Lieber Holger,

zum Einen streike ich doch überhaupt nicht und bin genau so betroffen wie du.

Ja, ich habe was von Daseinsvorsorge gehört. Wenn man die haben möchte, weil es ohne nicht geht, muss man die Leute halt wieder verbeamten. Ansonsten sind es ganz normale Angestellte.

Ich hätte nichts dagegen, wenn der Lebensmittelhandel mal ein paar Tage streikt und ich mich von Dönerbrot, Chinapfanne und Sachen aus dem Späti ernähren müsste,wenn es denjenigen zu Gute kommt. Würde vielleicht auch mal das eigene Bewusstsein dafür stärken, was für einen Luxus wir eigentlich haben, immer und überall alles einkaufen zu können.

Wie machen es bloß die Franzosen? Da streiken solidarisch gleich andere Sparten mit. Wie wäre wohl heute insgesamt das Lohnniveau, gäbe es keine Gewerkschaften?

Dennoch müsstest du mir bitte mal erklären, warum du so oft gesagt hast, die S-Bahner sollten sich mal zusammentun und streiken und es jetzt verurteilst. Ich bitte hier mal höflich um Antwort.

Dein gemotze geht einem echt auf die Nerven und macht vorallem die Sache nicht besser. Wir reden hier von einem 4 stündigen Streik, der in Berlin sogar erst eine Stunde später begann.

Ps. Ich arbeite bei keinem Verkehrsbetrieb und habe auch eine der letzten Bahnen bekommen mit der ich bis Tempelhof gekommen bin.

PPS. Ein möglicher Bvg Streik hat größere Auswirkungen.

Zitat
Railroader
Wie wäre wohl heute insgesamt das Lohnniveau, gäbe es keine Gewerkschaften?

Vielleicht gäbe es dann (fast) keine Inflation? Ihr wollt mehr Geld, daher muss dein Arbeitgeber die Fahrpreise erhöhen, was die Inflation z.B. anheizt. Nur ein Beispiel.

MfG Holger

---

Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!

---

Bekomme ich denn auch eine Antwort auf meine Frage?

Du bist ja wirklich ein Experte...
Der Wohnungsvermieter ist auch so human, die Miete nicht zu erhöhen?
Manchmal weiß ich echt nicht, was ich von solchen Sprüchen halten soll: Lachen oder weinen....

Zitat
Railroader
Bekomme ich denn auch eine Antwort auf meine Frage?

Niemals!
Er legt sich das immer so aus, wie er es braucht.

Aber Holger, sei beruhigt, ich finde zu viel unnötigen Streik, wo es darum geht, nur mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, auch nicht gut. Ich finde es aber nicht in Ordnung, dass man Mitarbeitern in bestimmten Branchen aus moralischen Gründen in ihren Rechten einschränken will und ihnen Vorwürfe macht, wenn sie diese wahrnehmen.

Berlin und andere Großstädte haben noch Alternativen, aber auf dem Land werden sich etliche andere Leute dem Streik anschließen. Krankenschwestern, Kita, Lehrer, Verkäufer, u.v.m.: Nein, ich kann heute früh nicht arbeiten, Chef, die Bahn fährt nicht. Nein, so kurzfristig konnte ich kein Auto organisieren. Schade.

Zitat
VvJ-Ente
Berlin und andere Großstädte haben noch Alternativen, aber auf dem Land werden sich etliche andere Leute dem Streik anschließen. Krankenschwestern, Kita, Lehrer, Verkäufer, u.v.m.: Nein, ich kann heute früh nicht arbeiten, Chef, die Bahn fährt nicht. Nein, so kurzfristig konnte ich kein Auto organisieren. Schade.

Was dann eine Abmahnung oder sogar Kündigung nach sich ziehen könnte. Das Risiko des Weges zur Arbeit hat der Arbeitnehmer. Den streikenden EVG-Mitgliedern aber egal. Ich, ich, ich!!! Nach mir die Sintflut!

MfG Holger

---

Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!

---

Zitat
Tradibahner
Danke, für das vernichten anderer Existenzen! Denn den Arbeitsweg hat der Arbeitnehmer selbst zu verantworten! Kommt der zu spät, gibt es eine Abmahnung, im weiteren Fall die Kündigung! Aber, das ist ja den streikenden EVGern ja egal. Aber einen Wehmutstropfen gibt es, Warnstreiks werden ja weder von der Gewerkschaft noch vom Arbeitgeber vergütet?! Das werden dann diese Mitglieder dann in der Lohntüte im Januar spüren, dem Monat, mit den meisten Ausgaben! Wenn die Gewerkschaft sagt, geht durchs Feuer, machen dies auch alle, die Gewerkschaft hat gesagt ...

[twitter.com]

[twitter.com]

[sbahn.berlin] leider um 06:21 mit Nullinfos

Einen Arbeitgeber, der mich abmahnt, wenn ich wegen Streik zu spät komme, würde ich freiwillig ganz schnell wechseln.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.

Ich glaube Tradibahner sagt heute jedem streikenden Fahrer seine Meinung. Mach bitte nicht zu lange, um 19 Uhr brauche ich die Ringbahn wieder.

Ich hab auch kein Verständnis für am Ende 50 Euro mehr, aber wenn es nicht anders geht.
Wo ist Hr. Buchner heute? Ich hoffe unterwegs zu den Fahrgästen...

Zitat
Logital

Zitat
Tradibahner
Danke, für das vernichten anderer Existenzen! Denn den Arbeitsweg hat der Arbeitnehmer selbst zu verantworten! Kommt der zu spät, gibt es eine Abmahnung, im weiteren Fall die Kündigung!

Einen Arbeitgeber, der mich abmahnt, wenn ich wegen Streik zu spät komme, würde ich freiwillig ganz schnell wechseln.

Das war auch mein erster Gedanke dabei. Auch wenn es wehtut, unser Streckrecht ist eine wichtige gesellschaftliche Errungenschaft und jeder Arbeitgeber, der ein wenig Wertschätzung für die Bedürfnisse von Arbeitnehmern drauf hat, wird einen verspäteten Dienstantritt durchaus tolerieren. Wenn man als Arbeitgeber natürlich einen A-lochchef hat, der soziale Aspekte hinter wirtschaftliche stellt (Einnahmeverluste einself), der wird sich durch Abmahn- und Kündigungsdrohungen natürlich einschüchtern lassen.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.

Der Fernverkehr bei der S-Bahn soll auch bestreikt werden. Den Sinn dahinter muss man nicht verstehen - das merkt doch ohnehin niemand. Wenn da an den Anzeigen steht "Wegen STREIK kein Zugverkehr" sagen die Fahrgäste "Hmm, die immer mit ihrem Aküfi. Das S bedeutet bestimmt Signalstörung, aber wofür stehen die restlichen Buchstaben?" ^^

Zitat
Tradibahner
Noch etwas fiel mir gerade ein, was ich mir mal woanders wünsche:
"Ich wünsche mir mal, das der Lebensmittelhandel tagelang streikt und die Läden tagelang geschlossen bleiben, was würden dann die streikenden Bahner sagen, wenn der Kühlschrank leer bleibt? Dieser Streik wird natürlich erst um 23:30 Uhr am Samstagabend bekannt gegeben, und der unbefristete Streik dauert dann auch einige Tage, denn die in den Supermarkt tätigen Mitarbeiter bekommen noch viel, viel weniger, bei noch schlechteren Arbeitsbedingungen!"

Und dieser Streik beträfe dann nur die Bahner oder wie soll das gehen?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!

Durch Zufall hat mich eine Erkältung davor verschont den Arbeitsweg heute aufzunehmen. Daher nehme ich an, dass der übliche Streikfahrplan mit 20-Minutentakt auf den Außenästen wieder angesagt wurde. Was ich nur nicht ganz verstehe ist, welches Personal genau von dem Streik betroffen war. Bei einem GDL-Streik sind auch nur ein Drittel der Züge unterwegs. Und bis zuletzt haute gerade ein GDL-Streik bei der S-Bahn total rein.

Zitat
Tradibahner
Was dann eine Abmahnung oder sogar Kündigung nach sich ziehen könnte. Das Risiko des Weges zur Arbeit hat der Arbeitnehmer.

Wie hier schon gesagt wurde, müsste man sich mal fragen, ob man denn wirklich in der richtigen Firma sein Brot verdient, wenn man bei einem so kurz (und ursprünglich ja für NRW) angekündigten Streik mit disziplinarrechtlichen Maßnahmen konfrontiert wird. In normalen Betrieben ist das nicht üblich.

Zitat

Den streikenden EVG-Mitgliedern aber egal. Ich, ich, ich!!! Nach mir die Sintflut!

Ich halte den Streik und die Art der Kommunikation seitens der EVG auch für unverhältnismäßig, aber wenn das Kabinenpersonal bei Ryanair streikt, sagt ja auch niemand "Ach Gott, das geht doch nicht, die Leute haben ihren Urlaub Monate im Voraus gebucht, das ist doch egoistisch."


Du bist sowieso ein komischer Vogel. Einerseits forderst du hier doch permanent so ziemlich alle Mitarbeiter von Verkehrsunternehmen und neuerdings auch LKW-Fahrer und Kassiererinnen zu Streiks auf, aber wenn dann mal drei Stunden gestreikt wird, dann möchtest du das Grundgesetz durch ein paar Notstandsverordnungen ersetzen, damit niemandem Unannehmlichkeiten bereitet werden.
Das soll einer verstehen.

Zitat
Nicolas Jost
Ich halte den Streik und die Art der Kommunikation seitens der EVG auch für unverhältnismäßig, aber wenn das Kabinenpersonal bei Ryanair streikt, sagt ja auch niemand "Ach Gott, das geht doch nicht, die Leute haben ihren Urlaub Monate im Voraus gebucht, das ist doch egoistisch."

Ich war zufällig am Flughafen Frankfurt zum letzten Streiktag von Ryanair - solche Sprüche sind da gekommen.
Und ja, einen ersten Warnstreik ausgerechnet Montag früh zur HVZ durchzuführen hat zumindest Geschmäckle.

Zitat
Nicolas Jost
Du bist sowieso ein komischer Vogel. Einerseits forderst du hier doch permanent so ziemlich alle Mitarbeiter von Verkehrsunternehmen und neuerdings auch LKW-Fahrer und Kassiererinnen zu Streiks auf, aber wenn dann mal drei Stunden gestreikt wird, dann möchtest du das Grundgesetz durch ein paar Notstandsverordnungen ersetzen, damit niemandem Unannehmlichkeiten bereitet werden.

Er hat ja diese widersprüchlichen Aussagen leider auch nicht begründet, wie auch? Von daher glaube ich, dass er eigentlich schon dafür ist, dass die Mitarbeiter mal richtig auf die Barrikaden gehen, aber es jetzt in der Situation natürlich die perfekte Gelegenheit ist, wieder Stimmung gegen die Leute bei der S-Bahn zu machen und möglichst viele gegen sie aufzubringen. Ich wette, im Inneren ist der Streik für Holger völlig plausibel.

Zitat
micha774
Ich hab auch kein Verständnis für am Ende 50 Euro mehr, aber wenn es nicht anders geht.
Wo ist Hr. Buchner heute? Ich hoffe unterwegs zu den Fahrgästen...

Ich hätte mir heute Frau Nikutta auf den Weg zu den Fahrgästen der U9 gewünscht. Da gabs
jedenfalls gegen 9 (als die S-Bahn schon wieder fuhr) vor mir eine 15 min-Lücke und in
Gegenrichtung dann (nein, nicht dieselben Umläufe) ebenfalls eine.