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Heute vor 25 und 30 Jahren oder: Huch, wie lange ist das denn her? Der Thread für historisches.
geschrieben von B-V 3313 
Hier [www.youtube.com] gibt es noch ein Video von der Straßenbahn im Jahr 1996. Ich wusste bis jetzt nicht, dass die KT4D auch Rückwärtsfahren können. Wie ist dies überhaupt möglich, da sie nur über einen Führerstand pro Einheit verfügt?

Wenn man die ersten Minuten genau anschaut, kann man feststellen, dass in der Halle die mittige Straßenbahn innerhalb von acht Minuten getauscht wurde.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.01.2020 23:48 von Henning.
Ich nehme an, dass ALLE Straßenbahnen auch rückwärts fahren können. Und zwar von vorne aus gesteuert (dazu braucht man dann wie beim Bus oder beim Lkw jemanden zweites, der den Fahrer einweist (per Handzeichen oder Funkgerät) oder von einem kleinen, sehr einfachen Heck'fahrerstand'. Der befindet sich im Fahrgastraum am Heck unter einer Klappe.

So sieht das dann von außen aus.

[www.youtube.com]

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Sie befinden sich HIER.
Zitat
Henning
Hier [www.youtube.com] gibt es noch ein Video von der Straßenbahn im Jahr 1996. Ich wusste bis jetzt nicht, dass die KT4D auch Rückwärtsfahren können.

Wie sollen denn die KT4D nach deiner Meinung bei Gleisdreiecken (noch heute Glienicker Brücke, damals Kapellenberg und Louise-Schroeder-Platz) ihre Richtung geändert haben bzw. ändern? Von Hand geschoben?

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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T6Jagdpilot
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M69
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Henning
Warum hat man die Linie 82 am Ostkreuz stillgelegt?
Die Züge standen entlang der Hauptstr zum Schluss häufig in einem endlosen PKW Stau was zu erheblichen Verspätungen geführt hatte.
...

Hauptgrund war ( neben den verschlissenen Gleisen) das sich die Betriebe von der Schlichtallee an bis zum Blockdammweg in "Blühende Landschaften" verwandelten ,
...

Dazu kam, dass die relativ großzügige Wendeschleife mit der Endhaltestelle S-Bf. Ostkreuz 1967 teilweise auf privatem Grund errichtet wurde, was zu DDR-Zeiten relativ unwichtig war. Das Grundstück soll nach der "Wende" rückübertragen worden sein. Das Land Berlin hatte damals andere Sorgen, als Flächen für wenig frequentierte Straßenbahnanlagen anzukaufen.
Ursprünglich (in der Nachkriegszeit seit August 1951) verlief die Straßenbahnlinie 82 die Hauptstraße entlang, über Markgrafendamm, Stralauer Allee und Holzmarktstraße zur Innenstadt. Im Zusammenhang mit dem Bau der Elsenbrücke ab 1964 (Oktober 1968 eröffnet) und Ausbau der Stralauer Allee zur Fernverkehrsstraße 96A wurden die verschlissenen Straßenbahngleise im Dezember 1967 zwischen Warschauer Straße und Hauptstraße stillgelegt und die Straßenbahn zum Ostkreuz zurückgezogen. Ab 16.12.1967 wurde die Wendeschleife von der Linie 82 befahren, ab Sommer 1970 nur noch montags bis freitags. Wegen geringer Nachfrage an den Wochenenden wurde ab 1971 die durchgehende Wochenend-Linie 21 (Eberswalder Straße - Krankenhaus Köpenick) aus den sich werktags teilweise überlagernden Linien 13, 82 und 95 (1973 in 26 umbenannt) kombiniert.

Eigentlich merkwürdig, dass in den Nachwende-Straßenbahnplanungen die frühere 82 über Hauptstraße, Markgrafendamm, Stralauer Allee nicht wieder aufgetaucht ist. Stattdessen legt man sich jahrelang mit rebellischen Anwohnern der Sonntagstraße an, um die Straßenbahn näher an den S-Bahnhof Ostkreuz zu bringen.

so long

Mario
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Henning
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M69
Ich habe noch eine historische Frage in Zusammenhang mit einem sehr interessanten Video bei Youtube: [m.youtube.com]

In diesem Video sind auch abgestellte KT4D zu sehen. Begann die Ausmusterung der unmodernisierten Tatras nicht erst 1997?

Die Abstellung von KT4D begann mit dem Auslaufen der Wartungsverträge mit dem RAW Berlin-Schöneweide der Deutschen Reichsbahn, das seit den 1950er Jahren die größeren Instandsetzungen und die Hauptuntersuchungen aller Straßenbahn- und U-Bahnwagen der BVG-Ost/BVB ausgeführt hatte. Die BVG-Hauptwerkstätten der Bahnen hatten sich nach der Teilung Berlins durch die Besatzungsmächte in den Westsektoren befunden.
Am 1.1.92 übernahm die BVG den Ostbetrieb. Mit dessen Ende wurden alle bestehenden Verträge mit Externen geprüft und größtenteils gekündigt, nur wenige neu abgeschlossen.
Bis im Straßenbahnhof Marzahn eine Hauptwerkstatt Straßenbahn aufgebaut werden konnte, liefen bei vielen Fahrzeugen die Untersuchungsfristen ab, so dass nur die Abstellung blieb. Dazu kamen die Unfallwagen, die nicht mehr instandgesetzt wurden, da es aufgrund des Fahrgastrückgangs ohnehin zu viele Fahrzeuge gab.
Neuere abgestellte Tatrawagen wurden zur Grundinstandsetzung nach DWA Bautzen und MGB Mittenwalde transportiert, ältere verkauft, Unfallkisten, Großraum-, Reko- und Arbeitswagen verschrottet.

so long

Mario
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Henning
Hier [www.youtube.com] gibt es noch ein Video von der Straßenbahn im Jahr 1996. Ich wusste bis jetzt nicht, dass die KT4D auch Rückwärtsfahren können. Wie ist dies überhaupt möglich, da sie nur über einen Führerstand pro Einheit verfügt?

Das ist möglich, indem man in diesem einen Führerstand den Fahrtrichtungsschalter auf "Rückwärts" stellt und dann einfach losfährt.
Mir ist kein Straßenbahnfahrzeug bekannt, das nicht über eine solche Funktion verfügt.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
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Philipp Borchert
Ich nehme an, dass ALLE Straßenbahnen auch rückwärts fahren können. Und zwar von vorne aus gesteuert (dazu braucht man dann wie beim Bus oder beim Lkw jemanden zweites, der den Fahrer einweist (per Handzeichen oder Funkgerät) oder von einem kleinen, sehr einfachen Heck'fahrerstand'. Der befindet sich im Fahrgastraum am Heck unter einer Klappe.

Handzeichen oder Funkgerät sind eigentlich nicht nötig, dafür gibt es das Rangiersignal, das sich beim Kt4D am Türgetriebekasten der letzten Türe befindet.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Alter Köpenicker
Handzeichen oder Funkgerät sind eigentlich nicht nötig, dafür gibt es das Rangiersignal, das sich beim Kt4D am Türgetriebekasten der letzten Türe befindet.

Zumindest muss dazu aber die Signalordnung bekannt sein. ,-)

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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Henning
. Ich wusste bis jetzt nicht, dass die KT4D auch Rückwärtsfahren können. Wie ist dies überhaupt möglich, da sie nur über einen Führerstand pro Einheit verfügt?

.

Man hat dazu heimlich zum PCC Patent aus den USA auch einen Drehschalter zum Fahrtrichtungswechsel erworben.

T6JP
Zitat
Alter Köpenicker
Handzeichen oder Funkgerät sind eigentlich nicht nötig, dafür gibt es das Rangiersignal, das sich beim Kt4D am Türgetriebekasten der letzten Türe befindet.

Das muss ein Fußgänger aber nicht kennen und es wäre auch deutlich außerhalb seines Sichtfeldes (ab einer gewissen Nähe). Ich nehme an, dass man die Bahn zumindest im Straßenland (wie z.B. am Betriebshof Köpenick) nicht einfach blind von vorne aus rückwärts fahren darf. Kann schon, aber darf, nur dank Betätigung der Signalleuchte?

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Philipp Borchert
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Alter Köpenicker
Handzeichen oder Funkgerät sind eigentlich nicht nötig, dafür gibt es das Rangiersignal, das sich beim Kt4D am Türgetriebekasten der letzten Türe befindet.

Das muss ein Fußgänger aber nicht kennen und es wäre auch deutlich außerhalb seines Sichtfeldes (ab einer gewissen Nähe). Ich nehme an, dass man die Bahn zumindest im Straßenland (wie z.B. am Betriebshof Köpenick) nicht einfach blind von vorne aus rückwärts fahren darf. Kann schon, aber darf, nur dank Betätigung der Signalleuchte?

Ich glaube, ihr vermischt hier die Signalleuchte und der Schalter des Rangiersignals, die sich beide am Türgetriebekasten der letzten Türe befinden.

Für einen Fußgänger, also jemanden, der sich außerhalb der Bahn befindet, wäre der Schalter für das Rangiersignal nämlich vor allem außerhalb der Reichweite, selbst wenn er ihn sehen könnte. Eine in der Bahn befindliche Person könnte ihn aber bedienen und dem Fahrpersonal somit Fahr- oder Bremsanweisungen übermitteln, ohne ein Funkgerät haben oder mit den Händen fuchteln zu müssen.

So habe ich vor Jahren¹ mal die Benutzung des Rangiersignals in einem Fahrgastzug erlebt: In Potsdam wurde die Strecke zur Fontanestraße saniert und deshalb stand nur 1 Gleis zur Verfügung. Der Gleiswechsel an der Haltestelle S Bahnhof Babelsberg / Wattstraße lag aber für das verfügbare Gleis verkehrtrum. So fuhr der Zug stadtauswärts nach dem Halt an der Haltestelle in den besonderen Bahnkörper ein, hielt hinter dem Gleiswechsel an, setzte über den Gleiswechsel zurück aufs stadteinwärtige Gleis und dann als „Geisterfahrer“ nach Fontanestraße. Die dortige Wendeschleife hat ja auch wieder einen Gleiswechsel, sodass der Zug wieder aufs stadteinwärtige Gleis wenden konnte. Die Rückwärtsfahrt wurde dabei per Rangiersignal von einem ViP-Mitarbeiter eingeleitet, wobei ich mich jetzt nicht mehr genau erinnere, wo der Rangierer ein- und ausstieg.

Einweisung von einem zum Fußgänger gewordenen Fahrgast per Handzeichen habe ich aber auch schonmal erlebt, allerdings bei Vorwärtsfahrt.


¹zwar noch keine 45 Jahre her, aber fast die Hälfte bestimmt.
Zitat
Jumbo
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Philipp Borchert
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Alter Köpenicker
Handzeichen oder Funkgerät sind eigentlich nicht nötig, dafür gibt es das Rangiersignal, das sich beim Kt4D am Türgetriebekasten der letzten Türe befindet.

Das muss ein Fußgänger aber nicht kennen und es wäre auch deutlich außerhalb seines Sichtfeldes (ab einer gewissen Nähe).

Ich glaube, ihr vermischt hier die Signalleuchte und der Schalter des Rangiersignals, die sich beide am Türgetriebekasten der letzten Türe befinden.

Ich vermische hier gar nichts, Philipp bringt wohl einiges durcheinander. Erst ging er davon aus, zum Rückwärtsfahren seien Handzeichen und Funkgerät nötig und nun behauptet er, einfache Spaziergänger müssen sich mit dem Rangiersignal nicht auskennen. Das stimmt natürlich auch, aber ich frage mich, ob denn jeder Fußgänger ein Funkgerät haben muß, um von einer rückwärtsfahrenden Straßenbahn informiert zu werden.

Am hinteren Türgetriebekasten befindet sich ein Taster zum Auslösen des Rangiersignals, welches aus akustischen und optischen Signalen besteht, die jeweils im Fahrerstand, als auch auf der hinteren Plattform zu sehen bzw. vor allem zu hören sind. Dieses Signal dient der Verständigung zwischen Fahrer und Rangierer. Irgendwelche Fußgänger haben damit nicht das Geringste zu tun. Im übrigen kann ein interessierter Fußgänger von außen durchaus das optische Rangiersignal wahrnehmen. Es ist extra so angebracht, daß es von außen zu sehen ist. Muß der Wagen nämlich von einem zweiten Wagen geschoben werden, dient diese Lampe der Verständigung mit dem Fahrer des schiebenden Wagens.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Ja, das habe ich in dem Moment tatsächlich missverstanden. Aber auch jetzt bin ich mir sicher, dass ein Straßenbahnwagen nicht allein vom Fahrer vorn ohne weiteres gefahren werden darf. Aber ich habe verstanden, dass eine zweite Person im Wagen ausreicht, die dem Fahrer durch das Rangiersignal deutlich macht, ob er rückwärts fahren kann oder nicht, weil z.B. ein Fußgänger des Weges kommt.

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.01.2020 15:40 von Philipp Borchert.
Die KT4D haben ein Rangierpult Verbaut am Heck, von Innen wie die Flexity Einrichter das verbirgt sich, unter der Entsprechenden Klappe, beim GTx Einrichter müsste diese auch vorhanden sein.

Damit wurde entsprechend Rückwärts gefahren.

Durch das Rangierpult darf der Fahrer es alleine Fahren dar er alles sehen kann hab das selbst früher oft genug Beobachten können.
Zitat
Sasukefan86
Die KT4D haben ein Rangierpult Verbaut am Heck, von Innen wie die Flexity Einrichter das verbirgt sich, unter der Entsprechenden Klappe, beim GTx Einrichter müsste diese auch vorhanden sein.

Damit wurde entsprechend Rückwärts gefahren.

Durch das Rangierpult darf der Fahrer es alleine Fahren dar er alles sehen kann hab das selbst früher oft genug Beobachten können.

Nicht ganz korrekt.
Damit [dem Rangierpult am Heck] fährt man entgegen der Regelfahrtrichtung.

Rückwärts fährt man von der Fahrerkabine aus.
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B-V 3313
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Henning
Hier [www.youtube.com] gibt es noch ein Video von der Straßenbahn im Jahr 1996. Ich wusste bis jetzt nicht, dass die KT4D auch Rückwärtsfahren können.

Wie sollen denn die KT4D nach deiner Meinung bei Gleisdreiecken (noch heute Glienicker Brücke, damals Kapellenberg und Louise-Schroeder-Platz) ihre Richtung geändert haben bzw. ändern? Von Hand geschoben?

Ich dachte bis jetzt, dass für Straßenbahnen mit nur einem Führerstand pro Einheit immer Wendeschleifen zum Richtungswechsel vorhanden sind.
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T6Jagdpilot
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Henning
. Ich wusste bis jetzt nicht, dass die KT4D auch Rückwärtsfahren können. Wie ist dies überhaupt möglich, da sie nur über einen Führerstand pro Einheit verfügt?

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Man hat dazu heimlich zum PCC Patent aus den USA auch einen Drehschalter zum Fahrtrichtungswechsel erworben.

T6JP

Das ist wohl ein Witz!!!
Zitat
Henning
Ich dachte bis jetzt, dass für Straßenbahnen mit nur einem Führerstand pro Einheit immer Wendeschleifen zum Richtungswechsel vorhanden sind.

Klassischer Fall von: Denkste! Erinnert sei auch an das Wendedreieck S Nordbahnhof kurz vor der Inbetriebnahme der Strecke zum Hauptbahnhof. Schappachstraße, Ferdinand-Schulze-Straße, bis 1967 auch am Richard-Wagner-Platz etc. - es gab schon viele Wendedreiecke in Berlin.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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Henning
Ich dachte bis jetzt, dass für Straßenbahnen mit nur einem Führerstand pro Einheit immer Wendeschleifen zum Richtungswechsel vorhanden sind.

Es gibt Ausnahmen mit Wendedreiecken. Viele Straßenbahnbetriebe haben solche Endstellen, an denen Wagen mit nur einem Führerstand über ein Gleisdreieck rangieren müssen, um wieder zurück zu fahren. In Berlin gibt es das regulär nicht, aber bei Bauarbeiten wird sowas hin und wieder eingerichtet, so zuletzt am S Nordbahnhof und am S Adlershof. Im Linienbetrieb wird regulär z.B. in Düsseldorf (Hamm), Görlitz (Biesnitz), Potsdam (Glienicker Brücke) oder Halberstadt (Friedhof) auf diese Weise gewendet.

In allen Fällen muss der Fahrer nach hinten und den Hilfsfahrerstand nutzen.

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Zitat
Henning
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
Henning
. Ich wusste bis jetzt nicht, dass die KT4D auch Rückwärtsfahren können. Wie ist dies überhaupt möglich, da sie nur über einen Führerstand pro Einheit verfügt?

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Man hat dazu heimlich zum PCC Patent aus den USA auch einen Drehschalter zum Fahrtrichtungswechsel erworben.

T6JP

Das ist wohl ein Witz!!!

Ja was denn sonst???
Wie hätte sonst seit 1962 eine Straßenbahn als Einrichtungsfahrzeug den Hof Köpenick befahren können.....
und ebenso die nachfolgenden Generationen schienengebundener elektrischer Nahverkehrsmittel.
Selbst O-Busse können rückwärtsfahren.. *Hände über dem Kopf zusammenschlag*

T6JP
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