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Tarifverhandlungen für BVG- und BT-Beschäftigte zwischen Ver.di und KAV 2019
geschrieben von der weiße bim 
Zitat
Lehrter Bahnhof
Die Wertschätzung des Arbeitgebers für Mitarbeiter und Kunden scheint nicht sonderlich ausgeprägt zu sein.

Nun ja, als AöR handelt es sich bei der BVG in gewisser Weise tatsächlich um einen "volkseigenen Betrieb" mit dem Land Berlin als Treuhänder "des Volkes", also der also der Gesamtheit der (wahlberechtigten) Einwohnenden dieser Stadt. Insofern fällt die Rolle des "Arbeitgebers" auch eher uns Allen gemeinsam und weniger der - selbst nur angestellten - Vorstandsvorsitzenden zu => Wir Alle müssen also entscheiden, wieviel wir für guten ÖPNV zu bezahlen bereit sind.

Das gilt in ähnlicher Weise u.a. auch für Charité, Vivantes, BSR, Schulen, Kitas, Polizei, Bürgerämter, Sozialhilfe etc. - all' dies muss oder soll irgendwie finanziert werden und gleichzeitig die Steuerlast der Bürger (das sind, oh Wunder, auch wieder wir Alle...) in gewissem Rahmen bleiben.

Ich sage nicht, dass die Mitarbeitenden dieser Einrichtungen am Hungertuch nagen und nicht angemessen bezahlt werden sollten, sondern ich versuche nur klarzumachen, wer das im Falle öffentlicher Dienstleistungen letztlich zu bewilligen und zu bezahlen haben wird...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
der weiße bim
Die Mühen von Gewerkschaftsseite, die leider mit Erschwernissen für die Kundschaft einher gehen, zeigen Wirkung. Das Gesamtpaket kann sich bereits sehen lassen. [www.kavberlin.de]
Leider scheint sich bei einer Hauptforderung im Sachen Arbeitszeit noch nichts zu bewegen. Dennoch scheut die Arbeitnehmerseite den Schritt zur Urabstimmung, lässt es bei einem dritten Warnstreik am kommenden Montag bewenden. Es bleibt spannend.

Leider bekommt nicht jeder genau die Erhöhung, da es nicht pauschal ist, sondern nur sehr grob verallgemeinert.
Zitat
Harald01
Zitat
der weiße bim
Die Mühen von Gewerkschaftsseite, die leider mit Erschwernissen für die Kundschaft einher gehen, zeigen Wirkung. Das Gesamtpaket kann sich bereits sehen lassen. [www.kavberlin.de]
Leider scheint sich bei einer Hauptforderung im Sachen Arbeitszeit noch nichts zu bewegen. Dennoch scheut die Arbeitnehmerseite den Schritt zur Urabstimmung, lässt es bei einem dritten Warnstreik am kommenden Montag bewenden. Es bleibt spannend.

Leider bekommt nicht jeder genau die Erhöhung, da es nicht pauschal ist, sondern nur sehr grob verallgemeinert.

Genau. Bei der wichtigsten Berufsgruppe, den Fahrern, sind die Zuwächse am geringsten. Da sind es nur 19%. Handwerker, die bereits mehr verdienen bekommen dagegen 21,5% mehr. Das macht den Beruf des Fahrers nicht attraktiver und führt zu weiteren Kündigungen. Da ist es richtig, daß die Arbeitnehmervertreter sich dagegen aussprechen.

Es soll auch bei den nichtmonitären Forderungen keine Bewegung gegeben haben. Das betrifft z.B. die Arbeitszeit wie auch die Behandlung nicht mehr fahrdiensttauglicher Kollegen.
Zitat
Arnd Hellinger
Zu Recht - es könnte nämlich durchaus sein, dass sich über das Wochenende noch etwas ändert.

Mittlerweile wird auf der Website unübersehbar auf den kommenden Montag hingewiesen.

Zitat

Für eine wirklich strategisch gut durchdachte Aktion kam mir der gestrige Streikaufruf denn doch etwas zu spontan und geht zu weit. Man hätte ja zur Abwechselung einfach man Tram, U-Bahn oder die Nachmittags-HVZ nehmen können, aber gleich den Gesamtbetrieb den ganzen Tag? Damit arbeitet ver.di doch letztlich nur (unbewusst?) denjenigen bei FDP, AfD oder Grünen in die Hände, die Teilnetze ausschreiben und damit die BVG zerlegen wollen - kann das wirklich das Ziel sein...?

Wann immer jemandem ein Diskurs nicht passt, hört man seit einiger Zeit das ultimative Totschlagargument: Das spielt der AfD in die Hände.
Jetzt soll sogar auf einen Warnstreik verzichtet werden, weil es der AfD oder ihren Plänen in die Hände spielen könnte. Wovon die AfD eigentlich profitiert, ist, dass sie dadurch wichtiger gemacht wird als sie in Wahrheit ist.

Zitat

Ich verstehe zudem immer noch nicht, warum ver.di nicht statt zu streiken in die Schlichtung geht oder warum man keinen Mediator (m/w/d) zu den Verhandlungen hinzuzieht, sollte das Angebot der BVG/KAV tatsächlich so unannehmbar sein, wie von der Gewerkschaft dargestellt.

Um in die Schlichtung zu gehen, müssen das beide Parteien wollen. ver.di kann das nicht alleine beschließen und will es vermutlich auch nicht, weil die bisherige Taktik ja langsam aufzugehen scheint.

Gruß
Nic
Mal salopp gefragt, ab dem wievielten Tag würde Verdi und der Belegschaft der Streik zu teuer werden?
Das sollte niemals der Ansatz von Verhandlungen sein Micha!
Zitat
Harald01
Das sollte niemals der Ansatz von Verhandlungen sein Micha!

Vermutlich sind unsere Nerven schneller am Ende! Und danach dann der ÖPNV - Mangels Personal.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.03.2019 18:33 von Nemo.
Wenn die BVG ihr Netz in Britz/Buckow/Rudow einstellt, reicht das Personal auch unter den jetzigen Bedingungen wieder eine Weile...
Zitat
VvJ-Ente
Wenn die BVG ihr Netz in Britz/Buckow/Rudow einstellt, reicht das Personal auch unter den jetzigen Bedingungen wieder eine Weile...

Eine geniale Idee! Jeden Monat wird in einem der zwölf Berliner Bezirke der komplette Nahverkehr eingestellt. So kann die Bevölkerung ihren Urlaub in diese Zeit legen und jeder ist mal betroffen. Passt.

Wer Ironie findet...

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.03.2019 22:32 von B-V 3313.
Zitat
Harald01
Das sollte niemals der Ansatz von Verhandlungen sein Micha!

Weiß ich. Ich hab mich nur gefragt wie lange Verdi und die Beschäftigten einen unbefristeten Streik durchhalten könnten weil irgendwann wird die Arbeitgeberseite auf Zeit spielen (können).

Ironie ist ja wohl, das auch Frau Nikutta eine Erhöhung bekäme oder gilt die aktuelle Verhandlung nur den Mitarbeitern im Fahrdienst?
Die Frau wird doch aussertariflich bezahlt, der gehts doch am Allerwertesten vorbei..

Und warum soll denn jetzt schon geschlichtet werden? Es wurde doch noch nicht einmal richtig gestreikt.
Das Gesamtpaket, was der KAV geschnürt hat, ist einfach noch zu unstimmig mit vielen Kritikpunkten.
Aber irgendwann kommt schon ein Abschluss, das ist doch so sicher wie das Amen in der Kirche. Fragt sich nur, wie schnell.

___
Gute Nacht, Forum!
Zitat
Der Fonz
Die Frau wird doch aussertariflich bezahlt, der gehts doch am Allerwertesten vorbei..

Und warum soll denn jetzt schon geschlichtet werden? Es wurde doch noch nicht einmal richtig gestreikt. Das Gesamtpaket, was der KAV geschnürt hat, ist einfach noch zu unstimmig mit vielen Kritikpunkten.

Es mag ja noch Unstimmigkeiten und Kritikpunkte geben. Ich erwarte aber gleichwohl von erwachsenen und gebildeten Menschen schon, diese am Verhandlungstisch auszuräumen oder auf ein für beide Seiten annehmbares Maß zu reduzieren, ohne dass eine Partei dafür einen ganzen Tag lang den gesamten Betrieb lahm legt, nur um sich - sorry - der jeweils eigenen Schwanzlänge zu vergewissern. Dies umso mehr, als es laut Berliner Zeitung eben sehr wohl weitere Gesprächsangebote der BVG/KAV gab bzw. gibt...

Vor diesem Hintergrund sollte ver.di den Streikaufruf entweder ganz zurücknehmen oder wenigstens zeitlich reduzieren.

Die Regel muss heißen:
1. Verhandeln,
2. ggf. Mediation,
3. Schlichtung und erst dann
4. Streik.

Viele Grüße
Arnd
Ja laut den öffentlichen Medien wird immer alles anders dargestellt als es wirklich war. Weder der Vorstand noch der Senat werden selber Fehler eingestehen bzw. Öffentlich sagen das sie das Angebot anders hingestellt haben. 17 bzw. 19% hört sich in der Öffentlichkeit perfekt an, aber wo gibt es wieder Einbußen ? Keiner weiß es
Zitat
Arnd Hellinger
Es mag ja noch Unstimmigkeiten und Kritikpunkte geben. Ich erwarte aber gleichwohl von erwachsenen und gebildeten Menschen schon, diese am Verhandlungstisch auszuräumen oder auf ein für beide Seiten annehmbares Maß zu reduzieren, ohne dass eine Partei dafür einen ganzen Tag lang den gesamten Betrieb lahm legt, nur um sich - sorry - der jeweils eigenen Schwanzlänge zu vergewissern.

Verhandeln setzt allerdings voraus, dass KAV und BVG endlich mal ein Angebot vorlegen, über das man verhandeln kann, und keine Frechheit nach der anderen. Also deutliche Verbesserungen beim NETTOgehalt (für ALLE!), zumindest mittelfristig bessere und kürzere Arbeitszeiten usw. Ist eigentlich die fast schon kriminelle und mit Menschenleben spielende Forderung des KAV, die Ruhezeiten zwischen zwei Schichten so zu kürzen, dass man realistischerweise nicht mehr zu acht Stunden Schlaf kommt, wieder ad acta gelegt, oder fordert man das ernsthaft weiterhin?

Ja, das kostet Geld. Aber für die Menschen, die diese Stadt zu jeder Zeit am Laufen hat, bin ich als Steuerzahler und Fahrgast gern bereit, Geld auszugeben. Wenn die BVG Geld sparen muss, sollen sie halt die Marketingabteilung und Nikutta raushauen. Irgendwas Sinnvolles machen die eh nicht. Und wer drauf steht, bekommt von sich überzeugte vor irgendwas posende Frauen und Männer kostenlos bei Instagram.

Zitat
Arnd Hellinger
Die Regel muss heißen:
1. Verhandeln,
2. ggf. Mediation,
3. Schlichtung und erst dann
4. Streik.

Das wird doch auch eingehalten. Bisher gab es noch keinen Streik, sondern nur Warnstreiks.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.03.2019 08:38 von def.
[Doppelpost, bitte löschen]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.03.2019 08:37 von def.
Die BVGer sind bei mir, es kann doch wohl nicht sein, daß die Beschägtigen bei der BVG mit Almosen abgespeist werden, jaja es ist kein Geld da. Wie sieht es aus für nutzlose Investitionen zum Beispiel in den BER, da ist auf einmal viel Geld da.

Die BVGer sollten das mal durchziehen, sie sind auf meiner Seite, obwohl ich auch durch Streiks Unannehmlichkeiten haben werde.
Schön wäre auch, mal durch Busblockkaden den Wirtschaftsverkehr lahmzulegen, OK, ich weiß das ist illegal.

Hoffe der "sozialdemokratische, sozialistische und grün-nachhaltige" Senat kommt mal zur Vernunft.

Es kann doch nicht sein, daß Azubis bei der BVG lieber nach Ausbildungsende zur DB, ODEG oder als Monteure zu Stadler wechseln.

Aber im Geld verbrennen ohne Nutzen waren die hohen Herrschaften schon immer Spitze.

Und was will rot-rot-grün ? Fahrrad, kostet den Senat nicht viel. ÖPNV ? Das kostet doch Geld.

Mißstände im ÖPNV bestehen seit Jahren und Jahrzehnten (die S-Bahn-Krise 2009 ist jetzt 10 !!! Jahre her)
Was machen die "Volksvertreter" ? Reden, bunte Flip-Charts erstellen und zig mal debattieren und raus kommt nichts.

Also allen hier ein schönes Wochenende, kommt am Montag gut bei Euren Wegen an und den BVGern wünsche ich viel Erfolg.

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Zitat
Wollankstraße
Die BVGer sind bei mir, ...

Die BVGer sollten das mal durchziehen, sie sind auf meiner Seite, ...

Hoffe der "sozialdemokratische, sozialistische und grün-nachhaltige" Senat kommt mal zur Vernunft.

So'ne große Wohnung hast du, das die BVG bei dir ist? :-)

Das andere zitierte ist und bleibt Wunschdenken.

Wo ist Müller eigentlich? Zu dieser Sache ist er merklich ruhig.
Moin,

weiß eigentlich schon jemand, an welcher der Haltestellen die Busse am Montag in Jungfernheide abfahren? Die Flughafengesellschaft schweigt sich auf Twitter trotz Anfrage leider aus...


Gruß
Zitat
micha774
Zitat
Wollankstraße
Die BVGer sind bei mir, ...

Die BVGer sollten das mal durchziehen, sie sind auf meiner Seite, ...

Hoffe der "sozialdemokratische, sozialistische und grün-nachhaltige" Senat kommt mal zur Vernunft.

So'ne große Wohnung hast du, das die BVG bei dir ist? :-)

Das andere zitierte ist und bleibt Wunschdenken.

Wo ist Müller eigentlich? Zu dieser Sache ist er merklich ruhig.

Es gibt ja sowas wie Tarifautonomie, er hat sich da schlicht rauszuhalten!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
micha774

Wo ist Müller eigentlich? Zu dieser Sache ist er merklich ruhig.

Nein, er äußerte sich gestern salomonisch wie immer: "So oder so wird es Tariferhöhungen geben. Ein Busfahrer soll von seiner Arbeit gut leben können."
Steht auch in der Berliner Zeitung

Ob es die Tariferhöhungen für die Nutzer oder die Arbeitnehmer geben wird, bleibt sein Geheimnis.

Gruß
Nic
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