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Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz
geschrieben von Mont Klamott 
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Philipp Borchert
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Jay
Bei neueren Streckenabschnitten betrifft das vor allem Strecken, die im Schildvortrieb aufgefahren wurden. Die U7 bietet da mehrere Beispiele, wie die Altstadt Spandau.

Die wird aber doch eher umfahren, oder? Eher sehe ich im Bereich Charlottenburg nicht, wie das ohne Gebäudequerungen gegangen sein soll (rund um den Richard-Wagner-Platz). Wäre auf jeden Fall mal interessant, da eine Übersicht zu bekommen.

Hallo Philipp,

beim Schildvortrieb ist es verhältnismäßig egal, ob und was dort oben drauf steht. Wichtig ist eine gewisse Mindest-Überdeckung mit Erdreich. Bohrt man im Grundwasser (was in unserer Gegend meist der Fall ist), gewährleistet ein sog. Hydroschild (das ist ein Bentonit-Wasser-Gemisch im Bereich des Schneidrads) ein Gleichgewicht mit dem Erddruck bzw. dem Druck des Grundwassers. Im Idealfall bewegt sich über dem erstellten Tunnel überhaupt nichts, an kritischen Stellen (wie z.B. dem unterfahrenen Kommandantenhaus) kann man zusätzlich von einem Verpressschacht aus mittels Hochdruck-Injektions-Lanzen (HDI-Verfahren) eine sehr genaue und gezielte Stabilisierung/Anhebung des Bodens unter einem Gebäude erreichen. Daher ist man bei Schildvortriebsstrecken auch deutlich freier in der Wahl der genauen Trasse und kann z.B. größere Radien realisieren, diesen Vorteil hat man auch in Berlin bei den Schildvortriebsstrecken (z.B. U7) umfangreich genutzt.

Viele Grüße
André
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Mariosch
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def
Ich muss allerdings sagen, dass dieser Teil in der öffentlichen Diskussion ziemlich hinten weggefallen ist. Eher wurde der Eindruck erweckt, der Mietendeckel gälte für alle Mieten.
Findest du?
Ich habe mich jetzt sicherlich nicht sonderlich mit dem Mietendeckel beschäftigt - aber nachdem dann vor ein paar Wochen / Monaten die Beschlussfassung fertig war, mal kurz nach einem Zeitungsartikel gesucht, der die wichtigsten Punkte zusammenfasst.

Richtig ist sicherlich: die Verbände von Vermietern, Wohnungseigentümern und Wohnungsbauindustrie vermeiden tunlichst, diesen Fakt zu erwähnen - denn klar, mit höheren generellen Preisen könnte sich ihr Gewinn auch weiter erhöhen.

Im übrigen: der Mietendeckel die Mietpreisobergrenze gilt - außer in Ausnahmefällen - wohl noch nicht mal für bereits bestehende Mietverträge...

~ Mariosch

Das Lesen von mehreren Quellen und das sich selbst einen differenzierte Meinung bilden unterscheidet Dich halt von anderen, die nur irgendwelche Parolen mit eindeutiger Agenda aus der Boulevardpresse nachplappern. Wobei letzteres ja durchaus zeit- und energiesparender ist.

;)
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andre_de
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Philipp Borchert
Zitat
Jay
Bei neueren Streckenabschnitten betrifft das vor allem Strecken, die im Schildvortrieb aufgefahren wurden. Die U7 bietet da mehrere Beispiele, wie die Altstadt Spandau.

Die wird aber doch eher umfahren, oder? Eher sehe ich im Bereich Charlottenburg nicht, wie das ohne Gebäudequerungen gegangen sein soll (rund um den Richard-Wagner-Platz). Wäre auf jeden Fall mal interessant, da eine Übersicht zu bekommen.

Hallo Philipp,

beim Schildvortrieb ist es verhältnismäßig egal, ob und was dort oben drauf steht. Wichtig ist eine gewisse Mindest-Überdeckung mit Erdreich. Bohrt man im Grundwasser (was in unserer Gegend meist der Fall ist), gewährleistet ein sog. Hydroschild (das ist ein Bentonit-Wasser-Gemisch im Bereich des Schneidrads) ein Gleichgewicht mit dem Erddruck bzw. dem Druck des Grundwassers. Im Idealfall bewegt sich über dem erstellten Tunnel überhaupt nichts, an kritischen Stellen (wie z.B. dem unterfahrenen Kommandantenhaus) kann man zusätzlich von einem Verpressschacht aus mittels Hochdruck-Injektions-Lanzen (HDI-Verfahren) eine sehr genaue und gezielte Stabilisierung/Anhebung des Bodens unter einem Gebäude erreichen. Daher ist man bei Schildvortriebsstrecken auch deutlich freier in der Wahl der genauen Trasse und kann z.B. größere Radien realisieren, diesen Vorteil hat man auch in Berlin bei den Schildvortriebsstrecken (z.B. U7) umfangreich genutzt.

Viele Grüße
André

Möchte an der Stelle nochmal auf die RBB-Doku zum U-Bhf Museumsinsel verweisen (dreifach verlinkt im U5-Thread und in den TV-Tipps). Da gab es eine sehr schöne Aussage vom Bauleiter Jörg Seegers dazu. Gedächtniszitat: " ...das ist alles Sand, das ist unmöglich, so zu bauen, dass sich da nichts bewegt. Unser ziel ist es , so zu bauen, dass sich so wenig wie möglich bewegt, und wenn sich was bewegt, das so schnell wie möglich auszugleichen."
Zitat
def
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Mariosch
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Man hat fast das Gefühl, dass die Linke gar keinen Wohnraum in Berlin schaffen will.
Und das, wo Hines einen 150m Turm voller Wohnungen für 6,50€ pro Quadratmeter bauen wollte... und jetzt möchte die Linke das nicht. :(

Oder geht es bei den Wohnungen im Turm eventuell um Eigentumswohnungen der obersten Preisklasse, die sich sowieso so gut wie kein Berliner leisten können wird?

... und von den eh zu teuren Wohnungen wird sicher noch mal die Hälfte als Ferienwohnung genutzt.

Zitat
Mariosch
Das habe ich schon öfter gehört - aber warum und inwiefern ein Mietendeckel, der explizit nur auf Häuser bis Baujahr 2014 anzuwenden ist, jetzt Neubau verhindert, das erklärt sich mir noch nicht so ganz...

Ich muss allerdings sagen, dass dieser Teil in der öffentlichen Diskussion ziemlich hinten weggefallen ist. Eher wurde der Eindruck erweckt, der Mietendeckel gälte für alle Mieten.

Die Debatte driftet hier ja öfter mal ab in Richtung Sinn und Unsinn von Hochhäusern im Allgemeinen. Es ist nicht so, dass dort totale Planlosigkeit herrscht, im Gegenteil versucht der Senat gerade, ein Hochhausleitbild zu erarbeiten, welches stadtweit verbindliche Standards setzen soll. Das finde ich eine ganz tolle Initiative.
Darin findet sich ganz klar das Bekenntnis zu Hochhäusern, weil sie helfen können, den knappen Stadtraum besser zu nutzen. Es werden aber ganz konkrete Leitlinien formuliert, so dass die Stadt von ihnen profitiert und nicht unter ihnen leidet.
So sollen
- negative Auswirkungen kompensiert werden
- Hochhäuser auf das Stadtbild Rücksicht nehmen
- ein Gestaltungswettbewerb verpflichtend sein
- Hochhäuser einen Mehrwert für die Allgemeinheit bieten
- Sockelzone UND Dach generell öffentlich zugänglich sein
- Mischnutzungen angestrebt werden
- monofunktionale Nutzungen verboten sein (es sei denn es handelt sich um reine Wohntürme)
- stets die Öffentlichkeit in die Planungsprozesse eingebunden werden

ich empfehle das sehr zur Lektüre, auf
https://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/hochhausleitbild/
gibt es eine Broschüre mit einer Kurzfassung der Ideen.
Auf
https://mein.berlin.de/projects/hochhausleitbild/
war vor einiger Zeit noch die Öffentlichkeitsbeteiligung aktiv. Die ist mittlerweile geschlossen, aber man kann sich die Umfrageergebnisse und die Freitextantworten der Teilnehmer noch anschauen.

Insbesondere möchte ich auf die sehr angeregte Diskussion unter der Umfragen hinweisen, und da auf die sachlichen und ausführlichen Antworten der offiziellen Seite auf Fragen. Wünsche und Anmerkungen aus der Bürgerschaft.
Zitat
schallundrausch
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andre_de
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Philipp Borchert
Zitat
Jay
Bei neueren Streckenabschnitten betrifft das vor allem Strecken, die im Schildvortrieb aufgefahren wurden. Die U7 bietet da mehrere Beispiele, wie die Altstadt Spandau.

Die wird aber doch eher umfahren, oder? Eher sehe ich im Bereich Charlottenburg nicht, wie das ohne Gebäudequerungen gegangen sein soll (rund um den Richard-Wagner-Platz). Wäre auf jeden Fall mal interessant, da eine Übersicht zu bekommen.

Hallo Philipp,

beim Schildvortrieb ist es verhältnismäßig egal, ob und was dort oben drauf steht. Wichtig ist eine gewisse Mindest-Überdeckung mit Erdreich. Bohrt man im Grundwasser (was in unserer Gegend meist der Fall ist), gewährleistet ein sog. Hydroschild (das ist ein Bentonit-Wasser-Gemisch im Bereich des Schneidrads) ein Gleichgewicht mit dem Erddruck bzw. dem Druck des Grundwassers. Im Idealfall bewegt sich über dem erstellten Tunnel überhaupt nichts, an kritischen Stellen (wie z.B. dem unterfahrenen Kommandantenhaus) kann man zusätzlich von einem Verpressschacht aus mittels Hochdruck-Injektions-Lanzen (HDI-Verfahren) eine sehr genaue und gezielte Stabilisierung/Anhebung des Bodens unter einem Gebäude erreichen. Daher ist man bei Schildvortriebsstrecken auch deutlich freier in der Wahl der genauen Trasse und kann z.B. größere Radien realisieren, diesen Vorteil hat man auch in Berlin bei den Schildvortriebsstrecken (z.B. U7) umfangreich genutzt.

Viele Grüße
André

Möchte an der Stelle nochmal auf die RBB-Doku zum U-Bhf Museumsinsel verweisen (dreifach verlinkt im U5-Thread und in den TV-Tipps). Da gab es eine sehr schöne Aussage vom Bauleiter Jörg Seegers dazu. Gedächtniszitat: " ...das ist alles Sand, das ist unmöglich, so zu bauen, dass sich da nichts bewegt. Unser ziel ist es , so zu bauen, dass sich so wenig wie möglich bewegt, und wenn sich was bewegt, das so schnell wie möglich auszugleichen."

Ich schrieb: "Im Idealfall". Real liegt die Setzung wohl in der Größenordnung von 2 cm, wenn ich das vom Citytunnel Leipzig (ähnliche Bodenverhältnisse) richtig in Erinnerung habe. Ob diese 2 cm nun "nichts" sind oder "so wenig wie möglich", mag sich jeder selbst aussuchen ;-)
Zitat
Trittbrettfahrer
Zitat
Jay
Es gibt zahlreichen Ausnahmen, insbesondere bei den Altbaustrecken, die vor dem 2. Weltkrieg entstanden sind. Auch beim Bau des Nordsüdtunnels der S-Bahn wurden Häuser unterfahren.

Wie hat man das technisch eigentlich bewerkstelligt, ohne dass die Gebäude Schaden nehmen?

Die ersten Gebäudeunterfahrungen entstanden beim Bau der Spittelmarktlinie ab 1904 am Leipziger Platz. Der bis dahin neben dem alten Potsdamer Bahnhof im Untergrund gelegene Bahnhof wurde unter dem Leipziger Platz neu erbaut. Dabei waren die zu dieser Zeit neu erbauten Häuser zwischen der heutigen Stresemannstraße und dem Leipziger Platz und von diesem bis zur Voßstraße zu unterqueren. Das Prinzip ist immer gleich gewesen. Auf zusätzliche Parallelmauern außerhalb des Tunnelprofils werden Stahlträger gelegt, auf denen die Grundmauern der unterfahrenen Gebäude stehen. Anschließend kann in diesem Hohlraum der U-Bahntunnel eingebaut und der Zwischenraum mit (körper-)schalldämmenden Materialien gefüllt werden.

Beispielhaft unten eine Zeichnung aus der Eröffnungsschrift der U-Bahnlinie D (heute U8) [www.u-bahn-archiv.de]. Der dort abgefangene Häuserblock wurde im Bombenkrieg zerstört und das Grundstück derzeit mit einem Neubau bebaut - wiederum mit Überbrückung des U-Bahntunnels.

so long

Mario


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schallundrausch
Es ist nicht so, dass dort totale Planlosigkeit herrscht, im Gegenteil versucht der Senat gerade, ein Hochhausleitbild zu erarbeiten, welches stadtweit verbindliche Standards setzen soll. […]
So sollen
- negative Auswirkungen kompensiert werden
- Hochhäuser auf das Stadtbild Rücksicht nehmen
[…]

Eben jener Senat hat an der nördlichen Ecke des Alexa ein Hochhaus genehmigt, was exakt in der Blickachse von der Frankfurter Allee / Karl-Marx-Allee auf den Fernsehturm liegt und diesen erheblich verdeckt! Die vermögenden Bewohner dieses Hochhauses haben dann natürlich einen tollen Blick entlang der Straßenachse. Dass die Bebauung an der KMA (m.W. UNESCO-Weltkulturerbe-Kandidat) in einem städtebaulichen Zusammenhang mit dem Fernsehturm steht und die Sichtachse kein Zufall ist, dürfte wohl unstrittig sein. Diese Fakten hat der Senat beim Aufstellen des Bebauungsplans bewusst oder unbewusst ignoriert. So gesehen ist "totale Planlosigkeit" tatsächlich die harmlosere Variante...

Viele Grüße
André
Ich habe nichts gegen Hochhäuser an sich, aber gegen die Beeinträchtigung der U5.

Das Haus der Elektroindustrie ist meiner Ansicht nicht erhaltenswert, habe dort 10 Jahre gearbeitet. Die Büroräume sind nicht mehr auf dem neusten Stand der Technik, Klima, Sanitär müssten ausgetauscht werden, die Fassade fängt an zu bröckeln.
Das Hofbräuhaus ist optisch auch nicht gerade eine Augenweide, könnte an jeder Stelle so in Berlin stehen.
Das Haus der Statistik soll ja für teures Geld saniert werden, nachdem man alle Fenster rausgerissen hat.
Zitat

Philipp Borchert am 2.12.2019 um 13.16 Uhr:

Darf ich mal in die Runde fragen [...]?

Natürlich darfst Du, aber so pauschal zu fragen provoziert eher, da eigentlich jeder, der sich mit der Berliner U-Bahn etwas genauer befasst, weiß, dass es so viele Hausunterfahrungen gibt, dass der Rahmen dieses Forums "gesprengt" werden würde, um sie hier aufzuzählen. Ich kann aber Dir und jedem anderen Interessierten den Klassiker der ersten 33 Jahre des Berliner U-Bahnbaus zum Download anbieten: Das Buch "Die Berliner U-Bahn" von Dr.-Ing. E.h. J. Bousset aus dem Jahr 1935 (PDF-Datei, 36.471.891 Bytes).

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
der weiße bim
Das Prinzip ist immer gleich gewesen. Auf zusätzliche Parallelmauern außerhalb des Tunnelprofils werden Stahlträger gelegt, auf denen die Grundmauern der unterfahrenen Gebäude stehen. Anschließend kann in diesem Hohlraum der U-Bahntunnel eingebaut und der Zwischenraum mit (körper-)schalldämmenden Materialien gefüllt werden.

Besten Dank. Das bedeutet, dass man neben den Gebäuden von der Grube aus Stahlträger waagerecht unter dem Gebäude durchgetrieben hat? Wie hat man dabei Schritt für Schritt diese Parallelmauer aufgebaut? Bzw... anders herum... zuerst Mauern, dann die Stahlträger? Es übersteigt gerade meine Vorstellungskraft.
Zitat
Trittbrettfahrer
Zitat
der weiße bim
Das Prinzip ist immer gleich gewesen. Auf zusätzliche Parallelmauern außerhalb des Tunnelprofils werden Stahlträger gelegt, auf denen die Grundmauern der unterfahrenen Gebäude stehen. Anschließend kann in diesem Hohlraum der U-Bahntunnel eingebaut und der Zwischenraum mit (körper-)schalldämmenden Materialien gefüllt werden.

Besten Dank. Das bedeutet, dass man neben den Gebäuden von der Grube aus Stahlträger waagerecht unter dem Gebäude durchgetrieben hat? Wie hat man dabei Schritt für Schritt diese Parallelmauer aufgebaut? Bzw... anders herum... zuerst Mauern, dann die Stahlträger? Es übersteigt gerade meine Vorstellungskraft.

- zuerst die Tunnel-parallelen Mauern
- dort drauf die großen Träger, hierzu müssen entsprechende Löcher in die Kellerwände/Fundamente gebrochen werden.
- dann wird das Gewicht des Gebäudes auf diese Träger umgelagert, durch Ausbetonieren und ggf. Hochpressen
- zum Schluss können die nun lastfreien Kellerwände und Fundamente abgebrochen werden.

Ich glaube, in dem Reichsbahn-Film zum Nordsüd-S-Bahn-Tunnel wurde das sehr schön grafisch erläutert.

Viele Grüße
André
Zitat

"andre_de" am 2.12.2019 um 21.53 Uhr:

Ich glaube, in dem Reichsbahn-Film zum Nordsüd-S-Bahn-Tunnel wurde das sehr schön grafisch erläutert.

Wurde der YouTube-Link dazu denn schon einmal in diesem Forum erwähnt? Es soll wohl insgesamt vier Reichsbahnfilme geben, wovon zweieinhalb verschollen sind. Der einzige im Fernsehen gezeigte Film stammt vom Juli 1935 und wurde in der 113. Folge der Südwestfunk-Reihe Eisenbahnromantik vom 20.10.1994 gezeigt.

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
Jay
Bei neueren Streckenabschnitten betrifft das vor allem Strecken, die im Schildvortrieb aufgefahren wurden. Die U7 bietet da mehrere Beispiele, wie die Altstadt Spandau.

Die wird aber doch eher umfahren, oder?

Jein, nur die Havelstraße war damals eine Wüste und das Parkhaus an der Moritzstraße für den Bau "vorbereitet".

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Thomas
Natürlich darfst Du, aber so pauschal zu fragen provoziert eher, da eigentlich jeder, der sich mit der Berliner U-Bahn etwas genauer befasst, weiß, dass es so viele Hausunterfahrungen gibt, dass der Rahmen dieses Forums "gesprengt" werden würde, um sie hier aufzuzählen.

Provokation ist mein zweiter Vorname - vielen Dank für den Link.

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Sie befinden sich HIER.
Danke, Thomas.
Sehr, sehr interessant.
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schallundrausch
ich empfehle das sehr zur Lektüre, auf
https://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/hochhausleitbild/
gibt es eine Broschüre mit einer Kurzfassung der Ideen.

Danke für den Hinweis! Von dieser Initiative habe ich noch gar nichts mitbekommen.

Zitat
Mariosch
Das habe ich schon öfter gehört - aber warum und inwiefern ein Mietendeckel, der explizit nur auf Häuser bis Baujahr 2014 anzuwenden ist, jetzt Neubau verhindert, das erklärt sich mir noch nicht so ganz...
Das ist relativ einfach zu erklären: Wenn Investoren damit rechnen müssen, dass in Zukunft bereits auf 5-Jahre alte Häuser ein Mietendeckel gilt, dann ist das Risiko zu hoch, dass sich der Neubau nie rentieren wird. Binnen fünf Jahre amortisiert sich kein Neubau und leider wurden die Baukosten und Grundstückskosten ja nicht mitgedeckelt.
Das ist aber nicht der einzige Effekt. Da wäre z.B. noch der Effekt, dass auch weniger Selbstnutzer Eigentumswohnungen kaufen, weil eine Mietwohnung dann deutlich günstiger ist. Die Nachfrage nach Mietwohnungen steigt dadurch nochmals.
Es ist ja auch nicht so, als ob das alles nicht schon bekannt wäre. Es wurden ja schon weltweit häufiger Mietendeckel probiert und alle führten ausnahmslos immer zu den gleichen Ergebnissen (z.B. in New York, Madrid).

Ich denke aber, dass der Mietendeckel eh von Gerichten kassiert wird. Berlin dürfe allein schon die Gesetzgebungskompetenz fehlen. Dazu kommt noch, dass Vermieter für eine heruntergekommene Wohnung aus dem Jahr 2000 mehr Miete als für eine 1880 gebaute und topsanierte Wohnung mit Luxusausstattung verlangen kann. Dass eine Wohnung in den besten Wohnlagen das Gleiche wie eine Wohnung am Stadtrad kosten soll, werden wohl ebenfalls die meisten Richter nicht durchgehen lassen. Und unter dem Strich ist auch die nachhaltige Bewirtschaftung von Immobilien mit solch niedrigen Mieten nicht möglich. Auch das dürfte die meisten Richter extrem stören.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.12.2019 09:39 von Beförderungsfall Nr. 8821.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Da wäre z.B. noch der Effekt, dass auch weniger Selbstnutzer Eigentumswohnungen kaufen, weil eine Mietwohnung dann deutlich günstiger ist. .

Ist das nicht generell der Fall? Als man mir meine Wohnung zum Kauf anbot, hätte ich bis weit über meinen Tod hinaus dran abzahlen müssen, wenn ich den Mietzins als Rate aufgebracht hätte. Damals war ich 25. Vermutlich muß man unmittelbar nach der Geburt den Kauf einer Wohnung in Erwägung ziehen, um irgendwann Spaß daran zu haben.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
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Beförderungsfall Nr. 8821
Das ist relativ einfach zu erklären: Wenn Investoren damit rechnen müssen, dass in Zukunft bereits auf 5-Jahre alte Häuser ein Mietendeckel gilt, dann ist das Risiko zu hoch, dass sich der Neubau nie rentieren wird. Binnen fünf Jahre amortisiert sich kein Neubau

Es sagt ja auch niemand, dass nach fünf Jahren kein Geld mehr damit verdient werden darf.

Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
und leider wurden die Baukosten und Grundstückskosten ja nicht mitgedeckelt.

Ich verstehe das Problem nicht. Wenn doch nun plötzlich keiner mehr baut, weil er ja vom stalinistischen Berliner Senat so gegängelt wird, sinkt also die Nachfrage. Und was passiert, wenn die Nachfrage sinkt? Dann tun es die Preise auch. Dann würde der Mietendeckel also indirekt auch etwas Druck aus dem überhitzten Immobilienmarkt nehmen.

Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Und unter dem Strich ist auch die nachhaltige Bewirtschaftung von Immobilien mit solch niedrigen Mieten nicht möglich.

Umgedreht sind die Fantasiemieten, die irgendwelche Miethaie nehmen, aber auch keine Garantie dafür, dass das Haus erhalten wird. Es ist nicht Aufgabe des Berliner Wohnungsmarktes, die Pensionen irischer Rentner zu finanzieren.
Zitat
Alter Köpenicker
Ist das nicht generell der Fall? Als man mir meine Wohnung zum Kauf anbot, hätte ich bis weit über meinen Tod hinaus dran abzahlen müssen, wenn ich den Mietzins als Rate aufgebracht hätte. Damals war ich 25. Vermutlich muß man unmittelbar nach der Geburt den Kauf einer Wohnung in Erwägung ziehen, um irgendwann Spaß daran zu haben.
Das ist nicht generell der Fall. Vor allem steigt die Miete ja auch über die Jahre noch weiter an und die Schulden werden wortwörtlich weginflationiert.

Zitat
def
Es sagt ja auch niemand, dass nach fünf Jahren kein Geld mehr damit verdient werden darf.
Doch, Frau Lompscher sagt das implizit, wenn Sie Mieten fordert, mit denen man definitiv keinen Gewinn und meist sogar Verlust einfahren wird.

Zitat
def
Ich verstehe das Problem nicht. Wenn doch nun plötzlich keiner mehr baut, weil er ja vom stalinistischen Berliner Senat so gegängelt wird, sinkt also die Nachfrage. Und was passiert, wenn die Nachfrage sinkt? Dann tun es die Preise auch. Dann würde der Mietendeckel also indirekt auch etwas Druck aus dem überhitzten Immobilienmarkt nehmen.
Die reinen Baukosten werden aber nicht sinken, weil sich das dann wiederum für die bauausführenden Unternehmen nicht lohnt. Die entlassen dann eher Mitarbeiter oder bauen halt in anderen Städten.

So oder so ist aber die Nachfrage nach Wohnraum ungebrochen hoch, so dass der Immobilienmarkt auch weiterhin nicht entlastet wird. Der Senat könnte als Gegenmaßnahme selber Wohnraum bauen - Stattdessen hat man aber bestehenden Wohnraum für einen hohen Millionenbetrag übernommen. Und zwar 6000 Wohnungen in Spandau und Reinickendorf für 920 Mio Euro, also ca. 150000 Euro pro Wohnung. Dafür hätte man auch rund 6000 Wohnungen neu bauen können und somit zusätzlichen Wohnraum schaffen können.

Zitat
def
Umgedreht sind die Fantasiemieten, die irgendwelche Miethaie nehmen, aber auch keine Garantie dafür, dass das Haus erhalten wird. Es ist nicht Aufgabe des Berliner Wohnungsmarktes, die Pensionen irischer Rentner zu finanzieren.
Da bin ich absolut bei Dir. Und hier hätte man ansetzen können und bspw. die Miethöhe entsprechend regulieren können. Das wäre für Mieter und Vermieter gleichfalls die beste Lösung gewesen, wenn man denn auf die Miethöhe Einfluss nehmen will.
Die DDR-Fantasiemieten von Frau Lompscher sind dann aber das andere Extrem. Und es bleibt auch weiterhin zu sagen, dass die Berliner Mieten immer noch weit unterhalb des Niveaus vergleichbarer Städte liegen, sowohl absolut als auch relativ zur lokalen Einkommenshöhe. Man braucht sich also nicht über irische Rentner beschweren, die in Berlin Wohnraum auf dem Markt bereitstellen.

Persönlich bin ich Anhänger von Wohnprojekten mit einer guten Durchmischung, wo die teuren Wohnungen günstigere/mietpreisgebundene Wohnungen im gleichen Objekt querfinanzierten. Damit können Investoren immer noch Geld verdienen und dennoch wird Wohnraum für alle Einkommensschichten geschaffen.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.12.2019 11:56 von Beförderungsfall Nr. 8821.
Ich frag mich ja eher, warum kam man auf die Idee "Ich kaufe mir eine Wohnung?"

Wieso gibt es heute so viele Eigentumswohnungen zu kaufen und nur so wenig Wohnungen zu mieten...
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