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vasarius
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Arnd Hellinger
Sollte aber der BGH bei seiner Auffassung bleiben, hielte ich eine Direktvergabe an ein Landesunternehmen gegenüber der von SenUVK vorgesehenen Variante für die klar bessere Vorgehensweise...
Da verstehe ich nicht warum. Du traust den Ländern nicht zu, brauchbar Ausschreibungen des S-Bahn-Betriebs in drei Teilnetzen abzuwickeln, aber du traust ihnen zu, selbst eine S-Bahn zu gründen und zu betreiben?
Anonymer Benutzer
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 09.01.2019 00:05 |
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Arnd Hellinger
Was verstehst Du daran nicht? Sie übernähmen dann ja auch diejenigen Menschen, die schon bisher die S-Bahn betrieben haben mitsamt deren seit 1928 entstandenem Fachwissen, Werkstätten etc.. Das wäre ein vollständiger Betriebsübergang.
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Railroader
Hey,
jetzt etwas ausführlicher.
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schallundrausch
ich verstehe Deine Haltung, und meiner Meinung nach bist Du auch der einzige hier, der eine vernünftigen Grund hat, für das bestehende Modell zu argumentieren. Dei Kommunikationswege innerhalb eines Betriebs sind kürzer, man muss sich nicht all 8 Jahre einen neuen Arbeitgeber suchen, Jobsicherheit, Kontinuität, Kollegialität, und so weiter. Bin ich vollkommen bei Dir.
Ich danke dir für dein Verständnis, allerdings hört sich das auch ein bisschen danach an, als dass meine Argumentation auf rein eigenen Interessen beruht. Ich kann dir versichern, dem ist nicht so. Ich habe kein Problem damit, zu Regio, Fernverkehr oder zur S-Bahn Hamburg zu gehen. Gesucht wird überall. Neue Betreiber bedeuten für mich nicht, im Zweifel aus dem DB-Konzern ausscheiden zu müssen. Ich war da in der Vergangenheit recht flexibel und bin es auch heute. Privat habe ich auch keine Verpflichtungen, die das verhindern. Nein, ich sehe wirklich mögliche Probleme aus Fahrgastsicht, weil ich diese "Zersplittungsprobleme" schon heute jeden Tag sehe, obwohl es noch ein Unternehmen ist. Gerade die von dir angesprochenen Kommunikationswege haben primär keine Auswirkung auf den Mitarbeiter, sondern auf den Fahrgast. Ich hab ein Dienstbeginn und ein Dienstende und das ist meist stimmig. Was dazwischen passiert, kann mir eigentlich als Mitarbeiter egal sein. Mir ist es aber als Fahrgast, der ich ja auch bin, nicht egal, wenn wegen 20 Schnittstellen Fahrten ausfallen, weil A erst mit B reden muss, dann B mit C und C wieder mit A. Umso mehr Schnittstellen es wurden, desto schlimmer wurde es auch. Wo man früher einfach über den Schreibtisch gebrüllt hat, werden heute zeitaufwändige Telefonate geführt, Anträge gestellt etc.
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schallundrausch
Und da kommen wir genau zu dem Punkt - die DB hat das Land Berlin bei der Ringausschreibung übel über den Tisch gezogen.
Du hast es ja weiter unten begründet, allerdings rein "vermutlich". Natürlich steigen Kosten, wie überall, auch für Zugkilometer und natürlich möchte ein Unternehmen Gewinne erzielen. Dieses "Über den Tisch ziehen - Argument" müsstest du mir aber näher erläutern. Es gab doch eine Ausschreibung, wo jeder ein Angebot hätte abgeben können. Das hat die S-Bahn getan, ohne das Wissen darüber, wie andere kalkulieren. Nun hat die DB den Zuschlag bekommen, weil andere abgesprungen sind. Die DB war doch mitunter die Erste, die ein entsprechendes Angebot abgegeben hat. Tat sie das denn bevor oder nachdem bekannt wurde, dass Dritte kein Interesse mehr haben? Das wäre hier die entscheidende Frage, um dein Argument bewerten zu können.
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Arnd Hellinger
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vasarius
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Arnd Hellinger
Sollte aber der BGH bei seiner Auffassung bleiben, hielte ich eine Direktvergabe an ein Landesunternehmen gegenüber der von SenUVK vorgesehenen Variante für die klar bessere Vorgehensweise...
Da verstehe ich nicht warum. Du traust den Ländern nicht zu, brauchbar Ausschreibungen des S-Bahn-Betriebs in drei Teilnetzen abzuwickeln, aber du traust ihnen zu, selbst eine S-Bahn zu gründen und zu betreiben?
Was verstehst Du daran nicht? Sie übernähmen dann ja auch diejenigen Menschen, die schon bisher die S-Bahn betrieben haben mitsamt deren seit 1928 entstandenem Fachwissen, Werkstätten etc.. Das wäre ein vollständiger Betriebsübergang.
Und wenn Du beispielsweise wegen einer Blinddarmentzündung operiert wirst, möchtest Du sicher auch nicht gerne in einem Krankenhaus landen, bei dem die Notaufnahme von Firma A, die Anästesie von Firma B, die Chirurgie von C, der Stationsarzt von D, die Pflegenden von E und die Betten wiederum von F gestellt und betrieben werden, so dass letztlich niemand mehr für Deine Behandlung insgesamt verantwortlich wäre, oder? Genau das ist aber in dieser Ausschreibung analog für die S-Bahn vorgesehen.
Noch etwas: Die vorhandenen Werkstätten der S-Bahn Berlin GmbH wurden (bzw. werden gerade wieder für den 483/484) mit erheblichem Kapitaleinsatz der DB aufwendig modernisiert. Worin soll also der geldwerte Vorteil liegen, diese jetzt zu schließen und dafür irgendwo auf der grünen Wiese (ja, wo genau dann eigentlich?) für zig Millionen im Rahmen des Landespools neu zu bauen? Abgesehen davon, dass dafür natürlich auch wieder UVP, PFV und der ganze übrige planungs- sowie baurechtliche Rattenschwanz nötig wäre...
Anonymer Benutzer
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 09.01.2019 01:07 |
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schallundrausch
aber ich begreife die Angst vor zu vielen Schnittstellen nicht.
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 09.01.2019 01:23 |
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Arnd Hellinger
Was verstehst Du daran nicht? Sie übernähmen dann ja auch diejenigen Menschen, die schon bisher die S-Bahn betrieben haben mitsamt deren seit 1928 entstandenem Fachwissen, Werkstätten etc.. Das wäre ein vollständiger Betriebsübergang.
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Und wenn Du beispielsweise wegen einer Blinddarmentzündung operiert wirst, möchtest Du sicher auch nicht gerne in einem Krankenhaus landen, bei dem die Notaufnahme von Firma A, die Anästesie von Firma B, die Chirurgie von C, der Stationsarzt von D, die Pflegenden von E und die Betten wiederum von F gestellt und betrieben werden, so dass letztlich niemand mehr für Deine Behandlung insgesamt verantwortlich wäre, oder?
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Genau das ist aber in dieser Ausschreibung analog für die S-Bahn vorgesehen.
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Noch etwas: Die vorhandenen Werkstätten der S-Bahn Berlin GmbH wurden (bzw. werden gerade wieder für den 483/484) mit erheblichem Kapitaleinsatz der DB aufwendig modernisiert. Worin soll also der geldwerte Vorteil liegen, diese jetzt zu schließen und dafür irgendwo auf der grünen Wiese (ja, wo genau dann eigentlich?) für zig Millionen im Rahmen des Landespools neu zu bauen? Abgesehen davon, dass dafür natürlich auch wieder UVP, PFV und der ganze übrige planungs- sowie baurechtliche Rattenschwanz nötig wäre...
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Railroader
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schallundrausch
aber ich begreife die Angst vor zu vielen Schnittstellen nicht.
Hey,
ich muss nun ins Bett, weil ich nachher eine ja eigentlich nicht existente S45-Schicht habe. ;-) Von daher antworte ich morgen auf deinen Beitrag. Nur kurz hier zu dem Zitat: Ich habe persönlich keine Angst davor, aber ich sehe, wie es in der Praxis läuft und das macht mir aus Fahrgastsicht Angst. Wäre es so einfach wie du beschreibst, gäbe es doch viele Probleme gar nicht. Wir haben doch heute schon diese Schnittstellen mit 50 Betrieben innerhalb der DB und es wird immer schlimmer, je mehr hinzukommen. Ich kann das nur aus der Praxis wiedergeben, nicht theoretisch. Aber ich erlebe seit Jahren zunehmende Verschlechterungen, je mehr Schnittstellen es gibt. Das sind einfach Erfahrungen, die ich aber schon vor meiner DB-Zeit gemacht habe. Viele Köche verderben den Brei, so war es bei mir immer, ohne Ausnahme. Wenn es nun anders sein sollte, wenn die Stadtbahn plötzlich von X und die Nordsüdbahn von Y erfolgreich betrieben wird, ist es das erste positive Erlebnis, was ich im Bezug auf viele Köche habe, es würde mich in der Tat umhauen, aber ich glaube nicht dran. Hier wird eben leider oft die deutsche Bürokratie vergessen, die hinter vermeindlich einfachen Lösungen steckt und das finde wiederum dann ich sehr naiv. Es wird eben auch keine große Heldin kommen, die uns von der satanistischen S-Bahnbraut rettet. ;-)
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 09.01.2019 22:44 |
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Railroader
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schallundrausch
aber ich begreife die Angst vor zu vielen Schnittstellen nicht.
Hey,
ich muss nun ins Bett, weil ich nachher eine ja eigentlich nicht existente S45-Schicht habe. ;-) Von daher antworte ich morgen auf deinen Beitrag. Nur kurz hier zu dem Zitat: Ich habe persönlich keine Angst davor, aber ich sehe, wie es in der Praxis läuft und das macht mir aus Fahrgastsicht Angst. Wäre es so einfach wie du beschreibst, gäbe es doch viele Probleme gar nicht. Wir haben doch heute schon diese Schnittstellen mit 50 Betrieben innerhalb der DB und es wird immer schlimmer, je mehr hinzukommen. Ich kann das nur aus der Praxis wiedergeben, nicht theoretisch. Aber ich erlebe seit Jahren zunehmende Verschlechterungen, je mehr Schnittstellen es gibt. Das sind einfach Erfahrungen, die ich aber schon vor meiner DB-Zeit gemacht habe. Viele Köche verderben den Brei, so war es bei mir immer, ohne Ausnahme. Wenn es nun anders sein sollte, wenn die Stadtbahn plötzlich von X und die Nordsüdbahn von Y erfolgreich betrieben wird, ist es das erste positive Erlebnis, was ich im Bezug auf viele Köche habe, es würde mich in der Tat umhauen, aber ich glaube nicht dran. Hier wird eben leider oft die deutsche Bürokratie vergessen, die hinter vermeindlich einfachen Lösungen steckt und das finde wiederum dann ich sehr naiv. Es wird eben auch keine große Heldin kommen, die uns von der satanistischen S-Bahnbraut rettet. ;-)
Anonymer Benutzer
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 09.01.2019 23:36 |
Anonymer Benutzer
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 09.01.2019 23:42 |
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Henning
Was heißt diesem Falle, dass du eine nicht existierende S45-Schicht hast?
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Henning
Was bedeutet "satanistischer S-Bahnbraut"?
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Jay
BOS "gewann" die Busausschreibung in Oder-Spree konkurrenzlos.
BMO als DB-Schwester in Märkisch-Oderland war der Meinung, dass die Ausschreibung ein Selbstläufer ist und fiel mächtig auf die Nase, weil mit Mobus ein unerwarteter Konkurrent ein Angebot abgab und die Ausschreibung spielend gewann. Folge waren sofortige Verbesserungen im Angebot mit der Betiebsaufnahme. Die Mitarbeiter wurden von BMO übernommen.
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Jay
@Stefan: Hast du ein Ostkreuz in einer Parallelwelt beobachtet? Die Betriebsqualität ist erwartungsgemäß deutlich gestiegen, aber von "flutschen" kann keine Rede sein. Ich habe bereits mehrfach Verzögerungen erlebt, die einzig darauf zurückzuführen waren, dass sklavisch an der Fahrordnung festgehalten wurde, anstatt die Flexibilität der Viergleisigkeit zu nutzen.
Anonymer Benutzer
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 10.01.2019 00:22 |
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schallundrausch
Als ich das letzte Mal im Krankenhaus war, wurde ich operiert von einem niedergelassenen Arzt, der sich Belegbetten in der Klinik mietet. Das Essen kam vom externen Caterer, die Putzdienste vom hauseigenen Facility-Management, das aber eine eigene Firma darstellt. Die Schwestern war eine Leiharbeiterin, der Arzt, der die Nachsorge erledigte hatte noch eine Zweitjob an der Uni. Zwischendurch besuchte mich die Seelsorgerin von der Diözese (wobei die war ehrenamtlich, zählt das?), der Physiotherapeut war selbständig, der Typ, der mir Schienen und Gehhilfen angepasst hat kam von einer Kette von Sanitätshäusern. Das Controlling in dem Laden besorgt PwC, und von dem privaten Krankentransport fang ich jetzt gar nicht an.
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 10.01.2019 06:33 |
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Stefan Metze
Zur Wahrheit gehört dann aber auch, dass das Land Berlin, weil du dich ja so schön auf die letzten 10 Jahre beziehst, auf dem Ring zum Beispiel einen Betrieb mit nur 6-Wagen Zügen selbst bestellt hat.
Dass man sich von Seiten des Landes jetzt hinstellt und das als schlechte Performance des Auftragnehmers bezeichnet ist mehr als arm.
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 10.01.2019 08:26 |
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Logital
Im von 2003 bis 2017 gültigen Vertrag waren keine Zuglängen festgelegt, lediglich Auslastungem, die nicht überschritten werden durften. Unvergessen daher damals Heinemanns Äußerungen dass die 6 Wagen der Ringbahn ja ausreichen würden im Durchschnitt!
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Nordender
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Logital
Im von 2003 bis 2017 gültigen Vertrag waren keine Zuglängen festgelegt, lediglich Auslastungem, die nicht überschritten werden durften. Unvergessen daher damals Heinemanns Äußerungen dass die 6 Wagen der Ringbahn ja ausreichen würden im Durchschnitt!
Selbst da gab es vom Senat nichts zu hören, man hat einfach alles laufen lassen...bis zum großen Knall.
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 10.01.2019 22:15 |
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Arnd Hellinger
[...]
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Jay
@Stefan: Hast du ein Ostkreuz in einer Parallelwelt beobachtet? Die Betriebsqualität ist erwartungsgemäß deutlich gestiegen, aber von "flutschen" kann keine Rede sein. Ich habe bereits mehrfach Verzögerungen erlebt, die einzig darauf zurückzuführen waren, dass sklavisch an der Fahrordnung festgehalten wurde, anstatt die Flexibilität der Viergleisigkeit zu nutzen.
Aber genau das ist doch die Folge dieser politisch erzwungenen Trennung zwischen Netz und Betrieb. Da darf der özF nicht mehr auf dem kurzen Dienstweg mit den Tf absprechen, zeitweise von der Fahrordnung abzuweichen, sondern muss das erst mit der TP S-Bahn klären, die dann wiederum die Stammaufsicht bittet, die ZZA der Bahnsteige unzuschreiben etc. Das dauert dann länger als es Zeit einspart. Insofern wäre ich auch dafür, BZ und TP S-Bahn zeitnah wieder in Halensee zu konzentrieren und dort auch zentrale Bedienplätze für die ZZA (ergänzend zu den Stammaufsichten) zu installieren.
Ach ja, für die "kleine Reichsbahn" hätte ich schon gerne konkrete Beispiele...
Anonymer Benutzer
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 10.01.2019 22:52 |
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Jay
Wie kommst du eigentlich immer wieder zu derartigen Behauptungen? Die TP S-Bahn (die sich aktuell "Leitstelle Plus" nennt, sofern sie nicht schon wieder umbenannt wurde) hat mit der Fahrordnung überhaupt nichts zu tun. Das liegt allein in der Zuständigkeit des Bereichsdisponenten in Halensee.
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 17.01.2019 11:30 |
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 17.01.2019 11:43 |
Anonymer Benutzer
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 17.01.2019 12:11 |