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Krise bei der Berliner U-Bahn
geschrieben von Marienfelde 
In Berlin kann man weiterhin ab 20Uhr im Tarifgebiet B auch zwischen den Haltestellen aussteigen, in Brandenburg ab 19Uhr.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Ich befürchte allerdings, dass die meisten Fahrer von diesem Feature gar nichts wissen, sollte es in den entsprechenden Schulungen genauso kommuniziert werden wie gegenüber dem Kunden.

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Anonymer Benutzer
Re: Krise bei der Berliner U-Bahn
14.08.2018 19:50
Zitat
T6
Aber auch hier hilft es die den Zahlen zugrunde liegenden Fakten anzuschauen. […]


(Hervorhebung von mir, ob der Sexualstraftaten verweise ich auf meinen Post zwei drüber, das Format des Zitat hab ich so von der BVG übernommen)

Hey T6,

ich würde gerne einen Screenshot einstellen, darf es aber aus urheberrechtlichen Gründen glaube nicht. Daher hier der Link:

[www.bvg.de]

Auf der Seite 10 des Sicherheitsberichtes ist eine wunderbare Tabelle, die die Entwicklung seit 2009 sehr schön aufklamüsert. Im Bezug auf die Übergriffe (Körperverletzung, Raub, Freiheitsberaubung, Bedrohung, Nötigung, Sexualdelikte) gab es in den Jahren 2009 mit 3.731 Delikten eine Steigerung auf 3.897 Delikte im Jahr 2011. 2012 gab es dann eine signifikante positive Veränderung auf 3.183 Delikte. Interessant wäre hier zu erfahren, was da unternommen wurde, dass es einen derartigen Rückgang gab. 2013 war dann der bisher niedrigste Wert mit 2.966 Delikten im genannten Bereich erreicht.


Seit 2014 ist die Tendenz wieder steigend. Während man 2014 3.028 Delikte im Gewaltbereich zu beklagen hatte, waren es 2017 schon wieder 3.384. Nun hast du völlig recht, dass man hier das neue Gesetz zu den Sexualstraftaten berücksichtigen muss und auch den Fakt, dass sich vermutlich mehr Frauen durch Aktionen wie "me too" und der allgemeinen öffentlichen Debatten mehr dazu motiviert fühlten, die Taten auch zu melden. Waren das 2016 84 gemeldete Delikte, sind es 2017 185. Orientiere ich mich nun am Vorjahr und ziehe 100 ab, komme ich bei den Gewaltdelikten immer noch auf einen Wert von 3.284 (2016 waren es 3.106). Es gibt also seit 2014 wieder eine Tendenz nach oben, zwar nicht sonderlich besorgniserregend, aber auch nicht schönzureden.

Interessant ist auch die Entwicklung beim Taschendiebstahl. Lag dieser 2009 bei 2.886 angezeigten Fällen, waren es 2013 schon 5.512 und 2014 8.066. 2016 waren es dann 13.869 (!) Fälle.


Ich weiß ja wohin die Diskussion unterschwellig ging: Gibt es seit der Flüchtlingswelle mehr Gewalt im ÖPNV. Ich sehe den ursächlichen Indikator für Gewalt nach wie vor im übermäßigen Alkoholkonsum oder den Konsum anderer Drogen. Ich kann mich an kein eigenes Erlebnis erinnern, wo das keine Rolle spielte. Mein subjektiver Eindruck ist, dass die Gewalttaten je nach örtlichen Bedingungen von ganz unterschiedlichen Menschen begangen werden. An der Warschauer sind es oft die Partyleute, in den östlichen Bezirken weisen subjektiv gerade betrunkene Osteuropäer ein hohes Aggressionspotential auf, in Neukölln oder Wedding hat man es dann vermehrt mit Südländern zu tun und gerade im östlichen Berliner Umland mit vollgekoksten deutschen Jugendlichen. Ich kann hier also kein Muster erkennen, wer nun im Gewaltbereich verstärkt auffällt. (Bei Eigentumsdelikten bin ich da anderer Meinung). Kollegen, die im Nachtverkehr nur zwischen Mahlsdorf und Strausberg Nord fahren, werden mit einer ganz anderen Klientel zu tun haben als jene, die nur Ringbahn fahren. In keinem Fall halte ich es jedoch für sinnvoll, nur auf Statistiken zu verweisen, schließlich ist das subjektive Gefühl der Menschen auch maßgebend. 3.284 Gewaltdelikte im Jahr sind ungefähr 9 am Tag. Da die Tendenz steigend ist, muss man sich auch mit den Ursachen auseinandersetzen und sollte keine Schönrederei betreiben oder irgendwelche Mittelwerte berechnen. Für mich zählt, dass es eine stetige Abnahme der Gewalt im Zeitraum von 2009 bis 2013 gab und sie seither wieder ansteigt. Das sollte eher alarmieren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.08.2018 19:55 von Railroader.
Was sind denn neun Delikte auf eine Million Fahrgäste? Nichts!

Es kommt ja auch auf die Taten an. Dreißig "Ohrfeigen" sind besser als eine Person die Treppe heruntergetreten.

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Anonymer Benutzer
Re: Krise bei der Berliner U-Bahn
14.08.2018 20:33
Zitat
B-V 3313
Was sind denn neun Delikte auf eine Million Fahrgäste? Nichts!

Es kommt ja auch auf die Taten an. Dreißig "Ohrfeigen" sind besser als eine Person die Treppe heruntergetreten.


Es geht um Tendenzen. Wenn ich sehe, dass eine Tendenz steigt, muss ich etwas unternehmen bzw. zumindest die Ursachen ermitteln, gerade dann, wenn es schonmal besser lief. Würden nun nur 9 U-Bahnen am Tag ausfallen, würdest du ja berechtigterweise auch nicht sagen: "Was sind denn 9 Fahrten gemessen an den täglichen Zugfahrten?" Du würdest die Zuverlässigkeit erwarten und andere erwarten eben, dass das Unternehmen auf steigende Gewalttaten reagiert.

Und auch wenn es subjektiv ist, sind es eben in der Regel keine einfachen Ohrfeigen, bei denen es dann bleibt. Eine Ohrfeige ist in der Praxis der Anfang einer Schlägerei. Sicher subjektiv, aber der Großteil meiner Kolleginnen und Kollegen würde das bestätigen, so dass es schon irgendwo auch eine Aussage hat.


Fakt ist aber auch, die Taten sind heute mitunter sehr brutal. Ich weiß nicht, ob es früher auch schon regelmäßig Fälle gab, in denen Leute bewusstlos getreten, angezündet wurden oder so viele Menschen bewaffnet rumliefen. Die "S-Bahnnächte", die da von der Polizei durchgeführt wurden, haben mich sehr überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass sich so viele Menschen bewaffnet im öffentlichen Raum bewegen. Es ist ja davon auszugehen, dass jeder von denen bei einer Eskalation auch bis zum Äußersten gehen würde. Das finde ich recht erschreckend.
Nein, die neun Ausfälle am Tag liefen bei mir unter "ist halt so" und diese Anzahl wäre auch normal.

Frage dich doch mal, warum die angezeigten Taten stiegen. Die Delikte wurden doch zwischen 2009 und 2013 nicht weniger! In der Zeit bekamen z.B. die Busse die Sicherheitsscheiben für die Fahrer und das machte man nicht aus Spaß.

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Zitat
B-V 3313
In Berlin kann man weiterhin ab 20Uhr im Tarifgebiet B auch zwischen den Haltestellen aussteigen, in Brandenburg ab 19Uhr.
Angesichts der nachvollziehbaren Ausschlussgründe wie "zweite Reihe" und "Halteverbot" sind die Möglichkeiten in einigen Straßenzügen aber stark eingeschränkt.
Anonymer Benutzer
Re: Krise bei der Berliner U-Bahn
14.08.2018 21:18
Zitat
B-V 3313
Die Delikte wurden doch zwischen 2009 und 2013 nicht weniger!

Eben doch. Ab 2012 ist die Zahl rapide bergab gegangen, seit 2014 steigt sie wieder. Siehe Tabelle Seite 10 BVG-Sicherheitsbericht.

Auch die S-Bahnwachen auf den großen Bahnhöfen kommen ja nicht von Ungefähr.
Zitat
Railroader
Eben doch. Ab 2012 ist die Zahl rapide bergab gegangen, seit 2014 steigt sie wieder. Siehe Tabelle Seite 10 BVG-Sicherheitsbericht.

Die angezeigten Delikte gingen nach oben.

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Und wieder ein Brandbrief:

Beste Grüße
Harald Tschirner


Anonymer Benutzer
Re: Krise bei der Berliner U-Bahn
14.08.2018 22:22
Zitat
T6

(Hervorhebung von mir, ob der Sexualstraftaten verweise ich auf meinen Post zwei drüber, das Format des Zitat hab ich so von der BVG übernommen)

Nochmal kurz dazu, fiel mir gerade nach etwas Nachdenken ein: Es ist richtig, dass die von dir genannten Delikte jetzt unter der Rubrik "Sexualdelikt" geführt werden. Aber auch schon vor 2017 müssen sie ja in irgendeiner Rubrik erfasst worden sein. Ich glaube damals zählte es unter Beleidigung? Man hat aber sicher die Betroffenen nicht mit der Begründung abgewiesen, dass das ja rechtlich völlig in Ordnung und strafrechtlich nicht relevant ist? Somit dürfte sich die Zahl von 100 Opfern in der Klassifizierung der Straftat nur verschoben haben.
Anonymer Benutzer
Re: Krise bei der Berliner U-Bahn
14.08.2018 22:26
Zitat
B-V 3313

Die angezeigten Delikte gingen nach oben.

Das ist doch aber heute nicht anders. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher sein. Ich kann aber objektiv nur die angezeigten Fälle vergleichen.
Mädels könnt ihr eure Straftaten-Diskussion nicht woanders weiterführen? Dies hat doch gar nichts mit dem Thema hier zu tun. Harald Tschirner hat doch einen nicht uninteressanten Brandbrief gepostet. Geht doch lieber darauf ein.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.08.2018 22:33 von GraphXBerlin.
Zitat
B-V 3313
Was sind denn neun Delikte auf eine Million Fahrgäste? Nichts!

Es kommt ja auch auf die Taten an. Dreißig "Ohrfeigen" sind besser als eine Person die Treppe heruntergetreten.

Wieso? Taten sind immer bescheuert.
Zitat
Henning
Wieso? Taten sind immer bescheuert.

Meine Fresse, es kommt auf die Schwere der Tat an. Auch der Gesetzgeber weiß da zu unterschieden.

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Anonymer Benutzer
Re: Krise bei der Berliner U-Bahn
14.08.2018 22:47
Zitat
GraphXBerlin
Mädels könnt ihr eure Straftaten-Diskussion nicht woanders weiterführen? Dies hat doch gar nichts mit dem Thema hier zu tun. Harald Tschirner hat doch einen nicht uninteressanten Brandbrief gepostet. Geht doch lieber darauf ein.

Ja, hast ja recht. Wenn die Diskussion weitergeht, mache ich 'nen neuen Thread auf. :-)
Zitat
GraphXBerlin
Harald Tschirner hat doch einen nicht uninteressanten Brandbrief gepostet. Geht doch lieber darauf ein.

Soll ich wirklich? Dieser komische öffentliche Brandbriefwettlauf zwischen allen möglichen Arbeitnehmergruppen der vorletzten Führungsriegen führt dazu, dass das kaum mehr ernst zu nehmen ist. Es ist ein wenig wie jedes Jahr Jahrhundertsommer.

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Zitat
Railroader
Diese "punktuellen Ausrisse" erlebe ich zunehmend bei meinen Nachtschichten: Immer mehr Banden, die rumrennen, um Schlafende zu bestehlen, immer mehr Körperverletzungen, teils mit Messer oder neulich, Einsenstangen, bewaffnet. Ich weiß nicht von wem diese Taten ausgehen, darüber kann ich mir kein Urteil bilden, ich hatte dahingehend noch keine Probleme.

Scheint tatsächlich bei der Eisenbahn zeitweilig problematisch zu sein. Lücken im Sicherheitskonzept des Betreibers und der (als Transportpolizei-Nachfolger zuständigen) Bundespolizei werden sofort politisch instrumentalisiert, wie die angebliche "Bürgerwehr" aus der rechten Ecke, die zwangsläufig entsprechend hysterische Reaktionen hervorruft (die sicher beabsichtigt sind). [www.rbb24.de]

so long

Mario
Ist es wirklich so schwer beim Thema zu bleiben und wenn sich ein neuer Faden ergibt, ein neues Thema aufzumachen?

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
GraphXBerlin
Harald Tschirner hat doch einen nicht uninteressanten Brandbrief gepostet. Geht doch lieber darauf ein.

Soll ich wirklich? Dieser komische öffentliche Brandbriefwettlauf zwischen allen möglichen Arbeitnehmergruppen der vorletzten Führungsriegen führt dazu, dass das kaum mehr ernst zu nehmen ist. Es ist ein wenig wie jedes Jahr Jahrhundertsommer.

Berechtigt ist es doch und die meisten Aspekte finden sich doch auch in zurückliegenden Threads dieses Forums. Warum also nicht gebündelt an die Öffentlichkeit bringen?

Beste Grüße
Harald Tschirner
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