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BVG-MotionTag - eine Datensammel-App über ÖPNV-Kunden
geschrieben von der weiße bim 
Hier gibts die ultimative Beobachtungs-App für Smartphone-Halter im ÖPNV: [bvg.motion-tag.com]
Zitat
motion-tag
Um weiterhin für unsere Fahrgäste attraktiv zu bleiben, setzen wir als BVG auf neue Technologien und Kooperationen.

Eine dieser Kooperationen stellt das Projekt BVG-MOTION dar. Es handelt sich hierbei um eine Zusammenarbeit mit dem Mobility-Startup MotionTag.

...

Die App hilft dabei, Bewegungsmuster und die von den Teilnehmern genutzten Verkehrsmittel über einen Zeitraum von vier Wochen aufzuzeichnen. Dafür werden Smartphone-Sensordaten erfasst und zur Datenverarbeitung an MotionTag geschickt. Mittels der gewonnenen Bewegungsdaten können dann Verkehrsanalysen durchgeführt werden. Dazu zählt beispielsweise die Verteilung des Fahrgastvolumens auf unsere jeweiligen Verkehrsmittel.

Nach der Aufzeichnung mit der App werden die Daten bei WLAN-Verbindung oder, falls aktiviert, über mobile Daten an einen ISO-zertifizierten Server übertragen und dort in einer Datenbank gespeichert.

Die Datenbereitstellung erfolgt über eine Oberfläche, auf der die BVG selbstständig Datensätze zum Speichern auswählen und den Verlauf der Teilnahme nachvollziehen kann.

Hier können sich Fortschrittsgläubige also umsonst beobachten lassen - natürlich anonym.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.10.2018 20:41 von der weiße bim.
Mal angenommen, ich würde teilnehmen (was ich mit Sicherheit nicht tun werde), dann könnte ich mir die Situation gut vorstellen, wo die Personen, welche die Daten auswerten sollen, auf mein Bewegungsprofil schauen und sich dabei denken würden: "Was zum Teufel macht der Typ da eigentlich?!" :'D
Ich verstehe nicht, dass man hier so pikiert tut. Eine große Anzahl von Menschen postet auch bisher ihr komplettes Leben bei Facebook, Instagram und Co und das ziemlich freiwillig und ohne Nutzen. Wir lehnen die Überwachung immer alle höchst histerisch ab, während wir aber an anderer Stelle jegliche Persönlichkeitsprofile freiwillig ins Netz stellen. Also alle die jetzt rummeckern haben hoffentlich ihre Standortmeldung auf dem Smartphone ausgeschaltet. ;-)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.10.2018 02:01 von Railroader.
Zitat
J. aus Hakenfelde
Mal angenommen, ich würde teilnehmen (was ich mit Sicherheit nicht tun werde), dann könnte ich mir die Situation gut vorstellen, wo die Personen, welche die Daten auswerten sollen, auf mein Bewegungsprofil schauen und sich dabei denken würden: "Was zum Teufel macht der Typ da eigentlich?!" :'D

Die Frage ist - erstrecht, wenn das Projekt nebenbei seinen eigentlichen Zweck erfüllt: juckt mich dieser Gedanke? Ist doch schön für die Personen, dass sie sich für mein Leben interessieren, aber interessiert mich doch nicht..
Ich war letztens erstaunt darüber, dass man in den Niederlanden tatsächlich traut, per Chipkarte alle Fahrkarten auszustellen. Da könnte ja jemand schauen, wo man lang gefahren ist!
Mal im Ernst: Wenn jemand heute wissen will, wo man ist, findet er zu meinem Handy ganz bestimmt den Mobilfunkmasten. Ist zwar nicht 100% genau, aber für eine gewisse Einordnung sollte das reichen.
eine App gegen Einsamkeitsgefühle, Gratulation BVG
[Sarkasmus Ende]

so schlecht finde ich die Idee nicht, aber in Anbetracht der zu erwartenden "ich lass mich nicht überwachen"-Hysterie denke ich, wird sie ihren Zweck verfehlen
Zitat
FlO530
Ich war letztens erstaunt darüber, dass man in den Niederlanden tatsächlich traut, per Chipkarte alle Fahrkarten auszustellen. Da könnte ja jemand schauen, wo man lang gefahren ist!

Ja und? Wen es interessiert - soll er sich doch einen Bunten mit den Daten machen. Ich finde das System in den Niederlanden toll und auch anderswo macht man sich über solche "Bewegungsprofile" nicht allzuviele Gedanken. Ich persönlich finde es toll, im Nachhinein nochmal schauen zu können, wo man denn eigentlich überall gewesen ist. Kürzlich zeigte ich in einem anderen Forum einen Auszug der Abrechnung der Oystercard nach meinem Aufenthalt in London um die Tarife zur erläutern. An dieser Stelle mache ich das gerne noch einmal, um den zartbesaiteten Gemütern einen gehörigen Schrecken einzujagen, was die dortigen Verkehrsbetriebe alles über ihre Kundschaft wissen und worüber hierzustadt so ein großes Geschrei veranstaltet wird.


Ich finde, die BVG sollte detaillierter schildern, was sie mit den Daten machen will. Konkrete Beispiele und die Aussicht auf Verbesserung würden sicher besser ankommen, als die aktuelle Herangehensweise, die sich absolut nicht am Kunden orientiert. Aber genau so kennen wir ja unsere BVG.

Ich wohne ja mittlerweile in Dresden, daher kann ich an dem Versuch ohnehin nicht teilnehmen. Würde ich aber noch in Berlin wohnen (bzw. würden die Dresdner Verkehrsbetriebe sowas "anbieten"), wäre ich dabei, da ich weiß, wie wichtig solche Daten sind und wie schwer sie zu bekommen sind.
Viele von euch haben sicher die Kundentreuekarten diverser Dienstleister in der Geldbörse, stehen diesem Thema hier aber skeptisch gegenüber ;-)
Zitat
micha774
Viele von euch haben sicher die Kundentreuekarten diverser Dienstleister in der Geldbörse, stehen diesem Thema hier aber skeptisch gegenüber ;-)

Wobei man bei Treuekarten immerhin eine gewisse Gegenleistung bekommt und ich mir zumindest einreden kann, dass die vielleicht ihre Produktpalette anpassen, wenn sie mein sonstiges Kaufverhalten analysieren.

Bei der BVG würde ich mich ja vor allem interessieren an welchen Personengruppen sie interessiert sind. Es gab ja schon mittels (extrem schlecht und unzuverlässig durchgeführter) Telefonumfrage durch die Info-GmbH den Versuch studentisches Fahrverhalten zu analysieren, wobei ich mir ohne weiteres denken kann, was da der eigentliche Hintergedanke war. Ähnliches kann ich mir sehr gut beim Seniorenabo vorstellen, wobei da so eine App vielleicht nicht das beste Mittel ist.
Zitat
eiterfugel
Wobei man bei Treuekarten immerhin eine gewisse Gegenleistung bekommt und ich mir zumindest einreden kann, dass die vielleicht ihre Produktpalette anpassen, wenn sie mein sonstiges Kaufverhalten analysieren.

An der Gegenleistung mangelt es hier in der Tat und man hätte durchaus überlegen können, ob es für die Teilnahme einen Rabatt auf die nächste Abo-Rate oder einen Gutschein gibt.

Was die Verwendung der Daten angeht, wäre ich bei der BVG optimistischer, dass damit seriös umgegangen wird als bei Payback und Co. Genau zum Zweck, bessere Daten für die Angebotsplanung zu erhalten, wird dies doch durchgeführt. Bei Payback und Co. würde es mich nicht wundern, wenn in einigen Jahren eine Krankenkasse den Wechsel in einen günstigeren Tarif mit Hinweis auf den Zucker-, Nikotin- oder Alkoholkonsum verweigert.

Zitat
eiterfugel
Bei der BVG würde ich mich ja vor allem interessieren an welchen Personengruppen sie interessiert sind. Es gab ja schon mittels (extrem schlecht und unzuverlässig durchgeführter) Telefonumfrage durch die Info-GmbH den Versuch studentisches Fahrverhalten zu analysieren, wobei ich mir ohne weiteres denken kann, was da der eigentliche Hintergedanke war.

Die Info GmbH ist schon ein seriöses Marktforschungsunternehmen, das die Daten der Befragten nicht nutzt, um zielgruppenspezifische Spam-Angebote zu verschicken oder ähnliches. Es liefert dem beauftragenden Unternehmen die Daten, die beauftragt werden. Was der Auftraggeber mit den Daten dann macht, ist nicht mehr deren Problem. Befragungen zum Mobilitätsverhalten von Studierenden werden sicher in der einen oder anderen Weise durch die BVG zur Angebotsoptimierung genutzt. Angebotsoptimierung kann aber auch heißen, dass die Semesterticketpreis hoch und die Fahrleistungen herunter geschraubt werden, wenn dies denn eine Optimierung im Sinne der Zielvorstellungen ist.

Da die Arbeit in einem Outbound-Callcenter sicher kein Vergnügen aber dennoch schlecht bezahlt ist, müssen leider inzwischen oft geringe Qualitätsstandards in den Gesprächen hingenommen werden. Da es letztlich aber ohnehin nur darum geht, den Fragebogen auszufüllen und nicht darum mit dem Callcenter-Mitarbeiter über die Inhalte zu fachsimpeln, muss der Qualitätsstandard aber auch nicht allzu hoch sein.
Mich stört nicht die Erhebung an der Aktion, sondern dass mit den Daten dann doch eh nix sinnvolles gemacht wird. Am sinnvollsten sind soche Daten ja schließlich für die Angebotsplanung und Anschlussgestaltung.
Wenn man wissen wollen würde von wo nach wo die Menschen wollen könnte man schon heute einfach mal die Eingaben bei den Fahrinfo-Abfragen auswerten. Dann wüsste ich wirklich Start und Ziel. Wenn ich allerdings die tatsächlichen Fahrwege der Fahrgäste messe verfälscht das bestehende Netz doch schon wieder die Messung.

Und im bestehenden Verkehrsnetz weist doch gerade die BVG in jeder lieben Anfrage zur Anschlussgestaltung daraufhin, dass alles megakolpmiziert und vernetzt ist und schon alles bereits den optimalsten Zustand hat und den macimalen Nutzen für den Kunden rausgeholt zu haben.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Lopi2000
Da die Arbeit in einem Outbound-Callcenter sicher kein Vergnügen aber dennoch schlecht bezahlt ist, müssen leider inzwischen oft geringe Qualitätsstandards in den Gesprächen hingenommen werden. Da es letztlich aber ohnehin nur darum geht, den Fragebogen auszufüllen und nicht darum mit dem Callcenter-Mitarbeiter über die Inhalte zu fachsimpeln, muss der Qualitätsstandard aber auch nicht allzu hoch sein.

Dem möchte ich gar nicht widersprechen, dennoch ist es unprofessionell, wenn diese Seite Terminabsprachen nicht einhält und sich gleichzeitig einzelnen Mitarbeiter_innen genötigt fühlen das Fahrverhalten der Klienten zu kommentieren - in meinem Fall mehrfach mit: "So eine Linie gibt es doch gar nicht!". Dann müssen sie sich nicht wundern, wenn man irgendwann nicht mehr bereit ist mitzumachen.
Zitat
Logital
Mich stört nicht die Erhebung an der Aktion, sondern dass mit den Daten dann doch eh nix sinnvolles gemacht wird. Am sinnvollsten sind soche Daten ja schließlich für die Angebotsplanung und Anschlussgestaltung.
Wenn man wissen wollen würde von wo nach wo die Menschen wollen könnte man schon heute einfach mal die Eingaben bei den Fahrinfo-Abfragen auswerten. Dann wüsste ich wirklich Start und Ziel. Wenn ich allerdings die tatsächlichen Fahrwege der Fahrgäste messe verfälscht das bestehende Netz doch schon wieder die Messung.

Und im bestehenden Verkehrsnetz weist doch gerade die BVG in jeder lieben Anfrage zur Anschlussgestaltung daraufhin, dass alles megakolpmiziert und vernetzt ist und schon alles bereits den optimalsten Zustand hat und den macimalen Nutzen für den Kunden rausgeholt zu haben.

Bei den Fahrinfoabfragen hast du aber die Leute, die sich auskennen und vorallem die täglichen Wege nur stark unterrepräsentiert drin. Ich schaue bei solchen Wegen höchstens, wann es denn wirklich los geht und ob die Anschlüsse klappen (aber nur per Abfahrtstafel).

Interessant wären natürlich auch die Abfragen, die nicht zu einer Fahrt geführt haben, denn dort kann man verbessern.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.10.2018 13:58 von Nemo.
Zitat
Logital
Wenn man wissen wollen würde von wo nach wo die Menschen wollen könnte man schon heute einfach mal die Eingaben bei den Fahrinfo-Abfragen auswerten. Dann wüsste ich wirklich Start und Ziel. Wenn ich allerdings die tatsächlichen Fahrwege der Fahrgäste messe verfälscht das bestehende Netz doch schon wieder die Messung.

Es geht doch aber auch um komplette reale Reiseketten unabhängig von der Verkehrsmittelwahl und die kann man über die Fahrplanauskunft nicht erfahren, da Fahrten, für die von vornherein nicht erwogen wird, den ÖPNV zu nutzen, nicht einfließen. Wenn man die komplette Reisekette erhebt, wird ja ohnehin Start und Ziel mit erhoben, die von Dir genannten Daten werden also mit erfasst.
Gibt's die App auch für Blackberry 10?

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Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Lopi2000


Da die Arbeit in einem Outbound-Callcenter sicher kein Vergnügen aber dennoch schlecht bezahlt ist, müssen leider inzwischen oft geringe Qualitätsstandards in den Gesprächen hingenommen werden. Da es letztlich aber ohnehin nur darum geht, den Fragebogen auszufüllen und nicht darum mit dem Callcenter-Mitarbeiter über die Inhalte zu fachsimpeln, muss der Qualitätsstandard aber auch nicht allzu hoch sein.

Wenn jemand kaum Deutsch versteht oder sich nicht ausdrücken kann, lege ich auf. Für sowas fehlen mir Zeit und Nerven.

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Nicht-dynamische Signatur
Zitat
J. aus Hakenfelde
Mal angenommen, ich würde teilnehmen (was ich mit Sicherheit nicht tun werde), dann könnte ich mir die Situation gut vorstellen, wo die Personen, welche die Daten auswerten sollen, auf mein Bewegungsprofil schauen und sich dabei denken würden: "Was zum Teufel macht der Typ da eigentlich?!" :'D
Du hast ja eine komische Vorstellung davon, wie Daten ausgewertet werden.
Die Frage ist eben, was genau ausgewertet wird: nur die per ÖPNV zurückgelegten Wege oder jegliche Bewegungen. Wie kann die App im ersten Fall denn unterscheiden, wann die ÖPNV-Reisekette beginnt/endet oder ob ich vielleicht in ein Auto/Taxi einsteige?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.10.2018 17:58 von J. aus Hakenfelde.
Zitat
J. aus Hakenfelde
Die Frage ist eben, was genau ausgewertet wird: die per ÖPNV zurückgelegten Wege oder komplette Bewegungsprofile.

Müsste das nicht in der Datenschutzerklärung detailliert aufgeführt sein?
Zitat
Jumbo
Zitat
J. aus Hakenfelde
Die Frage ist eben, was genau ausgewertet wird: die per ÖPNV zurückgelegten Wege oder komplette Bewegungsprofile.

Müsste das nicht in der Datenschutzerklärung detailliert aufgeführt sein?

Ja, das ist es: Es werden komplette Bewegungsprofile ermittelt und übertragen. Konkret werden folgende Daten genannt, die ausgewertet werden:
- Zeitpunkt der Lokalisierung
- Geo-Koordinaten und Genauigkeit (vom GPS-Chip ermittelt)
- Beschleunigungswerte (über Sensoren im Smartphone ermittelt)
- Kreiselsensor-/Gyroskopwerte (über Sensoren im Smartphone ermittelt)
- Barometer-/Luftdruckdaten (über Sensoren im Smartphone ermittelt)
- Magnetometer (über Sensoren im Smartphone ermittelt)
- Bewegungsaktivität aus Betriebssystem
- Erkennungssicherheit (Konfidenz) der Bewegungsaktivität
- User Agent (Gerätetyp, Betriebssystem Version, App Version)

"Alle weiteren Attribute wie das genutzte Verkehrsmittel oder der Wegezweck werden anhand von Algorithmen auf Basis dieser Eingangsdaten sowie durch einen Abgleich mit Geodaten (Geomatching) berechnet. Die Geodaten beinhalten Daten des OpenStreetMap-Projekts."

Das Ganze wäre höchstproblematisch, wenn es denn eine zwingend geforderte Funktion der Fahrinfo-App wäre, aber da jeder sich freiwillig für die Nutzung entscheiden kann, ist es ein guter Versuch, wertvolle Daten für die Angebotsplanung und theoretisch auch andere verkehrliche Planungen und Forschungen zu erhalten. Selbst wenn man nur 1.000 Nutzer gewinnen kann, kommt man damit auf die selbe Personenzahl wie der bisherige Verkehrsforschungsstandard SrV, aber an deutlich präzisere Daten.
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