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Auf ins Pankower Mexiko-Viertel - SPD will U2, U3 und U8 verlängern
geschrieben von B-V 3313 
Zitat
Bumsi

Mein Vorschlag um alle nicht vorhanden Verkehrsprobleme zu lösen, nebenbei kann man die U4 auch auf eine vernünftige Länge bringen.

Moin moin,

Ein U-Bahn-Aussenring!...mit der U41 und U42 im Gegenläufigen Betrieb!
Endlich ein Mann mit Visionen!...obwohl...was hatte mal ein gewisser Hr. Schmidt über Männer mit Visionen gesagt?

Gruß
Um mal wieder das Thema zu bemühen, möchte ich hier natürlich auch noch die Infos bringen, die ich gerade "nebenan" bei DSO hinterlassen habe, wo sich die Köpfe zur U7 eingeschlagen werden - mit freundlicher Beteiligung von def. ;)

Zum Thema ober- vs unteridisch:
Oberirdisch gesetzt ist auch nur der relativ kurze Abschnitt parallel zur A113 mit dem "Betriebs-"Bahnhof Schönefelder Seen. Zwischen Stadtgrenze und Parallellage zur Autobahn wurden ober- und unterirdische Variante geprüft, wobei die unterirdische Querung deutlich geringere Beeinträchtigungen für den S-Bahn-Betrieb zum BER bedeuten. Das mag auf den ersten Blick kurios wirken, liegt aber an den Möglichkeiten der Bautechnologie.

Für den letzten Abschnitt wurde nur die schlechtest bewertete Variante mit Endbahnhof vor dem Terminal 4 auf Höhe der östlichen Seite des Straßenrings oberirdisch, aufgestelzt in der Böschung des Bahndamms, angenommen (ca. 800 Meter vom Bahnhof entfernt). Die anderen Varianten verlaufen weiter südlich und unterirdisch. Aber auch hier liegt der Endbahnhof neben/unter Terminal 4 und damit noch 500 Meter vom Fern- und S-Bahnhof entfernt.

Richtig interessant ist die Kombivariante mit dem Passenger Transport System (PTS), das der Flughafen plant. Die U-Bahn hält dann nur 2 statt 3x in "Airtown" und "T4", die beide dreigleisig ausgelegt werden. Dazwischen liegen zwei Halte, die nur vom PTS bedient (werden können). Das PTS fährt hierbei komplett unabhängig von der U-Bahn mit einem automatisch fahrenden Doppeltriebwagen und separatem Gleis in den beiden Endbahnhöfen. Die PTS-Kanten sind alle mit Bahnsteigtüren ausgerüstet. Ohne Kombination hat die U-Bahn zusätzlich noch den Halt "Midfield Gardens".

Das CDU-geführte Verkehrsministerium in Brandenburg erklärte (in der MAZ zu lesen), dass man die U7 gar nicht so als BER-Anbindung sieht, sondern primär unter dem Aspekt der 50.000 neuen Arbeitsplätze, die man sich in den Gewerbeparks erhofft. Jene 50k Arbeitsplätze wurden in der Machbarkeitsstudie auch voll angesetzt, obwohl die U7 nur einen Bruchteil davon tatsächlich erschließen würde und die 50k eher dem Maximalszenario entsprächen. Die angenommenen 40k Fahrgäste sind also als "zu optimistisch" anzusehen. Nimmt man das PTS als "gesetzt" an, da so ein System separat gebaut werden soll, wenn es nicht zur Kombi-Variante kommt, dann sind nur noch 3 der 7 Stationen "neu". Lieselotte-Berger-Platz, Schönefeld Nord und Schönefelder Seen. Bf. Schönefeld (T5), Airtown, Midfield und T4 sind dann schon anderweitig erschlossen.

Gucken wir uns kurz das Potenzial an:
Lieselotte-Berger-Platz: Das Frauenviertel bringt sicher ein paar Fahrgäste. Bisher im 20er-Takt mit einer Ringlinie erschlossen, jetzt immerhin mit dem 744 wochentags alle 20 Minuten in beiden Richtungen. Ansonsten peripher durch 171 und 260 (sowie N7) tangiert.

Schönefeld Nord: Aktuell Feld, künftig Wohnbebauung. Käme die U-Bahn, könnte Schönefeld hier ein Ortsteilzentrum rund um den Bahnhof anlegen. Die U-Bahn wäre hier dann vor allem der Grundstücksvermarktung zuträglich, weswegen ja auch der Bürgermeister von Schönefeld so ein glühender Fan ist.

Schönefelder Seen: Nunja, da hab ich ja schon Polemiken zu abgelassen. Die Erschließlungswirklung ist nahe Null. Der Bahnhof liegt parallel zur A113 und erfüllt mit seinen 3 Bahnsteig und 5 Abstellgleisen primär betriebliche Zwecke. Bebauung in größerem Umfang ist auch nicht zu erwarten, da die Nordbahn zu dicht liegt und auf der anderen Seite der Autobahn die namensgebenden Seen liegen. Erst dahinter folgt die Stadtgrenze und der Berlin-Bohnsdorfer Business-Park. In der Machbarkeitsstudie wird daher auch über den Bau eines Parkhauses und die Nutzung als P+R-Anlage spekuliert. Dem entgegen steht natürlich die Frage, wieviele Leute sich wohl zum C-Tarif von der Autobahn locken lassen.

In der 1. Baustufe wäre Schönefelder Seen der Endbahnhof, da am Bf. Schönefeld keine Kehrgleise vorgesehen sind. Gerechnet wird mit 5 zusätzlichen Umläufen und einem 10 (bzw. 8/12)-Takt. Bis Schönefelder Seen optional 8/6/6, der dichtere Takt endet weiter in Rudow. Die Abstellkapazität in Schönefelder Seen ersetzt die in Rudow wegfallenden Kapazitäten + die zusätzlichen Umläufe (und in der Kombi-Variante die PTS-Einheiten). Ich wage lieber keine Prognose, was die Lage der Abstellanlage für die Farbgebung der Züge bedeutet. ;)

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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Also wenn man jetzt schon wirklich unironisch überlegt, die Bahn dort entlang zu führen, dann kann man sich auch die Mühe machen, die U-Bahn am IKEA Waltersdorf halten zu lassen. Springen bestimmt 30.000 Arbeitsplätze bei raus! Und man muss zum Möbelkauf nicht nicht von der Gropiusstadt bis Tempelhof mit blöd umsteigen sondern kann das Boxspringbett gleich ganz bequem in die U7 zwängen.
Zitat
Jay
Die U-Bahn hält dann nur 2 statt 3x in "Airtown" und "T4", die beide dreigleisig ausgelegt werden. Dazwischen liegen zwei Halte, die nur vom PTS bedient (werden können). Das PTS fährt hierbei komplett unabhängig von der U-Bahn mit einem automatisch fahrenden Doppeltriebwagen und separatem Gleis in den beiden Endbahnhöfen. Die PTS-Kanten sind alle mit Bahnsteigtüren ausgerüstet. Ohne Kombination hat die U-Bahn zusätzlich noch den Halt "Midfield Gardens".

Ich wusste gar nicht, dass der Bau der U7 bis Heathrow geplant wird. Mit der Ärmelkanalquerung wird es aber schwer, einen KNF > 1 reinzulüg... äh rechnen. ^^
Danke an Jay für die Infos... die Diskussion bei DSO habe ich schon eine Weile nicht mehr verfolgt, nachdem sich die üblichen Verdächtigen eingeschaltet haben. Aber ist lustig nachzulesen. ;-)

Mit den von Dir genannten Punkten wird das Projekt U7 Süd immer absurder. Vielleicht sollten wir doch mal einen eigenen Faden für die Machbarkeitsstudien U7 Süd und U7 West anlegen, um diesen Faden hier für weitere Vorschläge offen zu halten. Die werden mit Sicherheit kommen! Sobald das Thema U-Bahn fällt, muss es bei bestimmten Entscheidungsträgern eine Art Pawlowschen Reflex geben.

Ich frage mich außerdem, wieso eigentlich die weiteren S-Bahn-Ausbauten überhaupt kein Thema sind? Ist das einfach nicht so sexy, wenn eine S-Bahn über Spandau hinaus fährt, oder der 2. Nord-Süd-Tunnel gebaut wird? Der S-Bahn-Boykott ist doch meines Wissens schon seit fast 40 Jahren Geschichte.
Die S-Bahnausbauten laufen über "i2030". Nicht zu verwechseln mit dem aktuellen Machbarkeitsstudienkonjunkturprogramm "u2030".

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Die S-Bahnausbauten laufen über "i2030". Nicht zu verwechseln mit dem aktuellen Machbarkeitsstudienkonjunkturprogramm "u2030".

Aber zu den S-Bahn-Ausbauten gibt es keine Forderung der IHK, keine Pressekonferenz der Kandidatin, keine erregten Diskussionen in Onlineforen ... oder habe ich das übersehen?
Es ist ja trotzdem möglich, sich als politische Partei auf i2030 zu konzentrieren. Auch da gibt es ja genug Fragen, denen man sich widmen kann, statt jede Woche ein neues U-Bahn-Kaninchen aus dem Hut zu zaubern:

- Warum dauert das eigentlich so lange, schon die Planung, und das auch bei Projekten, die auch vor i2030 über zwanzig Jahre diskutiert wurden (Kremmener Bahn...)?
- Was kann das Land Berlin tun, um die Planung zu beschleunigen? (Das Land Berlin, weil es um den Landeswahlkampf geht.)
- Welche Auswirkungen hat i2030 auf andere Verkehrsströme? Welche Maßnahmen sollten parallel umgesetzt werden, damit i2030 keine isolierten Maßnahmen sind, sondern Teil eines übergeordneten Konzepts? (Wie kann z.B. ein Busnetz für den Spandauer Westen aussehen, wenn die S-Bahn einst über den Bahnhof Spandau hinausfährt? In welchem Zustand sind die Fahrradwege zu künftigen Bahnhöfen? Müssen sie ausgebaut werden? Wie sieht es eigentlich bei der Zuwegung zur neuen Heidekrautbahn-Station in Blankenfelde aus - gibt es da einen attraktiven [breiten, in gutem Zustand befindlichen, beleuchteten] Fußweg vom Dorf Blankenfelde?)
Zitat
def
Es ist ja trotzdem möglich, sich als politische Partei auf i2030 zu konzentrieren. Auch da gibt es ja genug Fragen, denen man sich widmen kann, statt jede Woche ein neues U-Bahn-Kaninchen aus dem Hut zu zaubern:

- Warum dauert das eigentlich so lange, schon die Planung, und das auch bei Projekten, die auch vor i2030 über zwanzig Jahre diskutiert wurden (Kremmener Bahn...)?
- Was kann das Land Berlin tun, um die Planung zu beschleunigen? (Das Land Berlin, weil es um den Landeswahlkampf geht.)
- Welche Auswirkungen hat i2030 auf andere Verkehrsströme? Welche Maßnahmen sollten parallel umgesetzt werden, damit i2030 keine isolierten Maßnahmen sind, sondern Teil eines übergeordneten Konzepts? (Wie kann z.B. ein Busnetz für den Spandauer Westen aussehen, wenn die S-Bahn einst über den Bahnhof Spandau hinausfährt? In welchem Zustand sind die Fahrradwege zu künftigen Bahnhöfen? Müssen sie ausgebaut werden? Wie sieht es eigentlich bei der Zuwegung zur neuen Heidekrautbahn-Station in Blankenfelde aus - gibt es da einen attraktiven [breiten, in gutem Zustand befindlichen, beleuchteten] Fußweg vom Dorf Blankenfelde?)

Tja, nur wäre das dann knallharte Sachpolitik mit Detailfragen, für die einen keiner feiert oder die nette Schlagzeilen bringt, sondern im Zweifel auch mal Stehvermögen gegenüber den eigenen Parteifreunden, Koalitionspartnern und NIMBYs erfordern könnte. Manchmal auch (partei-)eigenes Scheitern offenbaren würde. Gerade wenn man bedenkt, wer seit Jahrzehnten in beiden (!) Landesregierungen sitzt und es dennoch nicht geschafft hat, S-Bahn-Projekte zum beiderseitigen Vorteil voranzubringen.

Wenn ich mich jetzt als SPD-Spitzenkandidat hinstelle und die heilige U-Bahn anbete, dann liebt mich dafür (teilweise) die Lokalpresse, ein großer Teil der (Wahl-)Bevölkerung nickt wohlwollend, die Wirtschaft fordert noch mehr und auch die eigenen Genossen finden es ganz super. Und dann zahlen (angeblich) auch noch die anderen! Aber das Beste: Keiner kann erwarten, dass ich für den Kram, den ich verzapfe, jemals politisch geradestehen muss. Denn Großprojekte in Berlin dauern nun mal ihre Zeit. Soll doch der Nach-Nachfolger sich mit Kosten und Auswirkungen herumschlagen. Ich aber habe sie initiiert!
Kommen wir mal wieder zum eigentlichen Threadthema zurück. (Jay, Du warst viel zu ernsthaft)

CDU-Politikerin fordert U-Bahn bis Kleinmachnow

"Die Potsdamer Bundestagsabgeordnete Saskia Ludwig (CDU) will die Berliner U-Bahn-Linie 3 bis Kleinmachnow verlängern"

Schön auch der Fipptehler in der TSP-Zwischenüberschrift (der sicherlich bald verbessert wird): "1292 erschien der Lückenschluss eine Frage von wenigen Jahren". Das fast doch alles ganz gut zusammen.
Also pi mal Daumen stand das vor ca einer Woche schon mal in der MAZ, vielleicht nicht so lang wie im Tagesspitzel, aber Frau Funk tanzt ja auf vielen Hochzeiten, möglichst gleichzeitig. Ob nun Lokal-Politik oder Bundespolitik das macht doch für die Frau keinen Unterschied. Ist doch auch Beführworterin einer Straßenbahn von Potsdam Kirschallee nach Wissenschaftspark Golm (ach nein, das heißt ja jetzt Sciencepark West) quer durch die Gegend, Hauptsache eine Straßenbahn …
Das ließt sich so, als wäre das ein weiterer Humor-Beitrag extra für diesen Thread geschrieben. Man sieht die Journalisten orientieren sich an Bahninfo-Forum. ;-)
Zitat
hvhasel
Wenn ich mich jetzt als SPD-Spitzenkandidat hinstelle und die heilige U-Bahn anbete, dann liebt mich dafür (teilweise) die Lokalpresse, ein großer Teil der (Wahl-)Bevölkerung nickt wohlwollend, die Wirtschaft fordert noch mehr und auch die eigenen Genossen finden es ganz super.

Natürlich, in dieser Hinsicht komplett logisch. Nur hat man sich mit diesem Vorgehen als politische Partei komplett aufgegeben. Denn wie heißt es so schön im Grundgesetz?

Zitat
Grundgesetz, Art. 21, Abs. 1
Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit.

Mit anderen Worten: selbst die Mütter und Väter des Grundgesetzes sahen für Parteien andere Aufgaben als die bloße populistisch-opportunistische Wiedergabe von Stimmungen, die man "im Volk" wahrzunehmen vermeint (aus guten Gründen, das ist ja gerade vorher gehörig in die Hose gegangen).

Besonders traurig ist ja, welche Partei hier so agiert, die SPD: sie wurde einst gegründet, um die Lage von Arbeitenden zu verbessern, was sicher zu ihrer Gründungszeit auch kein politischer Mainstream war. Trotzdem und gerade deswegen hat sie dafür gekämpft und langfristig viel erreicht. Die heutige sPD hat die Arbeitenden schon seit 20 Jahren vergessen und kämpft stattdessen mit billigsten opportunistischen trump'schen Winkelzügen um ein paar Stimmen, statt langfristig orientierte Sachpolitik zu betreiben. Der opportunistische Sauhaufen, der sich heute "SPD" schimpft, ist eine Schande für die stolze Geschichte der Partei.
Zitat
Jay


Zum Thema ober- vs unteridisch:

Für den letzten Abschnitt wurde nur die schlechtest bewertete Variante mit Endbahnhof vor dem Terminal 4 auf Höhe der östlichen Seite des Straßenrings oberirdisch, aufgestelzt in der Böschung des Bahndamms, angenommen (ca. 800 Meter vom Bahnhof entfernt). Die anderen Varianten verlaufen weiter südlich und unterirdisch. Aber auch hier liegt der Endbahnhof neben/unter Terminal 4 und damit noch 500 Meter vom Fern- und S-Bahnhof entfernt.

Warum eigentlich? Wäre es nicht logischer, so dicht wie möglich ans Terminal 1 ran zu kommen, in 200-300m Entfernung vom Terminal gibt es noch Freiflächen oder Open-Air-Parkplätze, die man sehr gut mit einem Hochbahnhof überbauen könnte - parken kann man ja unter den Bahnhof weiterhin. Oder hat man da irgendwas verbuddelt oder das Gelände an einen Investor verkauft der dort baureife Pläne für ein Hochhaus hat und nun nur noch mit Millardenentschädigungen davon abzubringen ist?

Wenn man in 20 Jahren mit der U-Bahn so weit ist, könnte man auch eins der Parkhäuser etwas stutzen. Da wäre es dann aber vielleicht sogar sinnvoll einen Halt an Terminal 3 und 4 zu haben und einen an Terminal 1 und 2. Steckt so eine Überlegung hinter einem Bahnhof, der 500m vom heutigen Terminal entfernt sein soll?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.02.2021 12:31 von Nemo.
Juhu, jetzt wird die U3 nach Kleinmachnow verlängert (vielleicht)!

Und in Kleinmachnow ist sogar ein Grünstreifen für die U-Bahn freigehalten! Hurra!
Zitat
def
... statt langfristig orientierte Sachpolitik zu betreiben.

Hast Du jemals schon mal erlebt, dass eine Partei für langfristig orientierte Sachpolitik vom Wähler belohnt wurde?
Parteienkritik wird erst dann sinnvoll, wenn die Wählerschaft anders funktionieren würde.
Guten Morgen, Latschenkiefer ;)

Zitat
Latschenkiefer
Juhu, jetzt wird die U3 nach Kleinmachnow verlängert (vielleicht)!

Und in Kleinmachnow ist sogar ein Grünstreifen für die U-Bahn freigehalten! Hurra!
Zitat
phönix
Zitat
def
... statt langfristig orientierte Sachpolitik zu betreiben.

Hast Du jemals schon mal erlebt, dass eine Partei für langfristig orientierte Sachpolitik vom Wähler belohnt wurde?
Parteienkritik wird erst dann sinnvoll, wenn die Wählerschaft anders funktionieren würde.

Sie führt natürlich nicht zwangsläufig zu mehr Wählerstimmen, aber zweieinhalb Aspekte würde ich nicht auslassen:

Marketing: Natürlich gilt es, für sachbezogene Ideen zu werben, innerparteilich und über die Parteigrenzen hinaus. Aber noch nicht mal das sehe ich leider bei der SPD.

Zeitgeist/ Langer Atem/ Beharrlichkeit: Man sollte den Einfluss des Zeitgeistes auf die Politik nicht unterschätzen - und natürlich den Einfluss, den man als öffentlicher Akteur darauf hat. Der ist natürlich auch begrenzt, so dass auch der Zufall (sprich: globale/nationale Themen) mit reinspielt, wie die Grünen gerade erleben dürfen - dass der Klimaschutz aktuell wichtig ist, ist ja nicht auf ihren Mist gewachsen, sie profitieren nun aber davon als die Partei, die das Thema seit Jahrzehnten vertritt. Und eben deshalb braucht es auch langen Atem.

Und schließlich gibt es zwischen trockenster Sachpolitik und dem U-Bahn-Trumpismus von weiten Teilen der CDU und der SPD ja auch noch Grautöne. Warum sollte man denn mit dem Versprechen, die S21 und die Kremmener Bahn endlich voranzutreiben, keine Wählendenstimmen gewinnen?
Zitat
def
Und schließlich gibt es zwischen trockenster Sachpolitik und dem U-Bahn-Trumpismus von weiten Teilen der CDU und der SPD ja auch noch Grautöne. Warum sollte man denn mit dem Versprechen, die S21 und die Kremmener Bahn endlich voranzutreiben, keine Wählendenstimmen gewinnen?

Dies sind leider keine Projekte von nationaler Bedeutung. Denk nur an die vielen, vielen Bürger - vom Kölner Jecken bis zum Münchner -, die schon seit Jahren und Jahrzehnten davon träumen, nach Berlin zu fliegen und bequem mit der U7 in die Gropius-Passagen zum Einkaufen fahren wollen.
Zitat
def

Und schließlich gibt es zwischen trockenster Sachpolitik und dem U-Bahn-Trumpismus von weiten Teilen der CDU und der SPD ja auch noch Grautöne. Warum sollte man denn mit dem Versprechen, die S21 und die Kremmener Bahn endlich voranzutreiben, keine Wählendenstimmen gewinnen?

Ich habe den Eindruck, dass bei der S-Bahn der Boykott bei Bevölkerung und Verwaltung immernoch nachwirkt - die S-Bahnkrise und diverse Wetterkrisen haben zudem den Ruf der S-Bahn komplett ruiniert.

Vermutlich ist es dann noch die Bauindustrie, die ihren Einfluss geltend macht. Und natürlich der Autofahrer. Mit einer S-Bahn kann man den Autofahrer halt vielleicht zum Umsteigen bewegen, man kann aber den Autoverkehr kaum vom ÖPNV entlasten. Der S-Bahnbau ist also keine verdeckte Autoverkehrsausbaumaßnahme.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
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