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Ausschreibung System Stadtbahn - Thema beendet
geschrieben von merlinbt01 
Zitat
PassusDuriusculus
Also gelten die langen Vorlaufzeiten für zusätzliche Züge (z.B. 2,5-Minuten-Takt auf der Stadtbahn) auch in die andere Richtung, der Angebotsreduzierung?

Das geht auch in die andere Richtung ohne dass abgewartet werden muss bis der Vertrag abgelaufen ist. Das ist aber eben nicht so lukrativ für den Besteller. Er spart sich zwar die Trassengebühren an DB Netz, aber auf den fixen Kosten, vor allem fü die Investition in die Fahrzeuge und Werkstatt bleibt er sitzen. Das heißt: Die muss er dem Verkehrsuntermen auch zahlen wenn die Züge stehen bleiben.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
B-V 3313
Es nervt fürchterlich mit den Abweichungen von Thema.

Ich sehe in Marienfeldes Ausführungen keine Abweichung vom Thema, sondern notwendige vertiefende Betrachtungen.

Du bist nicht zu deren Lektüre gezwungen... :-)

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Ich sehe in Marienfeldes Ausführungen keine Abweichung vom Thema, sondern notwendige vertiefende Betrachtungen.

Du bist nicht zu deren Lektüre gezwungen... :-)

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass gerade du in diesem Fall so nachgiebig bist.

Die S-Bahn als Verkehrsmittel wird sicherlich noch viele Jahrzehnte fahren, die Betreiber wechselten dagegen immer mal wieder.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Die S-Bahn als Verkehrsmittel wird sicherlich noch viele Jahrzehnte fahren, die Betreiber wechselten dagegen immer mal wieder.

Der Betreiber wechselte - und das auch nur in den Westsektoren - genau am 9. Januar 1984 und am 5. Januar 1994. Die im Laufe der Jahrzehnte von DRG, über DRB, DR und DB AG zu S-Bahn Berlin GmbH mutierten Firmennamen ändern nichts am fortwährenden Betrieb durch die Staatsbahn - in deren jeweiliger Rechtsform.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
B-V 3313
Es nervt fürchterlich mit den Abweichungen von Thema.

Ich sehe in Marienfeldes Ausführungen keine Abweichung vom Thema, sondern notwendige vertiefende Betrachtungen.

Das sehe ich nicht. Fragestellungen, ob es in 30 Jahren noch den Euro gibt, oder ob der Kapitalismus eine Zukunft hat, oder auch die dahinter stehende Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest, haben - alleine schon mangels fehlendem zeitlichen Kontext - absolut NICHTS mit der konkreten "Ausschreibung System Stadtbahn" zu tun.

Gegen einen separaten Thread "Philosophische Betrachtungen zur langfristigen Entwicklung der Organisation des Nahverkehrs im Kontext gesellschaftlicher und geopolitischer Entwicklungen" hat sicher niemand was.

Viele Grüße
André
@Arnd: 5. Januar 1994?

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
B-V 3313
Es nervt fürchterlich mit den Abweichungen von Thema.

Ich sehe in Marienfeldes Ausführungen keine Abweichung vom Thema, sondern notwendige vertiefende Betrachtungen.

Du bist nicht zu deren Lektüre gezwungen... :-)

Ich sehe das genauso.
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
B-V 3313
Die S-Bahn als Verkehrsmittel wird sicherlich noch viele Jahrzehnte fahren, die Betreiber wechselten dagegen immer mal wieder.

Der Betreiber wechselte - und das auch nur in den Westsektoren - genau am 9. Januar 1984 und am 5. Januar 1994. Die im Laufe der Jahrzehnte von DRG, über DRB, DR und DB AG zu S-Bahn Berlin GmbH mutierten Firmennamen ändern nichts am fortwährenden Betrieb durch die Staatsbahn - in deren jeweiliger Rechtsform.

Die DB AG wurde am 01.01.1994 gegründet.
Zitat
Henning
Die DB AG wurde am 01.01.1994 gegründet.

Danach hat doch niemand gefragt und das wissen wir auch selbst.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
@Arnd: 5. Januar 1994?

Ja, wegen der Feiertage und organisatorischer Belastung der "höheren" Beteiligten durch die Bahnreform.

Viele Grüße
Arnd
Die Betriebsrechte der BVG endeten am 31.12.1993.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Die Betriebsrechte der BVG endeten am 31.12.1993.
Und am 1.1.94 begann der Dienstleistungsüberlassungsvertrag (DÜV), aufgrund dessen hundete BVG-Mitarbeiter zeitweilig für die DBAG tätig wurden. Für alle BVG-S-Bahner, die nicht von der DB bzw. S-Bahn übernommen wurden, gab es ein Rückkehrrecht zur landeseigenen BVG.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Zitat
B-V 3313
Die Betriebsrechte der BVG endeten am 31.12.1993.

Und am 1.1.94 begann der Dienstleistungsüberlassungsvertrag (DÜV), aufgrund dessen hundete BVG-Mitarbeiter zeitweilig für die DBAG tätig wurden. Für alle BVG-S-Bahner, die nicht von der DB bzw. S-Bahn übernommen wurden, gab es ein Rückkehrrecht zur landeseigenen BVG.

Ja, Ihr habt ja Recht. :-)

Allerdings: Die offizielle Gründung der DB AG durch notarielle Beurkundung des Gesellschaftervertrags und Eintragung der Firma ins Handelsregister beim Amtsgericht Charlottenburg nebst zugehörigem Pressetermin mit Dürr und Wissmann fand tatsächlich erst am 6. Januar 1994 statt. Strenggenommen führte also vom 1. bis 5. Januar 1995 das Bundeseisenbahnvermögen den Betrieb - fiel halt praktisch nirgendwo auf...

Bilanzmäßig wurde dann natürlich das Jahr 1994 komplett der DB AG zugeordnet.

Viele Grüße
Arnd
@PassusDuriusculos, es ist vor allem blauäugig.
Zitat
Heidekraut
@PassusDuriusculos, es ist vor allem blauäugig.

Es ist blauäugig, wenn man sagt, dass es nicht bis in alle Ewigkeit Kapitalismus und Stadtbahnausschreibungen gibt?
Wie heißt es so schön, Prognosen sind schwierig besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Sag niemals nie, aber besonders wahrscheinlich ist es nicht.
Hallo,

wie versehentlich bekannt wurde, gründeten Deutsche Bahn, Siemens und Stadler ein (bzw. zwei) neues Gemeinschaftsunternehmen für die Ausschreibung. Lt. Tagesspiegel kegelt man damit wohl den letzten verbliebenen Mitbieter raus. Steht das eigentlich im SPD-Wahlprogramm, eine S-Bahn-Ausschreibung nach der nächsten in den Sand zu setzen und am laufenden Band Milliarden von Steuergeldern zu verbrennen?

https://www.tagesspiegel.de/berlin/ausschreibung-der-berliner-s-bahn-deutsche-bahn-siemens-und-stadler-gruenden-gemeinsames-unternehmen/27264974.html

Berlin ist wohl das einzige Bundesland, wo die verantwortlichen Parteien und Verwaltungen auch nach Jahrzehnten die Grundprinzipen von (Verkehrs-)Ausschreibungen nicht verstanden haben. Aber "natürlich" ist man - wie in Berlin üblich - hochnäsig genug, ja nicht mal nach links und rechts zu schauen. Stattdessen fällt man auf diese billige Gewerkschafts-Polemik rein.

Viele Grüße
André
Hallo,

Man hätte die Fahrzeuge über die sowieso geplante Poolgesellschaft beziehen und den Bietern beistellen sollen, ähnlich wie mittlerweile in vielen Bundesländern. Auch so hätte man die "Wiedereinsatzgarantie" umsetzen können.

Das hätte solche Grabenkämpfe unterbunden.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.06.2021 22:34 von Knut Rosenthal.
Zitat
andre_de
Hallo,

wie versehentlich bekannt wurde, gründeten Deutsche Bahn, Siemens und Stadler ein (bzw. zwei) neues Gemeinschaftsunternehmen für die Ausschreibung. Lt. Tagesspiegel kegelt man damit wohl den letzten verbliebenen Mitbieter raus. Steht das eigentlich im SPD-Wahlprogramm, eine S-Bahn-Ausschreibung nach der nächsten in den Sand zu setzen und am laufenden Band Milliarden von Steuergeldern zu verbrennen?

https://www.tagesspiegel.de/berlin/ausschreibung-der-berliner-s-bahn-deutsche-bahn-siemens-und-stadler-gruenden-gemeinsames-unternehmen/27264974.html

Berlin ist wohl das einzige Bundesland, wo die verantwortlichen Parteien und Verwaltungen auch nach Jahrzehnten die Grundprinzipen von (Verkehrs-)Ausschreibungen nicht verstanden haben. Aber "natürlich" ist man - wie in Berlin üblich - hochnäsig genug, ja nicht mal nach links und rechts zu schauen. Stattdessen fällt man auf diese billige Gewerkschafts-Polemik rein.

Viele Grüße
André

Auf die Gefahr hin, Dich und andere zu ärgern (was nicht einmal "Nebenzweck" dieses Beitrags ist):

Vorab: "Unser" Geld ist letztlich nicht in dem Sinne physisch vorhanden, wie z.B. Gold (!), sondern es wird aus dem Nichts heraus per Buchungssatz "geschaffen".

Wie "verbrenne" ich Geld, was in Papierform gar nicht existiert, sondern nur als Gutschrift auf irgendwelchen Konten (der übrigens zwingend irgendwo eine Lastschrift gegenübersteht - die Summe ist dann 0).

1. Nehmen wir an, der Bericht im Tagesspiegel trifft zu. Demnach gab es also noch genau zwei verbliebene Mitbieter, was auch in der Ausschreibungslogik eine Basis ist, bei der man über den Sinn so einer Ausschreibung durchaus streiten kann.

Gestaltet man so eine Ausschreibung offener, mag es mehr Mitbieter geben - aber am Ende bekommt man womöglich im Ergebnis weniger (oder etwas anderes), als eigentlich beabsichtigt war.

2. Nehmen wir an, Alstom würde die Ausschreibung gewinnen, wodurch Milliarden von Steuergeldern eingespart würden - wo bleiben dann diese Milliarden?

Wieder umgekehrt: Nach der in unserem Land mit der sogenannten "Bahnreform" von Weihnachten 1993 eingeleiteten Bahnpolitik wäre zu befürchten, daß die dem DB-Konzern in den gefräßigen Rachen geschmissenen Milliarden für weltweite Abenteuer (LKW-Verkehre in Australien, Busverkehre in vielen Ländern, sogar auch Bahnverkehre im ausgeschriebenen SPNV anderer Länder) verbraten werden, die wenig gewinnträchtig sind und keinerlei positive Rückwirkung auf das "Brot-und-Butter-Geschäft" der Bahn in Deutschland haben.

Um mich und andere zu wiederholen: Hier ist die Politik gefordert. Sie muß diese ausländischen Aktivitäten des DB-Konzerns - soweit sie bahnfremd sind - auf den Prüfstand stellen und ggfs. unterbinden.

Ausländische und bahnfremde Beteiligungen sollten über die Zeit zu für alle Seiten fairen Preisen veräußert werden, auch damit sich die Konzernspitze nicht in weltweiten Abenteuern verzettelt, sondern sich auf die Entwicklung der Eisenbahn in unserem Land konzentriert.

Der auf lange Sicht fortschrittliche Lösungsansatz liegt in der Vergesellschaftung (nicht nur) der Eisenbahn, nicht im Ausschreibungsunfug. Natürlich, eine Vergesellschaftung der Produktionsmittel ist weltweit ohne Beispiel, auch weil gerade der kommunistische Teil der Arbeiterbewegung "dank" seiner leninistischen Parteitheorie über die Konzentration der "großen" Produktionsmittel beim Staat in keinem einzigen Land der Welt hinausgekommen ist. (Wer sich damit näher beschäftigen will, dem sei z.B. "Was tun?" (hier ist die Schrift von Lenin aus dem Jahr 1902 gemeint) empfohlen, nach der die Arbeiterklasse der Leitung und Anleitung durch geschulte Kader der Partei (der "Avantgarde") bedarf.)

Bei der Eisenbahn bleibend, sind einzelne ausbaufähige, "schwache" Elemente in Richtung Vergesellschaftung ja durchaus erkennbar: Veröffentlichung von Fahrplanentwürfen, Vorschauen auf den Fernfahrplan, Fahrgastbeiräte usw.

Auf ein fertiges Konzept einer vergesellschaften Bahn kann leider nicht zurückgegriffen, sondern es müßte entwickelt werden.

Eine institutionalisierte Einbeziehung der Politik, der Kundschaft des Güter- und Personenverkehrs, durchaus auch von Fahrgastvereinen, Gewerkschaften usw. in die Entscheidungsprozesse beim Bahnkonzern - in diese Richtung sollten wir uns langfristig bewegen.

Über die Zeit käme - wenn es gut läuft - eine etwas bessere, "gemeinnützigere" Bahn heraus. So eine Bahn wäre ganz sicher nicht "billig", aber womöglich in der Lage, deutlich größere Anteile am Güter- und Personenverkehr in unserem Land zu übernehmen, als gegenwärtig - was aus vielerlei Gründen positiv wäre.

Handlungsbedarf besteht so oder so, weil der Bahnkonzern in seinem jetzigen Zustand kaum zukunftsfähig erscheint,

Marienfelde.
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
Zitat
485er-Liebhaber
Die S-Bahn Berlin ist aber nicht Regionalverkehr, wo man Fahrzeuge von der Stange kaufen kann und eigentlich nur noch billiges Personal stellen muss, sondern ein festes System, wo die verschiedenen Netze ineinandergreifen
Vollkommen richtig. Und selbst bei "normalen" Regionalbahnen oder beim S-Bahnverkehr Rhein-Ruhr gibt´s Totalaufälle (Keolis / Eurobahn) bzw. schwächeln die privaten Anbieter (Abellio).
Keolis / Eurobahn hatte 2016 ein Los der S-Bahn Rhein-Ruhr gewonnen und es bis Ende 2019 nicht geschafft 60-80 Lokführer zu rekrutieren. Alsdann gab´s eine Notvergabe (an DB Regio)
Abellio kam dann später ebenfalls in finanzielle Schwierigkeiten.
(Westdeutsche Allgemeine Zeitung 22.10.2020):
Die NRW-Landesregierung ist derzeit nicht gewillt, dem finanziell angeschlagenen Eisenbahnunternehmen Abellio und anderen Privatbahnen aus der Krise zu helfen. Einmal geschlossene Verträge sind einzuhalten. [O-Ton NRW-Verkehrsministerium:] "Verkehrsunternehmen neigen dazu, bei Ausschreibungen günstige Angebote abzugeben und später, wenn der finanzielle Druck zunimmt, nach Staatshilfen zu rufen. Dieser wirtschaftlich nicht solide unterfütterte Unterbietungswettbewerb bei Ausschreibungen muss ein Ende haben."
So, es geht weiter mit Abellio .... vermutlich in die Insolvenz (Stand heute). Man hat ja bei den Vertragsverhandlungen so viel nicht berücksicht: Bauarbeiten, Verspätungen, steigende Personalkosten für Lokführer ... Jammer, jammer. Aber das billigste Angebot abgeben, das können die Privaten. Und die Auftraggeber fallen darauf rein.
Dieses Thema wurde beendet.