Interview mit Frau Nikutta 07.07.2019 11:09 |
Zitat
Morgenpost
Vor allem Ende vorigen Jahres gab es viele Beschwerden über die Berliner U-Bahn. Viele Züge fielen aus oder kamen verspätet. Haben Sie die Probleme Fahrermangel und fehlende Fahrzeuge inzwischen im Griff?
Als BVG bieten wir jeden Tag 36.000 Fahrten, den größten Anteil davon – 27.000 Fahrten – mit dem Bus. Die U-Bahn kommt auf 4000 Fahrten am Tag. Aktuell liegt unsere Zuverlässigkeit bei 98,5 Prozent. Das heißt, nur 1,5 Prozent der planmäßigen Fahrten fallen aus. Das ist ein sehr, sehr ordentlicher Wert für ein U-Bahn-System. Und es ist angesichts unserer alten Fahrzeugflotte jeden Tag ein echter Kraftakt, das auch so hinzubekommen. Umso mehr freue ich mich, dass die Lieferung der IK18-Serie in diesem Monat abgeschlossen wird. Damit haben wir 108 neue U-Bahn-Wagen im Netz. Beinahe jeder zweite Zug auf der Linie U2 fährt inzwischen mit den neuen Wagen. Das ist ein sehr positiver Effekt. Was der U-Bahn allerdings zu schaffen macht, ist ein extremer Anstieg an Graffitis. Allein am 29. Juni, also am Sonnabend vor einer Woche, wurden auf der Linie 8 sechs Wagen auf mehr als 120 Quadratmetern beschmiert, auf der Linie 2 zwei Wagen mit zehn Quadratmetern , auf der Linie 3 zwei Wagen mit circa 17 Quadratmetern, der Linie 6 zwei Wagen auf rund 25 Quadratmetern, der Linie 9 ein Wagen auf 56 Quadratmetern und auf der Linie 3 gab es zusätzlich noch eine herausgetretene Fensterscheibe. Das alles nur an einem einzigen Tag. Die Wagen müssen für Reinigung und Reparatur aus dem Verkehr gezogen werden und fehlen dann natürlich. Wir haben inzwischen den Stand, dass jeder U-Bahn-Wagen statistisch gesehen jeden zweiten Monat beschmiert ist. Das ist nahezu unglaublich und hat es so noch nicht gegeben. Da würde ich mir wirklich wünschen, dass es in Berlin einen geschlossenen Sturm der Entrüstung gibt.
Re: Interview mit Frau Nikutta 07.07.2019 11:42 |
Re: Interview mit Frau Nikutta 07.07.2019 12:20 |
Re: Interview mit Frau Nikutta 07.07.2019 12:49 |
Re: Interview mit Frau Nikutta 07.07.2019 14:31 |
Zitat
Joe
Thema Klimaanlagen bei S+U-Bahn:
"Die S-Bahn fährt in Berlin nur zu vier Prozent durch Tunnel, bei unserer U-Bahn liegen im Kleinprofilnetz 90 Prozent der Strecken, im Großprofil 60 Prozent der Strecken im Untergrund."
Ist es bei den Werten für Klein-/und Großprofil nicht andersrum? 60 Prozent eher im Kleinprofil und 90 im Großprofil? Schließlich fahren U7, 8 und 9 ausschließlich im Tunnel.
Re: Interview mit Frau Nikutta 07.07.2019 15:58 |
Re: Interview mit Frau Nikutta 07.07.2019 17:04 |
Zitat
Lehrter Bahnhof
Das zeigt, dass. Frau Nikutta nach 10 Jahren immer noch nicht die Berliner U-Bahnlinien kennt.
Re: Interview mit Frau Nikutta 07.07.2019 17:21 |
Zitat
Joe
Thema Klimaanlagen bei S+U-Bahn:
"Die S-Bahn fährt in Berlin nur zu vier Prozent durch Tunnel, bei unserer U-Bahn liegen im Kleinprofilnetz 90 Prozent der Strecken, im Großprofil 60 Prozent der Strecken im Untergrund."
Ist es bei den Werten für Klein-/und Großprofil nicht andersrum? 60 Prozent eher im Kleinprofil und 90 im Großprofil? Schließlich fahren U7, 8 und 9 ausschließlich im Tunnel.
Re: Interview mit Frau Nikutta 07.07.2019 17:28 |
Zitat
Lehrter Bahnhof
Das zeigt, dass. Frau Nikutta nach 10 Jahren immer noch nicht die Berliner U-Bahnlinien kennt.
Re: Interview mit Frau Nikutta 07.07.2019 23:32 |
Zitat
Harald Tschirner
Hier [www.morgenpost.de] gibt es ein interessantes Interview mit Frau Nikutta, das soviele Aspekte des BVG Betriebes anspricht, dass wohl ein eigener Thread gerechtfertigt ist.
Hier nur ein:
Zitat
Morgenpost
Vor allem Ende vorigen Jahres gab es viele Beschwerden über die Berliner U-Bahn. Viele Züge fielen aus oder kamen verspätet. Haben Sie die Probleme Fahrermangel und fehlende Fahrzeuge inzwischen im Griff?
Als BVG bieten wir jeden Tag 36.000 Fahrten, den größten Anteil davon – 27.000 Fahrten – mit dem Bus. Die U-Bahn kommt auf 4000 Fahrten am Tag. Aktuell liegt unsere Zuverlässigkeit bei 98,5 Prozent. Das heißt, nur 1,5 Prozent der planmäßigen Fahrten fallen aus. Das ist ein sehr, sehr ordentlicher Wert für ein U-Bahn-System. Und es ist angesichts unserer alten Fahrzeugflotte jeden Tag ein echter Kraftakt, das auch so hinzubekommen. Umso mehr freue ich mich, dass die Lieferung der IK18-Serie in diesem Monat abgeschlossen wird. Damit haben wir 108 neue U-Bahn-Wagen im Netz. Beinahe jeder zweite Zug auf der Linie U2 fährt inzwischen mit den neuen Wagen. Das ist ein sehr positiver Effekt. Was der U-Bahn allerdings zu schaffen macht, ist ein extremer Anstieg an Graffitis. Allein am 29. Juni, also am Sonnabend vor einer Woche, wurden auf der Linie 8 sechs Wagen auf mehr als 120 Quadratmetern beschmiert, auf der Linie 2 zwei Wagen mit zehn Quadratmetern , auf der Linie 3 zwei Wagen mit circa 17 Quadratmetern, der Linie 6 zwei Wagen auf rund 25 Quadratmetern, der Linie 9 ein Wagen auf 56 Quadratmetern und auf der Linie 3 gab es zusätzlich noch eine herausgetretene Fensterscheibe. Das alles nur an einem einzigen Tag. Die Wagen müssen für Reinigung und Reparatur aus dem Verkehr gezogen werden und fehlen dann natürlich. Wir haben inzwischen den Stand, dass jeder U-Bahn-Wagen statistisch gesehen jeden zweiten Monat beschmiert ist. Das ist nahezu unglaublich und hat es so noch nicht gegeben. Da würde ich mir wirklich wünschen, dass es in Berlin einen geschlossenen Sturm der Entrüstung gibt.
Re: Interview mit Frau Nikutta 08.07.2019 08:58 |
Zitat
Morgenpost
Aktuell liegt unsere Zuverlässigkeit bei 98,5 Prozent. Das heißt, nur 1,5 Prozent der planmäßigen Fahrten fallen aus. Das ist ein sehr, sehr ordentlicher Wert für ein U-Bahn-System.
Re: Interview mit Frau Nikutta 08.07.2019 09:01 |
Sehr ordentlich im Rahmen der unvorhergesehen schlechten Bedingungen des Personal- und Fahrzeugmangels. Oder falls doch vorhersehbar, dann wenigstens nicht durch irgendwen verschuldet, jedenfalls nicht durch BVG oder gar Senat.Zitat
Periculator
Interessant, dass alle auf das Graffiti-Thema aufspringen. Mich als Fahrgast entsetzt vor allem das:
Zitat
Morgenpost
Aktuell liegt unsere Zuverlässigkeit bei 98,5 Prozent. Das heißt, nur 1,5 Prozent der planmäßigen Fahrten fallen aus. Das ist ein sehr, sehr ordentlicher Wert für ein U-Bahn-System.
Nur liegt die im Verkehrsvertrag definierte Soll-Pünktlichkeit bei 98,7%. Außerdem wird auf den meisten Großprofillinien gar nicht der eigentlich vorhergesehene Takt gefahren. Also verfehlt die U-Bahn alleine durch Ausfälle und trotz Taktausdehnung bereits ihr Pünktlichkeitsziel. Wie kann man das als "sehr, sehr ordentlich" bezeichnen?
Zum Vergleich: Die Zuverlässigkeit lag 2009-2013 bei mindestens 99,7% (Quelle: Jahresberichte beim CNB).
Re: Interview mit Frau Nikutta 08.07.2019 13:03 |
Re: Interview mit Frau Nikutta 08.07.2019 13:07 |
Zitat
Periculator
Zum Vergleich: Die Zuverlässigkeit lag 2009-2013 bei mindestens 99,7% (Quelle: Jahresberichte beim CNB).
Re: Interview mit Frau Nikutta 08.07.2019 13:53 |
Re: Interview mit Frau Nikutta 08.07.2019 14:07 |
Zitat
M48er
Gerne werden für diese Autosuggestion auch falsche Zahlen zu Rate gezogen:
Der U-Bahn Fuhrpark der BVG ist in den letzten 10 Jahren nur im Schnitt 5 Jahre älter geworden, da fast 150 fabrikneue IK-Wagen auch massiv verjüngt haben.
Re: Interview mit Frau Nikutta 08.07.2019 14:35 |
Zitat
M48er
P.S. Der Straßenbahn-Fuhrpark ist sogar dank vieler Senatsgelder deutlich verjüngt worden. Nur merkt man das leider nicht an den Ausfallzahlen.
Re: Interview mit Frau Nikutta 08.07.2019 18:44 |
Zitat
der weiße bim
Zitat
Periculator
Zum Vergleich: Die Zuverlässigkeit lag 2009-2013 bei mindestens 99,7% (Quelle: Jahresberichte beim CNB).
Das war lange vor dem RRG-Senat und auch die Chefin stieg erst Ende 2010 ein. Seitdem ist der Fuhrpark im Schnitt fast zehn Jahre älter geworden und eine Menge Fachleute haben den Laden verlassen. Dass die Ausfallzahl sich nur um 1% verschlechtert hat, ist angesichts des totalen Spardiktats seitens des Eigners (schwarze Null) tatsächlich "ein sehr, sehr ordentlicher Wert". Viele hatten weit schlimmeres befürchtet.
Re: Interview mit Frau Nikutta 08.07.2019 19:03 |
Re: Interview mit Frau Nikutta 08.07.2019 21:15 |