Re: rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr 29.11.2018 13:55 |
Zitat
Global Fisch
Der Sinn der Stammbahn besteht darin, eine zweite Verbindung von Potsdam/ggf. Wetzlarer Bahn in den inneren Stadtbereich von Berlin zu haben,
a) primär weil die Stadtbahn an ihrer Kapazitätsgrenze ist. (Selbst mit paar Zügen mehr nach Ausbau Signaltechnik wäre bald die nächste Grenze erreicht)
b) sekundär, um auch eine schnelle Verbindung in andere Teile Berlins zu bekommen.
Re: rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr 29.11.2018 17:29 |
Re: rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr 29.11.2018 19:05 |
Re: rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr 29.11.2018 19:24 |
Zitat
eiterfugel
Auch in deinem Beispiel kreuzt doch wieder alles niveaugleich? Sorry, aber ich finde das einfach nicht zukunftsorientiert - aber am Ende ist es mir auch ein Stück weit egal inzwischen.
Zitat
eiterfugel
Und was das Thema "Pendeln" angeht: Ich glaube, viele sitzen hier dem Trugschluss auf, dass die Menschen gerne aus der Stadt rausziehen. Da wird es immer eine Menge geben, gewiss, aber momentan reden wir von Verdrängung: Leute können sich bestimmte Bezirke Innerhalb des Rings nicht mehr leisten und ziehen deshalb außerhalb des Rings, wo sie langsam aber sicher Leute nach noch weiter draußen verdrängen. Und da könnte politisch gegengesteuert werden, wenn man nur wollte.
Re: rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr 29.11.2018 19:26 |
Bei dem Punkt kann ich dir weiterhelfen: Diese Direktverbindung in Form des 86ers, vormals Straßenbahnlinie 44, wurde mit der Begründung es wäre Parallelverkehr zur U7/U9 über Berliner Straße eingestellt.Zitat
Global Fisch
Aus meiner Steglitzer Partikularinteressensicht: ich vermisse Direktverbindungen vom Rathaus in südwestliche Wilmersdorf (also irgendwie in den Bereich Fehrbelliner Platz)
Re: rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr 29.11.2018 19:35 |
Zitat
Havelländer
Die im Eigenheim sind definitiv freiwillig rausgezogen und das dürfte im Speckgürtel die Mehrheit darstellen. Ich habe gar keinen Bedarf mehr nach einer Stadtwohnung in der Mietskaserne oder im sanierten Altbau. Die Verdrängten sind ja meistens Rentner oder Minderbeschäftigte ohne weiteren täglichen Pendelbedarf.
Re: rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr 29.11.2018 19:45 |
Zitat
Havelländer
Die Verdrängten sind ja meistens Rentner oder Minderbeschäftigte ohne weiteren täglichen Pendelbedarf.
Re: rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr 29.11.2018 19:51 |
Zitat
eiterfugel
Also, ich sehe auch viele verdrängte Familien, die dann halt das "beste daraus machen" und dann nach Falkensee etc. ziehen - aber eben auch, weil einige Stadtrandbezirke zweifelhafte Rufe haben.
Zitat
eiterfugel
Ansonsten freue ich mich, dass das für dich so ist - ich hätte kürzlich das Haus meiner Oma im Speckgürtel übernehmen können und dachte nur: Nie im Leben!
Re: rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr 29.11.2018 20:01 |
Zitat
Havelländer
In Falkensee oder Dallgow gibt es keine Schule mit 80% und mehr Migrantenanteil. Sowas zieht weit mehr als der Späti in der Stadtstraße.
Zitat
Havelländer
Ich habe noch keinen getroffen welcher die Entscheidung rauszuziehen bereut hätte.
Re: rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr 29.11.2018 20:21 |
Zitat
samm
Zitat
Havelländer
In Falkensee oder Dallgow gibt es keine Schule mit 80% und mehr Migrantenanteil. Sowas zieht weit mehr als der Späti in der Stadtstraße.
Es gibt einige Schulen in Berlin, an denen der Anteil bei weit über 80% liegt und die mehr Bewerbungen als Plätze aufweisen. Beispielhaft genannt seien hier die John-F.-Kennedy- oder die Nelson-Mandela-Schule. Oder meintest du mit "Migrantenanteil" etwas anderes?
Zitat
samm
Zitat
Havelländer
Ich habe noch keinen getroffen welcher die Entscheidung rauszuziehen bereut hätte.
Ich habe dich auch noch nie getroffen und dennoch wohnst du gerne im Speckgürtel. Ich kenne persönlich niemanden, der das gerne macht. Und nun? Heben sich die Beweise auf und deine Katze wohnt sowohl in Berlin als auch in Brandenburg, so lange man die Haustür nicht öffnet?
Re: rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr 29.11.2018 20:47 |
Zitat
Havelländer
Zitat
samm
Zitat
Havelländer
In Falkensee oder Dallgow gibt es keine Schule mit 80% und mehr Migrantenanteil. Sowas zieht weit mehr als der Späti in der Stadtstraße.
Es gibt einige Schulen in Berlin, an denen der Anteil bei weit über 80% liegt und die mehr Bewerbungen als Plätze aufweisen. Beispielhaft genannt seien hier die John-F.-Kennedy- oder die Nelson-Mandela-Schule. Oder meintest du mit "Migrantenanteil" etwas anderes?
Ja natürlich meine ich mit "Migrantenanteil" was anderes, bleiben wir mal realistisch!
Zitat
Havelländer
Zitat
samm
Zitat
Havelländer
Ich habe noch keinen getroffen welcher die Entscheidung rauszuziehen bereut hätte.
Ich habe dich auch noch nie getroffen und dennoch wohnst du gerne im Speckgürtel. Ich kenne persönlich niemanden, der das gerne macht. Und nun? Heben sich die Beweise auf und deine Katze wohnt sowohl in Berlin als auch in Brandenburg, so lange man die Haustür nicht öffnet?
Ich meinte damit meine Nachbarn, Arbeitskollegen und andere Menschen die man so trifft hier "draußen". Meine Arbeitskollegen die noch in Berlin wohnen sind nur am meckern, besonders die aus der Innenstadt, das alles immer schlechter wird.
Re: rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr 30.11.2018 00:14 |
Re: rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr 30.11.2018 00:51 |
Zitat
Marienfelde
Ich frage mich immer öfter, ob unser Land die Bezeichnung "Demokratie" überhaupt noch verdient, ob sie nicht in weiten Teilen zu einer reinen "Formaldemokratie" verkommen ist, in der sich rein zufällig in erster Linie die Interessen irgendwelcher Konzerne (Banken, Versicherungen, Autokonzerne, Atomkonzerne, Deutsche Wohnen, ...) durchsetzen.
Zitat
Zum bezahlbaren Wohnraum: Der kurzfristige Lösungsansatz ist ja bekannt,
Zitat
die Entwicklung der Mieten muß unter staatliche Kontrolle gestellt werden. Das Mittel der Wahl ist ein Bundesmietengesetz, eine zeitgemäße Neuauflage des Reichsmietengesetzes vom 24. März 1922, in dem Mietern die Möglichkeit eingeräumt wurde, die "frei" vereinbarte Miete nach dem Einzug durch einseitige Erklärung auf die sogenannte "Friedensmiete" (Stand 1. Juli 1914) zu senken.
Re: rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr 30.11.2018 06:05 |
Zitat
Nicolas Jost
Zitat
Zum bezahlbaren Wohnraum: Der kurzfristige Lösungsansatz ist ja bekannt,
Richtig. Man müsste die Verordnungen, insbesondere die zur Energieeinsparung, so reformieren, dass überhaupt wieder Quadratmeterpreise von unter 10 Euro beim Neubau angeboten werden können.
Zitat
Dann müsste die Verwaltung auf Trab gebracht werden, Genehmigungsverfahren vereinfacht und beschleunigt werden und am Ende macht man sich dann noch Gedanken, wie man mehr junge Familien zum Eigenheim am Stadtrand verhilft.
Re: rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr 30.11.2018 06:21 |
Zitat
Havelländer
Womit ich nicht einverstanden bin ist die erwähnte politische Eindämmung von Pendlerverkehr. Wie will man das erreichen? Sollen alle, die im Speckgürtel und dahinter im Eigenheim wohnen nicht mehr in Berlin arbeiten dürfen?
Was ist mit den Siemens-Rentnern, müssen die dann wegziehen damit sie keinen wertvollen Wohnraum in Spandau und Charlottenburg blockieren? Soll der Professor nicht mehr in seiner Zehlendorfer Villa wohnen dürfen, weil er in der Wista arbeitet?
Die Zeiten wo Mitarbeiter um die Arbeitsstelle gehortet wurden (wie einst im Wedding und anderen Innenstadt-Ghettos) sind zum Glück vorbei und sowas möchte ich nicht zurück haben und auf Wohnraumzuteilung a la DDR kann ich auch sehr gut verzichten.
Re: rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr 30.11.2018 08:53 |
Zitat
Nicolas Jost
Zitat
die Entwicklung der Mieten muß unter staatliche Kontrolle gestellt werden. Das Mittel der Wahl ist ein Bundesmietengesetz, eine zeitgemäße Neuauflage des Reichsmietengesetzes vom 24. März 1922, in dem Mietern die Möglichkeit eingeräumt wurde, die "frei" vereinbarte Miete nach dem Einzug durch einseitige Erklärung auf die sogenannte "Friedensmiete" (Stand 1. Juli 1914) zu senken.
Es erscheint mir ratsam, sich am seit 1949 geltenden Recht zu orientieren.
(...)
Nic
Re: rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr 30.11.2018 09:57 |
Zitat
eiterfugel
Zitat
Global Fisch
Der Sinn der Stammbahn besteht darin, eine zweite Verbindung von Potsdam/ggf. Wetzlarer Bahn in den inneren Stadtbereich von Berlin zu haben,
a) primär weil die Stadtbahn an ihrer Kapazitätsgrenze ist. (Selbst mit paar Zügen mehr nach Ausbau Signaltechnik wäre bald die nächste Grenze erreicht)
b) sekundär, um auch eine schnelle Verbindung in andere Teile Berlins zu bekommen.
Auch wenn DB Netz die Stadtbahn inzwischen für überlastet erklärt hat, fuhren da schon deutlich mehr Züge und es ist ein offenes Geheimnis, dass DB Fernverkehr eher früher als später die letzten Züge in den Tunnel verlegen will. Einer der Knackpunkte ist u.a. das Wenden der Verstärker in Friedrichstr -
Zitat
eiterfugel
Auch in deinem Beispiel kreuzt doch wieder alles niveaugleich? Sorry, aber ich finde das einfach nicht zukunftsorientiert
Re: rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr 30.11.2018 10:31 |
Zitat
def
Nein. Denn "Eindämmung des Pendlerverkehrs" bzw. das Leitbild "Stadt der kurzen Wege" bedeutet nicht, dass den Leuten gesagt wird, was sie zu tun haben, sondern
1. bei der Stadt- und Regionalentwicklung darauf hinzuarbeiten, dass möglichst viele (ungleich alle) Menschen möglichst kurze (ungleich null Meter lange) Wege zur Arbeit, aber auch zu anderen Zielen haben, und das sich die verbleibenden Wege auf möglichst viele Korridore in verschiedene Richtungen verteilen.
2. Fehlanreize der derzeitigen Politik abzubauen.
Zu 1.
Natürlich ist es nicht möglich, dass jeder im eigenen Stadtquartier arbeitet. Das ergibt sich schon aus einer einfachen Betrachtung: wenn die beiden Partner einer Beziehung in verschiedenen Branchen arbeiten, die sich an verschiedenen Orten konzentrieren, wird mindestens einer eben pendeln müssen. Es gilt aber zu verhindern, dass sie beide lange Wege haben müssen (und das womöglich auch in die gleiche Richtung), weil es arbeitsplatznäher keinen bezahlbaren Wohnraum gibt. Wenn sie wiederum freiwillig diese langen Wege auf sich nehmen, sollte man zumindest in Frage stellen, dass sie dafür vom Staat unterstützt werden. Und das führt
Zu 2.
Es ist ein schwerwiegender Fehler, dass man Pendeln (mittels Pendlerpauschale) staatlich fördert, arbeitsplatznahes Wohnen hingegen nicht. Genau genommen halte ich es sogar in umwelt-, sozial- und sogar gesundheitspolitischer Hinsicht für eine absolute Idotie. Man Ansatz wäre ein radikal anderer: der vollständige Verzicht auf die Pendlerpauschale und die Nutzung der eingesparten Gelder für ein staatliches Wohnungsbau- und Eigentumsförderungsprogramm. Und wenn Geld übrig bleibt (wir reden immerhin von 5 Mrd. EUR pro Jahr), kann auch noch Geld in Schulen oder den öffentlichen Verkehr investiert werden.
Auch hier, um es weiter zu betonen: wer gern "in der Natur" (also oft genug zwischen Gewerbegebiet und Autobahn unter einer Hochspannungsleitung) leben möchte, soll dies gern tun. Aber es sollte - über eine für alle gleiche Eigentumsförderung hinaus - nicht auch noch dauerhaft finanziell unterstützt werden.
Anonymer Benutzer
Re: rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr 30.11.2018 23:36 |
Zitat
schallundrausch
(mir gefällt übrigens gerade sehr die Debattenkultur hier)
Re: rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr 01.12.2018 05:32 |
Zitat
hvhasel
Genau so ist es. Es geht nicht darum, irgendjemanden irgendetwas vorzuschreiben, im Gegenteil. Eine Verbesserung öffentlicher Verkehrsmittel dürfte im Interesse fast Aller sein, eine restriktivere Handhabung begrenzten öffentlichen Raums für Individualinteressen v.a. im innerstädtischen Bereich dürfte ebenfalls einer Mehrheit zu Gute kommen.
Zitat
Bestenfalls durch eine gesteigerte Urbanität und daraus folgenden qualitativ und quantitativ höheren Bevölkerungsdichte.
Zitat
Aber müssen die weitgreifende Bodenversiegelung und die vermeidbaren Pendlerströme noch gefördert werden?