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Krise bei der Berliner U-Bahn
geschrieben von Marienfelde 
Anonymer Benutzer
Re: Krise bei der Berliner U-Bahn
14.08.2018 23:36
Zitat
Harald Tschirner
Ist es wirklich so schwer beim Thema zu bleiben

Ja ist es manchmal, weil vieles irgendwie zusammenhängt.
Was soll das bedeuten "keine Lösung zur Sanierung für den Verbindungstunnel zur U8 Alexanderplatz"?
Wird die U5 jetzt länger eine Insellinie bleiben?
Anonymer Benutzer
Re: Krise bei der Berliner U-Bahn
15.08.2018 00:02
Zitat
Philipp Borchert

Soll ich wirklich? Dieser komische öffentliche Brandbriefwettlauf zwischen allen möglichen Arbeitnehmergruppen der vorletzten Führungsriegen führt dazu, dass das kaum mehr ernst zu nehmen ist. Es ist ein wenig wie jedes Jahr Jahrhundertsommer.

Ich frage mich halt, was so ein Brandbrief bringt? Die Missstände werden auch einer Frau Nikutta ohne Brandbrief bekannt sein. Ändert sich jetzt was? Frau Nikutta wird ja nicht aus allen Wolken fallen und sagen: "Oh, das sind ja Zustände, die ich bisher noch nicht kannte!" Durch so einen Brief trägt man die Missstände mal für einen Tag an die Öffentlichkeit, Frau Reetz wird aber wohlwollende Worte finden und schon ist das Thema wieder durch.
Zitat
Harald Tschirner
Und wieder ein Brandbrief:

LOL, sie fordern "konsternierte" Aktionen. Offenbar hat keiner der 5 Unterschreibenden mal im Duden die Bedeutung des Wortes nachgeschlagen. Vermutlich meinen sie konzertierte Aktionen.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.08.2018 08:10 von Logital.
Zitat
Flexist
Was soll das bedeuten "keine Lösung zur Sanierung für den Verbindungstunnel zur U8 Alexanderplatz"?
Wird die U5 jetzt länger eine Insellinie bleiben?

Sieht wohl so aus. Anscheinend traut sich keine Firma so richtig an die Sache. Da bleibt also wohl als Lösung nur einen Neubautunnel zu erstellen und den alten zu verfüllen! Oder aber man lässt das Ganze so und wartet bis irgendwann in ferner Zukunft vielleicht die U5 die U9 in Turmstr. trifft. Hier könnte man mit etwas Aufwand einen Verbindungstunnel bauen.

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)
Entschuldigt bitte meine dumme Frage, ich dachte der Tunnel ist nur bauarbeitenbedingt nicht nutzbar (fehlende U5 Kehranlage...).
Gibt es Risse im Tunnel oder warum kann man den Tunnel nicht dann einfach weiter nutzen?
So wie ich das immer verstanden habe, wollte man die baubedingte Sperrung der Kehranlage der U5 gleich nutzen, um auch den Waisentunnel zu sanieren (Klostertunnel auch?), da der ja sowieso nicht erreichbar ist dadurch, es bot sich also einfach an, das zeitlich zusammenzulegen.

Selbst ohne Risse muss man einfach irgendwann die Dinge sanieren, sonst meckert wieder jeder von wegen "es muss immer erst was passieren".
Zitat
PassusDuriusculus
Entschuldigt bitte meine dumme Frage, ich dachte der Tunnel ist nur bauarbeitenbedingt nicht nutzbar (fehlende U5 Kehranlage...).
Gibt es Risse im Tunnel oder warum kann man den Tunnel nicht dann einfach weiter nutzen?

Beim Waisentunnel handelt es sich um die ursprünglich angedachte Linienführung der U8, deren Bau abgebrochen und mit teils neuer Trassierung später wieder aufgenommen wurde. Der Tunnel unter der Spree wurde in den 1920er Jahren als Teil ebenjener ursprünglichen Planung gebaut und war von Beginn an undicht. Man behalf sich dann später damit einen "Tunnel im Tunnel" einzubauen, aber ganz dicht hat man ihn wohl nie bekommen. Während der Teilung war das dann auch noch eine der unterirdischen Nahtstellen zwischen Ost und West, so dass dort nur sehr bedingt Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden konnten.

Als man nun die Sperrung nutzen wollte, um diesen Tunnelabschnitt zu sanieren, stellte sich heraus, dass der Zustand deutlich schechter ist, als angenommen wurde. Und da es kein Tunnel im Linienbetrieb ist, stellt sich eben die Wirtschaftlichkeitsfrage, wieviel man bereit ist in eine reine Betriebsstrecke zu investieren.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Als man nun die Sperrung nutzen wollte, um diesen Tunnelabschnitt zu sanieren, stellte sich heraus, dass der Zustand deutlich schechter ist, als angenommen wurde. Und da es kein Tunnel im Linienbetrieb ist, stellt sich eben die Wirtschaftlichkeitsfrage, wieviel man bereit ist in eine reine Betriebsstrecke zu investieren.

Diese Betriebsstrecke versorgt im Normalfall jedoch zwei weitere U-Bahnlinien mit Fahrzeugen. Sie trägt zur Wirtschaftlichkeit viel bei. Es sei denn die BVG meint, dass Britz das gut genug alleine hinbekommt, nur wo ist dann die Wirtschaftlichkeit von Friedrichsfelde?
Zitat
Railroader
Zitat
Philipp Borchert

Soll ich wirklich? Dieser komische öffentliche Brandbriefwettlauf zwischen allen möglichen Arbeitnehmergruppen der vorletzten Führungsriegen führt dazu, dass das kaum mehr ernst zu nehmen ist. Es ist ein wenig wie jedes Jahr Jahrhundertsommer.

Ich frage mich halt, was so ein Brandbrief bringt? Die Missstände werden auch einer Frau Nikutta ohne Brandbrief bekannt sein. Ändert sich jetzt was? Frau Nikutta wird ja nicht aus allen Wolken fallen und sagen: "Oh, das sind ja Zustände, die ich bisher noch nicht kannte!" Durch so einen Brief trägt man die Missstände mal für einen Tag an die Öffentlichkeit, Frau Reetz wird aber wohlwollende Worte finden und schon ist das Thema wieder durch.

Das ist wie in jeder großen Firma. Der Chef bzw. Vorstand weiß von Mißständen, allerdings nicht im Detail. Die nächsten untergeordneten Vorgesetzten geben ja nur grobe Informtionen. Da kann so ein Brandbrief nicht falsch sein selbst wenn es der zehnte ist. Überhaupt ist dieser Brief nicht falsch. Nichts sagen und machen wäre falsch.
Zitat
GraphXBerlin

Das ist wie in jeder großen Firma. Der Chef bzw. Vorstand weiß von Mißständen, allerdings nicht im Detail. Die nächsten untergeordneten Vorgesetzten geben ja nur grobe Informtionen. Da kann so ein Brandbrief nicht falsch sein selbst wenn es der zehnte ist. Überhaupt ist dieser Brief nicht falsch. Nichts sagen und machen wäre falsch.

Mutti weiss ganz genau Bescheid über die Missstände in der Firma. Schliesslichbekommt sie jeden Morgen detailierte Wasserstandsmeldungen mit allerhand Daten aus den Abteilungen. Das es nicht rund läuft, dürfte jeden Einfaltspinsel auffallen, der sowas liest.
Es passiert nur einfach nichts, was die Probleme wirklich anpackt und löst , daher auch der Weg an die Öffentlichkeit, so lassen sich die Verantwortlichen in dieser Stadt dann doch noch was einfallen. Vielleicht. Vielleicht auch nicht.

___
Gute Nacht, Forum!
Zitat
Untergrundratte
Zitat
Flexist
Was soll das bedeuten "keine Lösung zur Sanierung für den Verbindungstunnel zur U8 Alexanderplatz"?
Wird die U5 jetzt länger eine Insellinie bleiben?

Sieht wohl so aus. Anscheinend traut sich keine Firma so richtig an die Sache. Da bleibt also wohl als Lösung nur einen Neubautunnel zu erstellen und den alten zu verfüllen! Oder aber man lässt das Ganze so und wartet bis irgendwann in ferner Zukunft vielleicht die U5 die U9 in Turmstr. trifft. Hier könnte man mit etwas Aufwand einen Verbindungstunnel bauen.

Die Verlängerung der U5 über den Hauptbahnhof hinaus wird ziemlich sicher nie oder erst so spät realisiert werden, so dass keiner von uns dies noch erleben wird.

Warum traut sich keine Firma so richtig an die Sache?
Zitat
Der Fonz
Zitat
GraphXBerlin

Das ist wie in jeder großen Firma. Der Chef bzw. Vorstand weiß von Mißständen, allerdings nicht im Detail. Die nächsten untergeordneten Vorgesetzten geben ja nur grobe Informtionen. Da kann so ein Brandbrief nicht falsch sein selbst wenn es der zehnte ist. Überhaupt ist dieser Brief nicht falsch. Nichts sagen und machen wäre falsch.

Mutti weiss ganz genau Bescheid über die Missstände in der Firma. Schliesslichbekommt sie jeden Morgen detailierte Wasserstandsmeldungen mit allerhand Daten aus den Abteilungen. Das es nicht rund läuft, dürfte jeden Einfaltspinsel auffallen, der sowas liest.
Es passiert nur einfach nichts, was die Probleme wirklich anpackt und löst , daher auch der Weg an die Öffentlichkeit, so lassen sich die Verantwortlichen in dieser Stadt dann doch noch was einfallen. Vielleicht. Vielleicht auch nicht.
Ich denke keiner von uns weiß was sie detailliert auf den Tisch bekommt...
Zitat
Der Fonz
Mutti weiss ganz genau Bescheid über die Missstände in der Firma. Schliesslich bekommt sie jeden Morgen detailierte Wasserstandsmeldungen mit allerhand Daten aus den Abteilungen. Das es nicht rund läuft, dürfte jeden Einfaltspinsel auffallen, der sowas liest.
Es passiert nur einfach nichts, was die Probleme wirklich anpackt und löst , daher auch der Weg an die Öffentlichkeit, so lassen sich die Verantwortlichen in dieser Stadt dann doch noch was einfallen. Vielleicht. Vielleicht auch nicht.

Eher nicht. Die politisch Verantwortlichen wollen vor allem eins - die nächste Wahl heil überstehen. Nach herben Verlusten und (nach Umfragen) weiter gehender Erosion der Wählerschaft etablierter Parteien stehen demnächst Veränderungen an. Eine kontinuierliche Entwicklung des Städtischen Verkehrswesens braucht Fachleute für Betrieb und Technik - nicht Verwalter, Ökonomen und Psychologen.

Die Vorstands-Chefs großer Unternehmen wissen längst nicht alles. Die tägliche Störungs- und Ergebnisstatistik mit angekreuzten Ausfallgründen ist das eine. Alle anderen Daten aus den Abteilungen müssen die vierte, dritte und zweite Führungsebene durchlaufen. Da gibt es eine Menge Leute, die solange aufgestiegen sind, bis sie völlig überfordert sind. Die AT (außertariflichen) Stellen jenseits des TV-N sind durchaus begehrt. Da wird alles weggefiltert, was der eigenen Karriere schaden könnte. Und kommt mal was raus, will niemand davon gewusst haben ...

Selbst im Brandbrief steht drin, dass sich alle Mitarbeiter größte Mühe geben. Die Fahrgastzahlen und Kilometerleistungen der Fahrzeuge steigen ständig, und älter werden wir schließlich alle. Letztlich ist es gleich, ob ein Ausfall oder Kurzzug auf einen Frühausfall/Konstruktionsmangel eines Neuwagens oder Altersmacken eines Altwagens zurückzuführen ist. Ersteres ist aber teurer ...
Solange sich die Ausfälle in den verkehrsvertraglichen Grenzen bewegen, ist doch eigentlich alles in Ordnung. So war das schon immer und ist letztlich gut gegangen. ;-)

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
(...)
Eine kontinuierliche Entwicklung des Städtischen Verkehrswesens braucht Fachleute für Betrieb und Technik - nicht Verwalter, Ökonomen und Psychologen.
(...)

Ja - und eine Eisenbahn sollte von Eisenbahnern geführt werden.
Zitat
Marienfelde
Zitat
der weiße bim
(...)
Eine kontinuierliche Entwicklung des Städtischen Verkehrswesens braucht Fachleute für Betrieb und Technik - nicht Verwalter, Ökonomen und Psychologen.
(...)

Ja - und eine Eisenbahn sollte von Eisenbahnern geführt werden.

Von wem sonst ? Etwa von BWL-Studenten, die von der Materie keine Ahnung haben ? Zu dumm einen Nagel in die Wand zu schlagen....

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Zitat
Wollankstraße
Zitat
Marienfelde
Zitat
der weiße bim
(...)
Eine kontinuierliche Entwicklung des Städtischen Verkehrswesens braucht Fachleute für Betrieb und Technik - nicht Verwalter, Ökonomen und Psychologen.
(...)

Ja - und eine Eisenbahn sollte von Eisenbahnern geführt werden.

Von wem sonst ? Etwa von BWL-Studenten, die von der Materie keine Ahnung haben ? Zu dumm einen Nagel in die Wand zu schlagen....
Schön wenn man Vorurteile pflegen kann :-D
Hmm? Mario bringt doch selber das beste Argument gegen (vermeintliche) Fachleute: Die Probleme werden idR im mittleren Management vertuscht, wo eben oft noch Aufgestiegene sitzen - und nicht ganz oben (die Größe dieses Obens ist variabel).
Deckt sich mit meinen Erfahrungen von der Bahn: Während Vorstand und Recruiting schon vor Jahren Leute aus EU-Staaten, z.T. sogar mit Deutschkenntnissen, an der Hand hatten um die absehbaren Personalengpässe abzufangen, schrien Werkleiter etc., dass sie keine Personalprobleme hätten und deshalb keine Leute wollen.
Tja, ich mache mir die Welt wie immer einfach zu schwer...Meiner Meinung nach sitzen sowohl "oben" als auch "unten" Nichtskönner aber auch Begabte. Dabei gibt es natürlich auch fähige BWLer ind Juristen als auch unfähige Eisenbahner.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.08.2018 08:20 von Logital.
Zitat
Logital
Tja, ich mache mir die Welt wie immer einfach zu schwer...Meiner Meinung nach sitzen sowohl "oben" als auch "unten" Nichtskönner aber auch Begabte. Dabei gibt es natürlich auch fähige BWLer ind Juristen als auch unfähige Eisenbahner.

Es geht letztlich aber doch nicht um fähige oder unfähige Mitarbeiter, sondern um richtige oder falsche Ziele. Das Ziel einer betriebswirtschaftlich durchoptimierten Eisenbahn (oder auch BVG) wäre nicht nur aus verkehrs- und umweltpolitischer Sicht falsch.

Ein fähiger BWler mag unter dem Ausbau einer Eisenbahnstrecke z.B. auch den Abbau von Weichen verstehen, ein fähiger Eisenbahner den Erhalt vieler Weichen, den Aufbau von Doppelspurinseln usw.

Die Logik in der Bahnpolitik muß sich ändern: Weg vom Vorrang der Betriebswirtschaft, hin zum Vorrang des "Netzes". Die Bahn sollte vorrangig unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten entwickelt werden, weniger nach betriebswirtschaftlichen Zielen.

Immerhin scheint die politische Einsicht dafür inzwischen wieder etwas mehr verbreitet zu sein, als nach dem "Umbruch" nach 1989 (der natürlich schon vorher begann).

Einen schönen Tag wünscht Euch
Marienfelde
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