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Autostadt Berlin
geschrieben von Marienfelde 
Autostadt Berlin
03.07.2018 15:21
Vom Jahr 2011 bis 2017 ist die Zahl der PKW pro 1.000 Berlinerinnen und Berlin von 339,3 auf 332,7 gesunken. Durch den Bevölkerungszuwachs ist die absolute Zahl der in Berlin zugelassenen PKW von 2013 bis zum 1. Januar 2018 aber um fast 54.000 auf rund 1.202.000 gewachsen - ein Zuwachs von 4,64%.

Der Druck auf die vorhandenen Verkehrsflächen hat also weiter zugenommen. Der Senat müsse mehr für Autofahrer tun, meint der ADAC. Anders dagegen Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum Berlin: „Nach unseren Erkenntnissen gilt Berlin insbesondere bei Einpendlern als Autoparadies, da hier die Abstellmöglichkeiten wunderbar sind. Die Einfallstraßen, vor allem der Tempelhofer Damm, haben in der Zeit von 7 bis 10 Uhr deutlich an Verkehr zugenommen.“ Wenn die Stadt weiterhin auf eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung verzichte, werde sie mit Autos „vollgesogen“, warnt Knie.

Hier noch der Link zur Online-Fassung des Artikels von Seite 16 der heutigen Berliner Zeitung: [www.berliner-zeitung.de]

Noch einen schönen Dienstag wünscht Euch
Marienfelde
Re: Autostadt Berlin
03.07.2018 16:08
Wird doch schon was verbessert. Fahrradwege werden zugunsten der Straßen breiter. Dann müssen sich Autofahrer nicht mehr über Fahrradfahrer auf der Straße ärgern. ;)
Mit der Verkehrspolitik, wie sie in Berlin vorherrscht, wird die Verkehrswende weiterhin ein feuchter Traum bleiben.
Besonders auf langen Strecken ist das Auto in Berlin in den meisten Fällen immer noch wesentlich attraktiver, so ehrlich muss man schon sein.
Re: Autostadt Berlin
03.07.2018 16:14
Zitat
RathausSpandau
Mit der Verkehrspolitik, wie sie in Berlin vorherrscht, wird die Verkehrswende weiterhin ein feuchter Traum bleiben.
Besonders auf langen Strecken ist das Auto in Berlin in den meisten Fällen immer noch wesentlich attraktiver, so ehrlich muss man schon sein.

Biste Dir sicher? Meine Arbeitskollegen müssen immer mit dem Auto quer durch die Stadt. Von außen nach innen sind sie mit dem Nahverkehr schneller unterwegs, als mit dem Auto.
in meinem Freundeskreis bin ich der Einzige, welcher freiwillig fast nur mit dem ÖPNV unterwegs ist. Alle Kumpels fahren lieber Auto, weil sie damit bequemer und flexibler sind.
Ist aber kein Wunder wenn man sich ansieht wie politisch mit U-Bahn und Straßenbahn umgegangen wird und wurde. Wenn ich mir zum Beispiel Kopenhagen ansehe, merke ich sofort warum das hier so ist. Wenn die Öffentlichen immer unzuverlässiger werden und selten(er) fahren (Wartezeiten spielen für besagte Kumpels auch eine Rolle) ist das Auto eben die Alternative. Gelegentlich denke ich auch darüber nach, wieder öfter aufs Fahrrad umzusteigen.
Ich persönlich finde es wesentlich entspannter, nicht selbst fahren zu müssen. Also ich meine das aktive Fahren; ich lass mich lieber fahren :D
Re: Autostadt Berlin
03.07.2018 16:27
Zitat
Flexist
Biste Dir sicher? Meine Arbeitskollegen müssen immer mit dem Auto quer durch die Stadt. Von außen nach innen sind sie mit dem Nahverkehr schneller unterwegs, als mit dem Auto.

Ich denke, es kommt auch stark auf die Uhrzeit an. Wenn man z.B. unmittelbar jetzt im beginnenden Nachmittagsberufsverkehr vom Kudamm nach Marzahn will, dauert es lt. Google Maps mit dem Auto eine gute Stunde, das kann mit dem ÖPNV schneller klappen.

Als jemand ohne eigenes Auto, der gelegentlich berufliche Fahrten zwischen den Hauptverkehrszeiten unternimmt und gelegentlich am späten Abend oder Wochenende mit Freunden mitfährt, erlebe ich dagegen eher selten Stau aus (Bei-)Fahrersicht (auch in anderen Städten). Die Fahrt vom Kudamm nach Marzahn soll dann z.B. in einer knappen halben Stunde machbar sein, während sie mit dem ÖPNV gleich lang oder länger dauert.
def
Re: Autostadt Berlin
03.07.2018 16:40
Zitat
Lopi2000
Zitat
Flexist
Biste Dir sicher? Meine Arbeitskollegen müssen immer mit dem Auto quer durch die Stadt. Von außen nach innen sind sie mit dem Nahverkehr schneller unterwegs, als mit dem Auto.

Ich denke, es kommt auch stark auf die Uhrzeit an. Wenn man z.B. unmittelbar jetzt im beginnenden Nachmittagsberufsverkehr vom Kudamm nach Marzahn will, dauert es lt. Google Maps mit dem Auto eine gute Stunde, das kann mit dem ÖPNV schneller klappen.

Und nicht nur auf die Uhrzeit, sondern auch auf den Weg. Die immer so hochgelobte Flexibität des Autos sehe ich aber nicht so, oder zumindest nicht zu jeder Tageszeit überall. Was hat es mit Flexibilität zu tun, immer überlegen zu müssen, wo man das Sch**ß Ding jetzt abstellt, wieviel man trinken darf, was die nächsten Wege sind?

Da, wo der ÖPNV oft genug verkehrt, ist er in Punkto Flexibilität dem Auto weit überlegen. Wenn ich von Weißensee zum Alex möchte, gehe ich spontan zur M4 los, die eigentlich eh immer fährt, und habe nicht die ganze Zeit das dämliche Auto an der Backe. Ich kann spazieren gehen, ohne zum Ausgangspunkt zurück zu müssen. Wirkliche Freiheit ist deshalb für mich nicht, ein Auto zu haben, sondern keins haben zu müssen.

Ja, das sieht nachts um drei in Steinstücken anders aus, da gewinnt in Sachen Flexibilität das Auto - und leider auch vielerorts auch an Sonntagen oder bei sämtlichen Fahrten zwischen Hellersdorf und Köpenick (was durch die TVO noch auf Dauer zementiert wird). Deshalb sind m.E. besonders Taktverdichtungen ein Hebel, mit dem man Fahrgäste gewinnt - spürbare, nicht von 5 auf 4 min (auch wenn diese sicher auch notwendig sind), sondern von 20 auf 10 min. Die Verdichtung vieler Bus- und Straßenbahnlinien war insofern m.E. ein Schritt in die richtige Richtung.
Re: Autostadt Berlin
03.07.2018 16:43
In Kopenhagen (Innenstadt) kostet das Parken am Straßenrand irgendwas zwische 35 und 40 Euro - pro Tag. Und die Innenstadt ist so dicht bebeaut, dass nur wenige Kopenhagener eine Parkmöglichkeit auf dem Grundstück haben.

Bäderbahn
Re: Autostadt Berlin
03.07.2018 17:14
Zitat
Flexist
Biste Dir sicher? Meine Arbeitskollegen müssen immer mit dem Auto quer durch die Stadt. Von außen nach innen sind sie mit dem Nahverkehr schneller unterwegs, als mit dem Auto.

Kommt immer auf die Uhrzeit an.
Re: Autostadt Berlin
03.07.2018 17:31
@def
Natürlich kann man in Weißensee und Pankow auf ein Auto verzichten. Aber nicht alle wohnen an einer so attraktiven Straßenbahnlinie. Womit die Flexibilität sich verschlechtert.
Re: Autostadt Berlin
03.07.2018 17:52
Zitat
berliner
Zitat
Flexist
Biste Dir sicher? Meine Arbeitskollegen müssen immer mit dem Auto quer durch die Stadt. Von außen nach innen sind sie mit dem Nahverkehr schneller unterwegs, als mit dem Auto.

Kommt immer auf die Uhrzeit an.

Das stimmt. Morgens um halb sieben brauche ich mit der U-Bahn mindestens 36 Minuten (davon 2 x 5 Minuten Gehzeit), dazu kommen bis zu 14 Minuten Wartezeite (1 x Umsteigen; ohne Ausfälle); per PKW schaffe ich es meistens in 25-30 Minuten (Hofparkplatz vorhanden). Nachmittags brauche ich per PKW aber 30-45 Minuten, je nach Staulage. Per U-Bahn ist die Reisezeit wie am Morgen.

Allerdings fallen heutzutage Züge mal gerne aus, manchmal aufeinanderfolgende Züge (was bei 8-, 9- oder10-Minutentakt zur Linienende besonders ärgert), wobei der Ausfalltendenz nachmittags eher mehr ist als frühmorgens.
Re: Autostadt Berlin
03.07.2018 18:00
Zitat
def
Da, wo der ÖPNV oft genug verkehrt, ist er in Punkto Flexibilität dem Auto weit überlegen.

"Oft genug" ist aber relativ: was für einen "oft genug" ist, kann für den Anderen nicht "oft genug" sein. Dazu kommt, daß wenn man nur gelegentlich fährt, sind Wartezeiten vielleicht kein Thema, aber bei 10 Fahrten je Arbeitswoche summiert sich schon zusammen wie viel Zeit man an Bahnsteigen/Haltestellen verbringt. Besonders bei Ausfallgeplägte Linien.

Zur Flexibilität muß man aber auch an der Entfernung zur nächsten praktischen Haltestelle denken.
Re: Autostadt Berlin
03.07.2018 18:19
Zu den Entscheidungsfaktoren PKW-ÖPNV kommen nicht nur die Fahrzeit (Tür-zu-Tur, nicht nur Haltestelle-zu-Haltestelle; ind inkl. Wartezeiten) und Flexibilität (Fahrplangebundenheit der ÖPNV, Taktteiten) aber auch die Bequemlichkeit. Zum Beispiel: in der ÖPNV muß mann öfters stehen, manchmal über längere Strecken, öfters in volle oder übervolle Wagen, in denen es sehr warm wird (auch mal ordentlich heiß), mit wenig Lüftung. Dann steigen mal Bettler, Zeitschriftverkäufer, "Musikanten" dazu, Fahrgäste die gerade mal eine geraucht haben und dann die Abgase im Wagen auspusten, und Alkoholübergeniesser. Im eigenen PKW stimmt man aber über Temperatur, Luftzufuhr, Musik (oder auch nicht), Mitreisende, und hat guarantiert einen Sitzplatz (komfortabler als in den meisten ÖPNV-Wagen).

Vieles hier könnte bei der ÖPNV verbessert werden, mit bessere Takten, nicht so harte und schmale Sitzen, Klima (wo technisch möglich), "Musikanten"-Verbot, Rauchverbot auch an Bahnsteigen (was? haben wir schon? wirklich?) usw. Damit wäre der ÖPNV attraktiver.
Re: Autostadt Berlin
03.07.2018 18:21
Und solange das Fahrrad extra kostet am Wochenende (S-Bahnen fahren oft wie in der HVZ und sind daher nicht voll), ist aufgrund der leereren Straßen das Auto auch für mich oft die ersten Wahl zum Ruderverein oder meinen Eltern
(Auto 25 min (ca. 6 €), Bahn und Fahrrad 35 min (8,30 €), wenn die S1 "willig" ist, ohne Fahrrad rund 55 min pro Richtung 4,5€). Was nehme ich wohl? Bitte bedenken, dass ich nur am Wochenende in Berlin bin.

In die Stadt natürlich nur mit Fahrrad (Stichwort Flexibilität, Parkplätze, das eine oder andere Bier ;-) …..)

Das ist der Haken: Fahrrad plus Bahn --> unschlagbar, aber leider zu teuer am Wochenende für Gelegenheitsfahrer. In der HVZ in Ordnung mit den Extrakosten (eher gering, wenn man das Monatsticket auf X Arbeitstag verteilt), außerdem ist das Autofahren da auch kein Spaß. Aber am Wochenende, bei eigenem Auto, eher zu teuer.
Jay
Re: Autostadt Berlin
03.07.2018 19:07
@Reißwolf: Da kennst du die Situation am Wochenende offenbar schlecht. Bei gutem Wetter sind die Züge mit Farradausflüglern teilweise völlig überfüllt. Die Regios gen Ostsee sind schon lange weit jenseits ihrer Kapazitätsgrenze und lassen regelmäßig Leute zurück. Bei der S-Bahn kann es zumindest bei einzelnen Zügen vorkommen, dass nicht mehr alle Räder rein passen. Der Beförderungszustand ist aber auch so am Frühabend stadteinwärts teilweise grenzwertig, vor allem, weil die Türräume gnadenlos mit Rädern zugeparkt werden und somit auch die Fluchtwege und Rettungsmittel (Feuerlöscher, Nothammer) blockiert sind.

Ansonsten finde ich die 4,50€ spannend. Berlin ABC kostet als Einzelfahrt 3,30€ und keine S-Bahn fährt über das C-Gebiet hinaus. Nördlich von Oranienburg ist in den Regios am Wochenende Ausflugschaos. Westlich von Wannsee ist davon auch teilweise der RE7 betroffen. Da wir diese Überfüllungszustände haben, wäre es keine gute Idee die Mitnahme eines Fahrrades stärker zu fördern.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Re: Autostadt Berlin
03.07.2018 19:16
Auf dem Weg zur Ostsee scheint sowieso nicht mehr alles so zu fahren wie sonst. Als ich letzte Woche zum Urlaub an die Ostsee hochgefahren bin und auch wieder zurück,
war ich der Meinung das sowohl der Wendezug als auch der Twindexxzug beide nur mit 4 Wagen gefahren sind. Erst der Austauschzug war mit einer 5-Wagengarnitur unterwegs. Trotzdem übervoll und die Schaffnerin meinte, die Züge nach Rostock sind immer voll. Als ich letztes Jahr nach Stralsund unterwegs war, konnte ich das jedoch nicht behaupten.
T6
Re: Autostadt Berlin
03.07.2018 19:21
Auch wenn es ein wenig ot ist -
Rostock=Warnemünde=Ostseestrand
Stralsund=? (Jedenfalls kein Ostseestrand)

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
BT SO - nicht der Jagdpilot
Re: Autostadt Berlin
03.07.2018 19:27
Zitat
T6
Auch wenn es ein wenig ot ist -
Rostock=Warnemünde=Ostseestrand
Stralsund=? (Jedenfalls kein Ostseestrand)

Richtig, aber es gibt Anschluss nach Rügen mit dem RE9. Wie dem auch sei. Der RE5 fährt ab Neustrelitz alle Stunde nach Stralsund. Jedoch nur alle 2 Stunden nach Rostock. Das bedeutet du kannst alle Stunde von Berlin aus nach Stralsund mit der Linie. Mit dem RE3 sogar noch öfter.
Fahrradmitnahme
03.07.2018 19:38
Zitat
T6
Auch wenn es ein wenig ot ist -
Rostock=Warnemünde=Ostseestrand
Stralsund=? (Jedenfalls kein Ostseestrand)

Stralsund = Tor nach Rügen = Ostseestrand

Und so ganz OT finde ich es nicht, über die Auslastung zu diskutieren. Ich bin jedenfalls im vergangenen Jahr nicht nach Stechlinsee gefahren, weil ich befürchtete, nicht mehr mit dem Fahrrad in den RE5 reinzukommen und dann mit Problemen bei der Geltendmachung der Fahrgastrechte rechnete, den Zugausfall (das wäre es ja für mich, wenn ich nicht mehr reinkomme) nachzuweisen, obwohl der Zug ja an sich fuhr. (Da die NEB in Stechlinsee ja nur wenig Aufenthaltszeit für eine Wanderung hat, plante ich halt, eine Radtour vom RE5 nach Stechlinsee).

Aber in diesem Jahr kann ich im August am Startbahnhof des RE5 einsteigen, notfalls muss ich halt mit der RB54 zurückfahren.
Zitat
Reißwolf
Das ist der Haken: Fahrrad plus Bahn --> unschlagbar, aber leider zu teuer am Wochenende für Gelegenheitsfahrer. In der HVZ in Ordnung mit den Extrakosten (eher gering, wenn man das Monatsticket auf X Arbeitstag verteilt), [...]
Fahrräder haben in der HVZ aber meiner Meinung nach nichts in den Zügen zu suchen. Die sind dann eh schon voll genug.

Zitat
Ruhlebener
Dazu kommt, daß wenn man nur gelegentlich fährt, sind Wartezeiten vielleicht kein Thema, aber bei 10 Fahrten je Arbeitswoche summiert sich schon zusammen wie viel Zeit man an Bahnsteigen/Haltestellen verbringt. Besonders bei Ausfallgeplägte Linien.
Für mich ist eher die Zeit im Auto verlorene Zeit. Währenddessen kann ich rein gar nichts machen. An der Haltestelle oder in der Bahn kann ich lesen, bereits Mails abarbeiten oder einfach nur ein wenig entspannen.
Zudem kostet mich der ganze Spaß nur ein paar Zehner im Monat (günstigste Abo-Variante nach Steuern). Da ist ein Auto deutlich teurer und ich spare keine Zeit, weil ich für die Mehrkosten ja unter dem Strich länger arbeiten muss. Mal ganz abgesehen davon, dass ich eh nirgendwo einen Parkplatz finden würde bzw. die Stellplatzmiete schon die Kosten für ein BVG-Ticket übersteigen würde.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.07.2018 20:24 von Beförderungsfall Nr. 8821.
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