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Werbe- und Marketingbudget BVG
geschrieben von Lehrter Bahnhof 
Hallo,

wie hoch ist das Budget für Werbung und Marketing der BVG, und für was könnte man diese Mittel alternativ verwenden?

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Nicht-dynamische Signatur
Dieser Artikel vom Anfang letzten Jahres...

[www.morgenpost.de]

...weiß von einem jährlichen Etat von 3,5 Millionen Euro zu berichten und schickt gleich hinterher, dass dies etwa 0,5 Prozent der Fahrgeldeinnahmen seien. Ideal wäre ja, wenn man dieses Geld allein aus den Einträgen der Vermarktung eigener Werbeflächen decken könnte. Ob das so ist weiß ich natürlich nicht, da hängen ja noch andere Unternehmen dazwischen.

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Zitat
Lehrter Bahnhof
Hallo,

wie hoch ist das Budget für Werbung und Marketing der BVG, und für was könnte man diese Mittel alternativ verwenden?

3,5 Mio. [www.morgenpost.de] , was 0,5 % der Fahrgeldeinnahmen und somit im Vergleich zu anderen Branchen (5-20 %) sehr wenig ist. Alternativ könnte man die Gehälter um ein knappes halbes Prozent erhöhen, zwei neue U-Bahn-Wagen, eine neue Straßenbahn oder einige neue Busse kaufen und somit in dem entsprechenden Betriebsbereich die Fahrzeuganzahl um ein rundes halbes Prozent steigern.
Man könnte diese Mittel alternativ für Fahrgastinformation verwenden.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Eine gute Idee!

Was haltet ihr von dem Interview mit dem Marketingchef?


[www.horizont.net]

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Nicht-dynamische Signatur
Anonymer Benutzer
Re: Werbe- und Marketingbudget BVG
19.03.2019 01:23
Zitat
dubito ergo sum
Man könnte diese Mittel alternativ für Fahrgastinformation verwenden.

Aus meiner Sicht nicht, da ein Unternehmen Werbung braucht, um mehr Einnahmen zu generieren, womit man dann eben bspw. die Fahrgastinfo ausbaut. Man müsste also gegenüberstellen, wie viel das Unternehmen für Werbung ausgegeben hat und was es durch die Werbung (durch Neukunden daraus) einnehmen konnte. Man sollte aber dabei die Macht der Werbung nicht unterschätzen.
Zitat
Railroader
Zitat
dubito ergo sum
Man könnte diese Mittel alternativ für Fahrgastinformation verwenden.

Aus meiner Sicht nicht, da ein Unternehmen Werbung braucht, um mehr Einnahmen zu generieren, womit man dann eben bspw. die Fahrgastinfo ausbaut. Man müsste also gegenüberstellen, wie viel das Unternehmen für Werbung ausgegeben hat und was es durch die Werbung (durch Neukunden daraus) einnehmen konnte. Man sollte aber dabei die Macht der Werbung nicht unterschätzen.

- Werbung kann man aber auch zum Anwerben von Arbeitskräften nutzen.
- Ist es angesichts des derzeitigen Mangels im Personal- und Fahrzeugbereich wirklich sinnvoll, um neue Fahrgäste zu werben? (Außer, man benutzt die berühmte Eric-Cartman-Markingstrategie, derzufolge man das beworbene Gut verknappt, um die Leute es haben/nutzen lassen zu wollen. :))
- Zumindest öffentlich gibt/gab es eben bisher keine Auswertung zu den Resultaten der Werbekampagnen. Nein, Klicks und Aufmerksamkeit in bundesweiten oder ausländischen Medien sind kein sinnvolles Resultat: davon kann man sich weder was kaufen noch fahren sie Busse.
Zitat
Railroader
Zitat
dubito ergo sum
Man könnte diese Mittel alternativ für Fahrgastinformation verwenden.

Aus meiner Sicht nicht, da ein Unternehmen Werbung braucht, um mehr Einnahmen zu generieren, womit man dann eben bspw. die Fahrgastinfo ausbaut. Man müsste also gegenüberstellen, wie viel das Unternehmen für Werbung ausgegeben hat und was es durch die Werbung (durch Neukunden daraus) einnehmen konnte. Man sollte aber dabei die Macht der Werbung nicht unterschätzen.

Da bin ich voll und ganz deiner Meinung. Allesdings denke ich, dass der Etat höher sein wird als hier dargestellt. Allein für die Frauenticket und Frauenjahreskarte Aktion gestern durften gut 100.000 ausgegeben worden sein.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Allerdings denke ich, dass der Etat höher sein wird als hier dargestellt. Allein für die Frauenticket und Frauenjahreskarte Aktion gestern durften gut 100.000 ausgegeben worden sein.


Laut Angaben der BVG in der Morgenpost waren es knapp 3.000 Tagestickets (also knapp 4.500 Euro Mindereinnahmen gegenüber dem Vollpreis) plus 365 Jahreskarten (also 58.400 Euro Mindereinnahmen gegenüber dem Vollpreis). Interessanterweise werden auch noch 80 Einzeltickets und 20 Wochenkarten erwähnt, von denen ich in diesem Kontext das erste Mal lese. In der Summe hat diese Marketingaktion (die aus dem Marketingetat finanziert wurde) also rund 60.000 Euro an Mindereinnahmen gegenüber dem Vollpreis gekostet.

[www.morgenpost.de]

Dies entspricht ungefähr dem durchschnittlichen wöchentlichen Werbeetat. Alternativ hätte man für dieses Geld im Tagesspiegel 1,5 Anzeigenseiten bekommen oder wahrscheinlich jeweils 1/3 bis 1/4 Seite in allen größeren Tageszeitungen parallel. Die Marketingaktion wurde weltweit beachtet und dürfte berlinweit deutlich mehr mediale Aufmerksamkeit gebracht haben als diese Anzeigenflächen es erreicht hätten:
[www.nytimes.com]
[www.theguardian.com]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.2019 13:18 von Lopi2000.
Das mag sein, aber es war illegal. Ich hoffe, der Rechtstaat gilt auch für die BVG.

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Nicht-dynamische Signatur
Sind dann Ermäßigungen für Kinder, Schüler, Pensonierte, ... illegal? ;-)
Das für die BVG maßgebliche Personenbeförderungsgesetz (PBefG) regelt in § 39 unmissverständlich:

(1) Beförderungsentgelte und deren Änderung bedürfen der Zustimmung der Genehmigungsbehörde. Mit der Zustimmung sind die Beförderungsentgelte allgemein
verbindlich. Soweit die Beförderungsentgelte Gegenstand eines öffentlichen Dienstleistungsauftrages sind, hat die zuständige Behörde der Genehmigungsbehörde dies anzuzeigen; in diesem Fall gilt die Zustimmung als erteilt.
[...]
(3) Die nach Absatz 1 festgestellten Beförderungsentgelte dürfen nicht über- oder unterschritten werden; sie sind gleichmäßig anzuwenden. Ermäßigungen, die nicht unter gleichen Bedingungen jedermann zugute kommen, sind
verboten und nichtig.

Nichtig bedeutet, dass das Rechtsgeschäft oder die Willenserklärungen so schwere Mängel aufweist, dass das
Gesetz (hier also das PBefG) ihnen von Anfang an ("ex tunc") keine Rechtswirkungen - uns zwar unabhängig vom Willen der Beteiligten und mit Wirkung gegen jedermann - zugesteht.

Entsprechend stuft das PBefG das Handeln der BVG in § 61 auch als Ordnungswidrigkeit ein:
(1) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig
[…]
3. den Vorschriften dieses Gesetzes über
[…]
c) die Einhaltung der Beförderungspflicht (§ 22) oder der Beförderungsentgelte (§ 39 Abs. 3, § 41 Abs. 3, § 45 Abs. 2, § 51),
[…]
zuwiderhandelt;
[…]
(2) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fällen des Absatzes 1 Nr. 1 und 5 Buchstabe a mit einer Geldbuße bis zu
zwanzigtausend Euro, in den übrigen Fällen mit einer Geldbuße bis zu zehntausend Euro geahndet werden.

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Nicht-dynamische Signatur
Dann erstatte Anzeige und berichte über das Ergebnis.

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Gute Nacht, Forum!
Zitat
Lopi2000
In der Summe hat diese Marketingaktion (die aus dem Marketingetat finanziert wurde) also rund 60.000 Euro an Mindereinnahmen gegenüber dem Vollpreis gekostet.

So, und jetzt wären zunächst mal die Konditionen interessant: Ich bin ja davon ausgegangen, dass - egal was für eins dieser ermäßigten Tickets erworben wurde - die Dinger den gestrigen Tag in ihrer Gültigkeit beinhalten mussten um die Ermäßigung zu erhalten. Scheinbar war das ja nicht so, sonst wäre ja wohl kaum dieser "Run" entstanden, oder? Jahreskarten? Die zufällig ab gestern nötig waren oder deren Anschaffung ausgerechnet gestern sinnvoll gewesen ist?

Weiß dazu jemand etwas? Konnten Frauen gestern auch auf Vorrat kaufen?

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Zitat
Der Fonz
Dann erstatte Anzeige und berichte über das Ergebnis.

Und klär' dabei gleich noch die übrigen Ermäßigungen und deren Rechtmäßigkeit. Ich kenne niemanden der mit 15 plötzlich sehr viel mehr Geld in der Tasche hatte als zuvor.

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Zitat
Lehrter Bahnhof
wie hoch ist das Budget für Werbung und Marketing der BVG, und für was könnte man diese Mittel alternativ verwenden?

Wenn man die Mittel für etwas anderes verwendet, dann kann man keine Werbung und kein Marketing mehr machen. Die Frage ist daher absolut sinnlos.

Oder wollen wir wirklich diskutieren, ob man Marketing in einer auf die Leistungserbringung an Endkunden ausgerichteten braucht?

Dann empfehle ich aber vorher die Lektüre einschlägiger Literatur. Empfehlenswert als Einstieg wäre das Buch "Marketing: Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung Konzepte – Instrumente – Praxisbeispiele" von Prof. Dr. Heribert Meffert.

Zitat
Lehrter Bahnhof
Das für die BVG maßgebliche Personenbeförderungsgesetz (PBefG) regelt in § 39 unmissverständlich:
So sehr ich die Aktion auch für den absoluten Humbug halte: Es war ja nur eine Werbeaktion und keine generelle Tarifänderung.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.2019 16:32 von Beförderungsfall Nr. 8821.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
Lehrter Bahnhof
wie hoch ist das Budget für Werbung und Marketing der BVG, und für was könnte man diese Mittel alternativ verwenden?

Wenn man die Mittel für etwas anderes verwendet, dann kann man keine Werbung und kein Marketing mehr machen. Die Frage ist daher absolut sinnlos.

Oder wollen wir wirklich diskutieren, ob man Marketing in einer auf die Leistungserbringung an Endkunden ausgerichteten braucht?

Dann empfehle ich aber vorher die Lektüre einschlägiger Literatur. Empfehlenswert als Einstieg wäre das Buch "Marketing: Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung Konzepte – Instrumente – Praxisbeispiele" von Prof. Dr. Heribert Meffert.

Das dürfte ungefähr so sinnvoll sein, als würde man eine Heilpraktikerin zu Homoöpathie befragen.

Ich frage nochmals:

Ist es angesichts des derzeitigen Mangels an Fahrzeugen und Fahrern überhaupt sinnvoll, um neue Fahrgäste zu werben?

Ich denke nein. Aber selbst, wenn man diese Frage bejaht: warum bemisst sich der Marketingerfolg eines lokal, allenfalls regional agierenden Verkehrsunternehmens darin, dass die New York Times darüber berichtet? Weil Leute, die mit der New Yorker Subway unzufrieden sind, künftig BVG fahren?

Und vor allem - jetzt mal Butter bei die Fische: wie hoch sind denn die durch die Marketingmaßnahmen der letzten Jahre generierten Zusatzeinnahmen?

Höchstwahrscheinlich wäre die Antwort für die Propagandisten der Marketing-Industrie ziemlich ernüchternd, und das nicht nur bei der BVG. Deshalb wird Erfolg da auch nicht in Geld, sondern in Klicks gemessen. Die Idiotie des Ganzen fällt kaum jemandem auf, denn von Aufmerksamkeit können sich die meisten nichts kaufen (und selbst Influencer werden ja immer kritischer gesehen).
Zitat
def
Und vor allem - jetzt mal Butter bei die Fische: wie hoch sind denn die durch die Marketingmaßnahmen der letzten Jahre generierten Zusatzeinnahmen?

Wenn mir jemand meine Frage zu den gestern verkauften Tickets beantworten kann und mein Gedanke, die mussten gestern gültig sein richtig war, dann wurden gestern vermutlich mehr Tageskarten verkauft als sonst an 'nem faden Märzmontag.

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Beförderungsfall Nr. 8821
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Lehrter Bahnhof
wie hoch ist das Budget für Werbung und Marketing der BVG, und für was könnte man diese Mittel alternativ verwenden?

Wenn man die Mittel für etwas anderes verwendet, dann kann man keine Werbung und kein Marketing mehr machen. Die Frage ist daher absolut sinnlos.

Oder wollen wir wirklich diskutieren, ob man Marketing in einer auf die Leistungserbringung an Endkunden ausgerichteten braucht?

Dann empfehle ich aber vorher die Lektüre einschlägiger Literatur. Empfehlenswert als Einstieg wäre das Buch "Marketing: Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung Konzepte – Instrumente – Praxisbeispiele" von Prof. Dr. Heribert Meffert.

Zitat
Lehrter Bahnhof
Das für die BVG maßgebliche Personenbeförderungsgesetz (PBefG) regelt in § 39 unmissverständlich:
So sehr ich die Aktion auch für den absoluten Humbug halte: Es war ja nur eine Werbeaktion und keine generelle Tarifänderung.

Sehr richtig. Marketing ist etwas anderes, als reine Werbung. Eigentlich kenne ich die Marketingleute so, dass sie sich immer von reiner Werbung abgrenzen wollen und vom "Marketing-Mix" sprechen, also von einer Kongruenz von Produkt, Preis, Werbung, etc.

Wenn man besser verdienende Autofahrer vom Umstieg auf den ÖPNV überzeugen möchte, macht man das nicht mit einer blödeligen YouTube-Aktion, sondern man schaut sich an, was die potentiellen Kunden wünschen, und baut daraufhin das Produkt und die Werbung um.
Beispiel: Ein Besserverdiener will nicht mit seinem Anzug durch Dönergestank (U Jakob Kaiser Platz seit neuestem) waten, von Obdachlosen beschimpft werden, und dann auf einem seit Jahren einem 3. Welt Land nicht würdigen Bahnhof U Bismarckstraße ohne Information im Dreck rumstehen, um sich dann auf den Hintergleiswöndern lustige BVG-Werbeanzeigen anzuschauen.

Sorry, der Marketingchef ist eine komplette Fehlbesetzung und das ganze Konzept für die Katz. Es passt nicht zusammen zur angeblich von Frau Günther gewünschten Verkehrswende.

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Nicht-dynamische Signatur



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.2019 17:17 von Lehrter Bahnhof.
Zitat
Railroader
Zitat
dubito ergo sum
Man könnte diese Mittel alternativ für Fahrgastinformation verwenden.

Aus meiner Sicht nicht, da ein Unternehmen Werbung braucht, um mehr Einnahmen zu generieren, womit man dann eben bspw. die Fahrgastinfo ausbaut. Man müsste also gegenüberstellen, wie viel das Unternehmen für Werbung ausgegeben hat und was es durch die Werbung (durch Neukunden daraus) einnehmen konnte. Man sollte aber dabei die Macht der Werbung nicht unterschätzen.

Fahrgastinformation ist Werbung! Das die BVG - wie jedes andere werbende Unternehmen - das tollste Unternehmen der Welt ist, wissen die Berliner bereits. Produktinformation hingegen scheint offensichtlich nicht als notwendig für die Verkehrsmittelwahl im konkreten Fall erachtet zu werden. Bemerkenswert war seinerzeit die Werbung in der M8, dass diese jetzt zum Hbf. fährt, neben einem völlig veralteten Netzplan, auf dem die Strecke noch nicht einmal existierte. Was will man damit erreichen?

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
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