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„Schwarzfahrer“ im Berliner ÖPNV
geschrieben von Marienfelde 
Zitat
der weiße bim
Offensichtlich ist die Kontrolldichte auf den Berliner Straßen und Plätzen höher als in den Verkehrsmitteln.
Nach Presseberichten werden jährlich fast 3 Millionen Regelverstöße im ruhenden Verkehr registriert / geahndet, während im Nahverkehr im Vorjahr "nur" 623.000 Kunden ohne gültiges Ticket festgestellt wurden. Ein Teil davon zahlt lediglich 7 Euro für den Verwaltungsaufwand, da ein gültiges Ticket nur nicht mitgeführt wurde.

Diese Betrachtung würde aber voraussetzen, dass beide Delikte gleich häufig vorkommen. Ich denke, es dürfte erheblich mehr Regelverstöße im ruhenden Verkehr als Schwarzfahrer geben, allein schon, da die Strafe beim Schwarzfahren erheblich abschreckender ist, während sie beim Falschparken oft kaum höher als der reguläre Kauf eines Parktickets ist.

Nach meiner Erfahrung wird Falschparken lediglich in Parkraumbewirtschaftungszonen halbwegs konsequent geahndet. Seit meine Wohngegend eine solche Zone ist, werden auch deutlich weniger Fußgängerüberwege, Bordsteinabsenkungen oder Fahrradstellplätze zugeparkt. Außerhalb der Parkraumbewirtschaftungszonen werden normalerweise nur besonders dreiste Verstöße geahndet, wenn nicht gerade für einige Tage ein besonderer Aktionismus an den Tag gelegt wird. Und zu den besonders dreisten Verstößen, die geahndet werden, zählt das Zuparken von Radwegen und -spuren zuverlässig nirgends.

Zitat
der weiße bim
Die Preisspanne für regelwidriges Halten oder Parken reicht von 10 bis 70 Euro.

Alles, was mehr als 30 Euro kostet, sind schon ziemlich heftige Verstöße mit erheblichem Gefährdungspotenzial. Für das Parken vor Feuerwehrzufahrten oder mit Behinderung von Rettungsfahrzeugen dürften es gern ein paar Hundert Euro und eine MPU im ersten Wiederholungsfall sein. Es ist aber billiger oder zumindest nicht teurer als einmaliges Schwarzfahren.
Zitat
Logital
In gibt in der Schweiz tatsächlich eine Differenzierung:

"Reisen mit teilgültigem Fahrausweis
Eine reduzierte Gebühr wird erhoben, wenn ein Fahrausweis auf dem gesamten Reiseweg an sich gültig ist, aber eine der folgenden Bedingungen nicht erfüllt:
[…]

Das gilt aber nur bei der SBB.
Wird man im Tram mit einem falschen Billet ertappt, sind ebenso 100 Franken fällig, wie ohne Billet.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Die Verhältnisse und Regelungen in der Schweiz helfen nur keinem Schwarzfahrer im VBB. Vielleicht sollte die S-Bahn/DB ihre Fahrkartenautomaten in Schönefeld mit großflächigen Aufklebern "Richtung Berliner Innenstadt nur mit ABC-Fahrschein!" beschriften.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Die Verhältnisse und Regelungen in der Schweiz helfen nur keinem Schwarzfahrer im VBB.

Das kommt ganz auf den Schwarzfahrer selbst an. Vielleicht schätzt er sich ja glücklich, statt der 100 Franken nur 60 Euro zahlen zu müssen.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
B-V 3313
Die Verhältnisse und Regelungen in der Schweiz helfen nur keinem Schwarzfahrer im VBB. Vielleicht sollte die S-Bahn/DB ihre Fahrkartenautomaten in Schönefeld mit großflächigen Aufklebern "Richtung Berliner Innenstadt nur mit ABC-Fahrschein!" beschriften.

Gute Idee. In Fremdsprachen sicher auch. Könnte es vielleicht auch besonders hübsche Fahrscheine geben, die die Touris dann gerne als Erinnerung behalten?
Zitat
Lopi2000
Diese Betrachtung würde aber voraussetzen, dass beide Delikte gleich häufig vorkommen. Ich denke, es dürfte erheblich mehr Regelverstöße im ruhenden Verkehr als Schwarzfahrer geben, allein schon, da die Strafe beim Schwarzfahren erheblich abschreckender ist, während sie beim Falschparken oft kaum höher als der reguläre Kauf eines Parktickets ist.

Bei jährlich 1,5 Milliarden Fahrten im Berliner ÖPNV und festgestellter "Schwarzfahrer"-Quote um die 5% wird rund 75 Millionen mal ohne oder mit falscher Bezahlung mitgefahren.

In Berlin sind etwa 1,5 Millionen Kraftfahrzeuge zugelassen. Jedes müsste also wöchentlich einmal regelwidrig abgestellt sein, um auf die gleiche Summe zu kommen. Dabei steht ein großer Teil auf privaten Flächen, ein anderer Teil ganz legal und StVO-konform am Straßenrand. Vielleicht hast du die inzwischen zu zigtausenden fußgängerbehindernd auf Gehwegen abgestellten Fahrräder, Roller und Krafträder mitgerechnet?

so long

Mario
och also ich parke in unserer verkehrsberuhigten Zone bestimmt 2 Mal im Monat nicht bestimmungsgemäß (Wenn meistens über Nacht, nach 21 Uhr bis ca. 6:30). Wenn ich unsere Straße so angucke kommt man bestimmt jede Nacht(!!) auf 5 bis 10% "Falschparker". Allerding muss auch gesagt werden, dass man in verkehrsberuhigten Bereichen nur auf gekennzeichneten Flächen parken darf, jedoch alleine der mögliche Platz deutlich mehr zulässt, sodass die 5 bis 10% nächtlichen Falschparker absolut keinen behindern. Durch die Moabiter Kissen ist der Durchgangsverkehr gleich Null und außerdem stark verlangsamt. Die Anwohner störts auch nicht. Jeder ist ja mal betroffen. Und selbst gesehen Feuerwehr und Müllabfuhr kommen trotzdem gut durch. Und um es klar zu sagen, das ist natürlich extrem wichtig.

ich habe in 3,5 Jahren bisher 35 Euro Gebühren gelöhnt (2x 10 und 1x 15, wobei bei den 15 Euro zusätzlich zum Falschparken eine Behinderung von Fußgängern erkannt wurde...nachts um 4:15). Ein fester Parkplatz würde mich dagegen 40 bis 50€ im Monat kosten.
Zitat
Reißwolf
ich habe in 3,5 Jahren bisher 35 Euro Gebühren gelöhnt (2x 10 und 1x 15, wobei bei den 15 Euro zusätzlich zum Falschparken eine Behinderung von Fußgängern erkannt wurde...nachts um 4:15).

Haben Fußgänger nachts weniger Rechte bei dir?

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Grundsätzlich ja, besonderes gegen 2 Uhr tendieren die Rechte gegen Null meiner Meinung nach :) Die Radfahrer bekommen dagegen immer mehr Rechte z.B. über rote Ampeln fahren ist nachts für mich normales Recht. Mache ich immer, wenn keiner kommt. Oder Großer Stern, da kann man nachts als Radfahrer fast die Ideallinie fahren. Genial so ein Nachtrecht.

Scherz beiseite.
Ich wollte auf die grundsätzliche Absurdität des Ganzen hinweisen. Darüber dass man grundsätzlich behindert, müssen wir nicht diskutieren.

Aber jeder kann sich nachts in Moabit umzuschauen gehen und Photos machen.
Ohne Ironie - die Idee eines "Nachtrechts" finde ich charmant. Ich bin nachts schon des Öfteren mitten auf der Straße statt auf dem vorhandenen Gehweg gelaufen, weil Straßenlaternen komischerweise immer auf die Straße gerichtet sind. Obwohl die Autos eine eigene Lichtquelle haben, Fußgänger hingegen seltener. Müssten nicht eher Gehwege beleuchtet werden? Wenn natürlich ein Auto zu vernehmen ist, bleibe ich nicht stur auf der Straße, dann gilt wieder die ganz normale StVO.

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Meiner Meinung nach ist die Höhe der Verwarnungs- und Bußgelder beim Regelverstoß im Straßenverkehr in Deutschland zu niedrig. In vielen anderen europäischen Länder sind sie deutlich höher.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.11.2019 23:34 von Henning.
Zitat
Henning
Meiner Meinung nach ist die Höhe der Verwarnungs- und Bußgelder beim Regelverstoß im Straßenverkehr in Deutschland zu niedrig. In vielen anderen europäischen Länder sind sie deutlich höher.

Da bin ich völlig deiner Meinung.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Die Verhältnisse und Regelungen in der Schweiz helfen nur keinem Schwarzfahrer im VBB. Vielleicht sollte die S-Bahn/DB ihre Fahrkartenautomaten in Schönefeld mit großflächigen Aufklebern "Richtung Berliner Innenstadt nur mit ABC-Fahrschein!" beschriften.

In München am Flughafen hat man das sogar irgendwann auch endlich gemacht. Welcher Tourist ahnt, dass er beim Druck auf "München City" (oder wie das genau heißt) nicht ein Ticket zur Münchener Innenstadt bekommt? Ich hab es fast in jeder Zugfahrt vom Flughafen erlebt, dass ein Tourist mit dem falschen Ticket erwischt wurde.


Und wenn ich mich richtig erinnere, dann habe ich auch in Schönefeld schon die entsprechenden Aufkleber mit dem Hinweis auf die Erfordernis eines ABC-Ticket gesehen. Andererseits könne man ja auch einfach in jedes Flugticket auch ein ABC-Ticket integrieren. Das macht dann die Anreise zum Flughaben per Bahn attraktiver und der VBB bekommt jede Menge Zusatzeinnahmen.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821

Und wenn ich mich richtig erinnere, dann habe ich auch in Schönefeld schon die entsprechenden Aufkleber mit dem Hinweis auf die Erfordernis eines ABC-Ticket gesehen. Andererseits könne man ja auch einfach in jedes Flugticket auch ein ABC-Ticket integrieren. Das macht dann die Anreise zum Flughaben per Bahn attraktiver und der VBB bekommt jede Menge Zusatzeinnahmen.

Das Zwangskombiticket wäre in der Tat eine geniale Idee! Aber lass das nicht CDU, FDP und Afd hören, die würden sich in ihren Grundrechten eingeschränkt fühlen

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