Re: Beinahe-Unfall: S-Bahn-Fahrer ignoriert rotes Signal 11.05.2018 17:38 |
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manuelberlin
Die PZB90 beziehungsweise deren Vorgänger Indusi hat übrigens die Eigenschaft, dass die infrastrukturseitigen Komponenten keinerlei örtliche Stromversorgung benötigen. Nur so war es möglich, das System problemlos auch bei mechanischen Stellwerken einzusetzen.
Re: Beinahe-Unfall: S-Bahn-Fahrer ignoriert rotes Signal 11.05.2018 18:06 |
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Logital
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manuelberlin
Die PZB90 beziehungsweise deren Vorgänger Indusi hat übrigens die Eigenschaft, dass die infrastrukturseitigen Komponenten keinerlei örtliche Stromversorgung benötigen. Nur so war es möglich, das System problemlos auch bei mechanischen Stellwerken einzusetzen.
Echt? wie geht das ohne Strom? Der PZB-Magnet (500Hz, 1000Hz, 500Hz) muss doch wissen, ob er aktiv sein muss oder nicht?Da kann ja kein Permanentmagnet eingebaut werden.
Re: Beinahe-Unfall: S-Bahn-Fahrer ignoriert rotes Signal 11.05.2018 18:11 |
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Logital
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manuelberlin
Die PZB90 beziehungsweise deren Vorgänger Indusi hat übrigens die Eigenschaft, dass die infrastrukturseitigen Komponenten keinerlei örtliche Stromversorgung benötigen. Nur so war es möglich, das System problemlos auch bei mechanischen Stellwerken einzusetzen.
Echt? wie geht das ohne Strom? Der PZB-Magnet (500Hz, 1000Hz, 500Hz) muss doch wissen, ob er aktiv sein muss oder nicht?Da kann ja kein Permanentmagnet eingebaut werden.
Re: Beinahe-Unfall: S-Bahn-Fahrer ignoriert rotes Signal 11.05.2018 18:17 |
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Florian Schulz
Vorteil der Technik ist wie Manuel schrieb, der unkomplizierte Einbau. Entspricht aber nicht dem Sicherheitsstandard des Fail-Safe-Prinzips, wonach solche Systeme für die Überwachung eigentlich dauerhaft unter Strom stehen müssten.
Re: Beinahe-Unfall: S-Bahn-Fahrer ignoriert rotes Signal 11.05.2018 18:25 |
Re: Beinahe-Unfall: S-Bahn-Fahrer ignoriert rotes Signal 11.05.2018 22:33 |
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Florian Schulz
Die Gleismagnete funktionieren nach dem Schwingkreisprinzip. Der "Wirkstrom" wird von außen induziert, nämlich wenn die Lok rüberfährt. Dazu strahlen die Spulen des Fahrzeugs permanent die drei Frequenzen 500, 1000 und 2000 Hertz ab. Jeder Gleismagnet ist auf eine bestimmte Frequenz eingerichtet, auf die er reagiert. Soll ein Gleismagnet nicht reagieren, wird sein Stromkreis einfach durch einen Schalter unterbrochen. Zum Beispiel wenn das Signal Fahrt anzeigt. Die Gleismagnete sind also passive Bauelemente, die ähnlich funktionieren wie ein Induktionsherd. Auch dort hängt der Kochtopf nicht an der Stromleitung, sondern er bekommt seine Spannung per Induktion. Einfach ausgedrückt.
Vorteil der Technik ist, wie Manuel schrieb, der unkomplizierte Einbau. Entspricht aber nicht dem Sicherheitsstandard des Fail-Safe-Prinzips, wonach solche Systeme für die Überwachung eigentlich dauerhaft unter Strom stehen müssten.
Re: Beinahe-Unfall: S-Bahn-Fahrer ignoriert rotes Signal 11.05.2018 23:11 |
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willi79
Weiß jemand, welches Signal überfahren wurde?
Re: Beinahe-Unfall: S-Bahn-Fahrer ignoriert rotes Signal 12.05.2018 13:03 |
Zu den technischen Einzelnheiten kann ich nicht viel sagen, aber die von der Beschreibung her kommt es recht gut hin, denke ich.Zitat
manuelberlin
Bei der Berliner S-Bahn hat man meines Wissens eine Geschwindigkeits- und Bremsüberwachung mit dem technisch überholten Fahrsperren-System auf Strecken mit neuer Stellwerkstechnik mit erheblichem Aufwand folgendermaßen umgesetzt
Re: Beinahe-Unfall: S-Bahn-Fahrer ignoriert rotes Signal 12.05.2018 20:43 |
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Mariosch
Meines Wissens nach gab es dieses System allerdings nur auf dem Stumpfgleis, das durchgehende Gleis nach Blankenfelde mit dem Bahnübergang - der mMn erst schloss, nachdem der Zug bereits im Bahnhof stand - wurde nicht geschwindigkeitsüberwacht.
Re: Beinahe-Unfall: S-Bahn-Fahrer ignoriert rotes Signal 12.05.2018 20:59 |
Anonymer Benutzer
Re: Beinahe-Unfall: S-Bahn-Fahrer ignoriert rotes Signal 12.05.2018 22:10 |
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Mariosch
Meines Wissens nach gab es dieses System allerdings nur auf dem Stumpfgleis, das durchgehende Gleis nach Blankenfelde mit dem Bahnübergang - der mMn erst schloss, nachdem der Zug bereits im Bahnhof stand - wurde nicht geschwindigkeitsüberwacht.
Re: Beinahe-Unfall: S-Bahn-Fahrer ignoriert rotes Signal 12.05.2018 23:08 |
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Florian Schulz
Am Bahnübergang Buckower Chaussee gab es solche Kaskadensperre auch. Die Streckenanschläge wurden allerdings vor langer Zeit wieder abgebaut (mit Inbetriebnahme der Verlängerung nach Mahlow?), als der BÜ von Lokführerüberwachung auf Fernüberwachung umgestellt wurde.
Re: Beinahe-Unfall: S-Bahn-Fahrer ignoriert rotes Signal 13.05.2018 01:56 |
Zitat
Florian Schulz
Am Bahnübergang Buckower Chaussee gab es solche Kaskadensperre auch. Die Streckenanschläge wurden allerdings vor langer Zeit wieder abgebaut (mit Inbetriebnahme der Verlängerung nach Mahlow?), als der BÜ von Lokführerüberwachung auf Fernüberwachung umgestellt wurde. Die Standorte der Streckenanschläge erkennt man noch heute an den vielen Wartungsklappen an der stadteinwärtigen Bahnsteigkante.
[www.bahnbilder.de]
Re: Beinahe-Unfall: S-Bahn-Fahrer ignoriert rotes Signal 13.05.2018 10:24 |
Ah, also gab es sie mal, sie wurde aber wieder ausgebaut.Zitat
der weiße bim
Bei der BVG hatte man sich bei der Planung des Gemeinschaftsbetriebes für Güterzüge in diesem Streckenabschnitt der Dresdener Bahn ab 1992 an die DB-Philosophie angelehnt und die GÜ im dann durchgehenden Gleis wieder ausgebaut
Re: Beinahe-Unfall: S-Bahn-Fahrer ignoriert rotes Signal 13.05.2018 11:29 |
Zitat
Mariosch
Ah, also gab es sie mal, sie wurde aber wieder ausgebaut.Zitat
der weiße bim
Bei der BVG hatte man sich bei der Planung des Gemeinschaftsbetriebes für Güterzüge in diesem Streckenabschnitt der Dresdener Bahn ab 1992 an die DB-Philosophie angelehnt und die GÜ im dann durchgehenden Gleis wieder ausgebaut
Ich war mir nämlich sicher, mal gelesen zu haben (vermutlich sogar in diesem Forum), dass die Einfahrt in den Bahnhof auf dem durchgehenden Gleis in Richtung Mahlow gerade nicht Geschwindigkeitsüberwacht sei und damit das Ausfahrtssignal vor dem Bahnübergang daher theoretisch mit Höchstgeschwindigkeit angefahren werden kann - so dass der Durchrutschweg garantiert nicht ausgereicht hätte.
~ Mariosch