Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 08.01.2019 02:02 |
Zitat
Railroader
Es müsste sich grundlegend etwas ändern. Infrastruktur in staatlich kontrollierte Hände, wofür man eine eigene Behörde schaffen kann. Das wäre schon mal ein Anfang. Geht in Spanien doch auch mit der Adif.
Zitat
Railroader
Das Problem bei Ausschreibungen ist doch mE folgendes: Jeder will gewinnen, keiner kennt die Angebote der Mitbewerber. Schreibt nun ein Unternehmen seine Leistung mit Aufsichten und Reservezügen überall aus, die es ja bezahlt haben möchte, kann es schnell unattraktiv werden, wenn der Mitbewerber es nicht tut.
Zitat
Es herrscht aus meiner Sicht immer noch diese Geiz-ist-Geil-Mentalatität. Möglichst viel Leistung für möglichst wenig Geld. Das kann doch aber am Ende nicht aufgehen, ohne dass es irgendwo einen Haken gibt. Das sieht doch jeder, der irgendwo etwas Hochwertiges für wenig Geld kauft.
Auch letzteres lässt sich über die Modalitäten abfangen, ersteres .. hmh, ehrlich gesagt sehe ich nicht wirklich den Unterschied zwischen dem Kundenservice der S-Bahn und dem der ODEG.Zitat
Am Ende ist das Produkt zwar häufig durchaus den Erwartungen entsprechend, aber entweder der Kundenservice miserabel und/oder die Mitarbeiter der Firma arbeiten unter schlechten Bedingungen.
Zitat
Wenn man die Autos von der Straße kriegen will, sollte man beim ÖPNV nicht um jeden Cent handeln, sondern investieren.
Anonymer Benutzer
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 08.01.2019 03:05 |
Zitat
vasarius
2. liegt das leider absolut nicht in der Hand von B/BB (und ich fragte angesichts der Kritik nur, was die Länder anders machen sollten – dass der Bund als Eigentümer mal eine echte Perspektive entwickeln sollte, steht imho völlig außer Frage)
Zitat
vasarius
3. ist das nicht dann gerade eine optimale Ausgangslage zum Ausschreiben, eben wenn Infrastruktur und Betrieb total entflochten sind? :)
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vasarius
das ist doch gerade das Gute an Ausschreibungen, dass all diese Rahmenbedingungen in einem bürokratischen aber verbindlichen Akt festgelegt werden können und jeder weiß, womit er zu kalkulieren hat.
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vasarius
Auch letzteres lässt sich über die Modalitäten abfangen, ersteres .. hmh, ehrlich gesagt sehe ich nicht wirklich den Unterschied zwischen dem Kundenservice der S-Bahn und dem der ODEG.
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vasarius
jap, in Infrastruktur und Betrieb. Und das geht am besten, wenn letzterer möglichst wenig kostet in Relation zur Leistung.
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 08.01.2019 11:20 |
Zitat
vasarius
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Railroader
Es müsste sich grundlegend etwas ändern. Infrastruktur in staatlich kontrollierte Hände, wofür man eine eigene Behörde schaffen kann. Das wäre schon mal ein Anfang. Geht in Spanien doch auch mit der Adif.
1. stimme ich dir da absolut zu
2. liegt das leider absolut nicht in der Hand von B/BB (und ich fragte angesichts der Kritik nur, was die Länder anders machen sollten – dass der Bund als Eigentümer mal eine echte Perspektive entwickeln sollte, steht imho völlig außer Frage)
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Stefan Metze
Danke für den Link.
Zitat
Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, zeigte sich sehr zufrieden über die Vergabepläne: „Wir wollen und müssen den Berliner S-Bahn-Verkehr verbessern und ausbauen, denn eine leistungsfähige S-Bahn ist unverzichtbar für die wachsende Metropole Berlin.
Wenn man den S-Bahnverkehr wirklich verbessern und ausbauen will, dann muss man ihn halt ausbauen...sprich Streckenerweiterungen, Streckenausbau und auch andere geeignete Maßnahmen entlang der Strecken wie zum Beispiel Parkhäuser. Da müsste das Land Berlin sich mit dem Land Brandenburg zusammensetzen. Einfach nur Fahrzeuge beschaffen und den Betrieb ausschreiben bringt allein keine VErbesserung.
Zitat
Ziel der gewählten Verfahrenskonzeption, eines sogenannten Kombinationsverfahrens, ist die Sicherung von Qualitäts- und Preisvorteilen durch ein für viele Unternehmen attraktives Wettbewerbsverfahren. Dafür wird das Land aus Haushaltsmitteln sukzessive einen landeseigenen S-Bahn-Fahrzeugpool aufbauen.
Der Kunde als auch die Mitarbeiter werden von dem erhofften Preisvorteil leider nichts haben. Auch die erhoffte Steigerung der Qualität wird sich nicht einstellen, das zeigt die Erfahrung im ausgeschriebenen Regionalverkehr.
Zitat
Bei der Vergabe werden zwei Verfahrensansätze miteinander kombiniert. Im sogenannten Kombinationsverfahren haben die Interessenten sowohl die Möglichkeit, ein Angebot für die Gesamtleistung also für die Komponenten Fahrzeugbeschaffung/Instandhaltung sowie Betrieb in ihrer Gesamtheit abzugeben als auch Einzelangebote auf diese Fachlose.
Wenn es also schlecht läuft werden die Netze Nord-Süd und Stadtbahn dann von 6 verschiedenen Unternehmen bedient/betrieben. Hinzu kämen dann noch Unternehmen Nummer 7 DB-Netz und Nummer 8 DB-Station und Service.
Glücklicherweise steht das ganze unter Haushaltsvorbehalt und ist noch kippbar.
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 08.01.2019 12:17 |
Zitat
Stefan Metze
Zitat
Ingolf
Doch das ist - sowohl in Theorie (Staatskapitalistische Unternehmen verhalten sich oft am "übelsten", da im Zweifelsfall der Staat diese schützt) und in der Praxis der letzten Jahre (siehe eben die massive Schlechtleistung des DB-Konzerns überall) bewiesen - eben nicht der Fall.
Ganz im Gegenteil, unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen ist und bleibt eine irgendwie geartete Direktvergabe an den Staatskonzern eine der schlechtesten Möglichkeiten: sehr hohe Preise und dafür massive Schlechtleistung.
Und nein, das Land Berlin hat keine Möglichkeit die Bundespolitik bezüglich des Systems Eisenbahn zu ändern - egal, wie viele Direktvergaben es an die DB geben würde...
Dahingegen sehe ich eine öffentliche Beschaffung des Fahrzeugparks durch das Land / den jeweiligen Aufgabenträger durchaus als Schritt zu mehr Kontrolle und Einflussmöglichkeit im öffentlichen Interesse. Nein, keine perfekte Möglichkeit - aber unter den gegewärtigen Bedingungen eine Machbare.
Ingolf
Nun ja, was das "was gerade in den letzten Jahren bewiesen wurde" und "gegenwärtigen Bedingungen" angeht, tragen die Länder Berlin und Brandenburg ja eine erhebliche Mitschuld.
Durch den Eiertanz des damaligen Stadtentwicklungssenators und heutigen regierenden Bürgermeisters ob es nun eine Ausschreibung von Teilnetzen geben soll oder nicht, hat es natürlich beim beauftragten Unternehmen Zurückhaltung gegeben was die Investition in den Kauf neuer Fahrzeuge angeht.
Dass hatte wie wir heute alle wissen, zur Folge dass die Altbaureihen 480 und 485 noch einige Jahre länger fahren müssen und nun mit erheblichem finanziellen Aufwand aus den Landeskassen noch mal fit gemacht werden müssen. Es handelt sich hierbei um weit über 100 Millionen Euro.
Nur zu gern werden die Probleme von heute auf die damalige S-Bahnkrise von 2009 geschoben.
Tatsächlich hat diese nur noch sehr geringe Auswirkungen auf die heutigen Bedingungen.
Zwar sieht die PM von Günther kosmetisch aus wie ein Bekenntnis zur S-Bahn, ist sie aber nicht...sie ist lediglich eine Absichtserklärung verpackt mit der Anschaffung neuer Fahrzeuge.
Ein echtes Bekenntnis zur S-Bahn wäre ein Ausbau des Netzes, zum Beispiel der Strecke nach Tegel, zusammen mit dem Land Brandenburg der zweigleisige Ausbau der Aussenäste, ein ja zum S21 Tunnel und eine Zusage an Spandau und Siemens für den Willen des Wiederaufbaus der Siemensbahn (hier wird ja bereits jetzt schon gern auf den Bund verwiesen).
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 08.01.2019 12:29 |
Zitat
merlinbt01
Den das Land bestellt den Verkehr und legt die Max kosten fest. Und wir haben immer noch Geiz ist geil Mentalität!
Zitat
merlinbt01
Die S-Bahn in Berlin ist so einzigartig, da sollte nicht jedes X beliebiges VU Verkehr machen dürfen.
Zitat
merlinbt01
Alleine wenn ich schon an Strecken/ Fahrzeug Spezialisierungen denke.
Zitat
merlinbt01
Ganz zu schweigen das wir keine Dachstromabnehmer haben und auch noch mit einer anderen Stromstärke fahren.
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 08.01.2019 12:31 |
Zitat
merlinbt01
Die S-Bahn in Berlin ist so einzigartig, da sollte nicht jedes X beliebiges VU Verkehr machen dürfen.
Zitat
Bauart Bernau
Hallo!
Vielleicht wiederhole ich mich, aber ich sehe immer noch nicht, wie der Wettbewerb zwischen drei verschiedenen Betreibern des S-Bahnnetzes untereinander für die zu tansportierende Bevölkerung von Nutzen sein soll. Soll die Koordinierung des Gesamtbetriebes der S Bahn zwischen drei Transportunternehmen reibungsloser und preiswerter sein als in einer betriebsführenden Einheit. Schon die heutige formelle Trennung zwischen Netz- und Betriebsgesellschaft führt zu vielen zweifelhaften Effekten. Im schlimmsten Falle kämpfen drei Betreiber mit einem Netz, drei Betreiber mit einem Wagenbesitzer oder sollte man das Netz dann auch dreiteilen und drei S-Bahnen schaffen? Dann könnten sich drei und mehr Betriebe gegenseitig die Schuld für Nichtfunktionieren in die Schuhe schieben. Die Kreuzungsbahnhöfe könnte man vom Betrieb her auch zweiteilen. Die Möglichkeiten für Nonsens sind manchmal auch mit Haushaltsvorbehalt nicht recht bremsbar, aber immerhin gibt es den noch.
Was Frau Günther da so alles erklärt, ist eine Aneinanderreihung von Begriffshülsen und die
jeweils angehängten positiven Folgen so logisch und sicher wie die vor Jahren durch die Medien gejubelte Mietpreisbremse.
Immerhin hat es doch die Politik und ihre verkorkste Bahnreform mit ihren Mehdorns und Heinemanns zu verantworten, dass die S-Bahn heute ein magerer ausgehungerter Patient ist. Dazu kommen die üblichen Handlungsbremsen wie Baurecht, Finanzierungsstruktur, Föderalismus usw.
Die Struktur, daß die S-Bahn eine geschlossene ökonomische administrative Einheit mit eigenem Wagenpark ist, ist an dem ganzen Elend am allerwenigsten Schuld.
Ich fürchte man wird sie trotzdem hinhängen. Die politischen Selbstprofilierer, die z.Zt. das Sagen haben, weden es schaffen.
Grüße
Zitat
O-37
Aus meiner Sicht ist vor allem wichtig, daß die S-Bahn in einer Hand bleibt. Verschiedene Unternehmen verschiedene Teilnetze betreiben zu lassen ist einfach nur dumm und beweist, daß die Verantwortlichen beim Senat und VBB immernoch keinen Schimmer haben, wovon sie reden. Es gibt nur ein Netz bei der Berliner S-Bahn! Die S-Bahn muß mehr Eigenverantwortung für die Züge, die Bahnhöfe, Strecken und die Versorgungstechnik bekommen, nur dann hat die S-Bahn wirklich eine Chance, wieder das zu werden, was sie mal war.
Zitat
Arnd Hellinger
Ähm, warum wurde nochmal vor 90 Jahren die BVG und vor 99 Jahren die Reichsbahn gegründet? Warum wurde in Neuseeland die Bahnprivatisierung rückgängig gemacht bzw. steht dies in Großbritannien absehbar nach der kommenden Unterhauswahl an...?
Es mag sich zwar ökonomietheoretisch wunderbar anhören und lesen, die einzelnen Bereiche zu trennen sowie anschließend den Betrieb verschiedenen Unternehmen zu überlassen, wird aber den Eigenheiten des Systems Schienenverkehr in keiner Weise gerecht und schafft - die Erfahrungen im In- und Ausland belegen dies - mehr Nach- als Vorteile für alle Beteiligten...
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 08.01.2019 13:00 |
Zitat
IsarSteve
Zitat
merlinbt01
Die S-Bahn in Berlin ist so einzigartig, da sollte nicht jedes X beliebiges VU Verkehr machen dürfen.
Haha.
Vielleicht kannst du diesen Punkt erweitern.
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 08.01.2019 13:04 |
Zitat
schallundrausch
Ich bin gewiss kein Merkantilist, nicht für Privatisierung um der Privatisierung willen und schon gar nicht neoliberal eingestellt. Auch wenn das in den nächsten Beiträgen stellenweise so erscheinen mag. Aber: Ich finde die Vorbehalte, die hier gegen das gewählte Verfahren geäußert werden, doch stellenweise sehr überzogen. Viele Argumente scheinen sich außerdem in vollkommener Unkenntnis der rechtlichen und faktischen Rahmenbedingungen zu entfalten. Vor allem scheint mir aus vielen Beiträgen eine tiefe Sehnsucht nach einer fürsorglichen 'Mutter' Staatsbahn zu sprechen, die Fahrgäste wie Arbeiter gleichermaßen behütet und umsorgt, altruistisch zum gemeinsamen Wohl strebt und aus edler Güte alles zum Guten richten wird. Ich verstehe die Sehnsucht, aber die Vorstellung finde ich recht naiv.
Zitat
Ingolf
Zitat
Arnd Hellinger
Ähm, warum wurde nochmal vor 90 Jahren die BVG und vor 99 Jahren die Reichsbahn gegründet? Warum wurde in Neuseeland die Bahnprivatisierung rückgängig gemacht bzw. steht dies in Großbritannien absehbar nach der kommenden Unterhauswahl an...?
Es mag sich zwar ökonomietheoretisch wunderbar anhören und lesen, die einzelnen Bereiche zu trennen sowie anschließend den Betrieb verschiedenen Unternehmen zu überlassen, wird aber den Eigenheiten des Systems Schienenverkehr in keiner Weise gerecht und schafft - die Erfahrungen im In- und Ausland belegen dies - mehr Nach- als Vorteile für alle Beteiligten...
Und in fast allen Deinen Beiträgen zeigt sich die Meinung, dass man "nur mit der DB ein wenig gut verhandeln müsse" und schon hätten wir eine besere Leistung. Allein aufgrund der Tatache, dass dies ein Unternehmen im Besitz dess Staates ist und dieses dann alles aus einer Hand anbieten könne.
Doch das ist - sowohl in Theorie (Staatskapitalistische Unternehmen verhalten sich oft am "übelsten", da im Zweifelsfall der Staat diese schützt) und in der Praxis der letzten Jahre (siehe eben die massive Schlechtleistung des DB-Konzerns überall) bewiesen - eben nicht der Fall.
Ganz im Gegenteil, unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen ist und bleibt eine irgendwie geartete Direktvergabe an den Staatskonzern eine der schlechtesten Möglichkeiten: sehr hohe Preise und dafür massive Schlechtleistung.
Und nein, das Land Berlin hat keine Möglichkeit die Bundespolitik bezüglich des Systems Eisenbahn zu ändern - egal, wie viele Direktvergaben es an die DB geben würde...
Dahingegen sehe ich eine öffentliche Beschaffung des Fahrzeugparks durch das Land / den jeweiligen Aufgabenträger durchaus als Schritt zu mehr Kontrolle und Einflussmöglichkeit im öffentlichen Interesse. Nein, keine perfekte Möglichkeit - aber unter den gegewärtigen Bedingungen eine Machbare.
Ingolf
Zitat
Stefan Metze
Zitat
Ingolf
Doch das ist - sowohl in Theorie (Staatskapitalistische Unternehmen verhalten sich oft am "übelsten", da im Zweifelsfall der Staat diese schützt) und in der Praxis der letzten Jahre (siehe eben die massive Schlechtleistung des DB-Konzerns überall) bewiesen - eben nicht der Fall.
Ganz im Gegenteil, unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen ist und bleibt eine irgendwie geartete Direktvergabe an den Staatskonzern eine der schlechtesten Möglichkeiten: sehr hohe Preise und dafür massive Schlechtleistung.
Und nein, das Land Berlin hat keine Möglichkeit die Bundespolitik bezüglich des Systems Eisenbahn zu ändern - egal, wie viele Direktvergaben es an die DB geben würde...
Dahingegen sehe ich eine öffentliche Beschaffung des Fahrzeugparks durch das Land / den jeweiligen Aufgabenträger durchaus als Schritt zu mehr Kontrolle und Einflussmöglichkeit im öffentlichen Interesse. Nein, keine perfekte Möglichkeit - aber unter den gegewärtigen Bedingungen eine Machbare.
Ingolf
Nun ja, was das "was gerade in den letzten Jahren bewiesen wurde" und "gegenwärtigen Bedingungen" angeht, tragen die Länder Berlin und Brandenburg ja eine erhebliche Mitschuld.
Durch den Eiertanz des damaligen Stadtentwicklungssenators und heutigen regierenden Bürgermeisters ob es nun eine Ausschreibung von Teilnetzen geben soll oder nicht, hat es natürlich beim beauftragten Unternehmen Zurückhaltung gegeben was die Investition in den Kauf neuer Fahrzeuge angeht.
Dass hatte wie wir heute alle wissen, zur Folge dass die Altbaureihen 480 und 485 noch einige Jahre länger fahren müssen und nun mit erheblichem finanziellen Aufwand aus den Landeskassen noch mal fit gemacht werden müssen. Es handelt sich hierbei um weit über 100 Millionen Euro.
Nur zu gern werden die Probleme von heute auf die damalige S-Bahnkrise von 2009 geschoben.
Tatsächlich hat diese nur noch sehr geringe Auswirkungen auf die heutigen Bedingungen.
Zwar sieht die PM von Günther kosmetisch aus wie ein Bekenntnis zur S-Bahn, ist sie aber nicht...sie ist lediglich eine Absichtserklärung verpackt mit der Anschaffung neuer Fahrzeuge.
Ein echtes Bekenntnis zur S-Bahn wäre ein Ausbau des Netzes, zum Beispiel der Strecke nach Tegel, zusammen mit dem Land Brandenburg der zweigleisige Ausbau der Aussenäste, ein ja zum S21 Tunnel und eine Zusage an Spandau und Siemens für den Willen des Wiederaufbaus der Siemensbahn (hier wird ja bereits jetzt schon gern auf den Bund verwiesen).
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 08.01.2019 13:22 |
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 08.01.2019 13:23 |
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 08.01.2019 13:24 |
Zitat
schallundrausch
(...)
Natürlich wäre es möglich, über den Bundesrat Druck auf Kanzleramt und Verkehrsministerium aufzubauen und auf einen 'menschenfreundlichen', daseinsvorsorgeorientierten Umbau der DB hinzuwirken.
(...)
Zitat
B-V 3313
Wo ist denn das Problem? Das Land hätte nun endlich die Kontrolle über die Fahrzeuge. Die zu frühen Verschrottungen der Vergangenheit zeigten doch eindeutig, dass die DB da zu gewinnorientiert arbeitet(e). Ist das schon vergessen?
Re: Berlin schafft sich für 3 Mrd Euro eigene S-Bahnzüge an 08.01.2019 13:30 |
Zitat
Stefan Metze
Wie Berlin mit einem eigenen Fahrzeugpark umgeht sieht man ja gerade bei der Berliner U-Bahn.