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Auf ins Pankower Mexiko-Viertel - SPD will U2, U3 und U8 verlängern
geschrieben von B-V 3313 
Zitat
def
Die neuesten Umfragewerte sind in Bezug auf die SPD vielversprechend. Vielleicht erklärt das, warum die SPD immer schriller (um nicht zu sagen: lächerlicher) mit ihren Forderungen wird. Ich bin mir nicht sicher, ob ich Angst oder Vorfreude vor dem Moment habe, an dem sich die SPD den 10 % nähert. Dann drohen uns wahrscheinlich wirklich Forderungen nach einem Autobahnkreuz auf dem Oranienplatz und ein 20.000-Kilometer-Plan für die U-Bahn, der natürlich innerhalb der nächsten anderthalb Jahre verwirklicht wird.

Unabhängig davon, wie irgendwelche Wahlumfragen an Tagen ausgehen, an denen gar keine Wahlen stattfinden (nach meiner Erinnerung finden am 26.09.2021 belastbarere Wahlumfragen in Form von Wahlen statt): Seitdem der immerhin noch aktuelle Senat einen großen Schwerpunkt auf den Wiederausbau der Straßenbahn gelegt hat, gibt es dieses permanente "Störfeuer" aus dem "U-Bahnlager".

Obwohl die "Beiträge" aus diesem Lager bei näherer Betrachtung oft sehr unfundiert sind, gelingt es, die verkehrspolitische Debatte weg von der Straßenbahn und hin zur U-Bahn zu verschieben (warum eigentlich nicht zur S-Bahn, die, gemessen in Pkm, im Jahr 2020 womöglich eine größere Leistung erbracht hat als alle Betriebsteile der BVG zusammen), was aus Sicht einer Politik, die eine "Verkehrswende" zum Inhalt hat, sehr unerfreulich ist. Dies wirkt sich selbstverständlich in allen Parteien aus.

Hier gilt es, auf allen Ebenen gegenzuhalten (sogar auch argumentativ, obwohl die "Beiträge" des "U-Bahnlagers" mitunter als schwachsinnig erscheinen) - in der öffentlichen Debatte, und auch in den Parteien.

Ansonsten: Nach der schweren Niederlage um den "Mietendeckel" (das Bundesverfassungsgericht hat sich mit einer rein formalen Argumentation auf die Seite der Geldsäcke geschlagen und in meiner Achtung deutlich eingebüßt) steht das "linksgrüne Lager" stabil da, während die Fans von "Haus und Grund" in der Summe eher abbauen.

Dennoch wünsche ich einen schönen Donnerstag,
Marienfelde.


Edit: Fehlerkorrektur im Satz gegen die "Freundinnen und Freunde" aus der Immobilienbranche wegen des Hinweises von def weiter unten.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.05.2021 05:27 von Marienfelde.
Zitat
Arnd Hellinger
(...) Wahlprogramme und Forderungskataloge politischer Parteien entstehen in entsprechenden Basis-Arbeitsgruppen oder innerparteilichen Zusammenschlüssen am jeweiligen Thema interessierter oder davon betroffener Mitglieder. (...)

Dies wundert mich beim SPD-Parteiprogramm wirklich. Die vor 2 oder 3 Jahren von der AG Verkehr der SPD vorgelegten Pläne waren durchaus vernünftig. Jetzt die Wende um 180 Grad und das verkehrspolitische Wahlprogramm lässt sich mit "Beton Beton U-Bahn" kurz zusammenfassen. Was ist da passiert? Gibt es die AG Verkehr gar nicht mehr? Oder hat man diese kalt gestellt?

Zitat
def
Die neuesten Umfragewerte sind in Bezug auf die SPD vielversprechend. Vielleicht erklärt das, warum die SPD immer schriller (um nicht zu sagen: lächerlicher) mit ihren Forderungen wird. Ich bin mir nicht sicher, ob ich Angst oder Vorfreude vor dem Moment habe, an dem sich die SPD den 10 % nähert. Dann drohen uns wahrscheinlich wirklich Forderungen nach einem Autobahnkreuz auf dem Oranienplatz und ein 20.000-Kilometer-Plan für die U-Bahn, der natürlich innerhalb der nächsten anderthalb Jahre verwirklicht wird.

Hui, das sind ja irre Werte. Ein wenig werden die guten Werte der Grünen sicherlich auch mit dem bundespolitischen Rückenwind zu tun haben.
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
Politiker, egal welcher Farbe, können vor Wahlen auf dem Fang nach Wählerstimmen ja nur "Verkehrs-bla-bla".
Was ich weiter oben zum U-Bahn-Wunschdenken der CDU schon geschrieben habe, gilt auch für die SPD.
"Ein Tipp: Geht in Eure Keller und spielt Modelleisenbahn. Ihr habt von Verkehrspolitik keine Ahnung !"

Das ist Quatsch, sorry.

Wahlprogramme und Forderungskataloge politischer Parteien entstehen in entsprechenden Basis-Arbeitsgruppen oder innerparteilichen Zusammenschlüssen am jeweiligen Thema interessierter oder davon betroffener Mitglieder. Diese Beiträge werden dann auf Parteitagen zu "Gesamtkunstwerken" verarbeitet .....

Jo, "Gesamtkunstwerk", das Wort kannte ich in diesem Zusammenhang nocht nicht. Verkehrspolitik hat ja vielleicht auch etwas mit "Kunst" zu tun, geht aber anders.

Die Parteien rechnen doch so: versprich den Berlinern 50 km U-Bahn, das sind so ungefähr 70 U-Bahnstationen. In einem Umkreis von 500 m
leben ~ 5000 Menschen (bei einer Bevölkerungsdichte in Berlin von 4090/km2), macht dann zusammen 70x5000 = 350.000 Menschen. Und dann erzählst du Allen, daß die U-Bahn innerhalb der nächsten 10 Jahre auch genau vor Ihrer Haustür in Betrieb geht. So gewinnt man Wählerstimmen.
Nach der Wahl fehlen dann die "Konzepte", Machbarkeitsstudien, Planungingenieure und vor allem Geld und all die schönen Wahlversprechen können dann "leider" in dieser Legislaturperiode nicht begonnen werden.
Für mich ist das Wahlbetrug.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.04.2021 09:50 von Jim Knopf vom Niederrhein.
Zitat
Marienfelde
Obwohl die "Beiträge" aus diesem Lager bei näherer Betrachtung oft sehr unfundiert sind, gelingt es, die verkehrspolitische Debatte weg von der Stra0enbahn und hin zur U-Bahn zu verschieben (warum eigentlich nicht zur S-Bahn, die, gemessen in Pkm, im Jahr 2020 womöglich eine größere Leistung erbracht hat als alle Betriebsteile der BVG zusammen), was aus Sicht einer Politik, die eine "Verkehrswende" zum Inhalt hat, sehr unerfreulich ist. Dies wirkt sich selbstverständlich in allen Parteien aus.

Hier gilt es, auf allen Ebenen gegenzuhalten (sogar auch argumentativ, obwohl die "Beiträge" des "U-Bahnlagers" mitunter als schwachsinnig erscheinen) - in der öffentlichen Debatte, und auch in den Parteien.

Natürlich muss man gegenhalten - zugleich ist aber die Frage, was die U-Bahn- und Abgasfans eigentlich konkret erreichen. Ist eigentlich bisher irgendeine der geplanten Straßenbahnstrecken in Frage gestellt? Das Um-sich-Werfen mit U-Bahn-Verlängerungsfantasien könnte ja auch nach hinten losgehen: je mehr immer illusorischere U-Bahn-Strecken (mit Verweis auf den politisch-rhetorischen Notausstieg "Der Bund fördert das") die SPD fordert, desto weniger wird sie ernstgenommen, und irgendwann gilt es selbst U-Bahn-Anhängern nur noch als Wahlkampfgeplänkel.

Da scheint auch eine gewisse Verzweiflung draus zu sprechen. Wenn man selbst dran glaubte, würde man all seine Energien in das Bewerben von ein bis zwei U-Bahn-Verlängerungen stecken - und für die auch gute Argumente finden. Da kommt dann aber eben wieder der Nachteil zum Vorschein: eine U-Bahn-Strecke hilft nur einem Bruchteil der Berliner Bevölkerung etwas, kostet aber gern mal Milliarden. Also muss man allen ihre U-Bahn vor der Tür versprechen.

Ich finde es auch erschreckend, dass die S-Bahn im Wahlkampf komplett ignoriert wird. Dabei gäbe es hier mit der Kremmener Bahn, dem Spandauer Westen, der Siemensbahn, der S75 zum Karower Kreuz, dem S-Bahnhof Kamenzer Damm, dem zweigleisigen Ausbau z.B. der Strecke nach Potsdam und vielen, vielen neuen Ausgängen bei bestehenden Bahnhöfen (z.B. Westkreuz, Frankfurter Allee, Prenzlauer Allee) doch eigentlich genug zu tun. Mit dem Regionalverkehr, wo selbst minimale Investitionen mit großer Wirkung wie der RB25-Halt in Marzahn noch nicht mal auf der politischen Agenda stehen, fange ich noch nicht mal an.

Da scheint einfach noch die alte Frontstadt-SPD das Sagen zu haben - Verkehrspolitik = U-Bahn + Autobahn.

Zitat
Marienfelde
Ansonsten: Nach der schweren Niederlage um den "Mietendeckel" (das Bundesverfassungsgericht hat sich mit einer rein formalen Argumentation auf die Seite der Geldsäcke geschlagen und in meiner Achtung deutlich eingebüßt) das "linksgrüne Lager" stabil dasteht, während die Fans von "Haus und Grund" in der Summe eher abbauen.

Irgendwie fehlt in dem Satz ein entscheidendes Verb. Hoffst, glaubst oder weißt Du das?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.04.2021 10:10 von def.
Zitat
Latschenkiefer
Hui, das sind ja irre [Umfrage-] Werte. Ein wenig werden die guten Werte der Grünen sicherlich auch mit dem bundespolitischen Rückenwind zu tun haben.

Ja, davon gehe ich auch aus. Nach den Erfahrungen des Schulz-Zuges ist auch nicht garantiert, dass diese Stimmung bis zum Herbst bleibt. Andererseits: sollte auf Bundesebene die CDU wieder nach rechts rücken (wofür ja die Zusammenarbeit von Laschet mit Merz ebenso spricht wie die Nominierung Maaßens), könnte das in Land und Bund am ehesten die Grünen stärken. Denn wer von den beiden abgeschreckt ist, geht eher nicht zu FDP und "AfD".

Hinzu kommt auf Landesebene, dass die Spitzenkandidatin der Grünen noch ziemlich unbekannt ist, was die Einschätzung des Wählendenpotentials für die Grünen zusätzlich erschwert. Die Umfrage ist also nur eine Momentaufnahme. Mal schauen, wie sich das über den Sommer entwickelt.
Zitat
Latschenkiefer
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Arnd Hellinger
(...) Wahlprogramme und Forderungskataloge politischer Parteien entstehen in entsprechenden Basis-Arbeitsgruppen oder innerparteilichen Zusammenschlüssen am jeweiligen Thema interessierter oder davon betroffener Mitglieder. (...)

Dies wundert mich beim SPD-Parteiprogramm wirklich. Die vor 2 oder 3 Jahren von der AG Verkehr der SPD vorgelegten Pläne waren durchaus vernünftig. Jetzt die Wende um 180 Grad und das verkehrspolitische Wahlprogramm lässt sich mit "Beton Beton U-Bahn" kurz zusammenfassen. Was ist da passiert? Gibt es die AG Verkehr gar nicht mehr? Oder hat man diese kalt gestellt?

Wenn es so wäre, wie Arnd es erhofft, wäre ich nicht unzufrieden. Tatsächlich erinner(te)n mich die Entscheidungsfindungsprozesse nicht nur in der Berliner SPD an die Praxis leninistischer Parteien (also von oben nach unten). Die Mitgliederentwicklung der Partei ist ja auch entsprechend.

Verkehrspolitik ist meistens kein wirklicher Schwerpunkt in der innerparteilichen Debatte. Der inhaltlich gute Fachausschuss Mobilität beim Landesverband der Partei ist an der Basis nicht sehr stark verankert, was es der "verkehrspolitischen Deppenfraktion" in der Partei natürlich erleichtert, die Akzente in Richtung Stagnation zu verschieben.

In der Mitgliederbefragung vor der Wahl 2016 hatte ja eine deutliche Mehrheit von über 60% der abstimmenden Genossinnen und Genossen den "Straßenbahnschwerpunkt" unterstützt. Die Basis für den Tramausbau ist also durchaus nicht klein,

Marienfelde.
Zitat
Marienfelde
In der Mitgliederbefragung vor der Wahl 2016 hatte ja eine deutliche Mehrheit von über 60% der abstimmenden Genossinnen und Genossen den "Straßenbahnschwerpunkt" unterstützt. Die Basis für den Tramausbau ist also durchaus nicht klein

... und das ist die gute Nachricht. Der Fisch stinkt vom Kopf her, und anders als bei echten Fischen kann man den bei einer Partei austauschen.
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def
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Marienfelde
In der Mitgliederbefragung vor der Wahl 2016 hatte ja eine deutliche Mehrheit von über 60% der abstimmenden Genossinnen und Genossen den "Straßenbahnschwerpunkt" unterstützt. Die Basis für den Tramausbau ist also durchaus nicht klein

... und das ist die gute Nachricht. Der Fisch stinkt vom Kopf her, und anders als bei echten Fischen kann man den bei einer Partei austauschen.

Bei den Prozenten der SPD kann man den U-Bahnwahn am Ende gut auf die Strecke zum Mexikoplatz eindampfen und die Strecke nach Weißensee kann man in der Planung wenigstens noch in ökologischere Bahnen lenken - da wird es vor 2040 sowieso nichts mit dem Baubeginn.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
def
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Latschenkiefer
Hui, das sind ja irre [Umfrage-] Werte. Ein wenig werden die guten Werte der Grünen sicherlich auch mit dem bundespolitischen Rückenwind zu tun haben.

Ja, davon gehe ich auch aus. Nach den Erfahrungen des Schulz-Zuges ist auch nicht garantiert, dass diese Stimmung bis zum Herbst bleibt. Andererseits: sollte auf Bundesebene die CDU wieder nach rechts rücken (wofür ja die Zusammenarbeit von Laschet mit Merz ebenso spricht wie die Nominierung Maaßens), könnte das in Land und Bund am ehesten die Grünen stärken. Denn wer von den beiden abgeschreckt ist, geht eher nicht zu FDP und "AfD".

Hinzu kommt auf Landesebene, dass die Spitzenkandidatin der Grünen noch ziemlich unbekannt ist, was die Einschätzung des Wählendenpotentials für die Grünen zusätzlich erschwert. Die Umfrage ist also nur eine Momentaufnahme. Mal schauen, wie sich das über den Sommer entwickelt.

Zur (medialen) Demontage von Schulz gibt es dieses Mal allerdings einen gravierenden Unterschied. Sowohl im Bund, als auch auf Landesebene tritt der/die Amtsinhaber*in nicht wieder an. Ich denke, dass das gerade auch Jarasch eher in die Hände spielt. Wenn schon Wechsel, dann kann man die "unbekannte Neue" wählen. Da ist der gefühlte Extern-Status vielleicht sogar eher von Vorteil, da sie glaubwürdiger den Standpunkt vertreten könnte den Amtsschimmel anzugehen.

Ich sehe durchaus den Trend, aber bis September kann noch viel passieren. Erfahrungsgemäß wandern die Werte kurz vor der Wahl wieder eher zugunsten der beiden "Volksparteien". Erinnert sei daran, dass etwa ein Jahr vor der letzten Wahl SPD, CDU, Grüne und Linke hierzustadt nahezu gleichauf bei um die 20% lagen. Allerdings ist jetzt auch ein deutlicher Trend von Konservativen Richtung Grünen zu erkennen. Die Grünen haben können derzeit fast das komplette demokratische Spektrum von konservativ über liberal bis links abdecken, so dass die Chancen tatsächlich so gut wie nie stehen.

Was den Überbietungswettbewerb bei der U-Bahn angeht, so sehe ich hier die Gefahr der "Nulllösung". Je mehr da jetzt an Verhandlungsmasse in den Raum gestellt wird, desto schwerer sehe ich den Stand für die U3 zum Mexikoplatz. Hier ist schwer vorherzusagen, wohin das Pendel schlägt. Möglich, dass nach der Wahl schnell die Einigung auf dieses Projekt steht. Sie kann aber auch komplett untergehen. Glasklar ist aber schon jetzt: Jede weitere Machbarkeitsstudie und NKU bindet Kapazitäten, die dann für "aktuelle" Projekte, also primär den Straßenbahnausbau, fehlen.

Und ja, auffällig ist auch, dass die S-Bahn bei diesem Überbietungswettbewerb mal wieder keine Rolle spielt, obwohl sie eigentlich die tragende Rolle beim Pendlerverkehr einnimmt. Aber Berlin macht eben keine Politik für den C-Bereich. Ziel der U-Bahnträume sind ja offenbar die Wählerschichten im B-Bereich, weswegen Marios Lieblings-Untote, die U5 nach Jungfernheide, quasi keine Rolle spielt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Und ja, auffällig ist auch, dass die S-Bahn bei diesem Überbietungswettbewerb mal wieder keine Rolle spielt, obwohl sie eigentlich die tragende Rolle beim Pendlerverkehr einnimmt. Aber Berlin macht eben keine Politik für den C-Bereich. Ziel der U-Bahnträume sind ja offenbar die Wählerschichten im B-Bereich, weswegen Marios Lieblings-Untote, die U5 nach Jungfernheide, quasi keine Rolle spielt.

Wobei es ja auch innerhalb Berlins genug bei der S-Bahn zu tun gäbe (ich habe ja bewusst v.a. Maßnahmen innerhalb Berlins genannt). Ein Zehn-Minuten-Takt auf der S25 auf der Kremmener Bahn samt kurzen Umsteigewegen zur U8 an Bonnies Ranch, einer Station an der Holzhauser Straße und mindestens vier Ausgängen an allen Bahnhöfen (eine Treppe pro Bahnsteigende, zwei Seiten des Bahndamms) wäre doch für Tausende Berliner:innen eine deutliche Verbesserung. Und nebenbei hätte sogar der Autoverkehr was davon, wenn der Bahnübergang Gorkistraße entfiele.

Eine S75 zum Karower Kreuz (oder gar die gesamte Osttangente zwischen Karower und Grünauer Kreuz) würde doch völlig neue, bisher schlecht abgedeckte Verkehrsströme innerhalb Berlins bedienen, so dass der ÖPNV dann sogar Vorteile gegenüber dem MIV hätte. Aber auch davon: nichts zu hören. Selbst beim Turmbahnhof Karower Kreuz geht es nicht weiter.

Auch die Siemensbahn, der Kamenzer Damm, zusätzliche Ausgänge an S-Bahnhöfen - alles innerhalb Berlins, und fast alles außerhalb der Ringbahn. Wahrscheinlich ist da wirklich viel Frontstadt-Denken mit drin.

Edit: Ergänzen würde ich noch die S-Bahn-Anbindung des Gleisdreiecks, die endlich die Nord-Süd-S-Bahn mit der Kreuzberger Hochbahn verknüpfen würde. Gut, die liegt innerhalb des S-Bahn-Rings, würde aber eben auch vielen Bewohner:innen der Tarifzone B ihre Wege erleichtern. Mir ist einfach unbegreiflich, warum man die eigentlich mit der "City-S-Bahn" verknüpft und nicht sofort anfängt zu planen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.04.2021 12:53 von def.
Zitat
VvJ-Ente
Am besten gefällt mir die Grafik: Ab dem U-Bf. Weißensee geht es "weiter Richtung Blankenburg, Buch und Falkenberg" - da hat man sich ja eine Mammutstrecke vorgenommen. Soll die U-Bahn zwischen Buch und Falkenberg eigentlich über den Barnimer Dörferweg fahren, oder flügelt man in Weißensee?

0:-)

Wahrscheinlich würden sie gem. der alten Planungen dann flügeln wollen...

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Die Deutsche Sprache ist Freeware, nicht Open Source. Du kannst sie kostenlos nutzen - aber nicht verändern
Zitat
Jay
Und ja, auffällig ist auch, dass die S-Bahn bei diesem Überbietungswettbewerb mal wieder keine Rolle spielt, obwohl sie eigentlich die tragende Rolle beim Pendlerverkehr einnimmt. Aber Berlin macht eben keine Politik für den C-Bereich. Ziel der U-Bahnträume sind ja offenbar die Wählerschichten im B-Bereich, weswegen Marios Lieblings-Untote, die U5 nach Jungfernheide, quasi keine Rolle spielt.

Immerhin machen die üblichen Verdächtigen eine Politik "pro Auto" für den C-Bereich. Das ist etwas, was mich seit Jahren verwundert.
Ob P+R inkl. Ausweitung der B-Tarifzone, Straßenausbau in den Außenbezirken und freie Fahrt in die Innenstadt. Davon profitieren sicherlich zahlenmäßig mehr Pendler aus Brandenburg als in den Außenbezirken selbst, wo die Wege meist eher für die Akzeptanz von Alternativen (ÖPNV oder Fahrrad) sprechen, aber der Durchgangsverkehr hingenommen werden muss.

Dabei ist der Versuch der SPD offensichtlich: Besitzstandswahrung first. Bei der Verkehrspolitik bedeutet das eben, kein Autofahrer oder Anwohner soll durch eine Straßenbahn beeinträchtigt werden. Die große Mehrheit der Genossen ist doch 60+. Im Westen braucht man denen, die erstaunlich selten mit Öffentlichen in andere Bezirke fahren, eben oftmals nicht mit Straßenbahn oder S-Bahn kommen. Dass Genossen ungleich Abbild der Gesamtbevölkerung sind, steht dann auf einem anderen Blatt. Aber so sind sie halt, die selbstreferenziellen Blasen.

Die Fakten, die hier im Forum ausgetauscht werden, haben doch gerade im Wahlkampf für eine Partei null Relevanz. Genau deshalb wird es auch am Ende zu (so gut wie) keiner neuen U-Bahn kommen. Das ist einfach ein perfekter Platzhalter für die lange Bank. Dagegen findet so eine AG, die ein tolles Straßenbahnkonzept erarbeitet, in der Parteispitze kaum Beachtung. Das ist Detailarbeit für die Schublade, nice-to-have und gut als Ausrede, dass man sich beschäftigt hat.
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
Nach der Wahl fehlen dann die "Konzepte", Machbarkeitsstudien, Planungingenieure und vor allem Geld und all die schönen Wahlversprechen können dann "leider" in dieser Legislaturperiode nicht begonnen werden.
Für mich ist das Wahlbetrug.

Ja, genau das ist ja der derzeit noch regierenden Koalition vorzuwerfen - in Bezug auf die genauso unrealistischen, aber wenigstens billigeren Straßenbahnversprechungen.

so long

Mario
Saskia Ludwig (cdu, Bundestagsabgeordnete aus Potsdam) würde gerne 48,6 Mio € für die U3 nach Kleinmachnow ausgeben.

Quelle: analoge MAZ von gestern
Zitat
PassusDuriusculus
Saskia Ludwig (cdu, Bundestagsabgeordnete aus Potsdam) würde gerne 48,6 Mio € für die U3 nach Kleinmachnow ausgeben.

Quelle: analoge MAZ von gestern

Hat sie ein paar Nullen vergessen?
Gibt es die dargestellte BVG-Studie tatsächlich?
[saskia-ludwig.de]

Mit besten Grüßen

phönix
Danke für den Link. Mein dortiger Kommentar wartet auf "Modertaion" [sic] ^^
meiner auch

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
phönix
Gibt es die dargestellte BVG-Studie tatsächlich?
[saskia-ludwig.de]

Die 48,6 Mio sind die Kosten für die Verlängerung zum Mexikoplatz. Die gute Dame fordert nun eine gemeinsame Arbeitsgruppe, mehr nicht. Die Kosten werden bei gleichem km-Preis eher so bei 200 bis 300 Mio liegen. Da es ja keine Möglichkeit der direkten Bahnanbindung von Kleinmachnow an Steglitz und die Berliner Innenstadt gibt, ist diese attraktive Umsteigeverbindung sicherlich alternativlos.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Vielleicht am ehesten hierhin passt folgender Artikel:
U10: DDR ließ U-Bahnlinie Mitte der 80er in zwei Varianten planen

Mein Lieblingssatz daraus: "Wie genau die DDR-Planungen aussahen, weiß Krause nicht mehr."
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