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Neue E-Buslieferungen
geschrieben von Harald Tschirner 
Interssante Infos zu O-Bussen in Berlin bringt @Nicolaas im ND
[www.neues-deutschland.de]

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
PassusDuriusculus
Zitat
der weiße bim

Die Lösung mit dem ortfesten Pantografen besteht aus Teilen der Dachstromabnehmerproduktion für Elektroloks und elektrische Triebwagen. Auf den letzten Innotrans-Auftritten der Firma Stemmann war diese Lösung ausgestellt zum Anfassen.

Aua...
;)

Hier zwei Bilder vom Stemmann-Stand 2016:
Oben der konventionelle Einholmstromabnehmer, wie er auf jeder Berliner Straßenbahn vorhanden ist.
Unten dann das umgekehrte Prinzip, das am Siemens-Mast befestigt wird und die Stromschienen auf dem Busdach (sogar vierpolig) kontatiert.

so long

Mario


Und die Busse müssen dann in Rillen (wie Schienen) laufen? Und wie klappt das mit dem Andruck? Nicht dass der Bus statt Strom die Abnehmer pflückt. :-)
T6
Re: Neue E-Buslieferungen
11.06.2020 07:32
Ist das Prinzip der Streckenlader auch auf die herkömmliche Straßenbahn anwendbar?

(Stichwort Kreuzungen und Abzweigungen)
Zitat
Heidekraut
Und die Busse müssen dann in Rillen (wie Schienen) laufen? Und wie klappt das mit dem Andruck? Nicht dass der Bus statt Strom die Abnehmer pflückt. :-)

Das haben die E-Buskollegen in Hamburg schon 2015 gecheckt, als die Berliner E-Busprojektleiter sich von Bombardier das Ladeprinzip der elektrischen Zahnbürsten aufschwatzen ließen. Zum Glück nur Fördermittel vom BMFT, kaum BVG-Knete verbraten. Und die vier nur mäßig funktionierenden, noch nicht mal fünf Jahre alten Solaris-Testbusse 1685 - 1688 sind nun Elektroschrott, falls die nicht irgendjemand irgendwann aufkauft.
Dass Pantografen deutlich besser funktionieren, weiß jeder Straßenbahntechniker. Bei der Hochbahn klappt das bis heute.
Das Bild ist ebenfalls auf der InnoTrans 2016 entstanden. Die roten Markierungen auf der nicht ganz ebenen Standfläche markierten die beste Halteposition.

so long

Mario


Zitat
T6
Ist das Prinzip der Streckenlader auch auf die herkömmliche Straßenbahn anwendbar?
(Stichwort Kreuzungen und Abzweigungen)

Ein bekannter GlobalPlayer hat den Scheichs sowas schon verkauft. Dabei werden die Akkus der Fahrzeuge nur an den Haltestellen aufgeladen.
Falls die Kapazität irgendwann abnimmt werden die Halte eben etwas verlängert oder man verlegt noch etwas Oberleitung auf den ersten Streckenmetern, wo die Anfahrströme am größten sind.

so long

Mario


T6
Re: Neue E-Buslieferungen
11.06.2020 15:47
Ok.
Und hat sich damit jemand in Berlin oder Deutschland schon näher befasst?
Wenn ja, gibt es ein Urteil bezüglich Vor- und Nachteile?

Nachtrag:
Damit wir uns nicht falsch verstehen.
Ich will nicht die Oberleitung abschaffen.
Nur weil beim O-Bus explizit die Möglichkeit erwähnt wird durch die Akkus Oberleitungen im Kreuzungs- und Verzweigungsbereich einsparen zu können hatte ich überlegt, ob sowas dann auch für die Straßenbahn sinnvoll sein könnte.

Besser?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.06.2020 15:58 von T6.
Jay
Re: Neue E-Buslieferungen
11.06.2020 16:36
Die Fahrleitung beim Obus ist deutlich(!) komplizierter als bei der Straßenbahn. Die Leitungskreuzungen müssen bei der Straßenbahn nicht teils stromlos geführt werden, weil es oben nur einen Pol gibt. Die Schiene bildet den anderen Pol.

Die Akkus erhöhen außerdem das Gewicht, wobei die Achslast (Thema Brücken) bei der Straßenbahn schon heute an der Grenze ist. Also Kurzzusammenfassung: Nein, keine gute Idee.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
T6
Re: Neue E-Buslieferungen
11.06.2020 16:46
Zitat
Jay
Die Fahrleitung beim Obus ist deutlich(!) komplizierter als bei der Straßenbahn. Die Leitungskreuzungen müssen bei der Straßenbahn nicht teils stromlos geführt werden, weil es oben nur einen Pol gibt. Die Schiene bildet den anderen Pol.

Die Akkus erhöhen außerdem das Gewicht, wobei die Achslast (Thema Brücken) bei der Straßenbahn schon heute an der Grenze ist. Also Kurzzusammenfassung: Nein, keine gute Idee.

Als Ersatz für die uralten BMW Motoren der Dieselcombino in Nordhausen könnte man es probieren,
mehr als das die Combinokonstruktion wieder aufgibt wird nicht passieren können;-)
Für das Stück vom Bahnhof bis Ihlfeld dürfte der Akku halten...

T6JP
Zitat
Jay
Die Fahrleitung beim Obus ist deutlich(!) komplizierter als bei der Straßenbahn. Die Leitungskreuzungen müssen bei der Straßenbahn nicht teils stromlos geführt werden, weil es oben nur einen Pol gibt. Die Schiene bildet den anderen Pol.

Die Akkus erhöhen außerdem das Gewicht, wobei die Achslast (Thema Brücken) bei der Straßenbahn schon heute an der Grenze ist. Also Kurzzusammenfassung: Nein, keine gute Idee.

Wie muss man Leitungskreuzungen einrichten, so dass sie stromlos geführt werden können?

In Deutschland gibt es immer noch drei Städte mit Oberleitungsbusse. Wenn sie viele Nachteile besitzen, warum hat man sie dort nicht schrittweise abgeschafft? In einigen Städten wurde dies schon getan.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.06.2020 23:23 von Henning.
Zitat
Henning
Wie muss man bei Leitungskreuzungen einrichten, so dass sie stromlos geführt werden können?

Na isoliert.

Zitat
Henning
In Deutschland gibt es immer noch drei Städte mit Oberleitungsbusse. Wenn sie viele Nachteile besitzen, warum hat man sie dort nicht schrittweise abgeschafft? In einigen Städten wurde dies schon getan.

Weil sie eben auch Vorteile haben.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Das Siemens HES System besteht nicht nur aus einer Batterie, der Knackpunkt sind Superkondensatoren (Doppelschichtkondensatoren), die sehr schnell geladen/entladen werden koennen und um Groessenordnungen hoehere Kapazitaeten als Elektrolytkondesatoren haben. Sie sind ausserdem recht leicht und haben praktisch eine unbegrenzte Zyklenzahl. Allerdings ist die Kapazitaet viel kleiner als die einer Batterie. Zum Ueberbruecken komplizierter Kreuzungen (O-Bus) oder sogar Haltestelle zu Haltestelle (Strassenbahn) eignen sie sich aber sehr gut.
Henner
Zitat
Henning

In Deutschland gibt es immer noch drei Städte mit Oberleitungsbusse. Wenn sie viele Nachteile besitzen, warum hat man sie dort nicht schrittweise abgeschafft? In einigen Städten wurde dies schon getan.

Weil es den Städten das wert war und ist.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
T6
Re: Neue E-Buslieferungen
12.06.2020 09:39
Danke, Henner

Und da man ja nie genug dazu lernt:

Siemens Sitras® HES



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.06.2020 09:43 von T6.
Zitat
md95129
Das Siemens HES System besteht nicht nur aus einer Batterie, der Knackpunkt sind Superkondensatoren (Doppelschichtkondensatoren), die sehr schnell geladen/entladen werden koennen und um Groessenordnungen hoehere Kapazitaeten als Elektrolytkondesatoren haben. Sie sind ausserdem recht leicht und haben praktisch eine unbegrenzte Zyklenzahl. Allerdings ist die Kapazitaet viel kleiner als die einer Batterie. Zum Ueberbruecken komplizierter Kreuzungen (O-Bus) oder sogar Haltestelle zu Haltestelle (Strassenbahn) eignen sie sich aber sehr gut.

Ich würde es ohnehin sehr sinnvoll finden, wenn man bei neuen Straßenbahnen solche Energiespeicher aus Superkondensatoren mit verbaut. Insbesondere könnte man dann die gewonnene Bremsenergie direkt vor Ort zwischenspeichern und beim nächsten Beschleunigen wiederverwenden, ohne auf eine komplizierte (und bei Gleichstrom nicht so effektive) Rückspeisung angewiesen zu sein. Weiterhin ließen sich dann die hohen Anfahrströme lokal abpuffern, sodass Oberleitung und Unterwerke nicht mehr auf den Spitzenstrom dimensioniert werden müssten, sondern nur noch auf den durchschnittlichen Leistungsbedarf.

Ich denke, dass die Technik hierfür längst reif ist, wie auch der Verweis von Henner zeigt. Das Problem ist wohl eher eine Henne-Ei-Situation: Schreibt man neue Straßenbahnen mit so einem Energiespeicher aus, werden sie erstmal teurer, haben aber kurzfristig keinen Nutzen. Tut man es nicht, muss man natürlich die nächste Modernisierung der Unterwerke wieder auf den Spitzenstrom auslegen. Und stehen dann neue leistungsfähige Unterwerke, lohnen sich Bahnen mit lokalem Speicher nicht...

Beißt man dagegen einmal in den sauren Apfel und führt so eine Technologie bei den Fahrzeugen ein, spart man mittelfristig erheblich Geld bei Unterwerken und Oberleitung. Nebenbei könnte man auf die stadtgestalterisch hässliche Kettenfahrleitung verzichten und käme mit Einfach-Fahrdraht aus. Oder, wo es technisch oder gestalterisch günstig wäre, könnte man auch mal mit Oberleitungslücke fahren.

Viele Grüße
André
Zitat
Logital
Zitat
Henning

In Deutschland gibt es immer noch drei Städte mit Oberleitungsbusse. Wenn sie viele Nachteile besitzen, warum hat man sie dort nicht schrittweise abgeschafft? In einigen Städten wurde dies schon getan.

Weil es den Städten das wert war und ist.

und der Ostblock kommt damit wunderbar zurecht....

T6JP
Auf die Gefahr hin, dass ich wegen Trollens aus dem Forum entfernt werde: Ich verwende Doppelschichtkondensatoren seit 2008 als Energiespeicher fuer Fahrzeuge, siehe:
Beitrag #6.
Henner
Zitat
andre_de
Zitat
md95129
Das Siemens HES System besteht nicht nur aus einer Batterie, der Knackpunkt sind Superkondensatoren (Doppelschichtkondensatoren), die sehr schnell geladen/entladen werden koennen und um Groessenordnungen hoehere Kapazitaeten als Elektrolytkondesatoren haben. Sie sind ausserdem recht leicht und haben praktisch eine unbegrenzte Zyklenzahl. Allerdings ist die Kapazitaet viel kleiner als die einer Batterie. Zum Ueberbruecken komplizierter Kreuzungen (O-Bus) oder sogar Haltestelle zu Haltestelle (Strassenbahn) eignen sie sich aber sehr gut.

Ich würde es ohnehin sehr sinnvoll finden, wenn man bei neuen Straßenbahnen solche Energiespeicher aus Superkondensatoren mit verbaut. Insbesondere könnte man dann die gewonnene Bremsenergie direkt vor Ort zwischenspeichern und beim nächsten Beschleunigen wiederverwenden, ohne auf eine komplizierte (und bei Gleichstrom nicht so effektive) Rückspeisung angewiesen zu sein. Weiterhin ließen sich dann die hohen Anfahrströme lokal abpuffern, sodass Oberleitung und Unterwerke nicht mehr auf den Spitzenstrom dimensioniert werden müssten, sondern nur noch auf den durchschnittlichen Leistungsbedarf.

Ich denke, dass die Technik hierfür längst reif ist, wie auch der Verweis von Henner zeigt. Das Problem ist wohl eher eine Henne-Ei-Situation: Schreibt man neue Straßenbahnen mit so einem Energiespeicher aus, werden sie erstmal teurer, haben aber kurzfristig keinen Nutzen. Tut man es nicht, muss man natürlich die nächste Modernisierung der Unterwerke wieder auf den Spitzenstrom auslegen. Und stehen dann neue leistungsfähige Unterwerke, lohnen sich Bahnen mit lokalem Speicher nicht...

Beißt man dagegen einmal in den sauren Apfel und führt so eine Technologie bei den Fahrzeugen ein, spart man mittelfristig erheblich Geld bei Unterwerken und Oberleitung. Nebenbei könnte man auf die stadtgestalterisch hässliche Kettenfahrleitung verzichten und käme mit Einfach-Fahrdraht aus. Oder, wo es technisch oder gestalterisch günstig wäre, könnte man auch mal mit Oberleitungslücke fahren.

Viele Grüße
André

Interessant. Wenn man der Wikipedia-Seite vertraut, ist die Technik wohl ausgereift: [de.wikipedia.org]
Zitat
B-V 3313
Zitat
Henning
In Deutschland gibt es immer noch drei Städte mit Oberleitungsbusse. Wenn sie viele Nachteile besitzen, warum hat man sie dort nicht schrittweise abgeschafft? In einigen Städten wurde dies schon getan.

Weil sie eben auch Vorteile haben.

Der einzige Vorteil der Oberleitungsbusse ist meiner Meinung nach, dass sie wie die Straßenbahn umweltfreundlich sind, da sie kein Diesel benötigen. Ansonsten haben sie kaum positive Seiten.
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