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Aktuelles zur ViP in Potsdam
geschrieben von TobiBER 
Aufgrund Personalmangels wird die Tramlinie 99 bis auf weiteres eingestellt. Der Ferienfahrplan mit entsprechenden Ausdünnungen soll bereits am 25.6.18, statt am 5.7.18 in Kraft treten.
Zitat
TobiBER
Aufgrund Personalmangels wird die Tramlinie 99 bis auf weiteres eingestellt. Der Ferienfahrplan mit entsprechenden Ausdünnungen soll bereits am 25.6.18, statt am 5.7.18 in Kraft treten.

Viele Fahrer sind fußballbegeistert, insofern dürfte es aktuell noch schwerer fallen jemanden zu finden, der sich an einem freien Tag einen Dienst geben lässt. Darauf zu reagieren ist in jedem Fall sinnvoll, denn auf einen geplanten Ausfall kann man sich als Fahrgast deutlich besser einstellen, als an der Haltestelle spontan überrascht zu werden.

Knirschen tut es schon länger deutschlandweit und seit der Liberalisierung des Fernbusmarktes ist der Mangel auch bei den Busfahrern erheblich.

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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
So wie ich das verstanden hatte, wird sie nicht komplett eingestellt, sondern entfällt lediglich zwischen 6:00 Uhr und 19:30 Uhr. Ist natürlich nicht weniger ärgerlich, keine Frage.
Also eben in genau der Zeit, in der sie eine Ergänzungslinie ist.

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Wobei die Züge ab 19:30 wohl von der Linie 94 kommen und man bis Betriebsschluß nur noch 2 Dienste für die 99 benötigt.


In einer Mitteilung heißt es: "Damit wird ein 20-Minuten-Takt angeboten." Schon diese Formulierung ist eine Frechheit, denn sie ist positiv und das Ganze ist ein Unding! Was hat man von einer Verwaltung zu halten, die mit ihrer Personalpolitik nicht in der Lage ist, das bestellte Angebot zu fahren? 20 Minutentakt nach Babelsberg ist eine Bankrotterklärung und der Verweis auf das Verkehrsmittel mit der "Beförderung auf Unterster Stufe" (abgekürzt BUS) ist eine Zumutung in Zeiten von Propaganda für Elektromobilität und gegen Feinstaub. Da sollten Köpfe rollen!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Die Frage ist und bleibt doch aber: Wie lösen wir das demografische Problem, das derzeit dazu führt, dass schlichtweg keine Leute "am Markt sind" und das sich in allen Städten und in allen Branchen niederschlägt? Klar, "dann müssen eben die Löhne rauf und die Arbeitsbedingungen verbessert werden" - absolut keine Frage, aber das könnte das Problem ja nur lösen, wenn das eine Handvoll Betriebe macht und alle anderen bleiben bei ihren Konditionen. Dann fehlen denen noch mehr Leute und die sind gezwungen nachzuziehen - ja und dann?

Dann müsste die ViP jetzt auch die 99 einstellen, trotzdem mehr Geld in die Hand genommen wurde.

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2 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.06.2018 20:53 von Philipp Borchert.
@Harald
Könnte es sein dass Du es ein kleines Bisschen übertreibst? Bitte verstehe mich nicht falsch, ich bin einer der Letzten, die sowas gutheißen würden und kann Deinen Unmut durchaus nachvollziehen (es würde mich höchstwahrscheinlich auch überhaupt nicht kalt lassen, wenn die 96 im 20er führe und der Anschluss vom/zum 638er unvorhersehbar geworden wäre), aber durch die Art und Weise, wie Du Deine Posts schreibst, kommt es beim Lesen irgendwie übertrieben dramatisiert vor, und ich Beziehe mich damit nicht nur auf diesen Fall, sondern diverse Themen, in denen Du ähnlich lebhaft Kritik äußerst...
Zitat
Philipp Borchert
Die Frage ist und bleibt doch aber: Wie lösen wir das demografische Problem, das derzeit dazu führt, dass schlichtweg keine Leute "am Markt sind" und das sich in allen Städten und in allen Branchen niederschlägt?

Nach der WM sind sie sicherlich wieder alle gesund. Oder im Urlaub... :-x
Zwischen Grippewelle und WM fehlten auch so Kutscher und es gab Ausfälle, nicht nur hier im VBB Gebiet.
Der demografische Wandel schlägt inzwischen so zu, das Neueinstellungen zu den geringeren TVN Tarifen das nicht mehr ausgleichen,
was man vor ein paar Jahren an Mehrleistungspaketen glaubte fahren zu können..

In Köln klagt man auch schon geraume Weile über Ausfälle oder Solowagen, wo eine B-Wagen Traktion erscheinen sollte.
Korlmorxstodt hat am We einen Notfahrplan auf der C11 nach Stollberg gehabt.

T6JP
Das ist leider überall im Berufsleben so.

Ist Hartz 4 zu hoch oder schreiben die Ärzte zu leicht krank?
Vielleicht passt aber auch einfach der Lohn nicht.
Zitat
Philipp Borchert
Die Frage ist und bleibt doch aber: Wie lösen wir das demografische Problem, das derzeit dazu führt, dass schlichtweg keine Leute "am Markt sind" und das sich in allen Städten und in allen Branchen niederschlägt? Klar, "dann müssen eben die Löhne rauf und die Arbeitsbedingungen verbessert werden" - absolut keine Frage, aber das könnte das Problem ja nur lösen, wenn das eine Handvoll Betriebe macht und alle anderen bleiben bei ihren Konditionen. Dann fehlen denen noch mehr Leute und die sind gezwungen nachzuziehen - ja und dann?

Vielleicht entscheiden sich bei höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen aber auch einfach mehr Leute dafür, Fahrer/in zu werden, so dass der Kuchen größer wird. Für das bisschen Verdienst muss man m.E. derzeit viel zu viel Leben aufgeben, um als Arbeitgeber interessant zu sein.

Denn Schichtdienst ist harte Arbeit, die das soziale Leben erheblich erschwert und auf die Gesundheit geht - und ich habe (mit meinem Nine-to-Five-Job) tiefen Respekt vor jedem, der sich das antut. Das muss endlich auch im Geldbeutel ankommen, und zwar nicht nur im Verkehrsbereich (sondern z.B. auch bei Krankenschwestern). Und gerade Schichtdienste müssen planbar sein, damit man sein soziales Leben drumherum organisieren kann.

Und auch, wenn nun wieder einige hyperventilieren werden, weil das ja nicht gehe: man sollte endlich auch auf unkonventionelle Möglichkeiten zur Personalgewinnung setzen. Dresden hat m.E. sehr gute Erfahrungen damit gemacht, Studenten (meist der Verkehrswissenschaften) als Fahrer einzusetzen. Und es gehört zu den Städten, aus denen man bisher noch nichts von Fahrermangel vernommen hat (zumindest nicht bei den Verkehrsbetrieben, beim Ausbeuterbetrieb Städtebahn Sachsen sieht das ganz anders aus).

Wenn man sich klug anstellt, kann man die Studenten auch gleich an den Betrieb binden und nach dem Studium übernehmen. Das hätte nebenbei den Vorteil, dass auch das Management Erfahrungen im Betrieb hätte. Und wenn sie zumindest ab und an weiter führen, würden sie ihre Berechtigung behalten, weiterhin wissen, was an der Basis los ist und zumindest einen minimalen Teil des Personalbedarfs stemmen.

In dieser Hinsicht dürfte es Berlin sicher etwas einfacher haben als Potsdam, kann man hier ja Verkehrswissenschaften studieren. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass auch der ViP bei entsprechender Werbung den ein oder anderen Studenten aus Berlin abgreifen kann.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.06.2018 08:48 von def.
Potsdam hat auf jeden Fall studentische Tramfahrerende, allerdings studienfachunabhängig
Zitat
PassusDuriusculus
Potsdam hat auf jeden Fall studentische Tramfahrerende, allerdings studienfachunabhängig

... was im Grunde meinen ganzen Beitrag überflüssig macht. :/

Es sollte m.E. auch nicht studienfachabhängig sein. Vielmehr beschreibe ich einen Idealfall, wenn Studierende der Verkehrswissenschaft angesprochen werden. Auch BWL'ler, die dann irgendwo in Verwaltung oder Management übernommen werden (und ein paar Stunden pro Monat weiterfahren), können ja von Vorteil sein. Oder viele andere Studiengänge.
Also bringt das nicht viel bzw. ist kein Allheilmittel, wie man an der 99 sehen kann.

Studentische Fahrer sind ja ganz nett, nur birgt das die Gefahr, dass man sich zu sehr auf diese Kräfte verlässt und man sich damit wieder in die Grütze reitet. Denn auch die Studenten brauchen erstmal Fahrstunden (=Ausbildung) und die gefahrere Leistung muss in einem gesunden Verhältnis zum Aufwand stehen. Erstmal müssen die Ausbildungskapazitäten in das normale Personal gesteckt werden, dann kann man vielleicht darüber nachdenken. Und ob der Personalrat diese "Konkurrenz" gutheißen wird?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Also bringt das nicht viel bzw. ist kein Allheilmittel, wie man an der 99 sehen kann.

Studentische Fahrer sind ja ganz nett, nur birgt das die Gefahr, dass man sich zu sehr auf diese Kräfte verlässt und man sich damit wieder in die Grütze reitet. Denn auch die Studenten brauchen erstmal Fahrstunden (=Ausbildung) und die gefahrere Leistung muss in einem gesunden Verhältnis zum Aufwand stehen. Erstmal müssen die Ausbildungskapazitäten in das normale Personal gesteckt werden, dann kann man vielleicht darüber nachdenken. Und ob der Personalrat diese "Konkurrenz" gutheißen wird?
Es strotzt aber schon ein bisschen vor Ironie, wenn alle Welt sich über studierte aufregt, und die Anstalt und/ oder der Personalrat (bzw. in anderen Fällen der Betriebsrat) sich weigert, Verkehrswissenschaftlern bzw. angehenden Verkehrsingenieuren auch einfach mal fahren zu lassen. Es ist anscheinend viel einfacher über jemanden zu lästern, wenn er nicht mal "aufm Bock" gesessen hat.
Zitat
Chep87
Es strotzt aber schon ein bisschen vor Ironie, wenn alle Welt sich über studierte aufregt, und die Anstalt und/ oder der Personalrat (bzw. in anderen Fällen der Betriebsrat) sich weigert, Verkehrswissenschaftlern bzw. angehenden Verkehrsingenieuren auch einfach mal fahren zu lassen. Es ist anscheinend viel einfacher über jemanden zu lästern, wenn er nicht mal "aufm Bock" gesessen hat.

Wenn die Person eines Tages bei der BVG ist, kann sie sich ja als Fahrer ausbilden lassen und dann "Straßenluft schnuppern".

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
Chep87
Es strotzt aber schon ein bisschen vor Ironie, wenn alle Welt sich über studierte aufregt, und die Anstalt und/ oder der Personalrat (bzw. in anderen Fällen der Betriebsrat) sich weigert, Verkehrswissenschaftlern bzw. angehenden Verkehrsingenieuren auch einfach mal fahren zu lassen. Es ist anscheinend viel einfacher über jemanden zu lästern, wenn er nicht mal "aufm Bock" gesessen hat.

Wenn die Person eines Tages bei der BVG ist, kann sie sich ja als Fahrer ausbilden lassen und dann "Straßenluft schnuppern".

Gerade das soll nicht so einfach sein. Ich habe jetzt schon von mehreren Fällen aus Verkehrsbetrieben - auch der BVG - gehört, dass das nicht besonders gefördert wird, trotz mehrmaligen Nachfragens der Mitarbeiter. Perspektivisch ja, jetzt gerade ist anderes wichtiger, und dass dann über Jahre. Mit 50 braucht den Schein dann auch keiner mehr machen und Praxiserfahrung sammeln...
Zitat
J. aus Hakenfelde
@Harald
Könnte es sein dass Du es ein kleines Bisschen übertreibst? Bitte verstehe mich nicht falsch, ich bin einer der Letzten, die sowas gutheißen würden und kann Deinen Unmut durchaus nachvollziehen (es würde mich höchstwahrscheinlich auch überhaupt nicht kalt lassen, wenn die 96 im 20er führe und der Anschluss vom/zum 638er unvorhersehbar geworden wäre), aber durch die Art und Weise, wie Du Deine Posts schreibst, kommt es beim Lesen irgendwie übertrieben dramatisiert vor, und ich Beziehe mich damit nicht nur auf diesen Fall, sondern diverse Themen, in denen Du ähnlich lebhaft Kritik äußerst...

Übertrieben? Mag sein. Aber ich finde bei Hinweisen auf diese hausgemachten Probleme, die den ÖPNV diskreditieren, kann man gar nicht genug übertreiben. Denn der demografische Wandel scheint sich nur auf Straßenbahnfahrer zu erstrecken, Busfahrer z.B. für SEV sind offensichtlich immer zur Hand.

Wenn ich hausgemacht sage, dann meine ich die Diskrepanz zwischen den Leistungen der Fahrer und ihren z.T. abenteuerlichen Dienstzeiten einerseits und der offensichtlich in keinem Verhältnis dazu stehenden Entlohnung. Die BVG in Berlin hat in letzter Zeit viele Fahrer ausgebildet, davon sind aber eine ganze Reihe recht schnell wieder abgesprungen, als sie merkten, wie der Alltag eines Schichtarbeiters aussieht!

Zum konkreten Fall Babelsberg: zwar sollte dort die S-Bahn alle 10 Minuten fahren und es gibt mehrere Buslinien. Aber sind die ein wirklicher Ersatz für ein alle 10 Minuten bestehendes stabiles Straßenbahnangebot direkt ins Zentrum von Potsdam? Natürlich kann sich VIP keine Fahrer backen aber etwas mehr Voraussicht hätte die Situation gar nicht erst entstehen lassen und ob es wirklich keine andere Lösung gab, sollte hinterfragt werden.

Beste Grüße
Harald Tschirner
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