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ab 01.09.2018: Berliner Schülertickets werden deutlich günstiger
geschrieben von Stichbahn 
@ Railroader (und andere)

Es tut mir leid, aber ich sehe es so, wie der weiße Bim. Gerade im Sinne der Attraktivität des ÖPNV muss so langsam etwas auf diesem Gebiet geschehen (Und wer meint, dem wäre nicht so, möge doch besonders abends auf dem bereits genannten Bahnhof Yorckstraße mal ein Viertelstündchen verbringen: Auch ich habe gerade auf diesem von mir recht häufig benutzen Bahnhof - Umstieg S1/U7 - schon häufig genug unglaubliche Szenen körperlicher und geistig-sozialer Verrottung und Verwahrlosung beobachten können.

Der Weg der Hamburger S-Bahn ist da geradliniger als die lächerliche Staffage zweier (wie üblich vermutlich schlecht bezahlter) Sozialarbeiter und ich würde mir (realistischerweise) ähnliches auch für Berlin wünschen.

Und wenn man mich fragt, ob und wohin ich denn die armen Obdachlosen verdrängen wollte, dann sage ich: Meiner bescheidenen Ansicht gehören zumindest Individuen wie das vom Weißen Bim beschriebene sehr wohl aus dem öffentlichen Raum entfernt. In eine Heilanstalt oder ähnliches, die sich die steuerzahlende Gesellschaft als Preis dafür dann gerne auch ein paar Groschen kosten lassen darf.

(Genauso billig wie mit der Formel „jeder ist seines Glückes Schmied“ Auswüchse des globalen Neoliberalismus abzuleugnen, ist es doch, jedes individuelle Versagen und (hedonistische) Fehlverhalten auf „Die Gesellschaft“ zu schieben.)

Ceterum censeo U5 esse aedificandam
Zitat
der weiße bim
Wenn die Verkehrsunternehmen den politischen Auftrag wirklich ernst nehmen, den Verkehrsanteil des MIV zugunsten des ÖPNV zu reduzieren, müssen sie ihre Hausordnung nicht nur bekannt machen, sondern auch durchsetzen.

Zumindest die BVG hat als landeseigenes Unternehmen aus dem Berliner Betriebe-Gesetz auch einen sozialpolitischen Auftrag.
Zitat
B-V 3313
Komisch, der Fahrgast soll Besoffene, Bettler und Obdachlose ertragen. Eine belästigungsfreie Fahrt ist da nur zweitrangig. Wenn aber auch nur ein Besoffener in die Kehre mitfahren könnte, dann ist das ein Grund eine Strecke in ihrem Takt auf ein Drittel zu reduzieren. Du misst mit zweierlei Maß.
Und wir hatten auch schon festgestellt, dass es ohnehin vom Fahrplan nicht ging...
Zitat
Trittbrettfahrer
Zitat
Logital
"Warum werden die Tickets nicht für alle günstiger?" Weil die Deutschen ihr Steuergeld lieber in den Straßenbau und Unterhalt investieren.

Da ist viel Wahres dran. Der Nahverkehr in Berlin wäre traumhaft, wenn man für die Benutzung der Stadtautobahn Maut bezahlen müsste und wenn Falschparken 100 EUR kosten würde. Dann wären die Busse und Bahnen zum Bersten voll und die Stadt ist gezwungen, endlich einen effektiven Nahverkehr zu organisieren. Ich habe neulich erst wieder erlebt, wie gut Nahverkehr in unserer heutigen Zeit funktionieren kann, wenn wirklich mindestens 80% der Bevölkerung darauf angewiesen sind. Da funktioniert das so einfach wie Aufzug fahren und viel länger auf die nächste Bahn muss man auch nicht warten. Besonders als Rentner oder in meiner Mobilität eingeschränkter Mitbürger würde ich mich in Berlin und anderen Deutschen Städten ärgern, wenn ich sehe was in asiatischen Städten Standard ist. Und Japan beispielsweise ist auch eine Nation vieler, vieler Autokonzerne

Dennoch: Die Vergünstigung des Schülertickets ist ein richtiger Schritt! Ein richtiger Schritt von vielen!


Ich glaube kaum, dass das was ändern würde. Der ÖPNV ist in Berlin seit der Jahrtausendwende immer mehr „herunter gekommen“, dass viele Bürger Maut oder sonstige Schikanen gerne in Kauf nehmen um nur niemals in versiften unsicheren Bussen und Bahnen auf viel zu großen Umwegen von A nach B zu gelangen. Da gibt es viel zu tun, bevor sich die Attraktivität steigert....

Die lächerliche Preissenkung ändert da auch nichts daran. Ich habe 2 Kinder, die haben bisher im Abo pro Monat rund 37 Euro gekostet. Jetz kosten sie dann 34 Euro....
Zitat
Jahreskarte
Der ÖPNV ist in Berlin seit der Jahrtausendwende immer mehr „herunter gekommen“, dass viele Bürger Maut oder sonstige Schikanen gerne in Kauf nehmen um nur niemals in versiften unsicheren Bussen und Bahnen auf viel zu großen Umwegen von A nach B zu gelangen.

Die Fahrgastzahlen steigen aber jährlich an. Es ist ja nicht so, dass immer weniger den ÖPNV nutzen, es machen immer mehr. Was Sicherheit und Sauberkeit betrifft gebe ich dir recht, Umwege von A nach B hat man aber in der Stadt mit dem ÖPNV in der Regel weniger als mit dem Auto. Eine beubedingte Umleitung oder das ewige Im-Stau-Stehen akzeptiert man mit dem Auto aber mehr als SEV und Wartereien auf dem Bahnsteig. Das tägliche halbstündige Im-Stau-Stehen auf der Stadtautobahn löst weitaus weniger Frust aus, als 10 Minuten auf die S-Bahn zu warten. Hinzu kommen die Kosten für die Unterhaltung eines PKW. Aus Sicht der PKW-Nutzer sind die Autofahrer die Melkkühe der Nation, aus Sicht der ÖPNV-Nutzer sind es die Fahrgäste. 10 Minuten warten auf öffentliche Verkehrsmittel empfindet der ÖPNV-Nutzer in Berlin als unzumutbar, der Autofahrer in Berlin erkennt die 30 Minuten tägliches Staustehen aber an und kalkuliert sie in seinen Tagesablauf mit ein. Während man vom Autofahrer mittlerweile erwartet, dass er vorab den Verkehrsfunk hört, scheint es ein absolutes No-Go, den Fahrgast aufzufordern, sich vorab über Störungen und Umfahrungsmöglichkeiten im ÖPNV zu informieren. Der Nutzer erwartet schlussendlich vom ÖPNV eine hundertprozentige Perfektion, die er aber an die Infrastruktur auf der Straße und für sein Vehikel, für das er deutlich mehr Geld bezahlt, nicht erwartet. Das finde ich persönlich irgendwie paradox.



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.05.2018 03:48 von Railroader.
^ Nun ja, die Frage ist, ob die Fahrgastzahlen mit dem Bevoelkerungszuwachs (relativ) mithalten oder nur absolut ansteigen. Hier in der San Francisco Bay Area gehen seit zwei Jahren die Fahrgastzahlen in der S-Bahn (BART) zurueck. Als Hauptgrund wird angegeben: Angriffe/Anpoebelungen auf/von Fahrgaeste(n), zweifelhafte Gestalten in den Wagen und Schmutz. Gelegentliche Stoerungen im Betrieb werden nicht als so wichtig erkannt. Wenn hier jemand aufs Auto zuruecksteigt, muss er schon sehr gute Gruende haben, denn die Fahrzeiten steigen leicht aufs Doppelte oder mehr. BART hat jetzt ein Programm gestartet, das die obengenannten Probleme abstellen soll. Offenbar sehen die Berliner Verkehrsbetriebe das Problem als nicht so dringend, da ja wie gesagt die Fahrgastzahlen noch steigen.
Henner
@Railroader

Das mit dem Verkehrsfunk ist halt so eine Sache, Da wird jeder Stau und Blitzer durchgesagt aber kaum etwas zum ÖPNV. Ein Glück hat man sich auf einigen Sendern durchgerungen endlich größere Störungen durchzusagen.

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Zitat
Deutsche_Oper
Das kann ja wohl nicht wahr sein. Aber gut, lesen - auch der VBB-Beförderungsbedingungen - bildet:

(...)

(2) Fahrgästen ist insbesondere untersagt:

[...]
in Verkehrsmitteln, auf Bahnsteiganlagen sowie im gesamten Bahnhofsbereich zu rauchen oder elektronische Zigaretten o. ä. zu verwenden; ausgenommen sind nur gekennzeichnete Raucherbereiche,

(...)

Schade, dass nicht endlich einmal im Berliner ÖPNV aufgeräumt wird. Die Berliner Verkehrsunternehmen zeigen leider wenig Neigung ihre eigenen Bestimmungen ohne Ansehen der Person auch umzusetzen.

In Ostkreuz unten nehmen sich jetzt grad 2 Leute von DB Sicherheit wirklich jeden einzelnen Raucher auf dem S-Bahnsteig vor. Hab ich noch nie so gesehen, einer nach dem anderen wird da gezielt angesprochen und auch abgewartet, dass die Kippe wirklich ausgedrückt wird.

#dielesenhierallemit

-------------------
MfG, S5M
Zitat
S5 Mahlsdorf
Zitat
Deutsche_Oper
Das kann ja wohl nicht wahr sein. Aber gut, lesen - auch der VBB-Beförderungsbedingungen - bildet:

(...)

(2) Fahrgästen ist insbesondere untersagt:

[...]
in Verkehrsmitteln, auf Bahnsteiganlagen sowie im gesamten Bahnhofsbereich zu rauchen oder elektronische Zigaretten o. ä. zu verwenden; ausgenommen sind nur gekennzeichnete Raucherbereiche,

(...)

Schade, dass nicht endlich einmal im Berliner ÖPNV aufgeräumt wird. Die Berliner Verkehrsunternehmen zeigen leider wenig Neigung ihre eigenen Bestimmungen ohne Ansehen der Person auch umzusetzen.

In Ostkreuz unten nehmen sich jetzt grad 2 Leute von DB Sicherheit wirklich jeden einzelnen Raucher auf dem S-Bahnsteig vor. Hab ich noch nie so gesehen, einer nach dem anderen wird da gezielt angesprochen und auch abgewartet, dass die Kippe wirklich ausgedrückt wird.

#dielesenhierallemit

Sehr gut! Genau das habe ich auch schon mehrfach gesehen. Vorhin, als ich am Ostkreuz war, leider nicht. Dementsprechend gab es um mich herum etwa 5 Raucher.

Aber das hat alles rein gar nichts mit dem Thema Schülerticket zu tun - außer, dass Passivrauchen auch für Schüler schädlich sein kann.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
S5 Mahlsdorf

In Ostkreuz unten nehmen sich jetzt grad 2 Leute von DB Sicherheit wirklich jeden einzelnen Raucher auf dem S-Bahnsteig vor. Hab ich noch nie so gesehen, einer nach dem anderen wird da gezielt angesprochen und auch abgewartet, dass die Kippe wirklich ausgedrückt wird.

#dielesenhierallemit

Dafür war heute auf dem Bahnhof Hermannstr. eine Figur unterwegs, die Namen und Telefonnummern für eine Umfrage zum Thema Sicherheit und Sauberkeit sammelte. Allein von meinem Standort am westlichen Ende des Bahnsteigs konnte ich während der 3 Minuten Wartezeit beim Umsteigen sehen, wie die Dame (in Montur der DB) 3 Raucher und 2 Müllkramer gekonnt ignorierte. Wenn ich in meinem Beruf Verstöße gegen das Rauchverbot ignorieren würde, weil ich gerade mit einer anderen Aufgabe beschäftigt bin, hätte ich noch am selben Tag ein Personalgespräch, und zwar kein angenehmes...
Zitat
VvJ-Ente
Wenn ich in meinem Beruf Verstöße gegen das Rauchverbot ignorieren würde, weil ich gerade mit einer anderen Aufgabe beschäftigt bin, hätte ich noch am selben Tag ein Personalgespräch, und zwar kein angenehmes...

Warum sollte sie ein Personalgespräch haben, wenn sie nicht die Aufgabe hat, die Beförderungsbedingungen durchzusetzen? Oder war sie direkt von DB Sicherheit?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.05.2018 00:45 von Railroader.
Zitat
md95129
^ Nun ja, die Frage ist, ob die Fahrgastzahlen mit dem Bevoelkerungszuwachs (relativ) mithalten oder nur absolut ansteigen. Hier in der San Francisco Bay Area gehen seit zwei Jahren die Fahrgastzahlen in der S-Bahn (BART) zurueck. Als Hauptgrund wird angegeben: Angriffe/Anpoebelungen auf/von Fahrgaeste(n), zweifelhafte Gestalten in den Wagen und Schmutz. Gelegentliche Stoerungen im Betrieb werden nicht als so wichtig erkannt. Wenn hier jemand aufs Auto zuruecksteigt, muss er schon sehr gute Gruende haben, denn die Fahrzeiten steigen leicht aufs Doppelte oder mehr. BART hat jetzt ein Programm gestartet, das die obengenannten Probleme abstellen soll. Offenbar sehen die Berliner Verkehrsbetriebe das Problem als nicht so dringend, da ja wie gesagt die Fahrgastzahlen noch steigen.
Henner

Hi Henner,

Ich war lange nicht in der Bay Area, aber ich glaube bei BART existieren (von was ich von Freunden aus Fremont höre) die Probleme auf einem ganz anderen Niveau als hier. U8 nach Sonnenuntergang ist schon manchmal recht 'rough' aber Kindergarten im vergleich zu was bei Euch abgeht. Übrigens sehr beeindruckend umgesetzt in dem Biopic/Drama FRUITVALE STATION (Filmempfehlung nicht nur für Railfans).
Zumal BART auch dieses absurd teure Tarifsystem hat ohne große Rabatte und ohne jegliche Zeitkarten und ohne tarifliche Integration...
Ist ein technisch sehr 'cooles' System, im Vergleich zum hiesigen Angebot wahnsinnig unattraktiv.

Grüße nach NoCal/Rummelsburg

Arian
Zitat
B-V 3313
Komisch, der Fahrgast soll Besoffene, Bettler und Obdachlose ertragen. Eine belästigungsfreie Fahrt ist da nur zweitrangig. Wenn aber auch nur ein Besoffener in die Kehre mitfahren könnte, dann ist das ein Grund eine Strecke in ihrem Takt auf ein Drittel zu reduzieren. Du misst mit zweierlei Maß.

Früher gabs mal Schaffner, die ziemlich Zielsicher gesehen haben, ob der alkoholisierte Fahrgast Stress machen wird, oder einfach nur nach Hause möchte. Entsprechend wurde dann gehandelt. Heute soll alles niedergeschrieben sein.
Auch der Schaffner konnte den Leuten nur vor die Stirn und nicht dahinter schauen...

x--x--x--x

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