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BVG-Krise in Zahlen
geschrieben von andre_de 
BVG-Krise in Zahlen
10.01.2019 22:15
Hallo,

da es nicht ausschließlich um die U-Bahn geht, habe ich mal ein neues Thema aufgemacht, auch wenn schallundrausch im U-Bahn-Ausfall-Thread bereits kurz davon berichtet hat.

In zwei Antworten auf Kleine Anfragen sind Zahlen veröffentlicht worden, die das ganze Ausmaß der BVG-Krise in allen drei Unternehmensbereichen dokumentiert:

http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/S18-17259.pdf

http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/S18-17276.pdf

Danach ist die Verlässlichkeit des BVG-Angebots bei Bus, Straßenbahn und U-Bahn seit Ende 2017 regelrecht abgestürzt, der Ausfall hat sich in dieser Zeit verdreifacht, wie auch der Tagesspiegel kritisch schreibt:

https://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-nahverkehr-bei-der-bvg-laeufts-noch-schlechter-als-gedacht/23847024.html

Die Antworten auf die Kleinen Anfragen enthalten jedoch eine weitere dramatische Aussage, die der Tagesspiegel leider nicht aufgegriffen hat:
"Die Ausfallerwartung der BVG bei Vertragsschluss 2008 betrug (angepasst um die Mehrleistungen bis 2017): Bus 12.132 Nutzwagenkilometer/Monat, Straßenbahn 5.361 Nutzzugkilometer/Monat, U-Bahn 2.194 Nutzzugkilometer/Monat."

Vergleicht man dies mit den Ausfall-Zahlen der letzten Monate, so fallen in allen drei BVG-Unternehmensbereichen rund 20 (!) Mal so viele Personenkilometer aus wie im Verkehrsvertrag kalkuliert.

Weiterhin interessant sind die teilweise diametralen Aussagen von BVG bzw. Senatsverkehrsverwaltung:

BVG: "In den einzelnen Betriebsbereichen gibt es keinen Personalmangel."
SenUVK: "Nach Einschätzung von SenUVK steht gegenwärtig in allen drei Betriebsbereichen nicht genügend Fahrpersonal zur Verfügung, um das bestellte Angebot zu erbringen."

Hier ist nicht nur der anhaltend verlogene Standpunkt der BVG bemerkenswert, sondern der direkte Widerspruch der verantwortlichen Senatsverwaltung innerhalb der gleichen Veröffentlichung. Auch fordert die Senatsverkehrsverwaltung von der BVG das Aufstellen eines real leistbaren Krisenfahrplans, eine endlich offene und ehrliche Kommunikation und Fahrgastinformation sowie ein detaillierteres Reporting der Schlechtleistung und der ergriffenen Maßnahmen. Offensichtlich wird das Klima kühler, und die Rückendeckung für Frau Nikutta schwindet in der Senatsverkehrsverwaltung. Lediglich Frau Popp hält weiterhin unbeirrt an ihr und an ihrem Kurs fest. Dass man Frau Nikutta die Verantwortung für den Betrieb entzogen hat, war vielleicht der letzte Schuss vor den Bug. Klarer als mit den berichteten Zahlen kann man ihr persönliches vollständiges Scheitern nicht beschreiben.

Viele Grüße
André
Zitat
andre_de
Klarer als mit den berichteten Zahlen kann man ihr persönliches vollständiges Scheitern nicht beschreiben.

Gescheitert ist nur eines: Die Sparorgie der Nullerjahre. Auch andere Vorstandvorsitzende könnten sich keine Bahnen und Personal aus den Rippen schneiden.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Jay
Re: BVG-Krise in Zahlen
10.01.2019 22:30
Danke André, das Thema verdient einen eigenen Thread.

Ich stimme dir da zu. Frau Nikutta trägt als Vorstand letztendlich die Verantwort, zumal sie die Bereichsleiter komplett ausgetauscht hat, wobei es da auch immer wieder Mauschelei-Vorwürfe gab.

Ich finde es gut, dass jetzt endlich mal Zahlen auf dem Tisch liegen, die (leider) die ständig belächelten Warnenden bestätigen. Ich kann nur inständig hoffen, dass der BVG der letzte Schritt der S-Bahn-Krise - nämlich das Feststellen von systematischen Verstößen gegen Instandhaltungsvorgaben - erspart bleibt und in den Werkstätten tatsächlich nach wie vor korrekt gearbeitet wird.

Wie man das Betriebsklima schädigt, hat aber gerade erst die angebliche Havarie an der Weißenseer Spitze gezeigt, bei der es sich tatsächlich wohl um eine kurzfristig angesetzte Baustelle handelte. Das hat bei den Straßenbahnern für mächtig Verdruss gesorgt und war rechtlich mindestens fragwürdig.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
andre_de
Danach ist die Verlässlichkeit des BVG-Angebots bei Bus, Straßenbahn und U-Bahn seit Ende 2017 regelrecht abgestürzt, der Ausfall hat sich in dieser Zeit verdreifacht, wie auch der Tagesspiegel kritisch schreibt:...

Vergleicht man dies mit den Ausfall-Zahlen der letzten Monate, so fallen in allen drei BVG-Unternehmensbereichen rund 20 (!) Mal so viele Personenkilometer aus wie im Verkehrsvertrag kalkuliert.

Nun mal zurück auf den Teppich. Von Absturz kann keine Rede sein, wenn auch die Ausfälle ärgerlich sind, vor allem bei den ständig steigenden Fahrgastzahlen. Endlich werden mal entsprechende Ausfallzahlen öffentlich publiziert. Andererseits zeigen sie deutlich die insgesamt gute Leistung der BVG-Mitarbeiter.

Die Zahlen betreffen die Monate Januar bis November 2018. Setzt man für Dezember die November-Werte ein, erhält man für die Jahressumme der Fahrleistungsausfälle Bus 1,46 Mio Wagenkilometer, Straßenbahn 659 Tsd. Zugkilometer und U-Bahn 568 Mio Zugkilometer. Vergleicht man nun die Summen mit der Gesamtleistung 2017 aus dem letzten Geschäftsbericht (Bus 91,1 Mio Wagenkilometer, Strab 20,2 Mio Zugkilomter, U-Bahn 21,8 Mio Zugkilometer), ergibt das eine Ausfallrate von lediglich 1,6%, 3,3% bzw. 2,6%.

Mit der S-Bahnkrise von 2009 ist das auch nicht ansatzweise vergleichbar. Schon vergessen, dass Herr Neumann in der [www.berliner-zeitung.de] am 20.7.2009 schrieb, dass nur noch 330 von 1260 S-Bahnwagen einsetzbar waren und acht Streckenabschnitte zeitweilig stillgelegt werden mussten. Ein Ausfall von 74% des S-Bahn-Wagenbestands!
Selbst alle F79 machen nur 14% aller F-Wagen, 9% des Großprofilwagenparks (ohne IK) bzw. 5% des U-Bahnfuhrparks aus.
Keine Peanuts, aber auch keine Katastrophe (wie es sicher manche gern hätten).

so long

Mario
Zitat
Jay
Wie man das Betriebsklima schädigt, hat aber gerade erst die angebliche Havarie an der Weißenseer Spitze gezeigt, bei der es sich tatsächlich wohl um eine kurzfristig angesetzte Baustelle handelte. Das hat bei den Straßenbahnern für mächtig Verdruss gesorgt und war rechtlich mindestens fragwürdig.

Die "Havarie" an der Spitze muss sich die BVG nicht anrechnen lassen. Der dramatische Verschleiß angesichts der nahezu ausschließlich dort verkehrenden Multigelenker wurde rechtzeitig erkannt, mehrmals durch Aufschweißen instandgesetzt und (nehme ich an) die zweiwöchige halbseitige Sperrung der Bundesstraßenkreuzung Prenzlauer Promenade / Wisbyer Straße ordnungsgemäß bei der zuständigen Senatsbehörde angemeldet. Seit März 2018 hing dort das La-Schild mit der 1 für 10 km/h zulässiger Fahrgeschwindigkeit beidseitig. Am 1.Mai habe ich dort Fotos gemacht.
Leider war ja die ebenfalls völlig "ausgelutschte" Ecke Langhansstraße (ebenfalls La 10 km/h für alle Richtungen seit August 2017) eher dran, so dass die Ecke Wisbyer nicht regulär genehmigt werden konnte (schon gar nicht gleichzeitig).
Durch die Havariemaßnahme war kein Fahrleistungsausfall entstanden, da Ersatzverkehre ja nach Verkehrsvertrag für die Leistung angerechnet werden. Oder stimmt das nicht? Intern waren durch erheblich längere Ein- und Aussetzfahrten ziemliche Mehrleistungen angefallen, was ja nicht abgerechnet werden kann. Da half auch das Übernachten mehrerer M13-Wagen an der Endstelle Virchowklinikum nur wenig. Macht sicher auch wenig Spaß, dort Feierabend zu machen oder den Dienst zu beginnen ... Der Verdruss ist verständlich.

Übrigens ist aktuell die 10 km/h an der Spitze schon wieder dran, wegen eines Weichenschadens ... Es nimmt kein Ende und wird schlimmer.

so long

Mario


Anonymer Benutzer
Re: BVG-Krise in Zahlen
11.01.2019 02:05
@Der weiße Bim: Danke für deinen letzten Beitrag und die Bilder.
Re: BVG-Krise in Zahlen
11.01.2019 09:52
Zitat
der weiße bim
Durch die Havariemaßnahme war kein Fahrleistungsausfall entstanden, da Ersatzverkehre ja nach Verkehrsvertrag für die Leistung angerechnet werden. Oder stimmt das nicht? Intern waren durch erheblich längere Ein- und Aussetzfahrten ziemliche Mehrleistungen angefallen, was ja nicht abgerechnet werden kann. Da half auch das Übernachten mehrerer M13-Wagen an der Endstelle Virchowklinikum nur wenig. Macht sicher auch wenig Spaß, dort Feierabend zu machen oder den Dienst zu beginnen ... Der Verdruss ist verständlich.
Der Verdruss war auch um so größer bei den Fahrgästen. Vor allem bei denen, die von der Maßnahme etliche Kilometer entfernt wohnen, denen aber ersatzlos das Verkehrsangebot weggenommen wurde. Und zwar das der Linie 12 zwischen Eberswalder Straße und Friedrichstraße. Das ist übirgens auch ein Novum, dass hier weit abseits der betroffenen Sperrung das Angebot ersatzlos eingestellt wurde. Dies entspreicht auch sicher nicht den Richtlinien für Baustellenverkehre, sondern dürfte schlichweg ein weiterer Versuch gewesen sein, im Schatten von Baumaßnahmen Leistung zu reduzieren.

Zitat
der weiße bim
Übrigens ist aktuell die 10 km/h an der Spitze schon wieder dran, wegen eines Weichenschadens ... Es nimmt kein Ende und wird schlimmer.
Mal sehen, was jetzt für eine Ausrede kommt, dass dafür die BVG nicht verantwortlich ist... ;-)

Ingolf
Jay
Re: BVG-Krise in Zahlen
11.01.2019 10:05
@Bim: Die BVG trägt für ihr krasses Informationsdefizit zu der Maßnahme und Umgehung der Mitbestimmung des Dienstplans sehr wohl Verantwortung. Oder willst du mir erzählen, dass irgendwelche Hellseher die SEV-Haltestellen bereits zwei Wochen vorher abgeworfen haben?

Und die Mehrleistungen fanden teilweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, indem Ein- und Aussetzfahrten entgegen der DF Strab als Betriebsfahrten ohne Fahrgäste durchgeführt wurden.

Dein Verteidigungsreflex geht also ins Leere, denn ich habe gar nicht die Instandsetzung ansich in Frage gestellt, sondern die Einstufung als Havarie und den ganzen Ablauf.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Re: BVG-Krise in Zahlen
11.01.2019 10:10
Zitat
Jay
Und die Mehrleistungen fanden teilweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, indem Ein- und Aussetzfahrten entgegen der DF Strab als Betriebsfahrten ohne Fahrgäste durchgeführt wurden.

Hast du ein Beispiel dafür? Ich überlege jetzt schon ein paar Minuten ... wird wohl nicht lang genug gewesen sein ^^
Zitat
der weiße bim
Zitat
andre_de
Danach ist die Verlässlichkeit des BVG-Angebots bei Bus, Straßenbahn und U-Bahn seit Ende 2017 regelrecht abgestürzt, der Ausfall hat sich in dieser Zeit verdreifacht, wie auch der Tagesspiegel kritisch schreibt:...

Vergleicht man dies mit den Ausfall-Zahlen der letzten Monate, so fallen in allen drei BVG-Unternehmensbereichen rund 20 (!) Mal so viele Personenkilometer aus wie im Verkehrsvertrag kalkuliert.

Nun mal zurück auf den Teppich. Von Absturz kann keine Rede sein, wenn auch die Ausfälle ärgerlich sind, vor allem bei den ständig steigenden Fahrgastzahlen. Endlich werden mal entsprechende Ausfallzahlen öffentlich publiziert. Andererseits zeigen sie deutlich die insgesamt gute Leistung der BVG-Mitarbeiter.

Die Zahlen betreffen die Monate Januar bis November 2018. Setzt man für Dezember die November-Werte ein, erhält man für die Jahressumme der Fahrleistungsausfälle Bus 1,46 Mio Wagenkilometer, Straßenbahn 659 Tsd. Zugkilometer und U-Bahn 568 Mio Zugkilometer. Vergleicht man nun die Summen mit der Gesamtleistung 2017 aus dem letzten Geschäftsbericht (Bus 91,1 Mio Wagenkilometer, Strab 20,2 Mio Zugkilomter, U-Bahn 21,8 Mio Zugkilometer), ergibt das eine Ausfallrate von lediglich 1,6%, 3,3% bzw. 2,6%.

Wie das so ist mit Statistiken, jeder kann das rauslesen, was er rauslesen möchte ;-)

Ich lese da raus:
- Seit über einem Jahr kontinuierlich ansteigende Ausfälle in allen drei Bereichen, d.h. keine kurzfristige, lokale Spitze aus einem niedrigen Grundrauschen, sondern ein anhaltender und ungebrochener Negativ-Trend.
- Im Vergleich zu Anfang 2017 (siehe erster Link) liegen die Ausfallzahlen in allen Bereichen "stabil" 4 bis 6 mal so hoch.
- Selbst die augenscheinlich guten Werte Anfang 2017 waren bereits schlechter, als die beim Abschluss des Verkehrsvertrags (von beiden Seiten!) zugrunde gelegte Prognose. Jetzt sind sie dazu wie gesagt 20-fach schlechter.
- Rechnet man bei der Straßenbahn die letzten drei Monate hoch, sind es 5 Prozent, die überhaupt nicht erbracht werden. Bei einer einfachen Hin/Rückfahrt mit der Tram funktioniert also jede zehnte Reisekette nicht, mit einmal Umsteigen bereits jede fünfte. Ein Tag pro Woche zu spät auf Arbeit oder geklauter Feierabend. Verkürzte Züge, Unpünktlichkeiten und zurückgelassene Fahrgäste sind darin nicht enthalten. Auch gibt es wohl unterschiedliche Prioritäten auf den Linien. Im "Teilnetz" M5/M6/M8 (von dem ich regelmäßig betroffen bin) fallen nachweislich mehr als 5 Prozent der bestellten Züge aus.
- Bei Bus und Straßenbahn gibt es kein Fahrzeug-Problem, die Ausfälle liegen also wohl am Personal. Da die Mitarbeiterzahl lt. Darstellung von Fr. Nikutta bereits seit Jahren kontinuierlich steigt, tritt also offensichtlich eine immer weiter steigende Zahl an Fahrern ihren Dienst nicht an. Ein sich kontinuierlich aufgebautes Betriebsklima- und Motivations-Problem?

Bzgl. "gute Leistung der BVG-Mitarbeiter": Sicher geben sich sehr viele Mühe, den Laden irgendwie am Laufen zu halten. Nun muss man aber auch sagen, dass ein Unternehmen (hier die BVG) kein abstraktes, frei im Raum schwebendes Gebilde ist, bei dem man alles Negative als "gottgegeben" abladen kann. Sondern ein Unternehmen "materialisiert" sich im Wesentlichen aus der Summe aller seiner Mitarbeiter. D.h., wenn einerseits das Unternehmen eine anhaltend schlechte Performance abliefert, dann kann man sich nicht gleichzeitig hinstellen (wie auch Frau Nikutta und Frau Pop die Tage wiederholt), und auf die "trotzdem" gute Leistung der Mitarbeiter verweisen. Sondern dann sind es alle Mitarbeiter der BVG in Summe, die eine schlechte Leistung abliefern. Sorry für die direkten Worte.

Zitat
der weiße bim
Mit der S-Bahnkrise von 2009 ist das auch nicht ansatzweise vergleichbar. Schon vergessen, dass Herr Neumann in der [www.berliner-zeitung.de] am 20.7.2009 schrieb, dass nur noch 330 von 1260 S-Bahnwagen einsetzbar waren und acht Streckenabschnitte zeitweilig stillgelegt werden mussten. Ein Ausfall von 74% des S-Bahn-Wagenbestands!
Selbst alle F79 machen nur 14% aller F-Wagen, 9% des Großprofilwagenparks (ohne IK) bzw. 5% des U-Bahnfuhrparks aus.
Keine Peanuts, aber auch keine Katastrophe (wie es sicher manche gern hätten).

Stimmt, mit der S-Bahnkrise ist das nicht vergleichbar, deswegen habe ich es damit auch nicht verglichen. Du hast die Spitze des damaligen Fahrzeugausfalls (wegen angeordneter kurzfristiger Stilllegung) herausgepickt, der für mehrere Wochen bestand. Bei der U-Bahn fehlen inzwischen seit Jahren (!) in Größenordnungen Züge, und zwar nicht nur 5%. Einerseits durch die seitens Senat verschleppten Neubeschaffung, aber auch durch veraltete Werkstattkonzepte, sodass eben seit vielen Monaten und Jahren wohl 30% der Fahrzeugflotte nicht für den Fahrgast unterwegs sind. Wie Jay richtig schrieb, wollen wir alle hoffen, dass wir bei der U-Bahn vom großen Knall analog der S-Bahnkrise verschont bleiben.

Viele Grüße
André
Ich glaube das es am wenigsten am vorhandenen Personal liegt, das die Statistik so schlecht ist.
Die, die da arbeiten versuchen ihr bestes wenn sie fahren. Das es demotivierte Mitarbeiter gibt, streite ich nicht ab, aber allen pauschal eine schlechte Arbeit(sauffassung) nachzusagen geht mir zu weit.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.01.2019 14:32 von micha774.
Beim Bus gibt es ein Fahrzeugproblem. Ständig werden Doppeldecker abgestellt und die fehlen dann.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
andre_de



... Auch gibt es wohl unterschiedliche Prioritäten auf den Linien. Im "Teilnetz" M5/M6/M8 (von dem ich regelmäßig betroffen bin) fallen nachweislich mehr als 5 Prozent der bestellten Züge aus.
- Bei Bus und Straßenbahn gibt es kein Fahrzeug-Problem, die Ausfälle liegen also wohl am Personal. Da die Mitarbeiterzahl lt. Darstellung von Fr. Nikutta bereits seit Jahren kontinuierlich steigt, tritt also offensichtlich eine immer weiter steigende Zahl an Fahrern ihren Dienst nicht an. Ein sich kontinuierlich aufgebautes Betriebsklima- und Motivations-Problem?



Viele Grüße
André

Es gibt unterschiedliche Priorotäten bei den Linien.
Hab ich auch schon oft als Antwort auf Beiträge eines anderen Users geschrieben..die E-Wagendienstmasse wird vorrangig verwendet,
um Linien zu stabilisieren, die nur im 20min Takt verkehren, vorrangig z.B. bei Marzahner Dienstmasse wird dann per Reservedienst
oder operativer Umsetzung Dienstmasse im Südostraum abgedeckt.
Was also an E-Wagen de 6+8 noch fährt, ist übrig oder auch Personal das nichtständig als TFS(n) arbeitet u. den alle 90 Tage fälligen Dienst zur Gültigkeitserhaltung der Fahrerlaubnis fährt.

Was viel an der Misere ausmacht-der Fisch stinkt vom Kopf.
Versucht das Unternehmen Dienste vorbei an der Mitbestimmung des Personalrats zu machen, ist das ein starkes Stück.
Der wehrt sich inzwischen gegen so etwas per Gericht. Plötzlich gibt es "Havariemaßnahmen"...ein Schelm wer..

Da werden für einen Hof 140% Dienstmasse gebaut, wie soll das von dem Hof abgedeckt werden wenn man Urlaub/Krank
oder andere Abwesenheiten vom Stammpersonal abziehen muß-richtig mit Fahrern anderer Höfe..s.o.
Pauschale Vorwürfe gege die Dienstauffassung der Mitarbeiter verbitte ich mir hier allerdings ebenso wie bei dem anderen user!
Es stimmt, das die Motivation vieler im Keller ist und die nur noch das arbeiten was sie von Grund her müssen.
Aber man kann keine Dienste bauen unter der Voraussetzung das Überstunden en masse gleistet werden
oder die Arbeitsverdichtung Ausmaße annimt, die man sich nicht mehr gefallen lässt.
Sicher werden ständig neue MA eingestellt-ebenso verlassen neue das Unternehmen genauso schnell,
und die Zahl der Mitarbeiter die in Rente o.ä. gehen oder fahrdienstuntauglich werden, vergrößert sich ebenso rasant.
Die Einstellungsoffensiven kamen gegen den Rat der Basis viel zu spät-die schwarze Null war wichtiger.
Und das kann man wie gesagt denjenigen, die ihren Job machen und eben nur das nicht vorwerfen.

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Pauschale Vorwürfe gege die Dienstauffassung der Mitarbeiter verbitte ich mir hier allerdings ebenso wie bei dem anderen user!
Es stimmt, das die Motivation vieler im Keller ist und die nur noch das arbeiten was sie von Grund her müssen.
Aber man kann keine Dienste bauen unter der Voraussetzung das Überstunden en masse gleistet werden
oder die Arbeitsverdichtung Ausmaße annimt, die man sich nicht mehr gefallen lässt.
Sicher werden ständig neue MA eingestellt-ebenso verlassen neue das Unternehmen genauso schnell,
und die Zahl der Mitarbeiter die in Rente o.ä. gehen oder fahrdienstuntauglich werden, vergrößert sich ebenso rasant.
Die Einstellungsoffensiven kamen gegen den Rat der Basis viel zu spät-die schwarze Null war wichtiger.

Eine pauschale Verurteilung der Mitarbeiter war nicht meine Absicht und nicht meine Aussage. Ich habe mich lediglich gegen die aus meiner Sicht unzulässige Separierung gestellt "Das Unternehmen liefert schlecht ab, trotzdem machen die Mitarbeiter einen guten Job". Das ist von außen (Kundensicht) betrachtet einfach Unsinn, und es trägt kaum zur Lösungsfindung bei, wenn man sich aus Mitarbeitersicht selbst die Welt schönredet. Du sagst selber "Es stimmt, das die Motivation vieler im Keller ist und die nur noch das arbeiten was sie von Grund her müssen.", und genau das war auch meine Aussage.

Die Mitarbeiterzahlen von Frau Nikutta, wie sie diese z.B. jährlich beim Fahrgastsprechtag vorstellt, weisen einen absolut steigenden Bestand aus, da sind also die Abgänge bereits berücksichtigt: 13.300 (2014), 14.000 (2015), 14.400 (2016), (danach keine Zahlen in den Folien, müsste man mal woanders suchen)
Da frage ich mich doch, wo diese Zuwächse sind, wenn sie ganz offensichtlich nicht hinter dem Lenkrad/Fahrpult sitzen? Es wird nach diesen Zahlen seit Jahren deutlich Personal aufgebaut, trotzdem bricht die Betriebsqualität in allen Bereichen regelrecht weg. Ich komme da zum gleichen Schluss wie Du, siehe Zitat oben, und dann sind es nämlich interne hausgemachte Probleme, und nicht (ausschließlich) fehlendes Budget in der Vergangenheit für Personal und neue Fahrzeuge.

Viele Grüße
André
Zitat
andre_de


... tritt also offensichtlich eine immer weiter steigende Zahl an Fahrern ihren Dienst nicht an. .



Viele Grüße
André

An diesem Satz hat sich mein Vorwurf eigentlich hochgezogen. Das klang für mich nach pauschaler (Vor)verurteilung.
Wo die steigende Mitarbeiterzahl bleibt ist auch daran abzulesen, das die Büros im Trias längst nicht mehr ausreichen.
So werden einst leergezogene Büros auf anderen Liegenschaften wieder hergerichtet, ist deshalb das Archiv nach Köp. umgezogen.
Inzwischen fällt dem Unternehmen auch der Verkauf von Flächen und Gebäuden im Zuge der Sparpolitik auf die Füße,
was man anhand der Wiederinbetriebnahme der Abstellfläche an der Ghandistr. ablesen kann wie auch daran,
das man heilfroh war die abgestellten Tatras verkaufen zu können,da der Zuwachs an langen Zügen viel Gleislängen braucht.
Wenn es ganz schlecht läuft,wird man in Schöneweide noch was umbauen müssen ,bevor irgendwann der neue Hof in Adlershof den Betrieb aufnehmen kann.
Sind die Wohnungsbauvorhaben an der Wendenschloß und Grünauer Straße fertiggestellt ,wäre eine Taktverdichtung mit den Abstellkapazitäten im Südosten nicht machbar...

T6JP
Zitat
andre_de
Da frage ich mich doch, wo diese Zuwächse sind, wenn sie ganz offensichtlich nicht hinter dem Lenkrad/Fahrpult sitzen? Es wird nach diesen Zahlen seit Jahren deutlich Personal aufgebaut, trotzdem bricht die Betriebsqualität in allen Bereichen regelrecht weg. Ich komme da zum gleichen Schluss wie Du, siehe Zitat oben, und dann sind es nämlich interne hausgemachte Probleme, und nicht (ausschließlich) fehlendes Budget in der Vergangenheit für Personal und neue Fahrzeuge.

Mehrere Einflussgrößen bleiben beim bloßen Blick auf die Mitarbeiterzahl außen vor, so dass man sich vertiefend mit den Geschäftsberichten auseinandersetzen müsste, um mehr zu erfahren:
1. Es müssen nicht unbedingt alles Vollzeitstellen sein. Im Extremfall kann ein Personalzuwachs auch zu weniger Planstunden führen, wenn nur Vollzeitmitarbeiter ausscheiden und nur Teilzeitmitarbeiter eingestellt werden. Der Vergleich des Personalaufwands aus den Geschäftsberichten könnte schon hilfreicher sein, wobei man Erhöhungen rausrechnen muss. Leider ist in den Geschäftsberichten ein methodischer Sprung im Personalaufwand, so dass man nicht einfach die Zeitreihen vergleichen kann.
2. Der hohe Anteil von älteren Mitarbeiten dürfte zu einem höheren Krankenstand führen, so dass weniger Personal aktiv zur Verfügung steht.
Es ist zumindest im Busbereich mehr als genug Fahrpersonal vorhanden, lediglich der extrem hohe Krankenstand hat schuld daran, dass die Fahrten ausfallen. Wenn bis zu 1/4 des Personales krank ist, sollte man sich ehr gedanken machen, warum ind wie kann man das ändern. Und nicht wild einstellen bis es irgendwie passt.
Re: BVG-Krise in Zahlen
11.01.2019 23:03
Zitat
B-V 3313
Beim Bus gibt es ein Fahrzeugproblem. Ständig werden Doppeldecker abgestellt und die fehlen dann.

Wieviele DL sind inzwischen schon ausgemustert?
Der Bestand sollte um 385 sein. Fahrzeugmangel gibt es nicht, maximal Typenmangel, weil eben DL fehlen, wo welche bestellt sind, da fahren dann eben GN oder EN
Henning: Deine Frage ist hier schon wieder deplaziert und offtopic. "Abgestellt" heißt nicht "ausgemußtert". Es soll auch Wagen geben die einfach in die Werkstatt müssen.
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