommt im Straßenverkehr, wenn alles in extra Fahrbahnen gepackt ist, wer die Straßen nicht benutzt und lieber auf den Gehwegen fährt weil er Angst vorm Verkehr hat, der sollte zu Hause bleiben oder zu Fuß gehen. Angst hat man nur, wenn man von den Regeln keine Ahnung hat. Ein Blick in die Straßenverkehrsordnung könnte da unbedingt helfen, denn da steht alles drin. Je mehr Sonderegelungen für einzelne Verkehrsteilnehmergruppen veranlaßt werden, um so unübersichtlicher wird das. Hier hilft nur Verkehrsunterricht für alle Teilnehmer im Straßenverkehr. Da gab es früher mal den "7. Sinn", das war ne tolle Sendung und da war immer für jeden was dabei...auch als Wiederholung.
In vielen Beiträgen wird immer nur gejammert, wie schlimm das alles auf den Straßen ist. Durch zu viele Regeln und bauliche Maßnahmen sinnlosester Art werden die Leute verpimpelt und unfähig gemacht, selber richtige Entscheidung zu fällen.
So, das paßt vielleicht nicht in allen Punkten hierher, aber das mußte mal raus.

Gruß O-37
Zitat
O-37
Angst hat man nur, wenn man von den Regeln keine Ahnung hat. Ein Blick in die Straßenverkehrsordnung könnte da unbedingt helfen, denn da steht alles drin.

Also wenn ich als Radfahrer regelkonform auf der Straße fahre, habe ich aus gutem Grund recht häufig die Sorge mit PKWs zu kollidieren, die Sicherheitsabstände beim Vorbeifahren regelmäßig nicht einhalten, beim Aussteigen die Türen ohne zu Schauen und ohne Vorwarnung auf- und mir in den Weg stoßen oder Radverkehrsanlagen regelwidrig zuparken, um nur einige Beispiele zu nennen.

Ich bin auch stark für ein gleichberechtigtes Nebeneinander im Straßenraum, aber solange diejenigen Verkehrsteilnehmer, deren Fahrzeuge ohne großen Schaden töten können, derartig regelmäßig und eklatant Probleme haben, ein gleichberechtigtes Nebeneinander zu akzeptieren, kann ich mich auch nur den radikalen, weitreichenderen Forderungen z.B. des Volksentscheids Radverkehr anschließen.
@Lopi2000: genau das meine ich. Bei Kenntnis der Straßenverkehrsordnung solltest Du wissen, daß Radfahrer dort als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer gesehen werden. Jeder Radfahrer hat das Recht die Fahrspur zu nutzen und muß sich nicht am Rande irgenwie durchwursteln. Bei einem Hindernis heißt es Arm raus (nach links wohlgemerkt) und das Hindernis umfahren. Vorher noch ein kurzer Blick nach hinten, das verlängert schonmal das Leben. Wem solche einfachen Dinge nicht geläufig sind, weicht schon mal gern auf den Gehweg aus. Da kommt der Radfahrer ja auch viel schneller voran und kann an der nächsten gelben Lampe noch schnell diese sch..ß Blechfahrer abhängen.
Ich bin inzwischen schon sehr lange im Straßenverkehr unterwegs, egal ob zu Fuß, mit dem Rad(18 Jahre lang Weg zur Arbeit) oder mit dem Auto. Die Militanz im Umgang der einzelnen Gruppen kenne ich allerdings erst seit etwa 1990. Seitdem hat sich der Straßenverkehr vervielfacht und ist schlichtweg aggressiver geworden. Warum? Ich bin froh es immer wieder zu erleben, daß es auch anders geht. Dazu gehört die gegenseitige Rücksichtnahme (§1 STVO) und der Wille sich selbst nicht das Leben schwer zu machen. Dazu bedarf es auch keiner sauteuren Radikalmaßnahmen wie dem sog. Radfahrergesetz, das am Ende auch nur wieder Unfrieden stiftet. Und noch eins, Autos töten nicht. Sie sind auch nicht extra dafür gemacht worden, damit man damit Radfahrer oder Fußgänger erlegen kann. Hinterm Lenkrad sitzen Leute. Schönen Abend.

Gruß O-37
Ist denn die STVO kein Radfahrgesetz?
Zitat
O-37
@Lopi2000: genau das meine ich. Bei Kenntnis der Straßenverkehrsordnung solltest Du wissen, daß Radfahrer dort als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer gesehen werden. Jeder Radfahrer hat das Recht die Fahrspur zu nutzen und muß sich nicht am Rande irgenwie durchwursteln. Bei einem Hindernis heißt es Arm raus (nach links wohlgemerkt) und das Hindernis umfahren. Vorher noch ein kurzer Blick nach hinten, das verlängert schonmal das Leben. Wem solche einfachen Dinge nicht geläufig sind, weicht schon mal gern auf den Gehweg aus. Da kommt der Radfahrer ja auch viel schneller voran und kann an der nächsten gelben Lampe noch schnell diese sch..ß Blechfahrer abhängen.
Ich bin inzwischen schon sehr lange im Straßenverkehr unterwegs, egal ob zu Fuß, mit dem Rad(18 Jahre lang Weg zur Arbeit) oder mit dem Auto. Die Militanz im Umgang der einzelnen Gruppen kenne ich allerdings erst seit etwa 1990.

Was glaubst Du, wie oft ich, der es als einigermaßen schneller Radfahrer oft bevorzugt, auf der Fahrbahn zu fahren, angehupt oder angebrüllt ("Radweg!") nur weil daneben ein nicht benutzungspflichtiger roter Streifen ist.(Manchmal nicht einmal das). Und ja: ich kann jeden Radfahrer verstehen, der sich den nicht antun will.

Die Militanz ist das eine, zugenommen hat sie vermutlich, wobei es auch schon zu den guten alten Zeiten Militanz von allen Seiten gab. Die Zeiten sollte man keineswegs verklären. Ich kann mich noch sehr gut erinnern.

Aber jenseits der Militanz: Schuld an Radfahren auf Gehwegen hat in erster Linie eine Politik und Verkehrsplanung, die seit langem den Radfahrern eintrichtert, dass sie auf fußwegartigen Gebilden gut aufgehoben sind und den Autofahrern eintrichtet, dass sie auf Hauptstrßaenfahrbahnen kaum noch mit Radfahrern zu rechnen haben.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
TomB
Das Verschwenken des Autoverkehrs auf die westliche Seite der Schönhauser Allee ist wohl
derzeit nicht mehr aktuell:

[www.tagesspiegel.de]
Das ist extrem schade, wo doch gerade an der Schönhauser Allee deutlich sichtbar ist, dass Fahrradverkehr durchaus eine Alternative bei Wind und Wetter sein kann. Die viel zu schmalen Radwege (gerade in Höhe Pfefferberg) sind ja bereits heute überlastet.

Gerade aus Radfahrersicht bin ich eher froh drüber. Es ist nicht toll, wenn man in Nordsüd-Richtung erstmal den ganzen Autoverkehr parallel zu und gegen einen kreuzen darf, dann einen Kilometer oder so auf der ach so toll beruhigten Ostseite der Schönhauser und dann das Spielchen mit dem Kreuzenden Autoverkehr noch einmal. Wenn Du von Höhe Pfefferberg sprichst: in dem Bereich war diese Lösung ja keineswegs geplant. Das bezog sich auf das Stück im Bereich des Bahnhofs Schönhauser, von wo bis wo genau auch immer, aber sicherlich nicht südlich der Danziger.

Das die Radwege in der Schönhauser Mist sind, unbestritten, aber von der Idee mit Autos im Westen, Rest im Osten bin ich alles andere als überzeugt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.03.2018 19:39 von Global Fisch.
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