Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Citymaut mit BVG-Ticket?
geschrieben von Marienfelde 
Zitat
Railroader
Zitat
Untergrundratte
wenn im Supermarkt die Milch nun nicht mehr 69ct sondern 79ct kostet?

Wenn der Supermarkt möchte, dass die Leute alle Milch kaufen, würde er die Preise vermutlich attraktiv gestalten. Wenn sogar der Staat möchte, dass seine Bürger hauptsächlich Milch trinken, wäre er gut damit beraten, die Bauern entsprechend zu subventionieren, damit ein attraktiver Milchpreis angeboten werden kann. Wenn der Staat will, dass wir weniger Fleisch und mehr Biogemüse essen, sollte das ohnehin schon teure Biozeug nicht noch teurer werden. Der Staat will etwas, darum geht es. Dann sollte er auch was bieten.

Dir/Euch ist aber schon bekannt, dass wir mit den Agrarsubventionen durch EU, Bund und Länder massiv in diesen "Wettbewerb" eingreifen und es ein deutliches Ungleichgewicht zwischen Milchbauern und Molkereien gibt, sprich der "Markt" hier überhaupt nicht funktioniert? Insbesondere das Thema Milch war in den letzten Jahren schon mehrfach in den Medien präsent.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Railroader
Würde heißen, ein in Deutschland Lebender arbeitet nur noch in Deutschland. Das geht dann aber mit der durchaus sinnvollen Idee eines venetzten Europas nicht mehr konform und die Frage ist auch, was würde das wirtschaftlich für den Standort Deutschland bedeuten?

Was wäre wenn? Der weltweite Luftverkehr wächst jährlich um sechs bis sieben Prozent - und das Zugpferd ist Europa.
Die Idee, dass die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt nun kollektiv auf Geschäftsreisen per Flugzeug verzichtet, ist so absurd, dass man die Auswirkungen nicht zu diskutieren braucht.

Zitat

Wärst du denn für die Abschaffung des Schengenraums, um das Reisen zu erschweren?

Die EU-Bürger stünden stundenlang herum, um endlich ihre Pässe vorzuzeigen, das wäre die eine Sache. Reisen an sich wäre abgesehen davon ja weiter wie bisher möglich. Allerdings killst du damit das Freizügigkeit innerhalb des Schengenraums und die hier arbeitenden Nicht-EU-Ausländer wären sicher begeistert, wenn sie plötzlich kein Schengenvisum mehr im Pass haben.

Zitat

Ich stimme dir allerdings zu, dass sinnlose (vielleicht meintest du das ja mit "ungehemmt") berufliche Reisen, die auch auf anderem Weg gelöst werden können, unterbleiben sollten. Ein Vorstandschef, ein Lokalpolitiker oder sonst irgendwer muss nicht für einen einstündigen Vortrag um die halbe Welt reisen. Da gibt es heute bessere Optionen.

Lokalpolitiker haben nicht annähernd so ein spannendes Leben wie du dir vorzustellen scheinst. ;-)

Grüße
Nic
Anonymer Benutzer
Re: Citymaut mit BVG-Ticket?
08.06.2019 17:03
Zitat
Nicolas Jost

Lokalpolitiker haben nicht annähernd so ein spannendes Leben wie du dir vorzustellen scheinst. ;-)

Nun, über deren Arbeitspensum mag ich gar nicht urteilen.
Zitat
Nicolas Jost
Zitat
Railroader
Würde heißen, ein in Deutschland Lebender arbeitet nur noch in Deutschland. Das geht dann aber mit der durchaus sinnvollen Idee eines venetzten Europas nicht mehr konform und die Frage ist auch, was würde das wirtschaftlich für den Standort Deutschland bedeuten?

Was wäre wenn? Der weltweite Luftverkehr wächst jährlich um sechs bis sieben Prozent - und das Zugpferd ist Europa.
Die Idee, dass die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt nun kollektiv auf Geschäftsreisen per Flugzeug verzichtet, ist so absurd, dass man die Auswirkungen nicht zu diskutieren braucht.

Keiner erwartet Verzicht. Es soll nur endlich alles seinen echten Preis bekommen. Den hat der Flugverkehr nicht.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Jay
Zitat
Railroader
Zitat
Untergrundratte
wenn im Supermarkt die Milch nun nicht mehr 69ct sondern 79ct kostet?

Wenn der Supermarkt möchte, dass die Leute alle Milch kaufen, würde er die Preise vermutlich attraktiv gestalten. Wenn sogar der Staat möchte, dass seine Bürger hauptsächlich Milch trinken, wäre er gut damit beraten, die Bauern entsprechend zu subventionieren, damit ein attraktiver Milchpreis angeboten werden kann. Wenn der Staat will, dass wir weniger Fleisch und mehr Biogemüse essen, sollte das ohnehin schon teure Biozeug nicht noch teurer werden. Der Staat will etwas, darum geht es. Dann sollte er auch was bieten.

Dir/Euch ist aber schon bekannt, dass wir mit den Agrarsubventionen durch EU, Bund und Länder massiv in diesen "Wettbewerb" eingreifen und es ein deutliches Ungleichgewicht zwischen Milchbauern und Molkereien gibt, sprich der "Markt" hier überhaupt nicht funktioniert? Insbesondere das Thema Milch war in den letzten Jahren schon mehrfach in den Medien präsent.

Ja..aber das Geld bleibt eben nicht beim Bauern, sondern es greifen die Stufen von Molkerei bis Kaufhalle dabei ab-Fehler im System.

Die CO2 Abgabe ist in meinen Augen nachwievor nichts weiter als eine neue Ökosteuer, die die Staatskasse weiter auffüllen soll,
nachdem EEG Umlagen und alte Ökosteuern, selbst die immer noch präsente Mineralölsteuererhöhung aus Zeiten des 1. Golfkriegs nicht genug abwerfen??

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Ja..aber das Geld bleibt eben nicht beim Bauern, sondern es greifen die Stufen von Molkerei bis Kaufhalle dabei ab-Fehler im System.

Es gibt zwar Fehler in diesem System, aber im Grundsatz ist es schon richtig, dass der Einzelhandel am Milchvertrieb mitverdient. Die Molkereien sind ohnehin überwiegend genossenschaftlich organisiert und zu großen Teil im Besitz ihrer Milchlieferanten. Nur hat der Einzelhandel durch seine Konzentrationsprozesse eine solche Marktmacht, dass auch die Molkereifusionen der letzten Jahre dies nicht ausgleichen konnten. Dazu kamen noch die Nachwehen langjähriger Markteingriffe und deren Abschaffung, die in den vergangenen Jahren zu erheblichen Verschiebungen geführt haben.

Zitat
T6Jagdpilot
Die CO2 Abgabe ist in meinen Augen nachwievor nichts weiter als eine neue Ökosteuer, die die Staatskasse weiter auffüllen soll, nachdem EEG Umlagen und alte Ökosteuern, selbst die immer noch präsente Mineralölsteuererhöhung aus Zeiten des 1. Golfkriegs nicht genug abwerfen??

Die CO2-Abgabe wird überwiegend im Kontext mit einer gleichzeitigen Entlastung diskutiert, insofern ist dies zwar Deine Ansicht, aber eher nicht korrekt. Abgesehen davon ist die Staatskasse kein Konzern oder abstraktes Wesen, sondern dient uns allen.
Zitat
Logital
Zitat
Nicolas Jost
Zitat
Railroader
Würde heißen, ein in Deutschland Lebender arbeitet nur noch in Deutschland. Das geht dann aber mit der durchaus sinnvollen Idee eines venetzten Europas nicht mehr konform und die Frage ist auch, was würde das wirtschaftlich für den Standort Deutschland bedeuten?

Was wäre wenn? Der weltweite Luftverkehr wächst jährlich um sechs bis sieben Prozent - und das Zugpferd ist Europa.
Die Idee, dass die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt nun kollektiv auf Geschäftsreisen per Flugzeug verzichtet, ist so absurd, dass man die Auswirkungen nicht zu diskutieren braucht.

Keiner erwartet Verzicht. Es soll nur endlich alles seinen echten Preis bekommen. Den hat der Flugverkehr nicht.

Diese Diskussion um den echten Preis ist relativ gefährlich.
Denn die Gegenseite wird argumentieren, dass auch der Bahnreisende nicht den echten Preis zahlt, weil die Bahn pro Jahr etliche Milliarden vom Bund erhält. Der Luftverkehr zahlt innerdeutsch die Luftverkehrsabgabe von knapp 10€. Was genau der Bund damit macht, ist nach wie vor im Dunkeln. Wenn Klima so ein hohes politisches Ziel ist, dann könnte man diese Abgabe ja für Klimaprojekte verwenden. Tut man aber nicht...
Für den Geschäftsreisenden macht der echte Preis auch nicht den Unterschied, da es von der Firma übernommen und als Aufwand deklariert wird. Man würde nur den Freizeitreisenden treffen, der sich dann unter Umständen seinen Urlaub nicht mehr leisten kann. Und dann wird es für die Grünen gefährlich, denn mit Verboten und Wegnehmen verliert man Wahlen ...

Man täte gut daran, diese Diskussion zu versachlichen und an offensichtlichen Problemen anzusetzen. Car-Sharing wird in D immer nur so verstanden, dass sich mehrere ein Auto teilen, um dann doch alle - nur nacheinander - allein damit zu fahren. Wir müssen dahin kommen, dass die Autos voller werden. Die Technologie gibt es mit Apps wie blablacar bereits. Oder aber man führt die Probleme ursächlich zusammen. Wenn die Leute nahe an der Arbeit wohnen, dann bräuchten sie nicht zu pendeln, sondern würden freiwillig gern laufen oder fahrradfahren. Will man das, muss man dann aber auch bereit sein, mal einen Park oder Baum zu opfern, um Wohnhäuser zu bauen...
Zitat
Balu der Bär
Zitat
Logital
Zitat
Nicolas Jost
Zitat
Railroader
Würde heißen, ein in Deutschland Lebender arbeitet nur noch in Deutschland. Das geht dann aber mit der durchaus sinnvollen Idee eines venetzten Europas nicht mehr konform und die Frage ist auch, was würde das wirtschaftlich für den Standort Deutschland bedeuten?

Was wäre wenn? Der weltweite Luftverkehr wächst jährlich um sechs bis sieben Prozent - und das Zugpferd ist Europa.
Die Idee, dass die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt nun kollektiv auf Geschäftsreisen per Flugzeug verzichtet, ist so absurd, dass man die Auswirkungen nicht zu diskutieren braucht.

Keiner erwartet Verzicht. Es soll nur endlich alles seinen echten Preis bekommen. Den hat der Flugverkehr nicht.

Diese Diskussion um den echten Preis ist relativ gefährlich.
Denn die Gegenseite wird argumentieren, dass auch der Bahnreisende nicht den echten Preis zahlt, weil die Bahn pro Jahr etliche Milliarden vom Bund erhält. Der Luftverkehr zahlt innerdeutsch die Luftverkehrsabgabe von knapp 10€. Was genau der Bund damit macht, ist nach wie vor im Dunkeln. Wenn Klima so ein hohes politisches Ziel ist, dann könnte man diese Abgabe ja für Klimaprojekte verwenden. Tut man aber nicht...
Für den Geschäftsreisenden macht der echte Preis auch nicht den Unterschied, da es von der Firma übernommen und als Aufwand deklariert wird. Man würde nur den Freizeitreisenden treffen, der sich dann unter Umständen seinen Urlaub nicht mehr leisten kann. Und dann wird es für die Grünen gefährlich, denn mit Verboten und Wegnehmen verliert man Wahlen ...

Man täte gut daran, diese Diskussion zu versachlichen und an offensichtlichen Problemen anzusetzen. Car-Sharing wird in D immer nur so verstanden, dass sich mehrere ein Auto teilen, um dann doch alle - nur nacheinander - allein damit zu fahren. Wir müssen dahin kommen, dass die Autos voller werden. Die Technologie gibt es mit Apps wie blablacar bereits. Oder aber man führt die Probleme ursächlich zusammen. Wenn die Leute nahe an der Arbeit wohnen, dann bräuchten sie nicht zu pendeln, sondern würden freiwillig gern laufen oder fahrradfahren. Will man das, muss man dann aber auch bereit sein, mal einen Park oder Baum zu opfern, um Wohnhäuser zu bauen...

Warum spielst Du den advocatus diaboli und redest von einer ominösen 'Gegenseite'? Du argumentierst doch für Dich - und das nebenbei aus einer völligen Unkenntnis der Lage heraus.

Der Luftverkehr erhält indirekte Subventionen durch:
- steuerfreies Kerosin
- Mehwertsteuerbefreiung von Internationalen Flügen (80% des Aufkommens)
- Nichtbelastung mit den Kosten der externen Effekte (Umwelteinflüsse)

Der letzte Punkt ist geldmäßig sogar der größte und derjenige, der sich einzi und allein mit einer CO2-Abgabe oder einem hochpreisigen Zertifikatehandel regulieren lässt. Also eine schlagendes Argument pro CO2-Steuer.
Die Luftverkehrsabgabe von pauschal 10,- Euro ist ein sinnvolles Instrument, um eine international schwer durchsetzbare Kerosinbesteuerung zu umgehen, kann aber keinen der oben genannten Subventionsfälle ansatzweise, schon gar nicht in Summe, kompensieren.
Ferner gibt es noch indirekte Beihilfen durch Defizitausgleich bei nicht kostendeckeneden Flughäfen, sowie durch Beihilfen zur Europäischen Luftfahrtindustrie.

Bahn:
Wir reden hier nicht über Bestellerentgelte im Nah- und Regionalverkehr, hier geht es um Fernverkehr. Die Bahn 'erhält' nicht jedes Jahr Milliarden Euro, sondern der Bund investiert in Strecken, die ihm anschließend auch gehören. Im Gegenzug ist die Bahn mit exorbitant hohen Trassengebühren belastet, das Netz trägt sich also weitgehend selbst. Hingegen profitiert die Bahn nicht von indirekten Vorteilen wie der Flugverkehr, denn Tickest sind sämtlich mit dem vollen MWSt.-Satz belegt, die Bahn zahlt Energie- und Kraftstoffsteuern analog jedem andern Unternehmen.
Deine Aufzählung zeigt doch aber deutlich, dass der von dir geforderte Ansatz nicht funktioniert. Es ist übrigens amüsant zu lesen, dass man "Nichtbelastung der Kosten für externe Effekte" nur beim Flugzeug anführt, nicht aber bei der Bahn, wenn die weiterhin mit ihren Dieselloks umhergondelt.

Wir können gut und gern in D Steuern auf das Fliegen einführen. Dann wird in Konsequenz auch das ein oder andere Angebot verschwinden. Aber die Überflüge bleiben ja trotzdem und werden nach wie vor auch im deutschen Luftraum ihr CO2 ausstoßen. Es nutzt ja nix, wenn Ryanair und easyJet ihre Maschinen einfach nur aus D nach PL oder FR verlagern. Und selbst wenn wir diese Überflüge versuchen zu besteuern, die Anzahl der Flugzeuge wird global nicht sinken. Dazu muss man uns 83 Mio. Einwohner mal zu den 8 Mrd. auf der Erde ins Verhältnis setzen.

Aus meiner Sicht funktioniert nur die Logik des besseren Substituts.
Die Steinzeit ist nicht zu Ende gegangen, weil es keine Steine mehr gab.
Innerdeutsch muss die Bahn so gut werden, dass es schlichtweg unattraktiv ist, zu Fliegen. Der Deutschland-Takt ist ein sehr sinnvoller Schritt dahin, dazu muss der Service verbessert und die digitale Plattform der Bahn komplett erneuert werden. Und um die dann übrig bleibenden Flüge sauberer zu machen, muss massiv in den nächsten Technologie-Sprung bei der Triebwerks-Technik investiert werden. Denn wenn der kommt, wirkt der global und wird für alle Airlines interessant, während die Steuern in D nur einen kleinen Teil betreffen und somit das globale Problem auch nur so solch einem kleinen Teil lösen können.

Vor allem aber wäre es schön, wenn wir bei der Diskussion um Citymaut oder BVG Ticket auch den 2. Teil meines ersten Postings stärker beachten. Es ist ja nicht so, dass beim City-Verkehr in Berlin das Flugzeug der Hauptverkehrsträger ist. Wie kriegt man die Leute dazu, gemeinsam zu fahren, so dass die Auto's im Schnitt voller werden? Auch hier wäre der Bund gefragt, weil man über Themen wie Pendlerpauschale bis hin zu rechtlichen Fragen bei Unfällen ein großes Feld besteht, wo man sofort Veränderungen anstoßen könnte, die zu einem veränderten Verhalten führen können. Und gelänge es dann in Konsequenz, den MIV um 30% einzudämmen, so hätte man plötzlich enorm viel Fläche, wo dann ÖPNV Angebote realisiert werden sollten. Auch hier gilt, die Alternative zum Auto muss besser sein. Aktuell ist der ÖPNV in Berlin ein Jammer.

Es ist aber aus meiner Sicht eine Illusion, es mit Verboten oder höheren Steuern zu probieren. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat doch gezeigt, dass das nicht funktioniert. Die Leute haben auch nicht aufgehört zu rauchen, nur weil die Zigaretten immer teurer wurden...
Zitat
Balu der Bär

Innerdeutsch muss die Bahn so gut werden, dass es schlichtweg unattraktiv ist, zu Fliegen.

Das ist leicht gesagt! Da werden wir aber, selbst wenn die Nimbys auf einmal still werden, noch Jahrzehnte brauchen bis die Eisenbahn zumindest auf allen Ballungsraumrelationen konkurrenzfähig ist. Bis dahin sollte zumindest durch preisliche Anreize / Abschreckung nachgesteuert werden.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Solange die Bahn nicht in der Lage ist, nachfragegerecht und zu vernünftigen Preisen die Kunden aus dem Luftverkehr aufzufangen,
halte ich es für grundfalsch, die Flugpreise künstlich hochzunehmen.
Erst wenn dichte Takte mit genügend Sitz und Gepäckplätzen auch kurzfristig und verläßlich! zu haben sind, soll preislich zum Flieger gegengesteuert werden.

Ansonsten ist es genau so ideologisch in der gleichen Ecke angesiedelt, wie den KFZ Verkehr mittels Citymaut etc aus der Stadt zu drängen,
ohne vorher bequeme Alternativen an ÖPNV etc bereitzustellen-quetschvolle Busse und Bahnen zähle ich nicht dazu,
genausowenig wie eine Infrastrukur, die an Dreiminutentakten auf innerstädtischen Straßenbahnlinien etc scheitert.
Dazu fehlt es aber auch am politischen Willen, siehe Vorangschaltungen für Busse und Straßenbahnen,oder Behinderungen von Bussen auf ihrer Busspur durch langsame Radfahrer!

T6JP
Zitat
Lopi2000
Zitat
T6Jagdpilot
Ja..aber das Geld bleibt eben nicht beim Bauern, sondern es greifen die Stufen von Molkerei bis Kaufhalle dabei ab-Fehler im System.

Es gibt zwar Fehler in diesem System, aber im Grundsatz ist es schon richtig, dass der Einzelhandel am Milchvertrieb mitverdient. Die Molkereien sind ohnehin überwiegend genossenschaftlich organisiert und zu großen Teil im Besitz ihrer Milchlieferanten. Nur hat der Einzelhandel durch seine Konzentrationsprozesse eine solche Marktmacht, dass auch die Molkereifusionen der letzten Jahre dies nicht ausgleichen konnten. Dazu kamen noch die Nachwehen langjähriger Markteingriffe und deren Abschaffung, die in den vergangenen Jahren zu erheblichen Verschiebungen geführt haben.

Zitat
T6Jagdpilot
Die CO2 Abgabe ist in meinen Augen nachwievor nichts weiter als eine neue Ökosteuer, die die Staatskasse weiter auffüllen soll, nachdem EEG Umlagen und alte Ökosteuern, selbst die immer noch präsente Mineralölsteuererhöhung aus Zeiten des 1. Golfkriegs nicht genug abwerfen??

Die CO2-Abgabe wird überwiegend im Kontext mit einer gleichzeitigen Entlastung diskutiert, insofern ist dies zwar Deine Ansicht, aber eher nicht korrekt. Abgesehen davon ist die Staatskasse kein Konzern oder abstraktes Wesen, sondern dient uns allen.

Die Staatskasse nimmt allerdings schon reichlichst an Steuern und Abgaben ein,
schmeisst davon auch vielzuviel sinnlos in Dinge, die nicht dem Wohl des Volkes dienen.
Ob es letztlich eine Entlastung geben wird glaube ich nicht direkt, siehe Soli..
kaum schwächelt die Konjunktur, mauert der Finanzminister wegen der Entlastung.
Gerecht wäre es allerdings wenn solange wie es den Soli schon gibt,
das Struktur oder finanzschwache Gebiete unterstützt weden sollten,egal in welchen Ländern.
Kaputte Infrastruktur oder lahme Funk und I-Netnetze gibts reichlich in der Bundesrepublik um mal ein aktuelles Thema zu benennen.

Da ist es ja schon beschämend, das in den gebraucht aus Berlin gekauften KT4Dm in Lemberg bei der Inbetriebnahme Fahrgast WLAN eingebaut wurde...

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Solange die Bahn nicht in der Lage ist, nachfragegerecht und zu vernünftigen Preisen die Kunden aus dem Luftverkehr aufzufangen,
halte ich es für grundfalsch, die Flugpreise künstlich hochzunehmen.
Erst wenn dichte Takte mit genügend Sitz und Gepäckplätzen auch kurzfristig und verläßlich! zu haben sind, soll preislich zum Flieger gegengesteuert werden.

[...]

T6JP

Du drehst dir grade Realität auf den Kopf und schüttelst feste?

Die Flugpreise werden aktuell künstlich niedrig gehalten.
Die Bahn ist preislich teurer weil sie im Gegensatz zum Flugverkehr ihre Gesamtkosten selbst trägt und nicht von dessen indirekten Subventionen profitiert.
Die Forderung, die Bahn solle mit Kapazität und Preisen in Vorleistung gehen, ist schräg. Das Businessmodell von Billigfliegern ist doch gerade, dass sie mit Kampfpreisen Beadarfe schaffen und Verkehre induzieren auf Strecken, auf denen es ohne die Kampfpreise gar keine Nachfrage gab oder gegeben hätte.

Wer singt hier das Pippilangstrumpflied? Ausnahmsweise wohl nicht die grünen Spaßverweigerer?
Zitat
T6Jagdpilot
Solange die Bahn nicht in der Lage ist, nachfragegerecht und zu vernünftigen Preisen die Kunden aus dem Luftverkehr aufzufangen, halte ich es für grundfalsch, die Flugpreise künstlich hochzunehmen. Erst wenn dichte Takte mit genügend Sitz und Gepäckplätzen auch kurzfristig und verläßlich! zu haben sind, soll preislich zum Flieger gegengesteuert werden.

Es gab bereits Zeiten, in denen das Fliegen für die Fluggesellschaften auskömmlich war, und das obwohl sie Flughafengebühren in voller Höhe zahlten, es bei allen Gesellschaften eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall für Cockpit- und Kabinenpersonal gab, und sogar das Vorfeldpersonal konnte seinerzeit noch von seinen Vollzeitjobs leben. Vor 25 Jahren war das. Da kostete ein Flug nach Madrid noch 450 Mark. Entsprechend flog man seinerzeit in den Jahresurlaub nach Madrid, heute für ein – wenn überhaupt – langes Wochenende. Und zwar: weil die Preise dazu animieren, nicht, weil wir so dringend nach Madrid müssen.

Die Bahn ist seinerzeit trotz hoher Flugpreise nicht kollabiert. Die Verkehrsleistung im Bahn-Fernverkehr liegt heute fast 20 % über der von 1994, die Anzahl der Personenkilometer dagegen nur 5 % über der von 1994. Die Bahn hat folglich heute mehr Platz als damals. Am erbärmlichen Zustand der Bahn kann's also nicht liegen, dass wir heute so viel fliegen. Es ist stattdessen der Preis! Da muss folglich angesetzt werden - sowohl beim Fliegen! Als auch bei der City-Maut!

Zitat
schallundrausch
Das Businessmodell von Billigfliegern ist doch gerade, dass sie mit Kampfpreisen Bedarfe schaffen und Verkehre induzieren auf Strecken, auf denen es ohne die Kampfpreise gar keine Nachfrage gab oder gegeben hätte.

Sehr richtig.
Zitat
schallundrausch
Das Businessmodell von Billigfliegern ist doch gerade, dass sie mit Kampfpreisen Beadarfe schaffen und Verkehre induzieren auf Strecken, auf denen es ohne die Kampfpreise gar keine Nachfrage gab oder gegeben hätte.

Macht das denn die Bahn nicht genauso? Bahncard und Aktionspreise sind doch auch nichts weiter als Aktionen um Leute zu Fahrten zu animieren, welche sie nicht wirklich bräuchten.
Ohne BC 100 würden nicht so viele Mo-Fr von Berlin nach Wolfsburg pendeln, sondern dort wohnen oder woanders arbeiten. Ohne Umweltkarte ABC würden nicht soviele Studenten von Kreuzhain nach Potsdam/Golm zur Uni pendeln sondern vor Ort in Wohnheimen wohnen.
Gibt es wirklich eine Nachfrage für einen 30min Takt Berlin - Hamburg oder wird hier Nachfrage künstlich geschaffen?

Gruß aus dem Speckgürtel :-)

Regio + S-Bahn + U-Bahn + Tram + Bus = nur gemeinsam stark



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.06.2019 21:04 von Havelländer.
Zitat
Havelländer
Bahncard und Aktionspreise sind doch auch nichts weiter als Aktionen um Leute zu Fahrten zu animieren, welche sie nicht wirklich bräuchten.

Hast du zu dieser Aussage eine Quelle zur Hand? Ich kenne Leute, deren Mobilität überhaupt nur noch Dank Fernbus und Sparpreisen der Bahn möglich ist. Wenn diese Leute aber, wie du behauptest, diese Reisen gar nicht bräuchten, müsste ich umdenken.

Zitat
Havelländer
Ohne Umweltkarte ABC würden nicht soviele Studenten von Kreuzhain nach Potsdam/Golm zur Uni pendeln sondern vor Ort in Wohnheimen wohnen.

Nein, ohne Umweltkarte würden die Potsdam/Golm-Studenten aus Kreuzhain auch noch in Charlottenburg, Dahlem oder Mitte studieren. Das wäre auch nicht im (gesamt-)volkswirtschaftlichen Interesse. Also gibt's für ein Studium in Wildau, Golm oder Frankfurt an der Oder als Buschzulage ein Semesterticket. Kann ich gut mit leben.
Zitat
DasVerkehrswesen
Hast du zu dieser Aussage eine Quelle zur Hand? Ich kenne Leute, deren Mobilität überhaupt nur noch Dank Fernbus und Sparpreisen der Bahn möglich ist. Wenn diese Leute aber, wie du behauptest, diese Reisen gar nicht bräuchten, müsste ich umdenken.

Es wird immer ein paar geben die ohne Billigstreisen zu Hause bleiben müßten aber das sind doch "nice-to-make" Fahrten. Zur täglichen Arbeit oder Ausbildung fährt niemand mit Flixbus.


Zitat
DasVerkehrswesen
Nein, ohne Umweltkarte würden die Potsdam/Golm-Studenten aus Kreuzhain auch noch in Charlottenburg, Dahlem oder Mitte studieren. Das wäre auch nicht im (gesamt-)volkswirtschaftlichen Interesse. Also gibt's für ein Studium in Wildau, Golm oder Frankfurt an der Oder als Buschzulage ein Semesterticket. Kann ich gut mit leben.

Daran krankt das Universitätsleben in Berlin/Brandenburg, viele (kleine) Standorte statt großer Komplexe mit Wohnheimen drauf.

Gruß aus dem Speckgürtel :-)

Regio + S-Bahn + U-Bahn + Tram + Bus = nur gemeinsam stark
Anonymer Benutzer
Re: Citymaut mit BVG-Ticket?
16.06.2019 23:36
Zitat
DasVerkehrswesen
Vor 25 Jahren war das. Da kostete ein Flug nach Madrid noch 450 Mark. Entsprechend flog man seinerzeit in den Jahresurlaub nach Madrid, heute für ein – wenn überhaupt – langes Wochenende. Und zwar: weil die Preise dazu animieren, nicht, weil wir so dringend nach Madrid müssen.

Völlig richtig, jedoch begegnen mir bei innereuropäischen Flügen überwiegend keine Gruppen, die ne Shoppingtour in Mailand oder Partyurlaub auf Malle machen. Es sind viele Geschäftsreisende bei. Gut, mag daran liegen, dass ich Billigflieger eh meide und dadurch vmtl. einen verzerrten Eindruck habe. Die Frage, wie viele Geschäftsreisende es vor 25 Jahren gab und wie viele heute, scheint mir aber legitim. Es wurde doch zunehmend globalisiert, auch beim Arbeitsmarkt und dieses Modell wird doch immer wieder hochgelobt und weiterhin schön outgesourced. Heute ist es nicht ungewöhnlich, in Berlin zu leben und in Hamburg zu arbeiten oder regelmäßig zu Geschäftsterminen nach Madrid oder Mumbai zu fliegen. Das war vor 25 Jahren eben auch anders.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.06.2019 23:39 von Railroader.
Zitat
schallundrausch
Zitat
T6Jagdpilot
Solange die Bahn nicht in der Lage ist, nachfragegerecht und zu vernünftigen Preisen die Kunden aus dem Luftverkehr aufzufangen,
halte ich es für grundfalsch, die Flugpreise künstlich hochzunehmen.
Erst wenn dichte Takte mit genügend Sitz und Gepäckplätzen auch kurzfristig und verläßlich! zu haben sind, soll preislich zum Flieger gegengesteuert werden.

[...]

T6JP

Du drehst dir grade Realität auf den Kopf und schüttelst feste?

Die Flugpreise werden aktuell künstlich niedrig gehalten.
Die Bahn ist preislich teurer weil sie im Gegensatz zum Flugverkehr ihre Gesamtkosten selbst trägt und nicht von dessen indirekten Subventionen profitiert.
Die Forderung, die Bahn solle mit Kapazität und Preisen in Vorleistung gehen, ist schräg. Das Businessmodell von Billigfliegern ist doch gerade, dass sie mit Kampfpreisen Beadarfe schaffen und Verkehre induzieren auf Strecken, auf denen es ohne die Kampfpreise gar keine Nachfrage gab oder gegeben hätte.

Wer singt hier das Pippilangstrumpflied? Ausnahmsweise wohl nicht die grünen Spaßverweigerer?

Wenn es politischer Wille ist, die Flugverkehre einzudämmen
( dazu zähle ich im konkreten Fall innderdeutsche Verkehre, für alles was weiter weg ist ist schon der Flieger aus Zeitgründen im Vorteil)
da kann man neben dichten Bahntakten anzubieten die Bahn durchaus von Energiesteuern befreien, und die Mehrwertsteuer auf die Tickets senken-als ersten Schritt.
Ein halbstündiger Takt auf den nachgefragten Verbindungen gehört dann auch dazu, die Verkehrslast ökologischer und auch ökonomischer zu gestalten.
Genauso kann man dann die Pendelei per Flieger mit Bonn abschaffen.
Und gleichfalls kann der Staat darauf verzichten, die Bahn als Renditebringer im Staatshaushalt einzurechnen.

Bis auf Air Berlin und Germania scheint das Preismodell der Billigflieger aber aufzugehen, trotz Luftverkehrsabgabe jedes Reisenden.
Das die Lohnschraube in allen Bereichen runtergedreht wurde, kann man nicht nur dem Kunden der billig will vorwerfen,
das hat die BVG mit der BT auch gemacht, und "outgecourcte" Bereiche in Kliniken oder großen Industriebetrieben sind auch an der Tagesordnung.

Das hat nichts mit PippiLangstrumpf zu tun, sondern ist reinster Kapitalismus-
auf Angebot und Nachfrage entwickelt sich ein Markt, der besteht oder er bricht zusammen.
Der Staat kann nachsteuern, oder lässt es bleiben, aber nur auf monetäre Abschreckung des Kunden gebracht ist das zuwenig.

T6JP
Zitat
DasVerkehrswesen
Zitat
Havelländer
Bahncard und Aktionspreise sind doch auch nichts weiter als Aktionen um Leute zu Fahrten zu animieren, welche sie nicht wirklich bräuchten.

Hast du zu dieser Aussage eine Quelle zur Hand? Ich kenne Leute, deren Mobilität überhaupt nur noch Dank Fernbus und Sparpreisen der Bahn möglich ist. Wenn diese Leute aber, wie du behauptest, diese Reisen gar nicht bräuchten, müsste ich umdenken.

Zitat
Havelländer
Ohne Umweltkarte ABC würden nicht soviele Studenten von Kreuzhain nach Potsdam/Golm zur Uni pendeln sondern vor Ort in Wohnheimen wohnen.

Nein, ohne Umweltkarte würden die Potsdam/Golm-Studenten aus Kreuzhain auch noch in Charlottenburg, Dahlem oder Mitte studieren. Das wäre auch nicht im (gesamt-)volkswirtschaftlichen Interesse. Also gibt's für ein Studium in Wildau, Golm oder Frankfurt an der Oder als Buschzulage ein Semesterticket. Kann ich gut mit leben.

Die Quelle-oder besser ein Beispiel hat er doch genannt- die Wolfsburgpendler nach und von Berlin-
die waren zum Hochwasser 2013 schön angeschmiert, oder wenn der Zughalt in Wolfsburg vergessen wird ;-)
Es gibt auch Leute die, weil BC 100 im persönlichen Besitz oder vom AG gestellt, diese " abfahren damit es sich lohnt".
Das sind nicht die Sparschwaben die mitn Flixtrain am Wochenende ausm Prenzelberg nach Stuttgat und co heimreisen.

T6JP
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen