Mal so als Laie bzgl. der Anfragen und Planungen: Hab ich das richtige Gefühl, dass bei der Siemensbahn eine zweite S21 stattfinden wird und wir eine Eröffnung in den nächsten 15 Jahren nicht erleben werden, während bei Siemens schon alles fertig ist? Irgendwie wirkt hier schon wieder alles Bürokratisch und ich mag gar nicht an aufkommende Anwohnerproteste denken die eine S-Bahn vor dem Küchenfenster vor 1980 nicht mehr erlebt haben. Mal so als Gedanke...

Das kann man absolut nicht vergleichen. Die Siemensbahn ist zu großen Teilen "nur" ein Wiederaufbau, die S21 ein kompletter Neubau.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!

Zitat
GraphXBerlin
Mal so als Laie bzgl. der Anfragen und Planungen: Hab ich das richtige Gefühl, dass bei der Siemensbahn eine zweite S21 stattfinden wird und wir eine Eröffnung in den nächsten 15 Jahren nicht erleben werden, während bei Siemens schon alles fertig ist? Irgendwie wirkt hier schon wieder alles Bürokratisch und ich mag gar nicht an aufkommende Anwohnerproteste denken die eine S-Bahn vor dem Küchenfenster vor 1980 nicht mehr erlebt haben. Mal so als Gedanke...

Bisher habe ich noch von keinen Protesten aus Siemensstadt gehört. Vermutlich wohnen da auch wenig Besitzer von Eigentumswohnungen und Eigenheimen, die nun Wertminderung wegen des Lärms befürchten. Es wird auch keine laute Güterbahn gebaut und auch keine ICE-Strecke sodass das mit dem Lärm sowieso nicht so schlimm wird. Enteignet werden muss auch niemand. Parkplätze gehen auch nicht dauerhaft verloren, zumindest nicht zwangsweise, also schweigt auch der automobile Volkszorn. Lediglich die Kleingärtner werden vielleicht einige Parzellen räumen müssen. In Gartenfeld aber eher wegen Wohnungsbau.

Rechtlich ist die Strecke übrigens nach wie vor in Betrieb. Die Klagemöglichkeiten sind also sehr begrenzt. Die Schwierigkeiten beim Bau sind auch ingenieurtechnisch eher Tagesgeschäft, zwei Flussquerungen, bei denen Pfeiler und Widerlager teilweise bereits existieren und eine Sanierung des Bahnviadukts. Selbst der Umbau das Bahnhofs Jungfernheide ist - nachdem ich die Pläne gesehen habe - nicht sonderlich komplex.

Bei der S21 sind die Probleme auch eher weniger ingenieurtechnisch, sondern eher politischer Natur. Man hat an der Siemensbahn eben keine Bundestagsverwaltung mit ihren Bedürfnissen und Bedenken und auch kein Mahnmal, das man nicht verschieben oder deren Besucher man nicht durch den Bau stören darf.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.05.2021 11:40 von Nemo.

@B-V 3313, Nemo: Ihr habt zwar Recht mit allem, was ihr schreibt - ich wüsste aber nicht, wieso das die Berliner Verwaltung und das in Berlin seit einiger Zeit chronisch imkompetente DB-Projektmanagement davon abhalten sollte, nicht dennoch noch 15 Jahre zu brauchen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.05.2021 12:09 von def.

Zitat
def
@B-V 3313, Nemo: Ihr habt zwar Recht mit allem, was ihr schreibt - ich wüsste aber nicht, wieso das die Berliner Verwaltung und das in Berlin seit einiger Zeit chronisch imkompetente DB-Projektmanagement davon abhalten sollte, nicht dennoch noch 15 Jahre zu brauchen.

Wir werden sehen, ob diese 15 Jahre dann im Verhältnis zur S21 langsam oder schnell sind, vermutlich eher schnell.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!

Nun, selbst wenn alles glatt laufen sollte, spätestens beim Bahnhof Gartenfeld wird es spannend. Denn ob dieser gleich im Sinne des Weiterbaus neugebaut wird, darf bezweifelt werden. Er müsste dann sicherlich auch planfestgestellt werden. Somit würde ich darauf wetten, dass die geplante Verlängerung der Siemensbahn mit einem ähnlichen Aufwand in einem Außenbezirk das Projekt S21 definitiv toppen wird.

Das sind aber zwei Schritte, die man trennen muss: der erste, in den nächsten 50-70 Jahren :) anstehende, ist die Wiederinbetriebnahme der Siemensbahn auf vorhandener Trasse, der zweite wäre eine Verlängerung. Sicher wird man insbesondere am Bahnhof Gartenfeld nur das nötigste tun - vielleicht findet man sogar eine Möglichkeit, den Zugang außerhalb des Empfangsgebäudes herzustellen. Und dann wird wahrscheinlich das gleiche passieren wie auf der Kremmener Bahn - der notdürftig instandgehaltenen Bahnhof verfällt immer mehr, weil man ja "bald" mit dem Umbau beginnt und keine Investitionen tätigen möchte, die dann hinfällig sind.

vielen Dank für den Hinweis auf die Planunterlagen. Das ist (Trassierungs-) Stoff für die nächsten Tage !
Eigentlch schon sehr weit (Varianten-) untersucht und vorangetrieben. Wie immer steckt der Teufel dann im Detail.
Die Entwurfsplanung inkl. EBA-Genehmigung wird also bis 4/2026 dauern. Dann Ausschreibung und Bau. Selbst ohne Klagen wird der 18.12.2029 (wer weiß warum ?) kaum zu schaffen sein.
Und eins ist klar: in Gartenfeld steht definitiv ein Prellbock und es wird keine Bauvorleistung für eine Verlängerung in welche Richtung auch immer geben. Eine Verlängerung gehört in´s Phanatsie-Reich diverser Politiker.

Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
18.12.2029 (wer weiß warum ?) .

Der 18.12.1929 war das Datum der Eröffnung, man findet es wohl witzig, es 100 Jahre später nochmal zu probieren.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.05.2021 19:58 von Nemo.

Zitat
Nemo

Zitat
def
@B-V 3313, Nemo: Ihr habt zwar Recht mit allem, was ihr schreibt - ich wüsste aber nicht, wieso das die Berliner Verwaltung und das in Berlin seit einiger Zeit chronisch imkompetente DB-Projektmanagement davon abhalten sollte, nicht dennoch noch 15 Jahre zu brauchen.

Wir werden sehen, ob diese 15 Jahre dann im Verhältnis zur S21 langsam oder schnell sind, vermutlich eher schnell.

Der erste Spatenstich des aktuellen S21-Bauabschnitts hat am 06.06. - also in knapp einem Monat - sein 10-jähriges Jubiläum. Die bauvorbereitenden Arbeiten begannen sogar nochmal 2 Jahre früher. Siehe:

https://www.baustellen-doku.info/berlin_neubau_s-bahn_s21/page/2/

Inkl. finaler Station am Hauptbahnhof wird es dann tatsächlich (mindestens) 15 Jahre gedauert haben, diesen kurzen Bauabschnitt umzusetzen. Und hier gab es KEINE jahrelangen Bauunterbrechungen, lediglich eine unendliche Trödelei.

Viele Grüße
André

Gibt es eigentlich im Moment sichtbare Bauarbeiten auf/an der Siemensbahn? Das Schwellen entfernen ist ja schon bald ein halbes Jahr her.

Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
Und eins ist klar: in Gartenfeld steht definitiv ein Prellbock und es wird keine Bauvorleistung für eine Verlängerung in welche Richtung auch immer geben. Eine Verlängerung gehört in´s Phanatsie-Reich diverser Politiker.

Sehr guter Punkt! Hatte die Unterlagen noch nicht angeschaut. Aber das sollte man den Politikern wirklich um die Ohren hauen.

Wobei es mich persönlich für das Bahnhofsgebäude in Gartenfeld sehr freuen würde, sollte es ebenfalls wiederhergestellt werden und lange Zeit in Funktion bleiben. Eines der der potenziell schönsten in Berlin, wie ich finde.

Zitat
hvhasel
Sehr guter Punkt! Hatte die Unterlagen noch nicht angeschaut. Aber das sollte man den Politikern wirklich um die Ohren hauen.

Wozu denn das? Die Verlängerung der Siemensbahn wird doch bestimmt genauso schnell Wirklichkeit wie die Verlängerung der U8 ins Märkische Viertel. ;-)

so long

Mario

Zitat
hvhasel

Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
Und eins ist klar: in Gartenfeld steht definitiv ein Prellbock und es wird keine Bauvorleistung für eine Verlängerung in welche Richtung auch immer geben. Eine Verlängerung gehört in´s Phanatsie-Reich diverser Politiker.

Sehr guter Punkt! Hatte die Unterlagen noch nicht angeschaut. Aber das sollte man den Politikern wirklich um die Ohren hauen.

Wobei es mich persönlich für das Bahnhofsgebäude in Gartenfeld sehr freuen würde, sollte es ebenfalls wiederhergestellt werden und lange Zeit in Funktion bleiben. Eines der der potenziell schönsten in Berlin, wie ich finde.

Wie schon richtig angemerkt wurde, ist eine Verlängerung über Gartenfeld hinaus in dieser Ausschreibung nicht berücksichtigt. Vorm Bhf Gartenfeld entsteht sogar eine 4-gleisige Abstellanlage, diese wäre einer ober-/unterirdischen Verlängerung bestimmt im Weg.

Die einzigen Optionen/Varianten sind Abschnittsweise die Anhebung der Höchstgeschwindigkeit von 60 auf 80 km/h sowie die Berücksichtigung einer zusätzlichen Strecke nach Spandau. Auszug aus dem Plan Anl_23_05_Trassierung_MS_BA1-021:

Zitat
X-Town Traffic
Vorm Bhf Gartenfeld entsteht sogar eine 4-gleisige Abstellanlage, diese wäre einer ober-/unterirdischen Verlängerung bestimmt im Weg.

Einerseits wäre sie im Weg, andererseits wäre damit dann die Fläche für eine Rampe auch weiterhin in Bahnbesitz und man könnte sie dort bauen ohne den Verkehr nach Gartenfeld einstellen zu müssen.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.05.2021 12:06 von Nemo.

Wozu braucht man dort 4 Abstellgleise? Ja da waren damals welche laut Plan, aber...

Zitat
Nordender
Wozu braucht man dort 4 Abstellgleise? Ja da waren damals welche laut Plan, aber...

Na um da nachts Züge abzustellen! Bekanntermaßen gibt es insbesondere im Nordsüd-System einen deutlichen Mangel an Abstellmöglichkeiten. Auch auf dem Nordring gibt es aktuell nicht viel. Mit neuen Strecken werden auch neue Abstellgleise für die zusätzlichen Züge gebraucht.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!

Das ist doch ein Argument schnell zu bauen!

Zitat
andre_de

Zitat
Nemo

Zitat
def
@B-V 3313, Nemo: Ihr habt zwar Recht mit allem, was ihr schreibt - ich wüsste aber nicht, wieso das die Berliner Verwaltung und das in Berlin seit einiger Zeit chronisch imkompetente DB-Projektmanagement davon abhalten sollte, nicht dennoch noch 15 Jahre zu brauchen.

Wir werden sehen, ob diese 15 Jahre dann im Verhältnis zur S21 langsam oder schnell sind, vermutlich eher schnell.

Der erste Spatenstich des aktuellen S21-Bauabschnitts hat am 06.06. - also in knapp einem Monat - sein 10-jähriges Jubiläum. Die bauvorbereitenden Arbeiten begannen sogar nochmal 2 Jahre früher. Siehe:

https://www.baustellen-doku.info/berlin_neubau_s-bahn_s21/page/2/

Inkl. finaler Station am Hauptbahnhof wird es dann tatsächlich (mindestens) 15 Jahre gedauert haben, diesen kurzen Bauabschnitt umzusetzen. Und hier gab es KEINE jahrelangen Bauunterbrechungen, lediglich eine unendliche Trödelei.

Viele Grüße
André

Naja, Trödelei wird der Sache aber auch nicht gerecht. Teilweise stimmt das zwar scheinbar, aber Wassereinbrüche und Tunnelumplanungen fallen definitiv nicht unter Trödelei.

Zitat
Jay

Zitat
Nordender
Wozu braucht man dort 4 Abstellgleise? Ja da waren damals welche laut Plan, aber...

Na um da nachts Züge abzustellen! Bekanntermaßen gibt es insbesondere im Nordsüd-System einen deutlichen Mangel an Abstellmöglichkeiten. Auch auf dem Nordring gibt es aktuell nicht viel. Mit neuen Strecken werden auch neue Abstellgleise für die zusätzlichen Züge gebraucht.

Abstellanlage für 8x Vollzüge ist schon recht komfortabel, aber eigentlich für den Takt auf dieser Linie nicht notwendig. Ich hab mich auch schon gefragt, ob die Siemensbahn vielleicht auch gerade deswegen reaktiviert wird.