Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 07.10.2020 14:10 |
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 07.10.2020 17:16 |
Zitat
Heidekraut
Bin mal wieder den Viadukt abgelaufen. Ist eigentlich im Topzustand. Ein bisschen Sandstrahl und ein paar MegaTonnen Farbe und die Bahn kann wieder fahren. Brücken gibts auch aus dem Baumarktkatalog. Die Bahnhöfe lassen sich in Einzelreparaturprogrammen ertüchtigen. ;-)
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 20.10.2020 12:09 |
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 20.10.2020 12:26 |
Zitat
krickstadt
Hallo,
die gestrige Abendschau besuchte ein Stadtplanungsbüro und ließ sich ein 3D-Modell der Siemensstadt 2.0 zeigen. Darin ist auch eine alte im Vergleich zu einer "futuristischen" Ansicht des S-Bahnhofs Siemensstadt zu sehen (dort soll sich der "Eingang" oder das "Entree" der Siemensstadt 2.0 befinden).
[...]
Das Video ist (wohl für sechs Tage) unter den folgenden Adressen zu sehen: Abendschau-Webseite, Mediathek, Direktlink.
Gruß, Thomas
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 20.10.2020 12:32 |
Zitat
"Stichbahn" am 20.10.2020 um 12.26 Uhr:
Vielleicht lohnt es sich daher, auf die Projektwebseite zu verweisen: [berliner-zukunft.de]
Die ist 1. länger als 6 Tage verfügbar und 2. gibt es noch weitere Inhalte ;)
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 20.10.2020 13:00 |
Zitat
krickstadt
Aber die Ansichten der Zukunft sind dort nicht zu finden, oder werden sie noch online gestellt?
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 20.10.2020 13:20 |
Zitat
"Stichbahn" am 20.10.2020 um 13 Uhr:
Doch, die Zukunft findest Du, wenn Du unten rechts auf den weißen Gebäudekomplex mit dunklem (Solar?)Dach klickst.
Zitat
Daneben (ganz rechts) findest Du eine Übersichtskarte der Aufnahmestandorte.
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 20.10.2020 15:29 |
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 20.10.2020 23:37 |
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 21.10.2020 05:12 |
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 21.10.2020 13:46 |
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Cornelius
Wow, diese Zukunft ist ja doch beeindruckend realitätsfern. Wer so einen People Mover in die Grafik reinsetzt, träumt auch von Flugtaxis.
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 21.10.2020 14:58 |
Zitat
andre_de
[...] Die sehr frühzeitige Festlegung auf eine klassische S-Bahn entspringt m.E. keiner sachlichen und fundierten Abwägung, sondern ausschließlich der "Großwetterlage".
Viele Grüße
André
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 21.10.2020 15:06 |
Zitat
Jay
Zitat
andre_de
[...] Die sehr frühzeitige Festlegung auf eine klassische S-Bahn entspringt m.E. keiner sachlichen und fundierten Abwägung, sondern ausschließlich der "Großwetterlage".
Viele Grüße
André
Da stecken durchaus entsprechende Überlegungen hinter. Die Strecke ist nämlich nie stillgelegt worden und damit eben eine S-Bahn, die gerade eine 'etwas' längere Fahrplanlücke aufweist. Das notwendige Planfeststellungsverfahren inklusive Lärmschutz und Anpassung der Trassierung an aktuelle Normen ist damit nur für die Spreebrücken und den Bahnhof Jungfernheide notwendig. Der Rest bis Gartenfeld ist "Grundinstandsetzung". Seit der letzten Revision des GVFG gibt es auch dafür Gelder - sogar bis zu 90% Förderung.
Die Insel Gartenfeld soll mit Geschossbauten belegt und über eine neue Brücke mit der Wasserstadt verbunden werden. Die Planungsüberlegungen gehen daher davon aus, dass der Bahnhof Gartenfeld als Hub für Busse (bzw. Straßenbahnen) in dieser Richtung fungieren soll. Da braucht es eigentlich nicht viel Phantasie, um einen positiven NKF hinzurechnen. Der dürfte für die 2. Stufe nach Hakenfelde mit den extrem aufwendigen und teuren unterirdischen Kanal- und Havelquerungen deutlich schwerer zu erreichen sein. Und dazu gibt Gartenfeld dem S21-Westast betrieblich ein sinnvolles Ende.
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 21.10.2020 15:42 |
Zitat
andre_de
Zitat
Cornelius
Wow, diese Zukunft ist ja doch beeindruckend realitätsfern. Wer so einen People Mover in die Grafik reinsetzt, träumt auch von Flugtaxis.
Auf die Gefahr hin, hier jetzt die gute Stimmung bzgl. Siemensbahn-Reaktivierung kaputt zu machen: Rein subjektiv finde ich das natürlich auch super. Objektiv stellt sich das Vorhaben allerdings folgendermaßen dar:
- zwei der drei Siemensbahn-Stationen liegen unmittelbar fußläufig neben U-Bahnstationen. Und zwar einer Linie, die "zufällig" auch genau nach Jungfernheide fährt.
- die dritte Station (Gartenfeld) liegt so weit hinten, dass sie selbst für den neuen Siemens-Campus komplett am Rand bzw. sogar außerhalb liegt, und nur eine begrenzte Erschließungsfunktion haben wird.
- Im Zentrum des Entwicklungsgebiets ist bisher keine neue Station vorgesehen. Nur diese würde aber einen signifikanten Nutzen bringen.
- Stattdessen sind erhebliche Investitionen insbesondere in Jungfernheide, für die Ringbahnausfädelung sowie für die beiden Spreequerungen erforderlich, denen zunächst mal kein unmittelbarer Nutzen gegenübersteht.
Bisher ist der eigentliche Wiederaufbau nicht finanziert, lediglich ein Teil der Planungsleistungen. Da Berlin den Wiederaufbau nicht komplett alleine bezahlen möchte, wird man GVFG-Mittel hierfür ins Auge fassen. Dies erfordert aber eine positive Kosten-Nutzen-Untersuchung. Und wie unter der o.g. Situation da tatsächlich ein ausreichend hoher gerechneter Nutzen rauskommt, darf man gespannt sein.
Dagegen hätte die Idee einer Reaktivierung mittels eines wirklich innovativen Verkehrsmittels (anstelle einer klassischen S-Bahn) durchaus seinen Charme: Autonomer Betrieb, sehr kurzer Takt, viel kürzere mögliche Haltestellenabstände, ggf. später eine weitere Verzweigung in die Fläche. Und für Siemens (erneut) die Möglichkeit, mal die eigene Technologie und Leistungsfähigkeit demonstrieren zu können. Von daher finde ich die People-Mover-Idee gar nicht so verrückt. Sie mit Flugtaxis zu vergleichen, ist definitiv Unsinn. Die sehr frühzeitige Festlegung auf eine klassische S-Bahn entspringt m.E. keiner sachlichen und fundierten Abwägung, sondern ausschließlich der "Großwetterlage".
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 21.10.2020 17:37 |
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 21.10.2020 17:50 |
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 21.10.2020 21:44 |
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
andre_de
Zitat
Cornelius
Wow, diese Zukunft ist ja doch beeindruckend realitätsfern. Wer so einen People Mover in die Grafik reinsetzt, träumt auch von Flugtaxis.
Auf die Gefahr hin, hier jetzt die gute Stimmung bzgl. Siemensbahn-Reaktivierung kaputt zu machen: Rein subjektiv finde ich das natürlich auch super. Objektiv stellt sich das Vorhaben allerdings folgendermaßen dar:
- zwei der drei Siemensbahn-Stationen liegen unmittelbar fußläufig neben U-Bahnstationen. Und zwar einer Linie, die "zufällig" auch genau nach Jungfernheide fährt.
- die dritte Station (Gartenfeld) liegt so weit hinten, dass sie selbst für den neuen Siemens-Campus komplett am Rand bzw. sogar außerhalb liegt, und nur eine begrenzte Erschließungsfunktion haben wird.
- Im Zentrum des Entwicklungsgebiets ist bisher keine neue Station vorgesehen. Nur diese würde aber einen signifikanten Nutzen bringen.
- Stattdessen sind erhebliche Investitionen insbesondere in Jungfernheide, für die Ringbahnausfädelung sowie für die beiden Spreequerungen erforderlich, denen zunächst mal kein unmittelbarer Nutzen gegenübersteht.
Bisher ist der eigentliche Wiederaufbau nicht finanziert, lediglich ein Teil der Planungsleistungen. Da Berlin den Wiederaufbau nicht komplett alleine bezahlen möchte, wird man GVFG-Mittel hierfür ins Auge fassen. Dies erfordert aber eine positive Kosten-Nutzen-Untersuchung. Und wie unter der o.g. Situation da tatsächlich ein ausreichend hoher gerechneter Nutzen rauskommt, darf man gespannt sein.
Dagegen hätte die Idee einer Reaktivierung mittels eines wirklich innovativen Verkehrsmittels (anstelle einer klassischen S-Bahn) durchaus seinen Charme: Autonomer Betrieb, sehr kurzer Takt, viel kürzere mögliche Haltestellenabstände, ggf. später eine weitere Verzweigung in die Fläche. Und für Siemens (erneut) die Möglichkeit, mal die eigene Technologie und Leistungsfähigkeit demonstrieren zu können. Von daher finde ich die People-Mover-Idee gar nicht so verrückt. Sie mit Flugtaxis zu vergleichen, ist definitiv Unsinn. Die sehr frühzeitige Festlegung auf eine klassische S-Bahn entspringt m.E. keiner sachlichen und fundierten Abwägung, sondern ausschließlich der "Großwetterlage".
Hmm. Ich weiß ja nicht, welches "wirklich innovative Verkehrsmittel" Du jetzt vor Augen hast, aber bei solchen Träumereien vergisst man schnell ein paar Folgekosten für Wartungsanlagen, separate Betriebsführung, langfristige Verfügbarkeit etc. - ganz abgesehen von der schwierigen Einbindung in vorhandene Netze. Es hat schon seinen Grund, weshalb Konzepte wie M-Bahn, H-Bahn etc. über temporäre Versuchsstrecken oder Inselbetriebe auf Flughäfen oder Universitätscampi wie Dortmund, Düsseldorf oder Frankfurt/Main hinaus kamen und man sich selbst in Dubai oder Äthiopien, wo man nicht wirklich auf irgendeine vorhandene Infrastruktur hätte Rücksicht nehmen müssen, für dieses doch so antiquierte Konzept "50m lange Fahrzeuge und elektrisch angetriebene Stahlräder auf im Abstand von 1.435mm zueinander verlegten Stahlschienen" entschieden hat.
Im Fall unserer Siemensbahn heißt das: Weil bzw. wenn man ohnehin eine wie auch immer geartete Spreequerung mit Anschluss in Jungfernheide und/oder Westend realisieren muss, kann man das ganze Ding auch gleich so spezifizieren, dass umsteigefreie Verbindungen nach/von Hauptbahnhof, Flughafen, Adlershof, Innenstadt etc. pp. ohne weitere Umbauten (abgesehen von geänderten Klebefolien auf Wegeleitsystemen der Bahnhöfe) möglich sind und man zudem Werkstatt sowie Betriebszentrale für eine "Insel" sparen kann. Da bleibt nach Lage der Dinge nur die S-Bahn...
Berlin, 1925. Die Entscheidung zum Bau der Siemensbahn fällt. Erst seit einem Jahr läuft der elektrische Versuchsbetrieb auf der Stettiner Bahn, der restliche Eisenbahnbetrieb läuft mit bewährter Dampftechnik. Einige Technikverrückte und Träumer kommen trotzdem auf die Idee, die Siemensbahn von Beginn an elektrisch zu betreiben und auch das halbe restliche Eisenbahnnetz umzustellen. Obwohl man dafür komplett neue Wartungsanlagen, Gleichrichterwerke, separate Bahnanlagen und Betriebsführung braucht. ;-)Zitat
Hmm. Ich weiß ja nicht, welches "wirklich innovative Verkehrsmittel" Du jetzt vor Augen hast, aber bei solchen Träumereien vergisst man schnell ein paar Folgekosten für Wartungsanlagen, separate Betriebsführung, langfristige Verfügbarkeit etc. - ganz abgesehen von der schwierigen Einbindung in vorhandene Netze.
Oder auf einem Siemens-Campus? ;-)Zitat
Es hat schon seinen Grund, weshalb Konzepte wie M-Bahn, H-Bahn etc. über temporäre Versuchsstrecken oder Inselbetriebe auf Flughäfen oder Universitätscampi [nicht] hinaus kamen
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 21.10.2020 22:41 |
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 21.10.2020 23:23 |
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andre_de
Wie gesagt, Vor- und Nachteile. Leider hat nie eine Abwägung stattgefunden. Nun wird's eben eine traditionelle Eisenbahn, und nicht so ein "wirklich innovatives Verkehrsmittel", wie es die Siemensbahn zum Zeitpunkt ihrer Erbauung damals war.
Re: Wiederaufbau der Siemensbahn 22.10.2020 00:31 |
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Florian Schulz
Zitat
andre_de
Wie gesagt, Vor- und Nachteile. Leider hat nie eine Abwägung stattgefunden. Nun wird's eben eine traditionelle Eisenbahn, und nicht so ein "wirklich innovatives Verkehrsmittel", wie es die Siemensbahn zum Zeitpunkt ihrer Erbauung damals war.
Es sei planungstheoretisch angemerkt, dass einer Abwägung etwas voraus geht, nämlich die Frage nach dem Planungserfordernis.[…] Erst wenn die Frage nach der Erforderlichkeit geklärt ist, lässt sich in die eigentliche Abwägung einsteigen. Und erst danach kann man sich mit Fragen der Trassierung, Kunstbauten und der Lage der Bahnhöfe - also mit dem "wie" - beschäftigen.
Zitat
Florian Schulz
Also, wenn du schreibst, dass die Kabinenbahn Dinge wie "autonomer Betrieb, sehr kurzer Takt, viel kürzere mögliche Haltestellenabstände" ermöglicht, frage ich mich, was das Ausgangsproblem ist für das "autonomer Betrieb, sehr kurzer Takt und viel kürzere mögliche Haltestellenabstände" die Antwort sein soll.
Zitat
Florian Schulz
Ich bin in der Sache bisher leider ganz bei Arnd und Jay, da deine Lösung nicht so Recht zu den Zielstellung der Projektplaner passt, die unter anderem "so schnell wie möglich wieder Züge rollen lassen" als Rahmenbedingung setzen.
Zitat
Florian Schulz
Aber vielleicht habe ich auch noch nicht durchdrungen, von welcher Prämisse du ausgehst um zu der von dir favorisierten Lösung zu kommen. Vielleicht möchtest du deine Prämisse noch einmal genauer erläutern? Jedenfalls hoffe ich, dass du uns Innovation nicht als Selbstzweck verkaufen willst ;-)