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Uferbahn Grünau - unsanierte Abschnitte
geschrieben von Arnd Hellinger 
Zitat
Philipp Borchert
Es gibt - zurecht - Ärger an der Uferbahn, weil einige Fußgängerwege über die Trasse ersatzlos abgebaut wurden:

[www.tagesspiegel.de]

Im Artikel wird Peer Hauschild, Sprecher des Tourismusvereins Treptow-Köpenick, zitiert:

"Aus Sicht von Hauschild dürften die Veränderungen sogar gegen das Mobilitätsgesetz verstoßen, weil sie die Situation für Radfahrer und Fußgänger verschlechtern."

Das hoffe ich. Also dass das nicht vereinbar ist und die BVG hier wieder nachbessern muss. Offenbar kann man nicht alles auf einmal haben: Für den ÖPNV ist man jetzt deutlich eher bereit, sich ins Zeug zu legen, Fußgänger bleiben aber immer noch außen vor.

Wenn die BVG treue Anhänger der Straßenbahn - zu denen man Peer Hauschild wohl zählen darf - gegen sich aufbringen will, ist sie auf dem richtigen Weg.

Die Beschleunigung der Straßenbahn ist sicher ein erstrebenswertes Ziel. Die Schließung nachrangiger Überwege auf einem der schnellsten Streckenabschnitte, der zudem meist nur noch alle 20 Minuten bedient wird, kann aber diesbezüglich fast nichts bewirken, sondern es wird zu mehr gefährlichen Querungen kommen. Ohne jetzt nachzulesen, würde ich auch einen Verstoß gegen das Mobilitätsgesetz vermuten.

Für die Straßenbahnbeschleunigung sehe ich zum Beispiel die Linie M 8 zwischen Hauptbahnhof und Rosenthaler Platz als "ganz heißen" Kandidaten - mit "Zusatznutzen" für die weiteren Linien in diesem Abschnitt. Für diesen Abschnitt würde ich mir eine konfliktorientierte Vertretung der Tram durch die BVG sehr wünschen,

Marienfelde.
Zitat
der weiße bim
[...] kostet Fahrzeit und Energie, fördert den Verschleiss und erhöht die Betriebskosten.

Das Argument wäre beim Thema Vorrangschaltungen besser aufgehoben und würde dort deutlich größere Effekte auf die Betriebsbilanz erwirken.

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Dort sind doch vom Straßenrand aus keine Überwege, richtig? Wenn das eh keine Überwege sind, kann die BVG doch auch nichts schließen.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Dort sind doch vom Straßenrand aus keine Überwege, richtig? Wenn das eh keine Überwege sind, kann die BVG doch auch nichts schließen.

Edit: ich lasse dieses Zitat lieber so für sich stehen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.11.2020 18:03 von Latschenkiefer.
Zitat
der weiße bim
Zitat
Logital
Inwiefern legt sich wer wo für den ÖPNV ins Zeug?

Man kann nicht nur immer davon reden, den Straßenbahnverkehr zu beschleunigen.
Jede ungesicherte höhengleiche Kreuzung mit Straßen, Wegen und Trampelpfaden ist eine potentielle Gefahrenquelle für den Schienenverkehr. Präventives Bremsen an diesen Stellen kostet Fahrzeit und Energie, fördert den Verschleiss und erhöht die Betriebskosten.
Die Beseitigung selten bis nie genutzter Gleisquerungen ist nur einer von sehr vielen Schritten in die richtige Richtung, hoffentlich rudert man nun nicht gleich wieder zurück, weil es etwas Kritik gab.

Nach der Logik müsste man aber auf der schnellsten Straßenbahnlinie Deutschlands, der 88, auch alle Überwege im Berliner Stadtforst dicht machen. Dennoch würde das keine Fahrzeitverkürzung bringen. Und auch hier auf der 68 kam es zu keiner Fahrzeitverkürzung.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Hallo zusammen,

kurze Verständnisfrage: In Rede stehen Überwege über den Bahnkörper auf dem Mittelstreifen des Adlergestells zwischen den Haltestellen "Adlergestell/Vetschauer Allee" und "Zum Seeblick"?

Danke und viele Grüße
Manuel
Genau diese. Maps zeigt auch genau fünf solcher Übergänge in diesem Bereich, mutmaßlich sind es genau diese, um die es geht. Das Bild zum verlinkten Artikel zeigt jedenfalls genau so einen.

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Zitat
Logital
Nach der Logik müsste man aber auf der schnellsten Straßenbahnlinie Deutschlands, der 88, auch alle Überwege im Berliner Stadtforst dicht machen.

Der Logik genau folgend müsste man diese Übergänge schon längst beseitigt haben. Wie sonst kommt die hohe Durchschnittsgeschwindigkeit der 88 zustande? Aber vermutlich gibt es da doch noch ein paar andere Ansätze, die funktionieren ohne Anliegern und Waldspaziergängern das Leben gefährlicher zu machen.

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Hallo Philipp,

ja, danke! Ich zähle dort auch fünf.

Und wenn ich mir die so ansehe, finde ich sie schon etwas problematisch, weil mit Ausnahme des Zugangs zur aufgelassenen Haltestelle Reifenwerk keinerlei Aufstellflächen zwischen Fahrbahn und Gleiskörper vorhanden sind.

Auf der Seite, auf der die Fahrleitungsmaste stehen, geht es ja gerade noch. Aber auf der anderen Seite ist überhaupt kein Platz zwischen Fahrbahn und Gleiskörper, wo Fußgänger oder Radfahrer warten können.

An der Trasse der Linie 88 durch den Berliner Stadtforst gibt es dieses Problem nicht, da ist genügend Abstand zwischen Fahrbahn und Bahnkörper.

Eigentlich müsste man das Adlergestell in diesem Bereich auf zwei Fahrstreifen insgesamt zurückbauen. Der vierspurige Abschnitt ergibt aus heutiger und perspektivischer Sicht überhaupt keinen Sinn mehr. Dann hätte man weit bessere Möglichkeiten für sichere Querungen.

Viele Grüße
Manuel


Zitat
Philipp Borchert
Genau diese. Maps zeigt auch genau fünf solcher Übergänge in diesem Bereich, mutmaßlich sind es genau diese, um die es geht. Das Bild zum verlinkten Artikel zeigt jedenfalls genau so einen.
Zitat
Philipp Borchert
Genau diese. Maps zeigt auch genau fünf solcher Übergänge in diesem Bereich, mutmaßlich sind es genau diese, um die es geht. Das Bild zum verlinkten Artikel zeigt jedenfalls genau so einen.

Wenn es aber nur um Querungen eines ansonsten durchgehenden Mittelstreifens zum Erreichen privater (Vereins-)Grundstücke geht, wie im Artikel beschrieben, verstehe ich die ganze Aufregung hier nicht. In solchen Fällen ist es woanders in dieser Stadt - und nicht nur in Berlin - auch üblich, bis zur nächsten regulären Querung und dann ggf. auf der Gegenfahrbahn zurück fahren zu müssen. Ich hatte erst angenomen, es ginge um die jeweils einzige Grundstückszuwegung...

Also, wo ist jetzt genau das Problem?

Viele Grüße
Arnd
Zitat
manuelberlin
Eigentlich müsste man das Adlergestell in diesem Bereich auf zwei Fahrstreifen insgesamt zurückbauen. Der vierspurige Abschnitt ergibt aus heutiger und perspektivischer Sicht überhaupt keinen Sinn mehr. Dann hätte man weit bessere Möglichkeiten für sichere Querungen.

Ich denke mal, das dürfte auch die einzige Möglichkeit sein, diese Querungen wieder herzustellen, denn nach aktuellen Straßen-(Bahn-)Baunormen dürfte die Lösung kaum genehmigungsfähig sein. 4 Kfz-Spuren plus 2 Straßenbahngleise sind ohne Aufstellflächen sicher zu viel. Wenn dies bisher ging und toleriert wurde, dann eher aus Bestandsschutz, der aber nun weggefallen ist.
Zitat
Arnd
Also, wo ist jetzt genau das Problem?

Das steht doch im Artikel. Um Autos, die "stadttypisch" zur nächsten Querung und dann zurück fahren müssen, geht es überhaupt nicht. Es geht um Fußwege. Um angeblich, aber durchaus auch vermutlich selten genutzte Fußwege, die bislang eben ab und an eine Querungsmöglichkeit über die Gleise aufwiesen. Jene sind nun mangels Bedarf weggefallen. Ob das tatsächlich für irgendwen ein Problem ist weiß ich nicht, aber das Signal ist nicht im Sinne der gern zitierten Mobilitätswende.

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Manuel
Eigentlich müsste man das Adlergestell in diesem Bereich auf zwei Fahrstreifen insgesamt zurückbauen. Der vierspurige Abschnitt ergibt aus heutiger und perspektivischer Sicht überhaupt keinen Sinn mehr.

Ergab das Ganze überhaupt jemals einen Sinn? Am Ende der Straße liegt Schmöckwitz, zudem schließen sich Straßen in die kleinen Orte Wernsdorf, Gosen-Neu Zittau und Eichwalde/Zeuthen an. Übergeordneten Verkehr sehe ich hier vermutlich ebenso wenig wie andere den Nutzen der nun beseitigten Querungen. Ergab dieses Reifenwerk einst so umfangreichen Verkehr? Oder hatte man damit mehr vor? Oder gab es andere Ideen?

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Das Problem (z.B. für Spaziergänger von Karolinenhof nach Eichwalde) ergibt sich aber doch aus dem verlinkten Artikel.

Meines Erachtens illustriert die von der BVG betriebene Verkehrspolitik, wie notwendig die Ergänzung des Mobilitätsgesetzes um den im Entwurf vorliegenden, aber wohl noch nicht beschlossenen "Fußgängerteil" ist.

In den konkreten Fällen würde ich bereits einen Verstoß gegen die Zielbestimmung im künftigen § 50 Abs. 2 sehen; außerdem natürlich gegen die künftigen §§ 51 Abs. 1 und 55 Abs. 3 des Gesetzentwurfs (vgl. auch die jeweilige Begründung dazu).

Hier noch ein Link zum Entwurf des Ersten Gesetzes zur Änderung des Berliner Mobilitätsgesetzes: [www.parlament-berlin.de]

Nachtrag: Der S-Bahnhof, der Karolinenhof am nächsten liegt, ist übrigens der in Eichwalde. Darauf sei doch auch einmal hingewiesen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.11.2020 23:11 von Marienfelde.
Zitat
Philipp Borchert
Am Ende der Straße liegt Schmöckwitz, zudem schließen sich Straßen in die kleinen Orte Wernsdorf, Gosen-Neu Zittau und Eichwalde/Zeuthen an.

Da schließt sich keine Straße nach Gosen an. Das, was da von Schmöckwitzwerder über den Oder-Spree-Kanal nach Gosen führt, ist nur ein Fußgängersteg. Mit dem Auto gelangt man nur via Wernsdorf und Neu-Zittau nach Gosen. Es zweigt aber noch eine Straße zur südlichsten Ortslage Berlins ab - nach Rauchfangswerder.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
Manuel
Eigentlich müsste man das Adlergestell in diesem Bereich auf zwei Fahrstreifen insgesamt zurückbauen. Der vierspurige Abschnitt ergibt aus heutiger und perspektivischer Sicht überhaupt keinen Sinn mehr.

Ergab das Ganze überhaupt jemals einen Sinn? Am Ende der Straße liegt Schmöckwitz, zudem schließen sich Straßen in die kleinen Orte Wernsdorf, Gosen-Neu Zittau und Eichwalde/Zeuthen an. Übergeordneten Verkehr sehe ich hier vermutlich ebenso wenig wie andere den Nutzen der nun beseitigten Querungen. Ergab dieses Reifenwerk einst so umfangreichen Verkehr? Oder hatte man damit mehr vor? Oder gab es andere Ideen?

Da das Reifenwerk ja keinen Gleisanschluss hatte, dürften die äußeren Fahrspuren als Lkw-Aufstellfläche genutzt worden sein. Auch heute wird an warmen Tagen gerne auf der stadteinwärts rechten Spur geparkt...

Zum Problem: Da die Haltestelle "Adlergestell/Vetschauer Allee" in ihrer jetzigen Form ohnehin nicht barrierefrei und die dortige Aus-/Einfahrt der Züge aus/nach dem Adlergestell nicht ganz ungefährlich ist, könnte man auch direkt die Haltestelle (oder wenigstens deren stadteinwärtigen Bahnsteig) auf den entsprechend zu verbreiternden Mittelstreifen legen und an deren Enden normgerechte Fußgängerquerungen bauen, von denen jene am "Grünauer Kopf" in die neu die Einmündung der Vetschauer Allee sichernde LSA zu integrieren wäre.

Das könnte doch eine Lösung sein. die allen Beteiligten zugute käme...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
Manuel
Eigentlich müsste man das Adlergestell in diesem Bereich auf zwei Fahrstreifen insgesamt zurückbauen. Der vierspurige Abschnitt ergibt aus heutiger und perspektivischer Sicht überhaupt keinen Sinn mehr.

Ergab das Ganze überhaupt jemals einen Sinn? Am Ende der Straße liegt Schmöckwitz, zudem schließen sich Straßen in die kleinen Orte Wernsdorf, Gosen-Neu Zittau und Eichwalde/Zeuthen an. Übergeordneten Verkehr sehe ich hier vermutlich ebenso wenig wie andere den Nutzen der nun beseitigten Querungen. Ergab dieses Reifenwerk einst so umfangreichen Verkehr? Oder hatte man damit mehr vor? Oder gab es andere Ideen?

Die überbreite Straße hat(te) städtebauliche Gründe. Karolinenhof war einst größer geplant als sich die Siedlung heute präsentiert. Vermutlich sollte das Adlergestell in diesem Bereich eine Art Prachtstraße werden, auf der auch die Straßenbahn fahren soll. Und bis Mitte der 1920er Jahre tat sie es ja auch auf ganzer Mittelstreifenlänge.

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Latschenkiefer
Zitat
B-V 3313
Dort sind doch vom Straßenrand aus keine Überwege, richtig? Wenn das eh keine Überwege sind, kann die BVG doch auch nichts schließen.

Edit: ich lasse dieses Zitat lieber so für sich stehen.

Kennst du offizielle Straßenquerungen, bei denen man auf mindestens seiner Seite vom Gehweg zur Fahrbahn durch den Dreck gehen muss? War denn einer dieser Überwege vollständig barrierefrei?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Florian Schulz
Die überbreite Straße hat(te) städtebauliche Gründe. Karolinenhof war einst größer geplant als sich die Siedlung heute präsentiert. Vermutlich sollte das Adlergestell in diesem Bereich eine Art Prachtstraße werden, auf der auch die Straßenbahn fahren soll. Und bis Mitte der 1920er Jahre tat sie es ja auch auf ganzer Mittelstreifenlänge.

Prachtstraße ist gut. Hauptverkehrsstraßen im städtischen Umland mit ausreichend Platz waren seinerzeit so zu planen und zu bauen.
Und auch heute kann eine zweite Richtungsfahrspur nicht schaden, eine wird ja als Fahrradweg gebraucht, eine für den übrigen Fahrzeugverkehr und eigentlich brauchte man noch etwas Platz zum Halten. Wenn das tolle Elektromobil wegen Strommangel stehen bleibt, stellt man es bis zum Abschleppen auf dem Gehweg, der Fahrradspur, dem verbleibenden Fahrstreifen oder auf dem Gleiskörper der Straßenbahn ab? Lieferdienste haben das gleiche Problem, selbst mehrspurige Lastenfahrräder dürfen nicht auf Gehwegen oder Fahrradwegen halten.

Wieviel Querungsmöglichkeiten sieht das Mobilitätsgesetz eigentlich zwingend vor?

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
(...)
Wieviel Querungsmöglichkeiten sieht das Mobilitätsgesetz eigentlich zwingend vor?

Im Entwurf des "Fußgängerparagraphen" 55 Abs. 3 wird nur folgendes ausgeführt:
"Grundsätzlich sollen in ausreichend geringen Abständen barrierefreie Querungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, die sicher genutzt werden können (...)."

Man muß an solche Fragen ja auch durchaus nicht dogmatisch herangehen, sondern sich die Ziele des Gesetzes (hier Förderung des Fußgängerverkehrs) aneignen.

Auf Seite 2 der oben verlinkten Vorlage zur Änderung des Mobilitätsgesetzes heißt es u.a.: "Erhalt, Weiterentwicklung und Steuerung des Verkehrssystems und der Verkehrsinfrastruktur bedürfen einer an den grundlegenden Zielen dieses Gesetzes ausgerichteten integrierten Planung und Maßnahmenrealisierung, die alle Verkehrsmittel und Mobilitätsbedürfnisse sowie die weiteren Ziele von Stadtentwicklung und Umwelt berücksichtigt."

Die Beseitigung vorhandener, wenn auch nicht optimaler, Querungsmöglichkeiten steht in einem deutlichen Widerspruch zu den Zielen des Gesetzes. Wenn die BVG sich dieser Einsicht bald nähern und daraus die richtigen Konsequenzen ziehen könnte, wären wir einen Schritt weiter,

Marienfelde.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.11.2020 10:33 von Marienfelde.
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