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U-Bahn: Abweichung vom Fahrplan & Minderleistungen ab Mai 2018
geschrieben von PassusDuriusculus 
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VvJ-Ente
Zitat
PassusDuriusculus
Zu gern würde ich als Experiment erleben, wenn alle Fahrten und Wege einen Tag lang zu Forschungszweclen nur mit Auto und zu Fuß zurückgelegt werden dürfen....

Gar nicht nur um die Stadt/den Verkehr kollabieren zu sehen, sondern um auch die Wahrnehmung der Bürger auf den ÖPNV zu verändern...
Es dürfte schon reichen, wenn mal eine Critical Mass mit PKW durchgeführt würde. 500 Autos, die gleichzeitig am Mariannenplatz starten und sich durch Kreuzberg und Mitte bewegen, dürften für einen weiträumigen Kollaps sorgen...

Vielleicht würde das aber auch niemandem auffallen. Ist halt grad mal wieder Stau.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
VvJ-Ente
Es dürfte schon reichen, wenn mal eine Critical Mass mit PKW durchgeführt würde. 500 Autos, die gleichzeitig am Mariannenplatz starten und sich durch Kreuzberg und Mitte bewegen, dürften für einen weiträumigen Kollaps sorgen...

Eben aber auch für den ÖPNV. Verstehen kann ich den Hintergund solcher Aktionen immer nicht so richtig. Klar, der offizielle Grund ist ja die gemeinsame Unternehmung, aber geht es denn inoffiziell nicht doch um irgendwas Provozierendes, Weltverbesserndes? Alle paar Jahre zünden ja auch Linksextreme Bahnhkabel an, um so irgendein Bewusstsein für irgendetwas zu schaffen. Ich weiß nicht, ob die wirklich denken, damit das Bewusstsein zu stärken, eher erzeugt das Wut. Aber nicht falsch verstehen: Das soll kein Vergleich zwischen Teilnehmern der Critical Mass und irgendwelchen Spinnern sein! Da liegen dann doch Welten dazwischen.
Die Idee der Critical Mass ist, dass sich einmal im Monat Leute treffen, die Lust auf Rad fahren haben. Kommen genug Leute zusammen, kann man endlich mal ganz entspannt durch Berlin radeln, ohne von Autofahrern bedrängt und geschnitten zu werden. Dass dabei ab 15 Radfahrern als geschlossener Verband gefahren wird, ist sogar gut für den Verkehrsfluss, denn 500 Radfahrer, die in Grüppchen von maximal 10 eine Hauptstraße queren, hintereinander einen engen Hochbordradweg wie in der Schönhauser Allee oder eine Radspur wie in der Schlesischen Straße benutzen, würden das Chaos noch vergrößern.

Leider ist es überall so, dass eine Veranstaltung ab einer bestimmten Größe auch eine Anzahl Selbstdarsteller und kognitiv und/oder sozial Minderbegabter anzieht. Das sind dann die Genies, die die Kolonne auf dem Fußweg oder im Gegenverkehr überholen, andere Verkehrsteilnehmer aggressiv angehen, die Gruppe in Baustellen und Straßenbahnschleusen führen, und die Umwelt mit fliegenden Bierflaschen, Kippen und schlechter Musik verschmutzen. Diese Leute machen aber nicht die ursprüngliche Idee schlecht.
Zitat
VvJ-Ente

Diese Leute machen aber nicht die ursprüngliche Idee schlecht.

Vielleicht nicht bei den Teilnehmern, in der öffentlichen Wahrnehmung aber eben schon. Ich respektiere diese Idee, kann ihr aber persönlich nichts abgewinnen. Das hat für mich etwas von nem Flashmob. Ich könnte ja nun auch sagen, ich treffe mich einmal im Monat mit 500 Leuten zum gemeinsamen Saufen und wir ziehen kollektiv mit unserem Wegebier durch die Straßen und hindern MIV und ÖPNV. Oder man stürmt mit 500 Menschen Einkaufszentren zum gemeinsamen Shoppen oder mit der gleichen Anzahl einen McDonalds zum gemeinsamen Burger-Essen. Ich erkenne da den Sinn nicht, kann ich doch auch mit 20 mir vertrauten Teilnehmern einen lustigen Tag/Abend haben. Es scheint mir hier eben mehr um Protest zu gehen oder wo ist für dich der Unterschied, ob du mit 500 Teilnehmern Rad fährst oder mit 15 Freunden? Für mich ist das ne Modeerscheinung unserer Protestkultur, aber wie gesagt, ihr habt das Recht dazu und ich akzeptiere es.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.11.2018 00:38 von Railroader.
Wieso? Das ist doch auch nichts anderes als die x-tausend Leute, die der Meinung sind, am Himmelfahrtswochenende Mittwoch nachmittag mit dem eigenen Auto zur Ostsee und Sonntag nachmittag zurück fahren, wäre eine tolle Idee. Oder am ersten Sommerferientag Treffpunkt A9. Oder Montag bis Freitag jeden Morgen Heerstr. stadteinwärts und nachmittags wieder raus. Gemeinsames Saufen gibt es längst, steig mal Freitag Abend am Heidelberger Platz aus oder alle 2 Wochen am Olympiastadion bzw. alternierend an der Alten Försterei. Oder am Wochenende an der Rummelsburger Bucht. Gemeinsames Shoppen gibt es auch. Siehe Black Friday oder wenn ein neues iPhone oder eine Playstation rauskommt.
Es geht mir hier vielmehr um die Motivation. Ihr macht das ja, um irgend jemandem etwas zu zeigen. Die Leute, die in den Urlaub fahren oder den "Schnäppchen" hinterherjagen, tun das nicht vorsätzlich verabredet in einer Masse. Die Critical Mass ist da dann eher mit den Ringbahnparties zu vergleichen, die es ja heute glücklicherweise nicht mehr gibt. Es ist nen Flashmob und mE nicht das geeignete Mittel, um Menschen in dieser Stadt von etwas zu überzeugen oder das Bewusstsein zu erweitern, weil das in der Regel mit solchen Aktionen nicht eintritt. Eher verstärkt man seinen Hass auf Radfahrer und empfindet Wut und da frage ich mich, ob das das Ziel sein soll? Für mich ist es ne Trotzreaktion, mit der man diejeinigen trifft, die am Wenigsten für können, ein Machtgehabe.

Aber bitte interpretiere das jetzt nicht falsch. Ich akzeptiere es echt und das ist auch nur meine ganz subjektive Meinung. Ich möchte dich damit jetzt nicht persönlich angreifen. Bitte nicht falsch verstehen.
Zitat
VvJ-Ente
Das ist doch auch nichts anderes als die x-tausend Leute, die der Meinung sind, am Himmelfahrtswochenende Mittwoch nachmittag mit dem eigenen Auto zur Ostsee und Sonntag nachmittag zurück fahren, wäre eine tolle Idee.

Hier muss ich aber nochmal fragen: Warum ist es denn verwerflich, dass Familien mehrere freie Tage am Stück dazu nutzen, mal aus der Stadt rauszukommen? Sollen die nun alle mit dem völlig überfüllten Regionalexpress mit Fahrrädern und Schwimmbecken im Gepäck zur Ostsee fahren? Der Regio stößt doch trotz der Autofahrer an solchen Tagen jetzt schon oft an seine Grenzen. Bewusstsein und Anerkennung würde die Critical Mass finden, wenn ihr dann alle mal 260 Kilometer an die Ostsee radelt. Das wäre doch mal ne gelungene Aktion mit Ansteckungspotenzial.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.11.2018 01:26 von Railroader.
Critical Mass ist mittlerweile quasi zu einer ganz normalen Demonstration geworden. Zur Umsetzung der Ursprungsidee sind es zu viele. Das halte ich prinzipiell aber für ein gutes Zeichen.
@Railroader und PassusDurisculus - vielleicht kann ich etwas Licht in Dunkel bringen.
Spaß und Politik gehen bei den monatlich oder öfter stattfindenden (gibt ja mittlerweile auch sowas wie Bezirks-CMes) gemeinsamen Ausfahrten Hand in Hand, jedenfalls sollte es so sein. Ich bezweifle nicht, dass viele da einfach nur mitrollen, weil sie es genießen, mit anderen Zusammen ein wenig durch die Stadt zu radeln. Die ursprüngliche Motivation, die erst zur Idee der CM geführt hat, ist aber eine andere.
Das Konzept der Critical Mass kommt ursprünglich von der amerikanischen Westküste aus Städten wie Portland und und Seattle. Die Idee ist, Aufmerksamkeit für die Rechte von Radfahren zu erzeugen, Sichtbarkeit herzustellen und gegen Missstände zu protestieren. Dasselbe passiert auch hier.
Die wichtigsten Kritikpunkte sind immer wieder mangelhafte Infrastruktur, und falsches Verhalten von Kraftfahrern. Täglich werden Radfahrer von Kraftfahrern bedrängt oder gefährdet. Oft aus Unaufmerksamkeit, weil beim Abbiegen kein Schulterblick gemacht wurde, aus der Not heraus, wenn Lieferwagen auf dem Radweg stehen weil sonst nirgends Platz ist, aus Gedankenlosigkeit, wenn auf Radstreifen gehalten wird um Mitfahrer rauszulassen oder 'nur mal kurz' zum Bäcker zu gehen, aber leider oft auch vorsätzlich, wenn einfach die Vorfahr Missachtet wird bis hin zum pöbeln, Abdrängen, schneiden, wenn Radfahrer vollkommen korrekt auf der Straße fahren obwohl ein (nicht benutzungspflichtiger) Radweg vorhanden ist.
Stets findet eine Regelübertretung statt, die aber allgemein toleriert wird, und die im Einzelfall so gut wie unmöglich verfolgbar ist und kaum geahndet werden kann. Radfahrer können in der konkreten Situation nicht auf ihrem Recht beharren, weil sie das mit ihrer körperlichen Unversehrtheit bezahlen würden. Stets wird hier dem Radfahrer das recht des Stärkeren aufgezwungen. Bei der Critical Mass wird dieses Prinzip nun umgekehrt. Einmal nur sind nun die Radfahrer in der stärkeren Position, und zwar nur, weil sie als große geschlossene Gruppe auftreten. Dies soll einerseits die betroffenen Autofahrer erziehen, Radfahrer als gleichberechtigte Fahrzeuglenker wahrzunehmen. Andererseits ist ein Adressat auch immer die Politik, denn viele brenzlige Situationen entstehen ja nicht durch Boshaftigkeit von Autofahrern, sondern werden durch eine inadäquate Infrastruktur befördert, oder erst ermöglicht. Deswegen führen CMes auch regelmäßig zu Unfallpunkten, an denen Radfahrer zu Schaden oder ums Leben kamen.
Das geschieht alles in einer rechtlichen Grauzone: denn einerseits ist das Fahren im Verband durch die StVO gedeckt, verkehrsrechtlich ist das alles korrekt. Auf der anderen Seite handelt es sich unzweifelhaft um eine Demonstration, die aber nicht angemeldet werden kann, weil sich die Route während der Fahrt mehr oder weniger spontan ergibt. Das wird aber so toleriert und der Verband auch entsprechend von der Polizei begleitet und geschützt.

Nur zwei Sachen noch kurz: Zum Thema 'Infrastruktur, die Fehler verzeiht' versus 'Infrastruktur, die Fehlverhalten fördert'. Ein neuer Konfliktpunkt wurde ausgerechnet am neuen Radweg in der Holzmarktstraße erzeugt, der eigentlich als Muster für den neuen, sicheren Typ von Radverkehrsinfrastruktur dienen sollte. Das hat der Tagesspiegel sehr schön dargestellt und illustriert:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/verkehr/holzmarktstrasse-in-berlin-mitte-proteste-am-vorzeige-radweg/23677208.html
Und zur CM allgemein: Eine Critical Mass soll Missstände offenlegen. Sie ist aber selber ein Indikator dafür. Die größte Critical Mass in Europa findet in Budapest statt. In Budapest sind Radfahrer quasi Freiwild, zum Abschuss freigegeben. Separate Infrastruktur gibt es nicht, Radfahrende sind fast ausschließlich Aktivisten, die das aus ideologischenGründen tun. Wien hat auch eine sehr aktive CM-Szene, dort wurde vor rund fünf Jahren überhaupt erst angefangen, über Radfahren als Verkehrsmittel in der Politik nachzudenken. Der stetige Druck von der Straße hatte dort einigen Erfolg. Anders sieht es in Amsterdam und Kopenhagen aus. Dort gibt es keine Critical Masses. Jetzt muss mir nur jemand erklären, warum das so ist.
Danke für die ausführliche Aufklärung. :)
Alles wie üblich bei der U-Bahn: [twitter.com]

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Morgen fehlen auf der U9 34 von 96 Wagen, auf der U8 18 Wagen und die U7 ist wohl morgen auch nicht zu empfehlen: [twitter.com] und [twitter.com]

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Also auf der U9 gibt es keine fehlende Umläufe sondern eine Störung, sodass am Westhafen seit geraumer Zeit Daisy die beiden Folgezüge in 4 und 4 Minuten ankündigt, nach Minute 3 und 3 kommt wieder 4 und 4.


Mittlerweile steht Betriebsstörung auf den Anzeigen
Also real bestand die Betriebsstörung aus einem Ausfall,


eine darauffolgende Verspätung von 5 Minuten und nun dem 2-Minuten-Takt



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.12.2018 09:20 von PassusDuriusculus.
U9 gegen 13 Uhr
Alles pünktlich kein Ausfall zwischen Spichernstr. und Westhafen gesichtet


U9 gegen 14:15 Uhr
Kein Ausfall zwischen Westhafen und Spichernstr. gesichtet,
Allerdings Pulkbildung (bis zu +4)
Dafür fielen auf der U6 heute Abend (gegen 17:45 Uhr ab Alt-Tegel) gleich zwei Fahrten hintereinander aus, auch in der Gegenrichtung gab es große Taktlücken. Habe meine geplante Fahrt in die City dann abgebrochen, was aber vom Regen in die Traufe führte, da ich 20 Minuten auf einen 125er Bus warten durfte (kam dann mit +13). Alles nur noch ein einziges Chaos in dieser Anstalt, BVG-Krise in ihrer reinsten Form.

André



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.12.2018 19:27 von andre_de.
Auf der U7 hab ich heute 3 Zehnminutenlücken gesehen.

Kontrollieren können sie aber.
Heute im U Neukölln wurden aussteigende Fahrgäste unter Zuhilfenahme der Polizei kontrolliert.
Die U-Bahn nähert sich taktmäßig langsam der S-Bahn im Umland - 16-Minutenlücke gestern (Donnerstag) gegen 19:45 auf der U7 Richtung Spandau. Kann man der U-Bahn bei einem 20-Minutentakt das U absprechen und ihr stattdessen ein RB verpassen?

Dennis
Zitat
drstar
Die U-Bahn nähert sich taktmäßig langsam der S-Bahn im Umland - 16-Minutenlücke gestern (Donnerstag) gegen 19:45 auf der U7 Richtung Spandau. Kann man der U-Bahn bei einem 20-Minutentakt das U absprechen und ihr stattdessen ein RB verpassen?

Fährt sie im 20 Minuten Takt etwa nicht mehr im Untergrund aber dafür in die Region?
Zitat
drstar
- 16-Minutenlücke gestern (Donnerstag) gegen 19:45 auf der U7 Richtung Spandau.

Ich fuhr 17:30 bis 18 Uhr in die Gegenrichtung - ab Spandau bis Kreuzberg alles pünktlich, 4 bis 5 Minutentakt und jeder Fahrgast in meinem Wagen hatte einen Sitzplatz ...
Dafür gibt es aber nur etwa 30 Zeugen (die ein positives Erlebnis hatten oder es gar nicht bemerkten), während sich in einem verspäteten und daher überfüllten Wagen leider weit über 100 Leute über die BVG ärgern ...

Das Problem ist durchaus behebbar - man brauchte aber mehrere Reservezüge entlang der Strecke und solange kein fahrerloses Steuerungssystem installiert ist auch Personal vor Ort. All diese Dinge werden aber weder seitens des Eigners und Aufgabenträgers gefordert noch seitens der Geschäftsführung bzw. des Aufsichtsrats angestrebt. Deshalb bleibt alles wie es ist und nichts wird besser.

so long

Mario
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