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Nächste Tariferhöhung wird angekündigt
geschrieben von Harald Tschirner 
Und zwar in diesem Artikel:

[www.bz-berlin.de]

Zitat
BZ
Das AB-Ticket steigt um 10 Cent, die Tageskarte sogar um 1,60 Euro. Bei dem ist es ein Preisaufschlag von 23 Prozent. Am Donnerstag soll es beschlossen werden.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Moin,

ohja, eben gelesen, die Tageskarten machen ja einen echten sprung. War die letzten Jahre aber nie so extrem!

Tageskarte ABC z.b ALT: 7,70 Neu: 9,60

Hui...
Und das nachdem die DB eine Nullrunde macht...
Verkehrswende at its best. Die grundlegenden Probleme der BVG sind noch nicht mal angegangen, aber die Preise werden erhöht, während Parken in weiten Teilen des Stadtgebiets weiterhin kostenlos ist. Besonders dumm und besonders dreist ist die Erhöhung der Tageskarte um fast 23 %. Dumm, weil im Zweifelsfall einem höheren Vertriebsaufwand geringere Einnahmen gegenüberstehen: wenn drei Einzelkarten nämlich nur noch 10 Cent mehr kosten als eine Tageskarte, überlegt man sich noch öfter, ob man wirklich die Tageskarte kauft, gerade wenn die dritte Fahrt noch gar nicht feststeht. Im Zweifelsfall kauft man dann zwei mal eine Fahrkarte für insgesamt 5,80 EUR statt einmal eine für 7,00 EUR. Viel gewonnen, bravo, BVG! Und eine Lösung für völlig überteuerte Kurz- und Mittelstrecken gibt es noch immer nicht, ebenso wenig wie eine Anschlusstageskarte. Stammkunden mit AB-Karte dürfen weiterhin einen eigentlich schon bezahlten Tarifbereich nochmal bezahlen, wenn sie im Umland einen ganzen Tag mobil sein wollen.

Sollte es durchkommen, wären die Grünen für mich auf lange Jahre unwählbar, auf sämtlichen politischen Ebenen. Und ich hoffe, dass möglichst viele anderer ihrer Wähler das auch so sehen.

Vielleicht sollte man mit Sparmaßnahmen beginnen und die Stelle von Nikutta ersatzlos streichen. Die kostet eh nur, ohne irgendwas zu bringen. Denn eine Verantwortung, die mit ihrem Gehalt einhergeht, muss sie ja nicht tragen: obwohl sich die Fahrzeug- und Personalkrise unter ihrer "Leitung" verschärft haben, musste sie keinerlei Konsequenzen fürchten - geht man hingegen davon aus, dass sie den Einfluss ja gar nicht hat, weil die Entscheidungen ja eh in der Politik getroffen werden, fragt sich, wieso es ihre hochbezahlte Stelle eigentlich braucht.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.09.2019 22:57 von def.
Naja, das AB-Abo wird nicht teurer. Also die übliche InnerhalbdesSBahnRings-Politik. Aber die Pendlerpauschale steigt ja auch.

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Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Lehrter Bahnhof
Naja, das AB-Abo wird nicht teurer. Also die übliche InnerhalbdesSBahnRings-Politik.

Seit wann umschließt der S-Bahnring den B-Bereich?
Zitat

Aber die Pendlerpauschale steigt ja auch.

... und das bereinigt um die Spritpreiserhöhung um knapp 5 Euro pro 100 km.

Verkehrswende in Deutschland: Wir erhöhen die Subventionierung von Autos. Und finanzieren das mit Mehrbelastungen der ÖPNV-Nutzer. Kannste dir nicht ausdenken sowas.
Die Geschichte mit der Tageskarte erinnert an die damalige Erhöhung der Kleingruppentageskarte von 14,xx auf 19,90. Bei der Kleingruppentageskarte trifft man vorallem die Touristen. Bei der Tageskarte sieht das dann doch ein wenig anders aus. Ich habe im Bekanntenkreis einige die die Öffentlichen nur gelegentlich nutzen und dafür dann das Tagesticket kaufen weil sich das lohnt. Man wird sehen ob die für fast 9 € in solchen Situationen zum Auto greifen oder doch noch mit den Öffis fahren.

Auf der anderen Seite war Berlin vorallem bei den Tageskarten eher günstiger als andere Städte, das ändert sich jetzt deutlich.

Umgekehrt kann man sich ausmalen was das auf Dauer auch für die Kleingruppentageskarte bedeutet, die ja jetzt wieder verhältnismäßig günstig wäre.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.09.2019 03:13 von hacklberry.
Zitat
def
Viel gewonnen, bravo, BVG!

Seit wann bestimmt die BVG die Fahrpreise alleine?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
def
Viel gewonnen, bravo, BVG!

Seit wann bestimmt die BVG die Fahrpreise alleine?

Die BVG bestimmt "die Fahrpreise" nicht alleine, stimmt. Im Bereich Berlin AB ist die BVG jedoch das einzige verbliebene Unternehmen das an den Fahrgeldeinnahmen tatsächlich Einnahmen hat. Die anderen Unternehmen haben sogenannte Bruttoanreizverträge. Denen sind die Fahrpreise daher egal.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
TomSpeedy
die Tageskarten machen ja einen echten sprung. War die letzten Jahre aber nie so extrem!

Das liegt sicherlich an der Werbung. Da die Tageskarte ja aggressiv an Fahrzeugen beworben wird (Damit Pferd es sich ganz ordentlich), muß das natürlich umgeändert werden. Das geht vom Ausdenken eines neuen, flotten Spruches bis zur Beschriftung der Fahrzeuge und das kostet natürlich. Diese Kosten spiegeln sich daher in der Preiserhöhung wider.

Wobei ich den neuen Preis jetzt auch nicht völlig überzogen finde, da hatte ich schon deutlich teurere Exemplare in der Hand, zum Beispiel im Dreiländereck CH-F-D oder oder im Rhein-Ruhr-Gebiet. Das soll aber auch nicht heißen, daß ich mit der Erhöhung einverstanden wäre, vor allem nicht vor dem Hintergrund, was dieses Klimakabinett jüngst beschlossen hat.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Anonymer Benutzer
Re: Nächste Tariferhöhung wird angekündigt
25.09.2019 08:17
Zitat
Logital
Zitat
B-V 3313
Zitat
def
Viel gewonnen, bravo, BVG!

Seit wann bestimmt die BVG die Fahrpreise alleine?

Die BVG bestimmt "die Fahrpreise" nicht alleine, stimmt. Im Bereich Berlin AB ist die BVG jedoch das einzige verbliebene Unternehmen das an den Fahrgeldeinnahmen tatsächlich Einnahmen hat. Die anderen Unternehmen haben sogenannte Bruttoanreizverträge. Denen sind die Fahrpreise daher egal.

Dachte die Fahrgeldeinnahmen gehen erstmal über den VBB und werden dann prozentual an alle ausgezahlt. ;)
Wie aber die Morgenpost in der Printausgabe schreibt, habe die BVG und Brandenburger Verkehrsbetriebe massiven Druck ausgeübt, die Preise anzuheben.
Zitat
Nahverkehrsplan
Zitat
Logital
Zitat
B-V 3313
Zitat
def
Viel gewonnen, bravo, BVG!

Seit wann bestimmt die BVG die Fahrpreise alleine?

Die BVG bestimmt "die Fahrpreise" nicht alleine, stimmt. Im Bereich Berlin AB ist die BVG jedoch das einzige verbliebene Unternehmen das an den Fahrgeldeinnahmen tatsächlich Einnahmen hat. Die anderen Unternehmen haben sogenannte Bruttoanreizverträge. Denen sind die Fahrpreise daher egal.

Dachte die Fahrgeldeinnahmen gehen erstmal über den VBB und werden dann prozentual an alle ausgezahlt. ;)

@Logital: Die Aussage bleibt falsch, denn in Berlin betreibt eben nicht nur die BVG ÖPNV, sondern auch mehrere regionale Verkehrsunternehmen, die aus fast jedem Landkreis einbrechen. Weggefallen sind "nur" die SPNV-Unternehmen, die mit dem Brutto-Anreiz-Verträgen keinen Anspruch auf die Fahrgeldeinnahmen haben.

@Nahverkehrsplan: Falsch gedacht. Seit den neuen Verkehrsverträgen (Brutto-Anreiz) müssen die Eisenbahnen die Fahrgeldeinnahmen komplett abtreten.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Mit einer Erhöhung war doch zu rechnen, nachdem die LT- Wahlen in Brandenburg abgehalten waren.
Außerdem gab es doch parallel zur Tarifauseinandersetzung bei der BVG immer mal wieder Stimmen zu hören, dass bei ausbleibender Bereitschaft der öffentlichen Hand, die wieder steigenden Defizite auszugleichen, nur die Nutzer*innen des ÖPNV als Finanzquelle in Frage kommen.
Aber grundsätzlich ist das geplante Vorgehen höchst kontraproduktiv und liegt, leider wie gewohnt, deutlich konträr zu allen Bekundungen, die Mobilitätsformen jenseits des MIV zu stärken und Nutzungshürden zu senken.
Aus meiner Sicht spielt die unsinnige "Schuldenbremse", die ab kommenden Jahr für alle Länderhaushalte in verschärfter Form eine Rolle. Es gab ja vor kurzem hier im Forum schon einmal eine Diskussion darum ...
Anders als so manche andere Teile des Haushaltes lässt sich unter den gegebenen Bedingungen die Finanzierung des ÖPNV nicht auslagern, um auf diesem Wege die "Schuldenbremse" (die tatsächlich eine Investitionsbremse ist) zu umgehen.

Bemerkenswert ist dabei auch, dass damit der 365-€- Vorschlag von Müller (vorerst?) begraben scheint und er sich damit eine blutige Nase geholt hat. Oder es war halt ein Einfall ohne weitere Substanz und ohne wirkliche Absicht.
Interessant auch, dass dieser Beschluss in die quasi erst anlaufenden Koalitionsverhandlungen in Brandenburg hinein platzt und den noch nicht an der Regierung beteiligten Grünen jedwede Einflussnahme verhindert.
Zitat
Jay
Zitat
Nahverkehrsplan
Zitat
Logital
Zitat
B-V 3313
Zitat
def
Viel gewonnen, bravo, BVG!

Seit wann bestimmt die BVG die Fahrpreise alleine?

Die BVG bestimmt "die Fahrpreise" nicht alleine, stimmt. Im Bereich Berlin AB ist die BVG jedoch das einzige verbliebene Unternehmen das an den Fahrgeldeinnahmen tatsächlich Einnahmen hat. Die anderen Unternehmen haben sogenannte Bruttoanreizverträge. Denen sind die Fahrpreise daher egal.

Dachte die Fahrgeldeinnahmen gehen erstmal über den VBB und werden dann prozentual an alle ausgezahlt. ;)

@Logital: Die Aussage bleibt falsch, denn in Berlin betreibt eben nicht nur die BVG ÖPNV, sondern auch mehrere regionale Verkehrsunternehmen, die aus fast jedem Landkreis einbrechen. Weggefallen sind "nur" die SPNV-Unternehmen, die mit dem Brutto-Anreiz-Verträgen keinen Anspruch auf die Fahrgeldeinnahmen haben.

Aber erreicht deren Anteil an den Fahrgeldeinnahmen aus dem Pool Berlin AB wenigstens 1%? Ganz sicher nicht. Daher spielen sie bei der Preisgestaltung für Berlin AB keinen Rolle.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
schallundrausch
Zitat
Lehrter Bahnhof
Naja, das AB-Abo wird nicht teurer. Also die übliche InnerhalbdesSBahnRings-Politik.

Seit wann umschließt der S-Bahnring den B-Bereich?
Zitat

Aber die Pendlerpauschale steigt ja auch.

... und das bereinigt um die Spritpreiserhöhung um knapp 5 Euro pro 100 km.

Verkehrswende in Deutschland: Wir erhöhen die Subventionierung von Autos. Und finanzieren das mit Mehrbelastungen der ÖPNV-Nutzer. Kannste dir nicht ausdenken sowas.

OK, wenigstens bist Du nicht der einzige. Laut dem (Berliner) Politiker Friederici liegen die 'Außenbezirke' im C-Bereich.
Zitat
Oliver Friederici
Mit Unverständnis reagiert der Verkehrsexperte der CDU-Fraktion, Oliver Friederici, auf das Preis-Paket. Die Tariferhöhung durchkreuze die Erwartungen der Berliner Bevölkerung an die politisch Verantwortlichen. Nach dem Versprechen des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD), ein verbilligtes 365-Euro-Jahresticket einzuführen, seien Preissteigerungen nicht vermittelbar, sagte Friederici am Mittwoch.

Er kritisierte außerdem, dass die Abo-Preise für Pendler im ABC-Tarif steigen sollen, während die Abo-Preise im AB-Bereich gleichbleiben. Das ABC-Jahresticket soll bei monatlicher Abbuchung künftig 1008 Euro statt bisher 992 Euro kosten, bei jährlicher Abbuchung 978 Euro statt bisher 961 Euro.

„Es ist ungerecht, wenn Abonnenten in Außenbezirken mehr bezahlen“, sagte Friederici. Dies sei „Abosurdistan in der Tarifpolitik“.
aus: [www.berliner-zeitung.de]
Zitat
Greifswalder89
Mit einer Erhöhung war doch zu rechnen, nachdem die LT- Wahlen in Brandenburg abgehalten waren.
Außerdem gab es doch parallel zur Tarifauseinandersetzung bei der BVG immer mal wieder Stimmen zu hören, dass bei ausbleibender Bereitschaft der öffentlichen Hand, die wieder steigenden Defizite auszugleichen, nur die Nutzer*innen des ÖPNV als Finanzquelle in Frage kommen.
Aber grundsätzlich ist das geplante Vorgehen höchst kontraproduktiv und liegt, leider wie gewohnt, deutlich konträr zu allen Bekundungen, die Mobilitätsformen jenseits des MIV zu stärken und Nutzungshürden zu senken.
Aus meiner Sicht spielt die unsinnige "Schuldenbremse", die ab kommenden Jahr für alle Länderhaushalte in verschärfter Form eine Rolle. Es gab ja vor kurzem hier im Forum schon einmal eine Diskussion darum ...
Anders als so manche andere Teile des Haushaltes lässt sich unter den gegebenen Bedingungen die Finanzierung des ÖPNV nicht auslagern, um auf diesem Wege die "Schuldenbremse" (die tatsächlich eine Investitionsbremse ist) zu umgehen.

Bemerkenswert ist dabei auch, dass damit der 365-€- Vorschlag von Müller (vorerst?) begraben scheint und er sich damit eine blutige Nase geholt hat. Oder es war halt ein Einfall ohne weitere Substanz und ohne wirkliche Absicht.
Interessant auch, dass dieser Beschluss in die quasi erst anlaufenden Koalitionsverhandlungen in Brandenburg hinein platzt und den noch nicht an der Regierung beteiligten Grünen jedwede Einflussnahme verhindert.

Diese Schuldenbremse ist richtig und sinnvoll. Wenn sie nicht bestünde, würden viele dem Anreiz verfallen, jetzt wo die Zinsen niedrig sind, Schulden aufzunehmen und ggf. damit die öffentliche Daseinsvorsorge aufzublähen. Das funktioniert aber leider nicht ewig, denn wenn die Zinsen steigen, dann muss umso tiefer in diese just geschaffene öffentliche Daseinsvorsorge eingegriffen und sie reduziert werden. Privat leuchtet das jedem sofort ein, nur wenn es um schwerer greifbare Gebilde wie Bund oder Länder geht, wird immer so getan, als seien Schulden kein Problem. Sie sind es, und zwar ein massives, denn sie laufen immer auf Kosten der nächsten Generationen.

Den Betrieb immer höher zu subventionieren, ist sogar doppelt unsinnig. Erstens wird dem Nutzer suggeriert, das auf Dauer ginge, und zweites unterbleiben die notwendigen Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur, die man dringend braucht, um das Angebot zu erweitern.

Persönlich finde ich den Vorschlag sogar gut. Die Stammkunden mit einem AB Abo zahlen keinen Cent mehr. De facto werden sie entlastet, wenn man bedenkt, dass so nicht einmal ein Inflations-Ausgleich im Abo-Preis für AB stattfindet, gleichzeitig aber die Löhne, Renten und HartzIV steigen. Auch bei anderen Gruppen werden die Preise konstant gehalten bzw. auf Null gesenkt, obwohl die Sozialleistungen für diese Gruppen steigen. Das Argument, es würde alles so schnell so viel teurer, zieht bei genauerem Hinsehen gar nicht. Vielmehr sind einige Nutzer entlastet worden bzw. werden von Preissteigerungen ausgenommen.

Was mir persönlich total fehlt sind neue Angebote, die in der Lage sind, Nachfrage zu lenken, so dass sich ein Teil des Verkehrs aus der HVZ in die etwas weniger nachgefragten Stunden verlagert.

Am Ende sind wir aber bei der Diskussion wieder genau beim Thema. Jeder will mehr Klima-Schutz, wir alle wollen einen besseren Nahverkehr, aber bezahlen will dafür niemand. Und wenn überhaupt, dann bitte über steigende Zuwendungen der öffentlichen Hand. Das ist unlogisch, weil dieses Geld auch zuerst dem Bürger abgenommen werden muss in Form von Steuern und Abgaben...
Zitat
Balu der Bär
Diese Schuldenbremse ist richtig und sinnvoll. Wenn sie nicht bestünde, würden viele dem Anreiz verfallen, jetzt wo die Zinsen niedrig sind, Schulden aufzunehmen und ggf. damit die öffentliche Daseinsvorsorge aufzublähen. Das funktioniert aber leider nicht ewig, denn wenn die Zinsen steigen, dann muss umso tiefer in diese just geschaffene öffentliche Daseinsvorsorge eingegriffen und sie reduziert werden. Privat leuchtet das jedem sofort ein, nur wenn es um schwerer greifbare Gebilde wie Bund oder Länder geht, wird immer so getan, als seien Schulden kein Problem. Sie sind es, und zwar ein massives, denn sie laufen immer auf Kosten der nächsten Generationen.

Die Schuldenbremse ist grundsätzlich falsch sowie falsch konstruiert und fatal, weil sie Schulden weder bremst noch vermeidet, sondern extern verlagert zugunsten der Firmen hinter den Lobbyisten, die sie der Politik eingeredet haben. Privat würde dies z.B. bedeuten, dass man seine Wohnung an seinen Arbeitgeber verkauft, damit der in einem Gesamtpaket nach eigenem Gutdünken hinterher Lohn und Miete als Gesamtpaket miteinander vermengt.

Der bisherige Grundsatz, dass neue Schulden nur für Investitionen aufgenommen werden dürfen, war vollkommen ausreichend und hätte ggf. etwas nachjustiert werden müssen. Stattdessen meinte man Städte wie Unternehmen mit Bilanzen statt Haushalten führen zu können ohne zu berücksichtigen, dass bislang Städte deutlich vorausschauender gearbeitet haben und volkswirtschaftlich sinnvolle, aber betriebswirtschaftlich defizitäre Projekte vorangetrieben haben, was nun zunehmend schwer wird.
Lopi2000 hat recht. Habe gerade keine Lust, hier noch detaillierter darauf einzugehen, es gibt genug Ressourcen zu dem Thema im Netz.

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Nicht-dynamische Signatur
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Balu der Bär
Zitat
Greifswalder89
Mit einer Erhöhung war doch zu rechnen, nachdem die LT- Wahlen in Brandenburg abgehalten waren.
Außerdem gab es doch parallel zur Tarifauseinandersetzung bei der BVG immer mal wieder Stimmen zu hören, dass bei ausbleibender Bereitschaft der öffentlichen Hand, die wieder steigenden Defizite auszugleichen, nur die Nutzer*innen des ÖPNV als Finanzquelle in Frage kommen.
Aber grundsätzlich ist das geplante Vorgehen höchst kontraproduktiv und liegt, leider wie gewohnt, deutlich konträr zu allen Bekundungen, die Mobilitätsformen jenseits des MIV zu stärken und Nutzungshürden zu senken.
Aus meiner Sicht spielt die unsinnige "Schuldenbremse", die ab kommenden Jahr für alle Länderhaushalte in verschärfter Form eine Rolle. Es gab ja vor kurzem hier im Forum schon einmal eine Diskussion darum ...
Anders als so manche andere Teile des Haushaltes lässt sich unter den gegebenen Bedingungen die Finanzierung des ÖPNV nicht auslagern, um auf diesem Wege die "Schuldenbremse" (die tatsächlich eine Investitionsbremse ist) zu umgehen.

Bemerkenswert ist dabei auch, dass damit der 365-€- Vorschlag von Müller (vorerst?) begraben scheint und er sich damit eine blutige Nase geholt hat. Oder es war halt ein Einfall ohne weitere Substanz und ohne wirkliche Absicht.
Interessant auch, dass dieser Beschluss in die quasi erst anlaufenden Koalitionsverhandlungen in Brandenburg hinein platzt und den noch nicht an der Regierung beteiligten Grünen jedwede Einflussnahme verhindert.

Diese Schuldenbremse ist richtig und sinnvoll. Wenn sie nicht bestünde, würden viele dem Anreiz verfallen, jetzt wo die Zinsen niedrig sind, Schulden aufzunehmen und ggf. damit die öffentliche Daseinsvorsorge aufzublähen. Das funktioniert aber leider nicht ewig, denn wenn die Zinsen steigen, dann muss umso tiefer in diese just geschaffene öffentliche Daseinsvorsorge eingegriffen und sie reduziert werden. Privat leuchtet das jedem sofort ein, nur wenn es um schwerer greifbare Gebilde wie Bund oder Länder geht, wird immer so getan, als seien Schulden kein Problem. Sie sind es, und zwar ein massives, denn sie laufen immer auf Kosten der nächsten Generationen.

Den Betrieb immer höher zu subventionieren, ist sogar doppelt unsinnig. Erstens wird dem Nutzer suggeriert, das auf Dauer ginge, und zweites unterbleiben die notwendigen Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur, die man dringend braucht, um das Angebot zu erweitern.

Persönlich finde ich den Vorschlag sogar gut. Die Stammkunden mit einem AB Abo zahlen keinen Cent mehr. De facto werden sie entlastet, wenn man bedenkt, dass so nicht einmal ein Inflations-Ausgleich im Abo-Preis für AB stattfindet, gleichzeitig aber die Löhne, Renten und HartzIV steigen. Auch bei anderen Gruppen werden die Preise konstant gehalten bzw. auf Null gesenkt, obwohl die Sozialleistungen für diese Gruppen steigen. Das Argument, es würde alles so schnell so viel teurer, zieht bei genauerem Hinsehen gar nicht. Vielmehr sind einige Nutzer entlastet worden bzw. werden von Preissteigerungen ausgenommen.

Was mir persönlich total fehlt sind neue Angebote, die in der Lage sind, Nachfrage zu lenken, so dass sich ein Teil des Verkehrs aus der HVZ in die etwas weniger nachgefragten Stunden verlagert.

Am Ende sind wir aber bei der Diskussion wieder genau beim Thema. Jeder will mehr Klima-Schutz, wir alle wollen einen besseren Nahverkehr, aber bezahlen will dafür niemand. Und wenn überhaupt, dann bitte über steigende Zuwendungen der öffentlichen Hand. Das ist unlogisch, weil dieses Geld auch zuerst dem Bürger abgenommen werden muss in Form von Steuern und Abgaben...

Upsi. Der öpnv ist zu recht steuerlich subventioniert. Die Subventionierung darf auch gerne noch ein wenig höher ausfallen. Immerhin gibt es einen Verkehrsträger, der noch um den Faktor Vier stärker subventioniert wird. So lange wir da drunter bleiben ist alles ok.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.09.2019 00:13 von schallundrausch.
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