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Vehicle Sharing / Ride Pooling / Mobility Hubs / Bus on Demand - Thread
geschrieben von Nicolas Jost 
Zitat
Jay
Zitat
Railroader
[...]
Bitte tragt einen Helm! Allein das Risiko eines Schädelhirntraums (Gehirnblutung, führt häufig zum Tod) ist bei Stürzen oder Zusammenprallen mit Helm deutlich geringer als ohne!

Genau da liegt doch aber das Problem! Konsequenterweise müsstest du dann einen Helm in jeder Lebenslage tragen.

Nach dieser kruden Logik wäre dann auch die Helmpflicht für Kradfahrer maßlos übertrieben.

Und bevor Missverständnisse entstehen: Ich will keinem Radfahrer einen Helm aufzwingen. Die Entscheidung kann jeder eigenverantwortlich treffen. Dass ein Helm das Risiko einer Schädelfraktur verringert, wenn man über den Lenker fliegt, erscheint mir aber sehr naheliegend.

Gruß und gute Nacht
Nic



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2019 02:13 von Nicolas Jost.
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Jay

Genau da liegt doch aber das Problem! Konsequenterweise müsstest du dann einen Helm in jeder Lebenslage tragen.

Das sehe ich nicht wirklich so, da es Risikogruppen gibt. Als Fußgänger drohen mir einfach in der Regel nicht die Gefahren, die ich als Radfahrer habe, es sei denn, mir fällt ein Blumentopf vom Balkon auf den Kopf. In Risikobereichen, wie in Teilbereichen auf der Arbeit, muss ich auch einen Helm tragen, was auch sinnvoll ist.

Wenn wir tatsächlich nun darüber diskutieren, ob der Helm für Radler genau so wenig bringt wie für den Rest, müssten wir die Schutzkleidung für jegliche Bereiche in Frage stellen. Fakt ist doch aber, der Helm bei Radlern scheint etwas zu bringen. Das wird jede Polizei- oder Rettungsstelle bestätigen. Schwere Verletzungen oder mitunter der Tod konnten dadurch in vielen Fällen abgewendet werden. Warum geht man also nun einen Schritt zurück und stellt bewährte Maßnahmen in Frage, die bereits Leben gerettet haben, nur um ein Gefühl von Freiheit zu erleben? Ich finde das tatsächlich mindestens fahrlässig, gerade vor dem Hintergrund, dass hier nun mehrfach angeführt wurde, wie rücksichtlos sich doch die Autofahrer verhalten und eine Gefahr für Leib und Leben durch Falschparker etc massiv gegeben ist. Wie kann man dann aber, wenn man doch weiß, dass man als Radfahrer (durch das Verhalten anderer) massiv gefährdet ist, Sicherheitsmaßnahmen zum eigenen Schutz ablehnen? Also wenn ich doch stets behaupte, es wäre alles so ganz schrecklich mit den Autofahrern und die trachten mir nach dem Leben, wie kann ich dann die einfachste Maßnahme zum Schutz, einen Helm, ablehnen? Das passt nicht.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2019 02:45 von Railroader.
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Global Fisch
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Havelländer
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Global Fisch
Selbstverständlich. Die eigenen Regelverstöße sind völlig tolerierbar, schaden selbstverständlich keinem anderen und nur krümelkackende Regelfetischisten stören sich dran.

Wenn aber andere gegen andere Regeln verstoßen, dann.....

Es ist ein Unterschied, zumindest für Leute mit Fahrpraxis und nicht nur theoretischem Halbwissen, ob jemand in zweiter Reihe parkt, Busspuren blockiert, rote Ampeln oder Vorfahrtsregeln mißachtet oder leicht die zugelassene V/max überschreitet!

Ja, genau das sagte ich doch.

Ich hätte vielleicht statt "krümelkackende Regelfetischisten" "krümelkackende, sachunkundige und nur mit theoretischem Halbwissen versehene Regelfetischisten" schreiben sollen.

Und genauso überschreitet man selbst die zugelassene Vmax nur "leicht". Raser sind, selbstverständlich, auch immer nur die anderen.

Lustigerweise bestätigt der Bauer damit genau das, was ich geschrieben habe: dass bestimmte Verstöße gegen die StVO gar nicht mehr wahrgenommen oder gesellschaftlich sanktioniert werden, mithin mit zweierlei Maß gemessen wird. Dass man negativ auffällt, wenn man sich in diesem Punkt an die StVO hält (wie er durch den Hinweis auf die "Fahrpraxis" durch die Blume zugibt).

Doch die StVO kennt weder ein "Kommt eh nichts, also darf ich bei Rot fahren" noch ein "10 km/h über der Höchstgeschwindigkeit ist in Ordnung". Zumal es alles andere als eine leichte Überschreitung ist, wenn man 40 statt 30 km/h fährt. Das sind immerhin 33 % mehr! Ob Havelländer eine 33-prozentige Inflation auch als "leicht" bezeichnete?



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2019 09:24 von def.
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
def
Mach doch einfach mal das vorgeschlagene Experiment und fahre genau mit Höchstgeschwindigkeit (nicht 10 km/h mehr, Höchstgeschwindigkeit). Viel Spaß.

Also so wie die Rentner und Sonntagsfahrer ;-)

Nein, die fahren konstant 40. Egal ob 30 oder 50 erlaubt sind. :)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2019 09:33 von def.
Nur kurz, da auf dem Sprung zur Arbeit: Polizei und Rettungsdienste haben eine verzerrte Wahrnehmung, da dort natürlich jeder Einzelfall sehr belastend ist, gesamtgesellschaftliche Aspekte aber nicht ins Gewicht fallen. Mal radikal gedacht: Wenn Rad fahren komplett verboten würde, wäre das für Polizei und Rettungsdienste positiv, da die Zahl der Unfälle mit toten und verletzten Radfahrern zukünftig Null betragen würde. Aber wäre das für die Gesellschaft wünschenswert?

Auf dieser privaten Homepage sind einige interessante Studien zu dem Thema verlinkt. Beispielsweise über die Wahrscheinlichkeit, als Radfahrer/Fußgänger/Autofahrer Opfer von Kopfverletzungen zu werden. Demnach müssten zuallererst die Autofahrer einen Helm tragen. Oder wie wirksam ein Fahrradhelm überhaupt ist. Oder dass Niederländer und Dänen ihre Radfahrer durch gute Infrastruktur viel wirksamer schützen als mit Helmen. Es wird wohlgemerkt nicht bestritten, dass es auch Fälle gibt, in denen ein Helm vor Verletzungen schützt. Aber dass diese Art Unfälle so häufig sein soll, dass es die Situation für Radfahrer entscheidend verbessert, ist eine Legende. Die die TU Berlin übrigens schon vor 25 Jahren im Seminar für Verkehrserziehung widerlegt hat.
@Nic: Sorry für meine sarkastische Anmerkung, aber genau so wird von einigen Radfahrern argumentiert. Ein Bekannter hat sich einen Spaß daraus gemacht sich in verschiedenen Lebenslagen mit passendem "Helm" abzulichten.

Wie VVJ-Ente schon dargestellt hat, sind Autoinsassen weit häufiger von Kopfverletzungen betroffen als Radfahrer, insofern wäre es nur Konsequent eine Helmpflicht im Auto zu fordern. Die Frage, wo man bei einer Pflicht die Grenze zieht, ist keine Einfache und wenn ich mir so einige Motorradfahrer angucke, bezweifle ich, dass die "Salatschüssel", die sie tragen, eine schützende Wirkung entfaltet.

@railroader: Bei den meisten Unfällen mit Radfahrern sind ganz einfach andere Bereiche als der Kopf betroffen. Klar, ein Helm kann (außer in seltenen Fällen) nicht schaden, aber er verhindert keine Abschürfungen, Arm-/Bein-/Beckenbrüche oder innere Verletzungen. Und einen Vollschutzanzug für Radfahrer zu fordern dürfte diese Art der Forbewegung ziemlich deutlich verringern.

Im übrigen fällt auf, dass neben den "Mir ist alles egal"-Radlern, die ohne Licht und irgendwelchen Schutz unterwegs sind, auch jene, die meinen besonders sicher mit Helm und Neonkleidung unterwegs zu sein, gerne die Regeln "biegen". So wie ja auch bei Autofahreren das Vertrauen in die Technik immer wieder für riskante Fahrmanöver sorgt - hat doch ABS.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
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Nicolas Jost


Nach dieser kruden Logik wäre dann auch die Helmpflicht für Kradfahrer maßlos übertrieben.

Und bevor Missverständnisse entstehen: Ich will keinem Radfahrer einen Helm aufzwingen. Die Entscheidung kann jeder eigenverantwortlich treffen. Dass ein Helm das Risiko einer Schädelfraktur verringert, wenn man über den Lenker fliegt, erscheint mir aber sehr naheliegend.

Gruß und gute Nacht
Nic

Das ist ein guter Tenor. Jeder sollte die Entscheidung eigenverantwortlich treffen, ohne reguliert zu werden. Eine Helmpflicht wäre derweil das Herumdoktern an den Symptomen, ohne die Ursachen zu bekämpfen. Und die liegen ganz klar in einer ungerecht verteilten Fläche sowie einer schlechten Infrastruktur für Radfahrer und Fußgänger. Denn während sich der Zusammenhang zwischen Helmen und einem Rückgang schwer und tödlich Verletzter statistisch nicht belegen lässt, konnte man wiederum umgekehrt beobachten, „dass nach der Einführung der Helmpflicht in Australien die Radnutzung in Städten um 20 bis 40 Prozent sank. Folge: Der positive gesundheitliche Effekt des Radfahrens für die Gesellschaft ging zurück.“

Deswegen gefällt mir auch die aktuelle Hamburger Fahrrad-Kampagne so gut, weil sie wider den Trend fürs Radfahren und eben nicht fürs Helmtragen wirbt!

Fahrradkampagne „Fahr ein schöneres Hamburg“
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Jay
Wie VVJ-Ente schon dargestellt hat, sind Autoinsassen weit häufiger von Kopfverletzungen betroffen als Radfahrer, insofern wäre es nur Konsequent eine Helmpflicht im Auto zu fordern.

Eine Helmpflicht für Radfahrer würde ich zwangsläufig auch nicht fordern, weil jeder selbst entscheiden muss, wie leichtfertig er sich durchs Leben bewegt, solange er sich im Zweifel damit nur selbst gefährdet. Autofahrer haben zum Schutz ihres Kopfes einen Airbag. Der garantiert zwar auch keine Unversehrtheit, es wäre aber fatal zu sagen, ein Airbag rettet keine Leben.
Zitat
VvJ-Ente
Nur kurz, da auf dem Sprung zur Arbeit: Polizei und Rettungsdienste haben eine verzerrte Wahrnehmung, da dort natürlich jeder Einzelfall sehr belastend ist, gesamtgesellschaftliche Aspekte aber nicht ins Gewicht fallen.

Polizei und Rettungskräfte sehen eben vor allem die Realität und nicht nur die rosarote Blümchenwelt. Die sehen anhand der Verletzungen, ob ein Helm etwas hätte retten können. Von daher muss ich gestehen, dass ich die Aussagen von denen, die quasi an der Quelle sitzen, von der Prio sehr hoch einordne.

[www.moz.de]
"Im Auftrag der Unfallforschung der Versicherer (UDV) hatten die Experten 543 Fahrradunfälle in München und Münster analysiert und die «Getötetendatenbank» der Ludwig-Maximilians-Universität München ausgewertet. Von 117 tödlich verunglückten Radfahrern trugen lediglich sechs einen Helm. Mehr als die Hälfte der Opfer starb an einem Schädel-Hirn-Trauma. UDV-Leiter Siegfried Brockmann sagte dem «Focus»: «Mit Schutzhelm hätten die meisten Radfahrer überlebt.»"



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2019 12:40 von Railroader.
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Railroader
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VvJ-Ente
Nur kurz, da auf dem Sprung zur Arbeit: Polizei und Rettungsdienste haben eine verzerrte Wahrnehmung, da dort natürlich jeder Einzelfall sehr belastend ist, gesamtgesellschaftliche Aspekte aber nicht ins Gewicht fallen.

Polizei und Rettungskräfte sehen eben vor allem die Realität und nicht nur die rosarote Blümchenwelt. Die sehen anhand der Verletzungen, ob ein Helm etwas hätte retten können. Von daher muss ich gestehen, dass ich die Aussagen von denen, die quasi an der Quelle sitzen, von der Prio sehr hoch einordne.

[www.moz.de]
"Im Auftrag der Unfallforschung der Versicherer (UDV) hatten die Experten 543 Fahrradunfälle in München und Münster analysiert und die «Getötetendatenbank» der Ludwig-Maximilians-Universität München ausgewertet. Von 117 tödlich verunglückten Radfahrern trugen lediglich sechs einen Helm. Mehr als die Hälfte der Opfer starb an einem Schädel-Hirn-Trauma. UDV-Leiter Siegfried Brockmann sagte dem «Focus»: «Mit Schutzhelm hätten die meisten Radfahrer überlebt.»"

Das beantwortet aber nicht die Frage, wieviele der Unfälle gar nicht erst stattgefunden hätten, wenn die Infrastruktur radfreundlicher wäre. Und das ist das Problematische an der Debatte über die Helmpflicht: es wird vor allem diskutiert, wie man Unfallfolgen abmildert, nicht, wie man sie verhindert.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2019 12:49 von def.
Zitat
schallundrausch
Helme retten real keine Leben.

Wortbedeutung aus dem Duden:
1. aus einer Gefahr, einer bedrohlichen Situation befreien und dadurch vor Tod, Untergang, Verlust, Schaden o. Ä. bewahren
2. in Sicherheit bringen; aus einem Gefahrenbereich wegschaffen
3. ein gegnerisches Tor o. Ä. im letzten Moment verhindern

Nichts davon kann ein Helm leisten.

Dass Helme Unfallfolgen abmildern können, steht auf einem anderen Blatt.
Zitat
def
Das beantwortet aber nicht die Frage, wieviele der Unfälle gar nicht erst stattgefunden hätten, wenn die Infrastruktur radfreundlicher wäre.

Schallundrausch nannte uA den Zusammenhang zwischen Infrastruktur und Helmen gestern "whataboutism", womit er auch recht hat. Dass die Infrastruktur ausgebaut werden muss hat nichts damit zu tun, dass Helme tödliche Verletzungen verhindern können. Ich verzichte ja auf der Arbeit auch nicht auf Schutzkleidung zu meiner eigenen Sicherheit, weil ich mehr Urlaub will, der ja einen Arbeitsunfall an diesen Tagen viel besser ausschließen würde als die Schutzkleidung.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2019 13:22 von Railroader.
Zitat
VvJ-Ente
Nur kurz, da auf dem Sprung zur Arbeit: Polizei und Rettungsdienste haben eine verzerrte Wahrnehmung, da dort natürlich jeder Einzelfall sehr belastend ist,

Verzerrte Wahrnehmung? Sie sehen als Ersthelfer halt das, worüber wir nur eine Pressemitteolung im Amtsdeutsch lesen.


Zitat

über die Wahrscheinlichkeit, als Radfahrer/Fußgänger/Autofahrer Opfer von Kopfverletzungen zu werden. Demnach müssten zuallererst die Autofahrer einen Helm tragen.

Abgesehen von dem 1988er VW Passat Variant, den mir meine Großmutter vererbte, und der kürzlich sein LÖ-Kennzeichen zugunsten eines hiesigen H-Kennzeichens einbüßen musste, fahre ich schon seit Jahren nur noch Autos mit Kopfairbag. Gehört mittlerweile einfach zur Serienausstattung. Ist auch praktischer als ein Helm.

Zitat

Oder wie wirksam ein Fahrradhelm überhaupt ist. Oder dass Niederländer und Dänen ihre Radfahrer durch gute Infrastruktur viel wirksamer schützen als mit Helmen. Es wird wohlgemerkt nicht bestritten, dass es auch Fälle gibt, in denen ein Helm vor Verletzungen schützt. Aber dass diese Art Unfälle so häufig sein soll, dass es die Situation für Radfahrer entscheidend verbessert, ist eine Legende. Die die TU Berlin übrigens schon vor 25 Jahren im Seminar für Verkehrserziehung widerlegt hat.

Das ist wie mit Rauchmeldern. Es brennt nicht so häufig in Hotels, dass sie die Gesamtsituation für die Hotelgäste insgesamt verbessern, aber wenn es dann dochmal brennt (und das kommt doch öfter vor als man denken würde), kann so eine "Legende" plötzlich über Leben und Tod entscheiden.

Aber wie gesagt, ich habe weder Helm noch Rauchmelder, aber ich würde niemandem einreden, dass das ohnehin nur nutzloser Hokuspokus sei.
Zitat
def


Das beantwortet aber nicht die Frage, wieviele der Unfälle gar nicht erst stattgefunden hätten, wenn die Infrastruktur radfreundlicher wäre. Und das ist das Problematische an der Debatte über die Helmpflicht: es wird vor allem diskutiert, wie man Unfallfolgen abmildert, nicht, wie man sie verhindert.

Münster ist doch *die* Fahrradstadt schlechthin. Weshalb unterstellst du gleich mangelhafte Infrastruktur als Unfallursache?


Gruß
Nic
Zitat
Railroader
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def
Das beantwortet aber nicht die Frage, wieviele der Unfälle gar nicht erst stattgefunden hätten, wenn die Infrastruktur radfreundlicher wäre.

Schallundrausch nannte uA den Zusammenhang zwischen Infrastruktur und Helmen gestern "whataboutism", womit er auch recht hat. Dass die Infrastruktur ausgebaut werden muss hat nichts damit zu tun, dass Helme tödliche Verletzungen verhindern können. Ich verzichte ja auf der Arbeit auch nicht auf Schutzkleidung zu meiner eigenen Sicherheit, weil ich mehr Urlaub will.

Der große Vorteil einer Helmpflicht wäre wohl, dass man damit die Mietradflut etwas eindämmen könnte, denn manche Leute werden sich wohl vor einem vollgeschwitztem Miethelm ekeln* und dann doch lieber die stinkende Straßenbahn oder müffelnden Taxifahrer bevorzugen. Dieser Aspekt sei hier erwähnt, um zum Thema zurückzukommen.

*: Klar, man könnte natürlich irgendwelche Einsätze entwickeln, ist nur die Frage, ob man das bei diesen Billigrädern erwarten kann!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2019 13:23 von Nemo.
Zitat
Nemo

Der große Vorteil einer Helmpflicht wäre wohl, [...]

Na immerhin sind wir uns glaube alle einig, dass eine Pflicht nicht sein muss. Das ist doch schon mal was. :-)
Zitat
def
Zitat
Railroader
Zitat
VvJ-Ente
Nur kurz, da auf dem Sprung zur Arbeit: Polizei und Rettungsdienste haben eine verzerrte Wahrnehmung, da dort natürlich jeder Einzelfall sehr belastend ist, gesamtgesellschaftliche Aspekte aber nicht ins Gewicht fallen.

Polizei und Rettungskräfte sehen eben vor allem die Realität und nicht nur die rosarote Blümchenwelt. Die sehen anhand der Verletzungen, ob ein Helm etwas hätte retten können. Von daher muss ich gestehen, dass ich die Aussagen von denen, die quasi an der Quelle sitzen, von der Prio sehr hoch einordne.

[www.moz.de]
"Im Auftrag der Unfallforschung der Versicherer (UDV) hatten die Experten 543 Fahrradunfälle in München und Münster analysiert und die «Getötetendatenbank» der Ludwig-Maximilians-Universität München ausgewertet. Von 117 tödlich verunglückten Radfahrern trugen lediglich sechs einen Helm. Mehr als die Hälfte der Opfer starb an einem Schädel-Hirn-Trauma. UDV-Leiter Siegfried Brockmann sagte dem «Focus»: «Mit Schutzhelm hätten die meisten Radfahrer überlebt.»"

Das beantwortet aber nicht die Frage, wieviele der Unfälle gar nicht erst stattgefunden hätten, wenn die Infrastruktur radfreundlicher wäre. Und das ist das Problematische an der Debatte über die Helmpflicht: es wird vor allem diskutiert, wie man Unfallfolgen abmildert, nicht, wie man sie verhindert.

Ein weiterer Aspekt ist die Reaktion der Autofahrer. Es wurde bewiesen, daß sie an Radfahrer mit Helm dichter vorbeifahren als an ohne Helm. Verkehrspsychologen erklären das damit, daß ein Radfahrer ohne Helm unsicherer wirkt und da hält man lieber etwas mehr Abstand.
Zitat
Bd2001
Zitat
def
Zitat
Railroader
Zitat
VvJ-Ente
Nur kurz, da auf dem Sprung zur Arbeit: Polizei und Rettungsdienste haben eine verzerrte Wahrnehmung, da dort natürlich jeder Einzelfall sehr belastend ist, gesamtgesellschaftliche Aspekte aber nicht ins Gewicht fallen.

Polizei und Rettungskräfte sehen eben vor allem die Realität und nicht nur die rosarote Blümchenwelt. Die sehen anhand der Verletzungen, ob ein Helm etwas hätte retten können. Von daher muss ich gestehen, dass ich die Aussagen von denen, die quasi an der Quelle sitzen, von der Prio sehr hoch einordne.

[www.moz.de]
"Im Auftrag der Unfallforschung der Versicherer (UDV) hatten die Experten 543 Fahrradunfälle in München und Münster analysiert und die «Getötetendatenbank» der Ludwig-Maximilians-Universität München ausgewertet. Von 117 tödlich verunglückten Radfahrern trugen lediglich sechs einen Helm. Mehr als die Hälfte der Opfer starb an einem Schädel-Hirn-Trauma. UDV-Leiter Siegfried Brockmann sagte dem «Focus»: «Mit Schutzhelm hätten die meisten Radfahrer überlebt.»"

Das beantwortet aber nicht die Frage, wieviele der Unfälle gar nicht erst stattgefunden hätten, wenn die Infrastruktur radfreundlicher wäre. Und das ist das Problematische an der Debatte über die Helmpflicht: es wird vor allem diskutiert, wie man Unfallfolgen abmildert, nicht, wie man sie verhindert.

Ein weiterer Aspekt ist die Reaktion der Autofahrer. Es wurde bewiesen, daß sie an Radfahrer mit Helm dichter vorbeifahren als an ohne Helm. Verkehrspsychologen erklären das damit, daß ein Radfahrer ohne Helm unsicherer wirkt und da hält man lieber etwas mehr Abstand.

Deswegen simulieren ich manchmal eine unsichere Fahrweise...

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
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def
Doch die StVO kennt weder ein "Kommt eh nichts, also darf ich bei Rot fahren" noch ein "10 km/h über der Höchstgeschwindigkeit ist in Ordnung". Zumal es alles andere als eine leichte Überschreitung ist, wenn man 40 statt 30 km/h fährt. Das sind immerhin 33 % mehr! Ob Havelländer eine 33-prozentige Inflation auch als "leicht" bezeichnete?

Auf einer Straße, die von 06:00 - 22:00 mit 50km/h befahren werden darf, zwischen 22:00 und 06:00 völlig belanglos. Warum sollte ich ein 33% Inflation als "leicht" bezeichnen?
Was hat Inflation mit V/max zu tun? Vielleicht sollen wir mal über die ökologischen Auswirkungen deiner Vielfliegerei reden, so als Nebenschauplatz? Stehst ja wohl auf unsinnige Vergleiche und Nebenschauplätze ...

Gruß aus dem Speckgürtel :-)

Regio + S-Bahn + U-Bahn + Tram + Bus = nur gemeinsam stark
Zitat
Nicolas Jost
Zitat
Jay
Zitat
Railroader
[...]
Bitte tragt einen Helm! Allein das Risiko eines Schädelhirntraums (Gehirnblutung, führt häufig zum Tod) ist bei Stürzen oder Zusammenprallen mit Helm deutlich geringer als ohne!

Genau da liegt doch aber das Problem! Konsequenterweise müsstest du dann einen Helm in jeder Lebenslage tragen.

Nach dieser kruden Logik wäre dann auch die Helmpflicht für Kradfahrer maßlos übertrieben.

Nein. Die einzelnen Lebenslagen unterscheiden sich nun mal. Es gibt Lebenslagen, wo das Unfallrisiko nunmal deutlich höher ist als bei anderen. Motorradfahren gehört vermutlich dazu. Fahrradfahren dagegen eher nicht.

Der Anteil der Fahrradunfallopfer entspricht, soweit ich das auf die Schnelle sehe, so in etwa in Modal Split-Anteilen des Fahrrads am Individualverkehr. Mehr oder weniger; in München etwas niedriger, in Berlin wohl etwas höher. D.h: Risiko mit dem Fahrrad schwer verletzt oder getötet zu werden, ist nicht wesentlich höher als bei Autoinsassen.

Über die in Absolutzahlen weitaus höhere Zahl von Kopfverletzungstoten im Haushalt im Vergleich zum Fahrrad wurde schon gesprochen; allerdings ist die Frage, wie man da das Risiko pro Zeit bestimmt.

Zitat
Nicolas Jost
Und bevor Missverständnisse entstehen: Ich will keinem Radfahrer einen Helm aufzwingen. Die Entscheidung kann jeder eigenverantwortlich treffen. Dass ein Helm das Risiko einer Schädelfraktur verringert, wenn man über den Lenker fliegt, erscheint mir aber sehr naheliegend.

Ob Fahrradhelme überhaupt in irgendeiner Form nutzen, darüber gibt es dutzende Studien, die wesentlich konkreter sind als hier gepostete Tageszeitungsberichte. Wird dann allerdings sehr off topic.
Für eine wirklich fundierte Studie müsste man die Unfallopfer und ihre Verletzungen mit und ohne Helm mit den Anteilen der Helmträger vergleichen. Das scheitert an der (zum Glück) geringen Datenbasis aufgrund des vergleichsweise niedrigen Risikos.

Aber ums mal ganz plastisch zu beschreiben: Helme fürs Fahrrad und fürs Motorrad haben eigentlich nur den Namen gemein. In ihrer Schutzwirkung unterscheiden sie sich sehr. Aber die Bewegungsabläufe sind sich bei Stürzen hier und dort nicht so unähnlich. Was letztlich zählt, ist die vertikale Geschwindigkeitskomponente, die sich aus der Fallhöhe ergibt.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2019 19:11 von Global Fisch.
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