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Umnutzung sämtlicher innerstädtischer Güterbahnhöfe - rächt es sich irgendwann?
geschrieben von Lehrter Bahnhof 
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Havelländer
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222
Es sagt doch auch niemand, dass der gesamte Wirtschaftsverkehr Berlins über diese Konzepte abgewickelt werden soll. Es wäre aber schon viel geschafft, wenn nur ein oder zwei der großen Paketdienstleister und ein oder zwei große Lebensmittel-Ketten im Hauptlauf auf die Bahn umsteigen würden. Dafür würden die Flächen an sich ausreichen. Und wenn das erfolgreich sein sollte und der Bedarf nach mehr besteht, lassen sich Lösungen für zusätzliche Angebote finden.

Gerade diesen Gedankengang empfinde ich als recht naiv, denn dadurch würde keines der Zustellerfahrzeuge eingespart werden. Auch beim Supermarkt/Discounter läßt sich nicht wirklich was einsparen, denn das was u.U. auf der Straße steht ist ja der letzte Akt in der Lieferkette und der bleibt. Ob das Lager nun an der Ringbahn ist oder bei Wustermark oder Birkenstein.
Das einzige was ginge wären die Zentrallager mit der Bahn bedienen aber auch das ist weit Platzintensiver als mit LKW und je öfter ich eine Ladung anfassen muß, daß heißt umladen, desto teurer wird der Transport und der Endpreis im Laden.
Gewonnen wird letztendlich nichts damit.

Es stimmt, dass die Anzahl der Fahrzeuge, die eine Gewerbeeinheit (allgemein ausgedrückt) beliefern, nur wenig verringert wird. Eventuell durch bessere Auslastung. Aber: die Touren werden kürzer, da nicht mehr von weit draußen in die Stadt rein gefahren werden muss. Das verringert den Energiebedarf und ermöglicht mehr Touren mit E-Transportern oder Fahrrädern. Und es würde auch kein zusätzlicher Umschlag entstehen, zwischen Haupt- und Nachlauf wird heute auch beim LKW i.d.R. umgeschlagen.
Der Güterzug in die Stadt hinein ist nicht mehr zeitgemäß. Die Vorteile von straßengebundenem Lieferverkehr auf über große Strecken hinweg sind viel zu groß.
Güterzüge haben nur noch Vorteile bei großer Bündelung und über weite Strecken.

Im gleichen Zug muss man hier übrigens auch hinterfragen, wofür Landwehrkanal, Hohenzollernkanal, Teltowkanal etc. einst gebaut wurden und welche Funktion diese heute noch haben. Am Landwehrkanal wurden Hafenbecken zu Parks und am Teltowkanal ist ein Hafen nun die Kulisse eines Einkaufszentrums. Geschippert wird heute meistens für die Touristen.
Zitat
Trittbrettfahrer
Der Güterzug in die Stadt hinein ist nicht mehr zeitgemäß. [...]

Das stimmt so nicht ganz. Westhafen läuft sehr gut als Umschlagsbahnhof und bei der DB ist man wohl mit der Entwicklung Großbeeren nicht wirklich zufrieden. Vielmehr stellt sich die Frage, ob es wirklich sinnvoll war Frankfurter Allee aufzugeben.

Ähnlich verhält es sich mit Wustermark, das sich unter den nicht mehr ganz so neuen Besitzverhältnissen gut entwickelt hat.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
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Lehrter Bahnhof

Es ist ja auch eine Vision. Umschlagtechnik? Kann man anpassen. Jeder Container hat dann einen RFID-Chip, es muss eben alles standardisiert und optimiert sein. Die Container sind entsprechend ihrer Löschung gestapelt, etc.

Das Stapeln von Containern auf Güterzügen überlassen wir doch lieber den Amerikanern.
Mir fällt nicht viel ein, das standardisierter ist als das System ISO-Container. Das automatische Auslesen der Containercodes bei Be-/Ent und Umladung ist absoluter Standard.

Zu deiner Vision fällt mir leider nur wieder Helmut Schmidt ein.

Grüße
Nic
Zitat
Jay
Das stimmt so nicht ganz. Westhafen läuft sehr gut als Umschlagsbahnhof und bei der DB ist man wohl mit der Entwicklung Großbeeren nicht wirklich zufrieden. Vielmehr stellt sich die Frage, ob es wirklich sinnvoll war Frankfurter Allee aufzugeben.

Westhafen läuft nur für Container und flüssige Brennstoffe, alles andere ist ad hoc Verkehr. Man könnte Gbf Treptow nach Ende der Baustofflogistik als Container Terminal ausbauen ...

Zitat
Jay
Ähnlich verhält es sich mit Wustermark, das sich unter den nicht mehr ganz so neuen Besitzverhältnissen gut entwickelt hat.

Außer Abstellen von Loks & Güterwagen läuft im ehemaligen Rbf gar nichts und die Gleise im GVZ haben dicken Rost drauf.

Gruß aus dem Speckgürtel :-)

Regio + S-Bahn + U-Bahn + Tram + Bus = nur gemeinsam stark
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Havelländer
[[quote=Jay]
Ähnlich verhält es sich mit Wustermark, das sich unter den nicht mehr ganz so neuen Besitzverhältnissen gut entwickelt hat.

Außer Abstellen von Loks & Güterwagen läuft im ehemaligen Rbf gar nichts und die Gleise im GVZ haben dicken Rost drauf.[/quote]

Wieso will dann der Eigentümer des GVZ Wustermark dieses erweitern wenn da dicker Rost auf den Schienen ist?

Der ehemalige Rbf hat mit dem GVZ nichts außer dem Ortsnamen gemeinsam. Dieser Standort wird gerade zum Rail & Logistik Center ausgebaut. Das Abstellen von Fahrzeugen ist ein wichtiges Standbein, das andere ist der BahnTechnologie Campus Havelland.
Zitat
Bd2001
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Havelländer
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Jay
Ähnlich verhält es sich mit Wustermark, das sich unter den nicht mehr ganz so neuen Besitzverhältnissen gut entwickelt hat.

Außer Abstellen von Loks & Güterwagen läuft im ehemaligen Rbf gar nichts und die Gleise im GVZ haben dicken Rost drauf.

Wieso will dann der Eigentümer des GVZ Wustermark dieses erweitern wenn da dicker Rost auf den Schienen ist?

Eben.

Zitat
Bd2001
Der ehemalige Rbf hat mit dem GVZ nichts außer dem Ortsnamen gemeinsam. Dieser Standort wird gerade zum Rail & Logistik Center ausgebaut. Das Abstellen von Fahrzeugen ist ein wichtiges Standbein, das andere ist der BahnTechnologie Campus Havelland.

Nein, es gibt mehr Gemeinsamkeiten zwischen Rbf und GVZ. Das Rail & Logistik Center Wustermark (Tochter der Havelländischen Eisenbahn) ist der Eigentümer des Rangierbahnhofs; ihm gehört auch über eine andere Schwester/Tochterfima das GVZ.
Das GVZ wird ausgebaut aber ohne Gleisanschlüsse. Selbst der "Hafen" hat keinen Gleisanschluss bekommen.
Was den Rangierbahnhof betrifft, auch der hat keinerlei regulären Zugang zum Straßennetz und auch keine Umschlagmöglichkeiten. Die ehemaligen Aufstell- und Richtungsgleise sind teilweise nur noch einseitig angeschlossen. Der Ablaufberg und die Gleisbremsen sind abgetrennt und funktionslos. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem zukünftigen Campus und eine neue Lokwerkstatt um die Strecke Spandau - Johannesstift entbehren zu können.

Gruß aus dem Speckgürtel :-)

Regio + S-Bahn + U-Bahn + Tram + Bus = nur gemeinsam stark
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Jay
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Trittbrettfahrer
Der Güterzug in die Stadt hinein ist nicht mehr zeitgemäß. [...]

Vielmehr stellt sich die Frage, ob es wirklich sinnvoll war Frankfurter Allee aufzugeben.

Hallo,
abgesehen davon, daß jüngst das Stellwerk abgerissen wurde, ist da noch was zu machen? Ist die Fläche noch Eigentum der DB oder schon an einen Privaten verscherbelt und der nächste Baumarkt schon geplant?

LG Rekowagen
Zitat
Havelländer
Das GVZ wird ausgebaut aber ohne Gleisanschlüsse.


RLCW.de
Das sind die Gleisanlagen die dort seit Beginn des GVZ existieren und seit bald 10 Jahren ungenutzt vor sich hin oxidieren. Außer der Spedition Offergeld hat kein einziger Anlieger einen Gleisanschluß und Offergeld nutzt seinen seit Jahren nicht (mehr).

Der Stand deiner Verlinkung ist übrigens 2014 :-)

Gruß aus dem Speckgürtel :-)

Regio + S-Bahn + U-Bahn + Tram + Bus = nur gemeinsam stark



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.06.2019 17:05 von Havelländer.
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Jay

Das stimmt so nicht ganz. Westhafen läuft sehr gut als Umschlagsbahnhof und bei der DB ist man wohl mit der Entwicklung Großbeeren nicht wirklich zufrieden. Vielmehr stellt sich die Frage, ob es wirklich sinnvoll war Frankfurter Allee aufzugeben.

Wenn man schon Großbeeren nicht ausgelastet kriegt, was sollte man dann mit einem zusätzlichen Containerumschlag an der Frankfurter Allee?

Grüße
Nic
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Rekowagen
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Jay

Vielmehr stellt sich die Frage, ob es wirklich sinnvoll war Frankfurter Allee aufzugeben.

Hallo,
abgesehen davon, daß jüngst das Stellwerk abgerissen wurde, ist da noch was zu machen? Ist die Fläche noch Eigentum der DB oder schon an einen Privaten verscherbelt und der nächste Baumarkt schon geplant?

Das Gelände ist schon lange nicht mehr im Eigentum der DB. Aber es wurde auch nicht an einen Privaten verscherbelt (die Bahn verscherbelt Grundstücke nie!) und auch kein Baumarkt ist da geplant. Da soll ja die Autobahn hin.
Zitat
Nicolas Jost
Wenn man schon Großbeeren nicht ausgelastet kriegt, was sollte man dann mit einem zusätzlichen Containerumschlag an der Frankfurter Allee?

Großbeeren liegt zu weit draußen für Berlin.

Gruß aus dem Speckgürtel :-)

Regio + S-Bahn + U-Bahn + Tram + Bus = nur gemeinsam stark
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Havelländer
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Nicolas Jost
Wenn man schon Großbeeren nicht ausgelastet kriegt, was sollte man dann mit einem zusätzlichen Containerumschlag an der Frankfurter Allee?

Großbeeren liegt zu weit draußen für Berlin.

Daran kranken aber auch die anderen GVZ Freienbrink, Brieselang und Wustermark. Deren Auslastung liegt auch unter den Erwartungen.
Was aber auch daran liegt, das nicht halbsoviel Güter auf der Bahn gefahren werden wie früher.
Die Lagerflächen der Industrie sind jetzt auf der Autobahn und haben Gummiräder...

T6JP
Zitat
Bd2001
Zitat
Havelländer
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Nicolas Jost
Wenn man schon Großbeeren nicht ausgelastet kriegt, was sollte man dann mit einem zusätzlichen Containerumschlag an der Frankfurter Allee?

Großbeeren liegt zu weit draußen für Berlin.

Daran kranken aber auch die anderen GVZ Freienbrink, Brieselang und Wustermark. Deren Auslastung liegt auch unter den Erwartungen.

Genau das ist das Problem. Die GVZ, die um Berlin herum angelegt wurden, erfüllen die Erwartungen nicht, während der innerstädtisch liegende Umschlagplatz Westhafen eine gute Auslastung aufweist und mangels Platz nicht erweitert werden kann. Frankfurter Allee wurde nicht geschlossen, weil die Auslastung schlecht war, sondern weil der Betrieb nach Großbeeren verlagert werden sollte. Der Drops ist nun gelutscht. Man könnte aber tatsächlich über eine entsprechende Weiterentwicklung der Gbf Treptow nachdenken. Mit dem Lückenschluss der Ferngleise zum Treptower Park und einer Verbindungskurve zur Görlitzer Bahn wäre die Lage bahnseitig durchaus brauchbar.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
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Bd2001
Daran kranken aber auch die anderen GVZ Freienbrink, Brieselang und Wustermark. Deren Auslastung liegt auch unter den Erwartungen.

Wir sollten uns davon verabschieden GVZ mit Gleisanschluß gleich zusetzen, denn Wustermark und Brieselang funktionieren als Gewerbepark und Umschlagplatz von Fern- auf Nah-LKW und andersrum gut. Wustermark ist allerdings um einiges größer und in Brieselang hab ich auch nur bei der Rigips-Firma Bedienung per Bahn gesehen.
Amazon hat zwar ebenfalls einen Gleisanschluß aber der wird soweit ich mitbekommen habe nicht genutzt.
In Wustermark gab es nur das Containerterminal was, wohl innerhalb der finanziellen Förderzeit, per Bahn genutzt wurde.

Gruß aus dem Speckgürtel :-)

Regio + S-Bahn + U-Bahn + Tram + Bus = nur gemeinsam stark
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Jay
Man könnte aber tatsächlich über eine entsprechende Weiterentwicklung der Gbf Treptow nachdenken. Mit dem Lückenschluss der Ferngleise zum Treptower Park und einer Verbindungskurve zur Görlitzer Bahn wäre die Lage bahnseitig durchaus brauchbar.

Es reicht der Ring-Lückenschluß zur Anbindung. Eine neue Kurve zur Görlitzer Bahn währe eine nicht notwendige Maßnahme für die 2-3 täglichen Containerzüge.

Gruß aus dem Speckgürtel :-)

Regio + S-Bahn + U-Bahn + Tram + Bus = nur gemeinsam stark
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Jay
Frankfurter Allee wurde nicht geschlossen, weil die Auslastung schlecht war, sondern weil der Betrieb nach Großbeeren verlagert werden sollte. Der Drops ist nun gelutscht.

Hier muss ich dann doch mal kurz nachhaken - ließe sich Frankfurter Allee nicht reaktivieren? Also mal abgesehen davon, dass man eine Fehlentscheidung zugeben müsste.
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