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Neuer Bezirk "Bürgerstadt Buch"
geschrieben von GraphXBerlin 
In der Abendschau am 20. und 21. Juni wurde das Thema des neuen Stadtteils / Bezirkes "Bügerstadt Buch" thematisiert. Ich weiß jetzt nicht ob es hier irgendwo schon erwähnt wurde. Wenn nicht wundert es mich da es ja verkehrstechnisch einige Aufwertungen geben müßte. Trotz der bisherigen theoretischen Planungen / Ideen ist es ja vielleicht einen eigenen Thread wert.

Hier die Videos aus der RBB-Mediathek:

Neuer Stadtbezirk für Berlin (20.06.19)

Bezirk sieht "Bürgerstadt Buch" skeptisch (21.06.19)

In beiden Beiträgen geht es auch um die Verkehrsanbindung (am 21.06. besonders um die S-Bahn und um einen Regio-Halt)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.06.2019 23:25 von GraphXBerlin.
Au weia, der zweite Bericht hat ja alles dabei, was ich an typischen RBB-Berichten nicht ausstehen kann:
- O-Töne von der Straße (das muss beim RBB in den Arbeitsverträgen fixiert sein)
- zwei Herren vom Bahnkundenverband planen mit dem Finger auf der Karte
- Politiker erklärt, wieso das alles nicht geht

Grundsätzlich finde ich die Idee, dort Wohnungsbau zu realisieren sinnvoll. Insbesondere ist eine Schnellbahnanbindung - ohne 10 km Tunnel-Neubau unter einem Gewässer - relativ kurzfristig realisierbar (wenn man es denn wollte). Die Konzepte aus den 1970er Jahren waren ja auch nicht völlig aus der Luft gegriffen.
Wenn es schon sonst niemandem gelingt, sollten doch wenigstens wir, hier im Forum, nicht alles durcheinanderwürfeln. Derzeit besteht Berlin aus 12 Bezirken mit 96 Ortsteilen. Es gibt weder Stadtbezirke (die gab es nur vorübergehend im Ostteil bis zum 02.10.1990) noch Stadteile (die gab es bis zum 30.09.1920).

Und wenn man nun alles richtig sortiert hat, liest man also zwischen den Zeilen, daß es sich lediglich um einen neuen Ortsteil handelt, der da entstehen soll. Klingt schon viel weniger reißerisch, als die Bildung eines neuen Bezirks.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Ende der 70er gab es für das Gebiet schon mal grosse Pläne und wollte dort hohe Platten hinstellen. Hat man verworfen, augrund des weichens Untergrundes und der hohen Erschliessungskosten. Mal sehen ob daraus was wird.
Warum muss man die Natur immer mehr zubetonieren ? In Berlin gibt es noch genug verfallene Gegenden bzw. Brachflächen.
Man muss nur mal die Landsberger Allee stadtauswärts fahren, rechts hinter dem Krankenhaus Friedrichshain eine verfallene Brauerei (früher mal als Club „Die Villa“ genutzt. ) Dann links das leider heruntergekommene SEZ. Dann links weiter stadtauswärts ein verfallener Plattenbau (glaube ehemaliges Sporthotel).

Oder in Lichtenberg die ganze Gegend rund um die Wartenbergstr., dort ist derzeit keine Wohnbebauung möglich wegen der A100, falls sie denn jemals kommt. Hier auch ein interessanter Bericht von Uli Zelle zum Bermuda-Dreieck.

[www.rbb-online.de]
Zitat
Mont Klamott
In Berlin gibt es noch genug verfallene Gegenden bzw. Brachflächen.
Man muss nur mal die Landsberger Allee stadtauswärts fahren, rechts hinter dem Krankenhaus Friedrichshain eine verfallene Brauerei (früher mal als Club „Die Villa“ genutzt. ) Dann links das leider heruntergekommene SEZ. Dann links weiter stadtauswärts ein verfallener Plattenbau (glaube ehemaliges Sporthotel).

Berlin ist historisch bedingt in vielen Bereichen in etwa so föderalistisch aufgestellt wie Deutschland. Was in Sachen Wohnungsbau Friedrichshain oder Lichtenberg möglich ist, ist für Pankow völlig unbedeutend.
Ich für meinen Teil verstehe nicht, warum viele zentrumsnahe Kleingartenkolonien einen Bestandsschutz verpasst bekommen. Der Sinn hinter diesen Kleingärten ist eben jener, dass dort Bauland vorgehalten wird und zwischenzeitlich einem praktischen Nutzen zugeführt wird. Aber das weiter zu diskutieren, führt am Thema vorbei.
Finger weg vom Wiesenweg!
Zitat
J. aus Hakenfelde
Finger weg vom Wiesenweg!

Richtet dann schon die A100 - in drei oder vier Legislaturperioden, wenn CDU und AFD koalieren *auweia*
Zeugt auch davon, welchen Stellenwert das kulturelle Leben der Berliner in der Lokalpolitik hat - mit ausnahme von Orten, die als "hip" vermarktet werden können und Touristen anziehen - nämlich keinen nennenswerten. Das sieht man ja ganz gut an Geschichten wie z.B. Bebauungsplan RAW gelände, der Dauerkonflikt um den Holzmarkt, die gefährdeten Lokale entlang der A100-Verlängerung (mit dem "Bermudadreieck" wären es insgesamt FÜNF), irrsinnige Auflagen der Behörden allgemein.
Ende Mai hat die Deutsche Bahn (in diesem Fall als Eigentümer von Räumen in den Stadtbahn-Bögen) den Betreiber eines in der lokalen Szene bekannten, seit 10 Jahren bestehenden Clubs am Alex quasi rausgeschmissen, Vertrag gekündigt, man stellt sich andere Nutzungskonzepte vor, so sinngemäß die Aussage der DB (da so ein Club wohl nicht so viel Geld abwirft wie ein stinknormaler Laden oder Gastro). Vor kurzer Zeit ist ein Lokal in Kreuzberg abgebrannt - auf einem attraktiven Grundstück am Spreeufer gelegen, mal sehen wer demnächst dort wohnen oder investieren wird...

Das Große Berliner Clubsterben nimmt mittlerweile fast groteske Züge an.
Ich war früher selber im Bunker, E-Werk, Tresor. Heutzutage sind die Clubs/Bretterverschläge doch Orte für Easyjet-Touristen und den Ballermann-Tourismus. Viele gehen ja nichtmal mehr in Clubs, da wird Abends im Supermarkt oder Späti Alkohol gekauft und dann in öffentlichen Parks oder auf der Strasse zu Lasten der Anwohner rumgegröhlt.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.06.2019 07:56 von Mont Klamott.
Weshalb ? Ich habe bis 2013 mal in der Nähe gewohnt, John-Sieg-Str., es ist keine schöne Gegend. In der Wartenbergstr. haben öfters Häuser gebrannt. Das einzig verbleibende nennt sich „Wartenburg“ und wurde von jungen Leuten gekauft, die nun das Wohnrecht erzwingen wollen.

Hände weg von Wäldern und Feldern, es gibt genug Beton überall. Vielleicht sollte man mal den Zuzug nach Berlin nicht zusätzlich befördern und der Werbeagentur „Visit Berlin“ etwas weniger geben, damit die Einwohner Berlins auch noch etwas von der Stadt haben.

Gruß, Thomas (geboren in Friedrichshain)

Zitat
J. aus Hakenfelde
Finger weg vom Wiesenweg!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.06.2019 08:03 von Mont Klamott.
Zitat
Trittbrettfahrer
Ich für meinen Teil verstehe nicht, warum viele zentrumsnahe Kleingartenkolonien einen Bestandsschutz verpasst bekommen. Der Sinn hinter diesen Kleingärten ist eben jener, dass dort Bauland vorgehalten wird und zwischenzeitlich einem praktischen Nutzen zugeführt wird. Aber das weiter zu diskutieren, führt am Thema vorbei.

Man hat in den letzten Jahrzehnten wohl begriffen was Frischluftschneisen für Berlin bedeuten. Man hätte bzw. kann zukünftig allerdings höher bauen als die üblichen Berliner Traufhöhe nach Kleinstadt Vorgaben.

Gruß aus dem Speckgürtel :-)

Regio + S-Bahn + U-Bahn + Tram + Bus = nur gemeinsam stark
Zitat
Havelländer
Man hätte bzw. kann zukünftig allerdings höher bauen als die üblichen Berliner Traufhöhe nach Kleinstadt Vorgaben.


Das wäre gut. :)
Zitat
Mont Klamott
Weshalb ? Ich habe bis 2013 mal in der Nähe gewohnt, John-Sieg-Str., es ist keine schöne Gegend. In der Wartenbergstr. haben öfters Häuser gebrannt. Das einzig verbleibende nennt sich „Wartenburg“ und wurde von jungen Leuten gekauft, die nun das Wohnrecht erzwingen wollen.

Weil sich dort drei Lokale des nächtlichen Musikvergnügens Tür an Tür befinden, die ich seit 2015 regelmäßig besuche und in mein Herz geschlossen habe. Daneben gibt es dort noch Proberäume und eine private Bildungseinrichtung für mediale Berufszweige im Audiobereich.



Zitat
Mont Klamott
Hände weg von Wäldern und Feldern, es gibt genug Beton überall. Vielleicht sollte man mal den Zuzug nach Berlin nicht zusätzlich befördern und der Werbeagentur „Visit Berlin“ etwas weniger geben, damit die Einwohner Berlins auch noch etwas von der Stadt haben.
Volle Zustimmung.

Zitat
Mont Klamott
Heutzutage sind die Clubs/Bretterverschläge doch Orte für Easyjet-Touristen und den Ballermann-Tourismus.
Da möchte ich entschieden widersprechen.

Es gibt in Berlin nach wie vor noch Lokale, die nicht touristenverseucht, sondern stets nur (oder zum erheblichen Großteil) von Ortsansässigen oder Szenen-Insidern besucht werden. Auch wenn viele davon generell offen für alle sind, d.h. keine geschlossenen Gesellschaften bilden und keine interessierten Außenstehenden ausschließen (Lokale, wo aufgrund von Äußerlichkeiten Leute von vorneherein abgewiesen werden, sind bei mir sofort unten durch), verirren sich dort kaum Touristen und das ist gut so.

Gerade das sind Orte, die ich seit meinem 19. Lebensjahr stets besuche, Underground-Clubs mit guter Musik jenseits des Mainstreams, toller, familiärer Atmosphäre und angenehmen, gleichgesinnten Menschen, die dort aus Überzeugung hingehen und nicht etwa, weil es angesagt ist oder man dort einfach mal hingegangen sein muss.

Der Massentourismus und das Hipstertum zerstört die Szene und verdrängt Kulturschaffende.

Zitat
Mont Klamott
Ich war früher selber im Bunker, E-Werk, Tresor.
Schön, nur was kann damit die aktuelle und alle nachfolgenden Generationen denn damit anfangen?
Bunker und E-Werk sind schon lange tot, Tresor wurde am neuen Standort wiedereröffnet, wird von vielen als ein Touri-Laden beschrieben (bin selbst dort noch nie gewesen).

Was sollen die nachfolgenden Generationen junger, für weniger massentaugliche Musik begeisterter Berliner denn tun, wenn Szenen und ihre Lokale um ihre Existenz und gegen die Verdrängung kämpfen?

Berlin war mal (in den 90ern) als die Techno-City bekannt, zu der Leute von überall pilgerten, dieses Image wurde teilweise auch zu Marketingzwecken benutzt und was macht man jetzt damit? Man tritt es mit Füßen, will es langsam tilgen, so mein Eindruck.

Zitat
Mont Klamott
(...) Ballermann-Tourismus.

Viele gehen ja nichtmal mehr in Clubs, da wird Abends im Supermarkt oder Späti Alkohol gekauft und dann in öffentlichen Parks oder auf der Strasse zu Lasten der Anwohner rumgegröhlt.

Gerade dieses Klientel wird in meinen Kreisen bis aufs Schärfste verachtet, zu recht. Diese Menschen werfen nicht nur ein schlechtes Licht auf die gesamte Clubszene, sondern erwecken auch den Eindruck, dass es keiner besonderen Lokale bedürfe, schließlich ginge es den meisten nur um den Vollrausch, Kontrollverlust und maximales Danebenbenehmen.

Demgegenüber stehen Szeneleute, die für die Musik und die Szene leben, die teilweise idealistisch unterwegs sind, für die es nicht nur stumpfe Feierei mit hemmungslosem Rausch, sondern ein Teil der Lebenseinstellung ist.

Aus diesem Grund bedaure ich jeden dieser Lokale mit Herzblut, Leben und Atmosphäre, wo sich gleichgesinnte, leidenschaftliche Szenemenschen treffen und gemeinsam eine gute, friedliche Zeit haben, wenn er für immer schließen muss.

Das Ballermann-Klientel ist (trotz der großen Gruppenstärke) daher kein Argument gegen den Erhalt von Szenelokalen, sondern eine Gefahr für diese, das schwarze Schaf sozusagen.

Sorry für die lange Rede, aber das ist für mich eine Herzensangelegenheit, für die ich gerne kämpfe.

Gruß, der passionierte Szenemensch
J.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.06.2019 11:51 von J. aus Hakenfelde.
Hallo J.,
ich bin ganz Deiner Meinung. Ich war nur einmal in dem Club im Wiesenweg auf einer Hardcore/Gabba-Party :-)
Der neue Tresor ist ganz nett, ich wurde am Eingang aber auf englisch angesprochen. Im Berghain war ich noch nie, ob sie mich mit fast 45 Jahren überhaupt noch einlassen ?

Mir ging es speziell um die Wartenbergstrasse und die 3 Ruinen auf der rechten Seite. 2 wurden abgerissen, um eine Baustellenzufahrt für die Eisenbahnüberführung Wiesenweg zu schaffen. Das verbliebene Haus sieht recht einsam aus, selbst wenn es die jungen Leute schaffen, zu erhalten. Links war früher meine Stamm Autowerkstatt Auto Lack Service Graner, die sind inzwischen nach Schöneweide gezogen. Die ganze Wartenbergstr. sieht sehr traurig aus. Habe noch ein Bild gefunden.
Weiterhin gibt es auf der linken Seite noch einige alte Garagen der Hochhausbewohner.

[images.app.goo.gl]

Ich könnte mir vorstellen, dass in der Wartenbergstr. Wohnungen entstehen könnten. Zwar nicht so viele wie in Buch geplant.
Aber in dem ganzen Gebiet passiert nichts wegen der A100.

Zum Thema Buch, das ganze ist ohnehin nicht mit dem Bezirk Pankow abgestimmt. Von mir aus können die Organisatoren einen alten Truppenübungsplatz sanieren und dort Wohnungen bauen. Das wäre dann aber in Brandenburg und setzt eine schnelle Bahnanbindung nach Berlin voraus.

Gruß, Thomas



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.06.2019 19:04 von Mont Klamott.
Zitat
J. aus Hakenfelde
.

Gerade das sind Orte, die ich seit meinem 19. Lebensjahr stets besuche, Underground-Clubs mit guter Musik jenseits des Mainstreams, toller, familiärer Atmosphäre und angenehmen, gleichgesinnten Menschen, die dort aus Überzeugung hingehen und nicht etwa, weil es angesagt ist oder man dort einfach mal hingegangen sein muss.

Es gibt Clubs, wo nicht nur Pop, Elektro und Charts laufen, sondern auch Jazz, Barock, Mittelalter, Klassik, Folklore und außereuropäische Musik aus diversen Epochen? ;-)
Zitat
PassusDuriusculus
Zitat
J. aus Hakenfelde
.

Gerade das sind Orte, die ich seit meinem 19. Lebensjahr stets besuche, Underground-Clubs mit guter Musik jenseits des Mainstreams, toller, familiärer Atmosphäre und angenehmen, gleichgesinnten Menschen, die dort aus Überzeugung hingehen und nicht etwa, weil es angesagt ist oder man dort einfach mal hingegangen sein muss.

Es gibt Clubs, wo nicht nur Pop, Elektro und Charts laufen, sondern auch Jazz, Barock, Mittelalter, Klassik, Folklore und außereuropäische Musik aus diversen Epochen? ;-)

Na klar gibt es die, und die sind genauso von Verdrängung bedroht.
Gehört Buch jetzt nicht mehr zu Berlin, dass es eine eigene Stadt werden soll? Also politisch korrekt muss es Bürger-Ortsteil Buch heißen. ;-)
Und ist das restliche Buch dann für Nicht-Bürger, oder wie?

______________________

Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Lehrter Bahnhof
Und ist das restliche Buch dann für Nicht-Bürger, oder wie?

Könntet ihr euch notfalls auf "Berlin-Pankow, Ortsteil Buch, Bürger-Siedlung", notfalls auch "Bürger-Viertel" einigen? Falls nicht, müsstet ihr den EuGH anrufen! Nicht erst die Vorinstanzen, bringt doch nichts :-)
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