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Umbau Bahnhof Ostkreuz - Bauzeitraum ab 7/2018
geschrieben von manuelberlin 
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Dann ist wohl heute der Tag an dem das letzte große "Stück Ostkreuz" per Kran eingehoben wird :-)

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Neues vom Ostkreuz im Ostkreuzblog
Verlängerung der Brademannbrücke

Beste Grüße
Harald Tschirner


Danke für das Bild ;)

Derweil wurde in der Ringbahnhalle die S-Bahnwache eröffnet: https://twitter.com/radioBERLIN/status/1029691968161546240
Und Herrn Buchner & Co. könnt ihr dann zwischen 17 und 18.30 Uhr eure Tipps & Anregungen geben: https://twitter.com/SBahnBerlin/status/1029653933378031616
Jetzt sitzt auch der zweite Zweifachlängsträger drin. Der Kran hat seine Arbeit getan.
Grüße vom Ostkreuz
Hallo zusammen!

In der Tat war heute ein ganz besonderer Tag am Ostkreuz - die letzten großen Bauteile und der letzte große Kraneinsatz. Fast schon der symbolische Schlussstein.

Danke an Harald für das erste schöne Foto! Und Grüße nochmal an André und Stefan, die ebenfalls vor Ort waren, an den unbekannten Videografen, den man immer wieder bei solchen Aktionen am Ostkreuz antrifft, und an alle anderen bekannten Gesichter, die sich zu diesem Anlass ein Stelldichein gegeben haben.

Ich habe jetzt noch eine etwas umfassendere Fotostrecke zusammengestellt, die den Einhub etwas "feiert", aber auch noch auf das übrige Baugeschehen eingeht.

Viele Grüße und viel Vergnügen beim Ansehen.
Manuel


(1) Schwerlastverkehr in der Neuen Bahnhofstraße ;) Der mittlere der fünf Längsträger liegt auf dem Lkw, er wird später einzeln verbaut werden.


(2) Ein letzter Blick auf die Lücke zwischen Bahnsteig D und Abgang Sonntagstraße


(3) Zwei miteinander verbundene Längsträger werden zuerst für den Einhub vorbereitet. An einem Ende werden Tragschnäbel (weiß lackiert) montiert, auf denen die Träger bis zum Verschweißen mit dem bereits vorhandenen Teil aufliegen werden.


(4) In diesem Punkt hatte ich mich zuvor geirrt: Die Längsträger werden nicht provisorisch auf einem Traggerüst aufliegen, sondern auf diesen Tragschnäbeln, welche die Last genau über der letzten Stütze (hier im Bild) abtragen werden. Es leuchtet ein, dass so viel einfacher als mit einem Traggerüst eine präzise Ausrichtung und eine perfekte Lagestabilität erreicht werden kann. Rechts von der Stütze sind die bereits vorhandenen Stümpfe der einzuhebenden Träger zu sehen.


(5) Up in the Air ...


(6) ... let the Show begin :) Links die Tragschnäbel für das provisorische Auflager.


(7) Das Baugeländer am Widerlager Sonntagstraße wurde unmittelbar vor dem Einhub gestutzt.


(8) Untersicht


(9) Provisorische seitliche Fixierungen werden vor Ort angeschweißt. Die Höhe passt noch nicht ganz - sie kann anschließend über kleine Hydraulikzylinder feinjustiert werden. Beides ist die Voraussetzung dafür, dass die nun eingehobenen Träger mit den bereits vorhandenen Stümpfen in den nächsten Tagen präzise zu einem durchgehenden Überbau verschweißt werden können.


(10) Blick aus der Ringbahnhalle


(11) Der mittlere Längsträger folgt.


(12) Blick aus dem Abgang zu Bahnsteig D


(13) Blick vom Ringbahnsteig


(14) Die Längsträger 4 und 5 werden wieder im Doppelpack eingehoben.


(15) Erneut die Ansicht vom Bahnsteig D aus ...


(16) ... und von oben ...


(17) und von unten. Fertig für den Tag. Es folgen zeitnah die Verschweißung, der Einhub der Gehbahnplatten und der Aufbau der Einhausung.


(18) Nun zu profaneren Dingen: Baufortschritt auf dem Bahnsteig Rn2. Aktuell werden die Maste für alle möglichen Zwecke aufgestellt, darunter auch die Bahnsteigleuchten.


(19) Zahlreiche weitere Maste lagern unter der Ringbahnhalle


(20) Auf den großen Flächen ist die Pflasterung inzwischen auf beiden Regionalbahnsteigen verlegt. Zeitaufwendig ist es wie immer, die Platten um Schachtdeckel und Masten herum passend zuzuschneiden.


(21) Das Planum für den letzten Teil des Gleisbaus am Ostkreuz ist nun fast fertig - für die letzte Weiche und für die letzten paar hundert Meter Gleis.


(22) Schienenprofile werden bereits herbeigeschafft. Hinten die Ständer für die Schallschutzwand rund um die EÜ Karlshorster Straße.


(23) Gut voran geht es auch beim Straßenbau an der Einmündung der Unteren Kynaststraße. Der Gehweg ist bereits zu einem großen Teil gepflastert.


(24) Blick zur EÜ Wiesenweg. Hier wurde heute wieder betoniert. Inzwischen sind drei von vier Widerlagerhälften betoniert und zwei oder drei Flügelwände. Die Ausführung der Bewehrungen spricht dafür, dass Widerlager und Überbauten ein Rahmenbauwerk bilden sollen.


(25) Auch auf der Nordseite ist der Fortschritt sehr gut.


(26) Abschlussfoto: Nachdem André, Stefan und ich noch ein wohlverdientes Bierchen zu uns genommen hatten, bot sich zum Abschluss noch dieser Blick auf die Baustelle in der Abendsonne - mit den frisch eingehobenen Brückenträgern.

Die ersten Bodenplatten sind drin. Schade, ich muss euch gestern verpasst haben...
Henner
@Manuel:

Herzlichen Dank auch von mir für die aktuelle Bilddokumentation. :-)

Habt Ihr denn rein zufällig nebenbei auch irgendetwas erkennen können, was auf den angeblich bereits begonnenen Bau des Empfangsgebäudes bzw. der Aborte hindeutet? Ansonsten wäre ich geneigt, die Herren K und K nochmals auf die ersichtliche Diskrepanz zwischen ihren schriftlichen Äußerungen und der Realität anzusprechen...

Viele Grüße
Arnd
Hallo Arnd,

danke!

Zitat
Arnd Hellinger
Habt Ihr denn rein zufällig nebenbei auch irgendetwas erkennen können, was auf den angeblich bereits begonnenen Bau des Empfangsgebäudes bzw. der Aborte hindeutet?

Toiletten:

Zuerst einmal muss ich einen Irrtum beziehungsweise eine veraltete Information meinerseits korrigieren (sorry dafür!) - es wurde doch gegenüber der ursprünglichen Planung einiges verändert.

Die öffentlichen Toiletten werden tatsächlich innerhalb des Widerlagers Sonntagstraße der Fußgängerüberführung und nicht im Empfangsgebäude untergebracht. Der Zugang zu den Toiletten ist unabhängig vom Empfangsgebäude - das in der Tat ein völlig separates Bauwerk sein wird, welches einfach nur unmittelbar neben dem Widerlager stehen wird.

Die leitungsmäßigen und sonstigen baulichen Voraussetzungen für die Toiletten werden gerade geschaffen. Ausgebaut und betrieben werden soll die Toilettenanlage dann von einem privaten Betreiber.

Empfangsgebäude:

Mit dem Bau des Empfangsgebäudes wurde selbstverständlich noch nicht begonnen, aber wie sich nun aufgeklärt hat, hat es nichts mehr mit den Toiletten zu tun. Der Zeitplan scheint aber dennoch verändert worden zu sein. Die Bauleistungen für das Empfangsgebäude sollen noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden, voraussichtlich Ende November oder Anfang Dezember. Baubeginn soll dann grob im Frühjahr 2019 sein.

Viele Grüße
Manuel
Zitat
manuelberlin

(24) Blick zur EÜ Wiesenweg. Hier wurde heute wieder betoniert. Inzwischen sind drei von vier Widerlagerhälften betoniert und zwei oder drei Flügelwände. Die Ausführung der Bewehrungen spricht dafür, dass Widerlager und Überbauten ein Rahmenbauwerk bilden sollen.


Korrekt, ganz offensichtlich baut man hier ein Rahmenbauwerk. Dies erklärt auch, weshalb auf der einen Seite (Ich glaube im Norden?) eine Flachgründung erfolgte. Diese Seite bildet dann sozusagen das "Loslager" der Brücke, die Pfahlgründung gegenüber ist das "Festlager". (Ist nicht ganz korrekt, aber ihr versteht sicher, wie es gemeint ist.)

Danke an alle, insbesondere an Manuel, die wieder ausführlich berichtet und kommentiert haben! Ich freu mich auf die Fortsetzung.

Gruß
Die Ferkeltaxe
Zitat
Ferkeltaxe
Zitat
manuelberlin
(24) Blick zur EÜ Wiesenweg. [...]

Korrekt, ganz offensichtlich baut man hier ein Rahmenbauwerk. Dies erklärt auch, weshalb auf der einen Seite (Ich glaube im Norden?) eine Flachgründung erfolgte. Diese Seite bildet dann sozusagen das "Loslager" der Brücke, die Pfahlgründung gegenüber ist das "Festlager". (Ist nicht ganz korrekt, aber ihr versteht sicher, wie es gemeint ist.)

Hallo Ferkeltaxe,

meiner Beobachtung vor Ort zufolge haben beide Seiten eine Flachgründung. Ich kein Experte dafür, aber ich glaube, das wäre sonst auch nicht sinnvoll. Denn dann könnten sich sehr wahrscheinlich beide Seiten unterschiedlich setzen, was unerwünschte Spannungen im Bauwerk verursachen würde.

Ich denke, der Baugrund ist einfach tragfähig genug. Die Brücke ist ja nicht sehr groß.

Viele Grüße
Manuel
Zitat
Ferkeltaxe
Zitat
manuelberlin

(24) Blick zur EÜ Wiesenweg. Hier wurde heute wieder betoniert. Inzwischen sind drei von vier Widerlagerhälften betoniert und zwei oder drei Flügelwände. Die Ausführung der Bewehrungen spricht dafür, dass Widerlager und Überbauten ein Rahmenbauwerk bilden sollen.


Korrekt, ganz offensichtlich baut man hier ein Rahmenbauwerk. Dies erklärt auch, weshalb auf der einen Seite (Ich glaube im Norden?) eine Flachgründung erfolgte. Diese Seite bildet dann sozusagen das "Loslager" der Brücke, die Pfahlgründung gegenüber ist das "Festlager". (Ist nicht ganz korrekt, aber ihr versteht sicher, wie es gemeint ist.)

Vielleicht könnt Ihr zwei ja meinem Halbwissen etwas nachhelfen... :-)

Worin liegt eigentlich bei vor Ort errichteten Überführungen der Vorteil dieser Rahmenbauweise gegenüber der (Bundesbahn-typischen) Bauform mit WIB-Überbau und davon getrennten festen Widerlagern? Ist Erstere kostengünstiger oder gibt es weitere Vorzüge...?

Bei einzuschiebenden Bauwerken ist mir die Sache ja klar, aber am Wiesenweg wird ja nichts eingeschoben... :-)

Viele Grüße
Arnd
Hallo Arnd,

Rahmenbauwerke werden bevorzugt bei geringeren Stützweiten eingesetzt. Sie bieten den Vorteil, dass sie u. a. auch komplett "unter dem rollenden Rad" errichtet werden können, wenn man die Fahrbahn, hier Gleise, auf Hilfsbrücken darüberführt. Man muss nicht bedingt durch die Konstruktionsform zwangsweise etwas einheben oder einschieben, man kann bei vorhandenen Hilfsbrücken natürlich auch gar nichts einheben. Dies alles sieht man sehr schön am S-Bahn-Teil dieser Brücke. Außerdem spart man sich die Lagerkonstruktionen (sowie später im Betrieb deren Wartung und Kontrolle), wie sie bei aufgelagerten Trägerkonstruktionen i. d. R. erforderlich sind. Rahmenbauwerke sind planerisch und konstruktiv vergleichsweise einfach, beim Bauen ebenfalls: überall Schalung-Bewehrung-Beton-fertig. Ist das Bauwerk fertig, habe ich in der Regel gegenüber anderen Bauweisen auch einen geringeren Zeitbedarf, um die Fahrbahn bzw. Gleise final daraufzubringen und in Betrieb zu nehmen.

@ Manuel: Ich meine mich zu erinnern, dass auf einer Seite der Brücke aus dem Fundament die Bewehrungen von Pfählen herausschauten. Zu sehen auf Fotos hier im Forum. (Ich bin ehrlich: ich mag nur grad nicht suchen, der Tag war lang und hart...)

Gruß
Die Ferkeltaxe
@ Manuel:
Noch eine Anmerkung: Die mögliche Setzung ist weniger der Grund für die Wahl der Pfahlgründung. Entscheidend in Bezug auf die Setzung ist natürlich die Beschaffenheit und damit die Tragfähigkeit der beaufschlagten Bodenschichten, das Aufstandsgewicht sowie die Verteilung des dadurch entstehenden Druckes über die Fläche. Somit dimensioniere ich im Hinblick auf die Setzung primär die Aufstandsfläche, also Länge und Breite des Fundamentes. Die Pfähle dienen vornehmlich dazu, ein Weggleiten des Fundamentes samt Widerlager bzw. hier des Rahmens in seitlicher oder in Längsrichtung zu verhindern.

Gruß
Die Ferkeltaxe
Zitat
Ferkeltaxe
Außerdem spart man sich die Lagerkonstruktionen (sowie später im Betrieb deren Wartung und Kontrolle), wie sie bei aufgelagerten Trägerkonstruktionen i. d. R. erforderlich sind.
Genau! Das ist sogar der wesentliche Grund, sich diese Wartungskosten sparen zu können. Man baut so lange Rahmenbauwerke, wie es die Stützweite zulässt. Hier gab es in den letzten Jahren einen deutlichen Trend zu größeren Stützweiten, die noch als monolithisches Rahmenbauwerk errichtet werden können. Vermutlich, weil man die Kräfte im Beton heutzutage deutlich besser berechnen und im Griff behalten kann.

Zitat
Ferkeltaxe
@ Manuel: Ich meine mich zu erinnern, dass auf einer Seite der Brücke aus dem Fundament die Bewehrungen von Pfählen herausschauten. Zu sehen auf Fotos hier im Forum. (Ich bin ehrlich: ich mag nur grad nicht suchen, der Tag war lang und hart...)
Unabhängig davon, ob dort Bohrpfähle eingesetzt wurden (an ein Bohrpfahlgerät kann ich mich vor Ort nicht erinnern): Das Rahmenbauwerk nimmt die Kräfte in Form von Materialspannung vollständig auf, da bewegt sich definitiv kein Widerlager auf einer Seite über seiner (Flach-)Gründung.

Viele Grüße
André
Zitat
Arnd Hellinger
Vielleicht könnt Ihr zwei ja meinem Halbwissen etwas nachhelfen... :-)

Hallo Arnd, hallo zusammen!

Ich bin kein Bauingenieur, sondern Betriebswirt. Was die erstgenannte Richtung angeht, habe ich nur ein vor dem Vordiplom abgebrochenes Studium der Elektrotechnik vorzuweisen, bei dem ein Fach im Grundstudium auch Technische Mechanik war. Dies erlaubt mir, neben meinem dauerhaft gebliebenen persönlichen Interesse an Ingenieurwissenschaften, ein mehr als nur oberflächliches Verständnis beispielsweise vom Wirken von Kräften und Momenten.

Es ist völlig klar, dass ich in diesen Bereichen darüber hinaus nur ein angelesenes Halbwissen habe und einiges durch logische Schlussfolgerungen ableiten muss. Auch wenn mir das Ingenieurstudium grundsätzlich gut gelegen hat, musste ich einfach feststellen, dass ich an den Anforderungen im Bereich Mathematik scheitern würde und musste die Konsequenzen daraus ziehen.

Ich hoffe, dass aus meinen Beiträgen ausreichend hervorgeht, wo ich im Bereich von Mutmaßungen bin. Falsche Beobachtungen und falsche oder veraltete Informationen sind natürlich auch grundsätzlich nicht auszuschließen. Ich versuche dann aber jedenfalls, auch klar zu kommunizieren, wenn ich irgendwo falsch gelegen habe und hier falsche Informationen verbreitet habe - siehe das aktuelle Thema Toiletten am Ostkreuz.

Viele Grüße
Manuel
Hallo Ferkeltaxe!

Zitat
Ferkeltaxe
@ Manuel:
Noch eine Anmerkung: Die mögliche Setzung ist weniger der Grund für die Wahl der Pfahlgründung. [...]

Danke, das ist sehr interessant!

Was die Verhältnisse vor Ort angeht: Ich habe dort nie ein Pfahlbohrgerät oder die Ergebnisse davon in Form von Pfahlköpfen bemerkt. Sonst sieht man ja üblicherweise auch die Bewehrungskörbe schon einige Zeit vorher herumliegen. Was nichts heißen muss, ich war dort nicht so oft wie am Ostkreuz, nur etwa alle zwei bis drei Wochen.

Vielleicht hast Du aber auch untenstehendes Foto in Erinnerung. Da ist aber m.E. kein Bohrpfahlkopf, sondern ein Schacht.

Viele Grüße
Manuel


Nordseite (23. Juni 2018)

Zitat
manuelberlin
Hallo Ferkeltaxe!

...

Vielleicht hast Du aber auch untenstehendes Foto in Erinnerung. Da ist aber m.E. kein Bohrpfahlkopf, sondern ein Schacht.

...

Nordseite (23. Juni 2018)

Hallo Manuel,
danke, genau das Foto habe ich gesucht! Man sieht hier sehr schön im Vordergrund einen Bohrpfahlkopf (in Grün) und darunter den Bohrpfahl selbst aus dem Boden stehen. Das Bohrpfahlgerät von CAT befindet sich im Hintergrund rechts.
Nee, natürlich nicht!!! Ich habe eben auch nochmal alle relevanten Fotos zur Brücke Wiesenweg hier im Forum durchgesehen, es gibt dort keine Bohrpfahlgründung. Offenbar schaue ich mir zuviele solcher Bilder an von Baustellen, die ich nicht selbst aufsuchen kann, und schmeiße dann auch mal was durcheinander... Sorry vielmals! Aber ich hatte ja schon vorsichtshalber geschrieben, dass ich meine, mich an ein solches Foto zu erinnern.

Nun zurück zum Thema Rahmenbauwerk:
Es ist richtig, dass der Rahmen selbst das absolute Gros der Kräfte aufnehmen und auch kompensieren muss. Im mechanischen Ideal wäre der Rahmen sogar ein unten offener Kreis, etwa wie ein Omega. (Dann hätten wir die Füße des Omega sogar als Symbol für die Fundamente...) Da der aber auch verschiedene Nachteile für den Bau einer Brücke mit sich bringt, baut man mehrheitlich den klassischen Rahmen mit drei geraden Schenkeln. Die seitlichen Schenkel übernehmen, wie auch die Widerlager einer Trägerbrücke, die Ableitung der senkrechten Kräfte in das Fundament und darüber in den Boden. Zusätzlich müssen sie aber beim Rahmen auch noch Biegekräfte aufnehmen, die die Konstruktion überwiegend nach außen, also in Längsrichtung des Bahndammes, mit Spannung beanspruchen. Idealerweise fängt diese der Rahmen allein ab über eine gewisse Elastizität, die ja auch Stahlbeton mitbringt. Je größer aber die Stützweite der Brücke ausfällt, umso stärker ist mit minimalen (!) Relativbewegungen auch am Fundament zu rechnen. Deshalb soll insbesondere bei Rahmenbauwerken mit größeren Stützweiten mindestens eines der Fundamente als Flachgründung ("Loslager") ausgeführt sein. Man wird jedoch auch aus anderen Gründen immer bestrebt sein, möglichst mit flachen Gründungen zurechtzukommen. Siehe neue Brücke Wiesenweg.

Gruß
Die Ferkeltaxe



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.08.2018 08:39 von Ferkeltaxe.
Noch eine Ergänzung zum Prinzip und zur Wahl von Bohrpfählen:
Wenn sehr schwierige Bodenverhältnisse herrschen, so nutzt man natürlich die Bohrpfähle dazu, um in größerer Tiefe mit ihnen tragfähigen Boden oder Gestein zu erreichen, um darüber die Kräfte der Auflasten in den Boden eintragen zu können.
Den anderen Fall hatte ich ja schon erwähnt: man stabilisiert Fundamente (und damit die Widerlager und Pfeiler über ihnen) in Längs- und Querrichtung.
Ich hoffe, nun hab ich alles einigermaßen erfasst und beschrieben.

Gruß
Die Ferkeltaxe



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.08.2018 08:37 von Ferkeltaxe.
Hallo zusammen,

hier noch ein kleiner Nachklapp in Form von zwei Fotos von heute Mittag.

Viele Grüße
Manuel


(1) Die Signale an den westlichen Enden der Bahnsteige Rn1 und Rn2 stehen bereits. Die Arbeiten an der Fußgängerüberführung wurden mit der Montage der Gehbahnplatten fortgesetzt. Bei einer Vorbeifahrt am frühen Abend sah es so aus, als ob man damit heute weitgehend fertig geworden wäre.


(2) Der Gleisbau auf der Ostseite wurde heute fortgesetzt. Hier stehen ebenfalls schon die Ausfahrsignale.

Zitat
manuelberlin
(2) Der Gleisbau auf der Ostseite wurde heute fortgesetzt. Hier stehen ebenfalls schon die Ausfahrsignale.

Die Signalbezeichnungen sind ja schon erkennbar, allerdings in der Auflösung zu klein. Bekommst du das kleine weiße Schild scharf genug? Anhand der Signalbezeichnung ließe sich nämlich herleiten, ob es tatsächlich ein Ausfahrsignal ist oder ob Ostkreuz (wie aktuell) weiterhin ein Bahnhofsgleis/-teil von Lichtenberg sein wird. Aktuell hat das ja die praktische Auswirkung, dass die Züge mit nur einer Lok direkt aus dem Talgowerk als Rangierfahrt an den Bahnsteig in Lichtenberg geschoben werden können.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
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