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Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz
geschrieben von Mont Klamott 
... Ich meine beim Schienen-Netz gibt es ja jetzt auch nicht diverse Private, die sich 20 Kilometer zwischen Nürnberg und Erfurt kaufen und dann mit Fantasietrassengebühren weiter vermieten und damit Gewinn machen.
Zitat
PassusDuriusculus
... Ich meine beim Schienen-Netz gibt es ja jetzt auch nicht diverse Private, die sich 20 Kilometer zwischen Nürnberg und Erfurt kaufen und dann mit Fantasietrassengebühren weiter vermieten und damit Gewinn machen.

Bei diversen Straßen im Alpenraum oder französischen und italienischen Autobahnen bzw. amerikanischen Toll-Roads ist derlei aber seit jeher üblich.

Viele Grüße
Arnd
Das ist halt ein dummes System.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Und unter dem Strich ist auch die nachhaltige Bewirtschaftung von Immobilien mit solch niedrigen Mieten nicht möglich.
Na dann mal gut, dass mein Vermieter das nicht weiß.
Da liegt die Miete nämlich schon seit Jahren so ziemlich genau auf Mietspiegel-Niveau und meiner Meinung nach sogar noch ein klein wenig unter dem, was im Mietspiegel-Gesetz als Obergrenze für ein Haus dieser Altersklasse festgelegt ist.
Die Vermieter sind bisher offenbar noch nicht pleite gegangen und das Haus auch noch nicht in sich zusammengestürzt.
Es scheint also doch möglich zu sein, mit solch niedrigen Mieten wirtschaftlich zu agieren, denn mein Vermieter ist ja auch kein Einzelfall.

~ Mariosch
Dann warte mal ab, bis du ricardisiert wirst...^^

Zitat
ricard
Wir haben in Berlin, Pappelallee - Stargarder Straße, eine Eigentumswohnung gekauft. Sogar mit Tiefgaragenstellplatz. Die Preise für ne 3 Zimmer Bude mit Tiefgarage sind absurd geworden. Da über die Mieten anscheinend nix wirklich nach oben mehr geht, kostet der Stellplatz 200€ und ist problemlos zu vermieten. 1.300€ warm scheint in der Ecke für 85qm völlig normal zu sein.

...

Wir nehmen jetzt 15€ pro qm Warmmiete plus Tiefgarage. Das ist in der Gegend Standard. Außerdem muss die Miete auch zur Finanzierung herhalten. Jedoch sind selbst 16-18€ in der Ecke kein Ding. Wurde uns beim Kauf gleich gesagt und wir werden natürlich das Maximum rausholen. Eine Kanzlei prüft gerade eine mögliche Mieterhöhung.

Was der Berliner Senat will ist populistischer Unsinn. Als ob man den Vermietern so banal die Kaltmiete vorschreiben darf.
Zitat
PassusDuriusculus
Ich frag mich ja eher, warum kam man auf die Idee "Ich kaufe mir eine Wohnung?"

Wieso gibt es heute so viele Eigentumswohnungen zu kaufen und nur so wenig Wohnungen zu mieten...

Wenn Du es Dir leisten kannst, ist das doch eine super Idee. Eine selbstgenutzte Eigentumswohnung mindert Deine Steuerschuld und stellt eine hervorragende Altersvorsorge dar. Auch wenn Du sie vermietest, gilt das in Grenzen. Außerdem kannst Du von der Wertsteigerung profitieren, wenn Du sie doch irgendwann mal wieder verkaufen willst. Da hattest Du seit 2009 eigentlich immer eine sichere Anlage, seitdem geht es nur aufwärts. Eine solche Rendite bekommst du bie keiner Bank.
Zitat
PassusDuriusculus
Das ist halt ein dummes System.

Das System ist nicht dumm. Es ist ungerecht. Es verschafft einen Vorteil den Wohlhabenden, die die Wahl zwischen Eigentum und Miete haben. und benachteiligt alle, die sich was anderes als ne Mietwohnung nie werden leisten können.
Zitat
schallundrausch
Zitat
PassusDuriusculus
Das ist halt ein dummes System.

Das System ist nicht dumm. Es ist ungerecht. Es verschafft einen Vorteil den Wohlhabenden, die die Wahl zwischen Eigentum und Miete haben. und benachteiligt alle, die sich was anderes als ne Mietwohnung nie werden leisten können.

Es benachteiligt auch alle, die berufsbedingt mobil sein müssen. Es heißt ja auch nicht umsonst Immobilie weil man damit auch nicht mobil ist.
Zitat
schallundrausch
Zitat
PassusDuriusculus
Ich frag mich ja eher, warum kam man auf die Idee "Ich kaufe mir eine Wohnung?"

Wieso gibt es heute so viele Eigentumswohnungen zu kaufen und nur so wenig Wohnungen zu mieten...

Wenn Du es Dir leisten kannst, ist das doch eine super Idee. Eine selbstgenutzte Eigentumswohnung mindert Deine Steuerschuld und stellt eine hervorragende Altersvorsorge dar. Auch wenn Du sie vermietest, gilt das in Grenzen. Außerdem kannst Du von der Wertsteigerung profitieren, wenn Du sie doch irgendwann mal wieder verkaufen willst. Da hattest Du seit 2009 eigentlich immer eine sichere Anlage, seitdem geht es nur aufwärts. Eine solche Rendite bekommst du bie keiner Bank.

Es dürfte Eigentumswohnungen aber nur ontop geben. Erst wenn für alle das Grundbedürfnis nach Wohnen erfüllt ist, dürfen zusätzliche Wohnungen als Eigentumswohnungen definiert werden. Mag sein, dass es bewusste Aussiedler gibt und klar ist Essen und Trinken ein wichtigeres Grundbedürfnis. Aber in unserer heutigen Gesellschaftsorganisation ist auch eine Adresse unverzichtbar.
Solange es also noch Obdachlose gibt, dürfte es keine einzige Eigentumswohnung geben. Die kann man sich sonst gerne in Prenzlau, Pritzwalk oder Pratau kaufen...
Und wenn jetzt das Argument kommt: Dann muss man halt nicht Berlin ziehen:
Die, die freiwillig nach Berlin kommen können sich Berlin ja leisten. Aber es gibt Leute, die können aus beruflichen Gründen nicht nach Finsterwalde ziehen, oder haben hier seit eh und je Familie...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.12.2019 10:05 von PassusDuriusculus.
PS: Zum Bankvergleich.

Erstens die Welt funktioniert nach Energieerhaltungssätzen.

Wenn man selbst mehr Geld erhält, liegt das vielleicht noch an Inflation oder ganz nüchtern und neutral: Irgendjemand anderes hat weniger Geld.

Das ist gut gerechtfertigt, wenn man das Geld gegen Leistungen, Gegenstände etc. tauscht, denn es ist einfacher als das im Buchladen der Milchbauer mit Milch bezahlt, der Autor und Buchverkäufer im Restaurant mit Büchern bezahlt und der Koch den Milchbauern mit einem Essen bezahlt...

In sofern halte ich solche Sachen wir Rendite und Wertsteigerungen für Hirngespenste oder ein Spiel. So. Nun können Leute gerne Spiele spielen, wo sie Geld gewinnen oder verlieren können. Also wetten, spekulieren, anlegen, whatever.

Sobald aber das Wetten, Spekulieren, Anlegen z.B. mit Immobilien dazu führt, dass Grundbedürfnisse von anderen beschnitten werden, ist es einfach asozial. Das Denken nur an sich und nicht an die anderen.

Ein anderes Beispiel: Eine Bekannte hat zu Ihrer zusätzlichen Altersvorsorge diverse Cembali und andere Instrumente gekauft, die sie nun nach und nach verkauft. Nun hortet sie Instrumente, aber wer ein Cembali braucht, kann sich einfach unbegrenzt ein neues Bauen lassen und so viele Leute die zur Berufsausübung Cembali brauchen gibt es auch nicht. Und die Bekannte kann dann ihre Instrumente so teuer verkaufen wie sie möchte, sofern sie ein Käufer findet. Und wer sich ihren Preis nicht leisten kann, kauft halt keines oder ein anderes Cembalo.

Würde sie jetzt Immobilien horten und man braucht aber eine Wohnung, kann man sich ja nicht so einfach eine eigene Wohnung bauen, denn dafür braucht es zusätzlich ein Grundstück und der Platz ist begrenzt. Außerdem ist eine Wohnung meist Teil eines Hauses, so dass man nicht einfach eine Wohnung wie ein Instrument kaufen kann und sich irgendwo in die Wohnung stellen kann.

In sofern, wer mit Immobilien Geld machen möchte, verwehrt anderen den Zugang zum heutigen Grundbedürfnis Wohnen.

Anderws Beispiel: Fahrräder: Wenn da aufeinmal eine größere Nachfrage da ist, kann man einfach irgendwo in der Pampa auf billigen Grundstücken eine Fabrik auf den Boden stampfen und massenhaft neue Fahrräder produzieren und gerne teuer verkaufen und Profit machen.

Bei einer größeren Nachfrage nach Wohnungen kann man nicht einfach ein neues Grundstück in das Raum-Zeit-Kontinuom einfügen und dort neue Wohnungen produzieren.

Deshalb komme ich zu dem Schluss: Wohnungen müssten in staatliche Hand. Leute die mit Bau, Renovierung, Verwaltung etc. beschäftigt sind leisten ja etwas und dürfen dafür auch Geld erhalten, was dann aus der danach angepassten Miete kommt.
Natürlich müssen dann auch Wohnungen für alle Klassen gebaut werden und nicht nur eine Luxus-Wohnung nach der anderen, und manchmal eine Sozialwohnung, sondern entsprechend der Gesellschaft für alle Schichten, Unten, Mitte, Oben.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.12.2019 10:26 von PassusDuriusculus.
Zitat
PassusDuriusculus
Ich frag mich ja eher, warum kam man auf die Idee "Ich kaufe mir eine Wohnung?"

Wieso gibt es heute so viele Eigentumswohnungen zu kaufen und nur so wenig Wohnungen zu mieten...

Weil laut der Bonzen aus der Immobilienwirtschaft "...der Bodensatz nicht in der Innenstadt zu wohnen hat, sondern schön unter seinesgleichen am Stadtrand..."
Zitat
Mariosch
Na dann mal gut, dass mein Vermieter das nicht weiß.
Zunächst mal die Info, dass viele private Kleinvermieter Verlust mit ihrer Mietwohnung machen. BWL ist halt doch nicht ganz so einfach. Ist halt wie beim Auto, wo auch immer wieder gerne Kosten einfach weggedacht werden, nur weil sie nicht monatlich anfallen.

Zitat
Mariosch
Es scheint also doch möglich zu sein, mit solch niedrigen Mieten wirtschaftlich zu agieren, denn mein Vermieter ist ja auch kein Einzelfall.
In bestimmten Konstellation kann das in der Tat so sein. Als auf der Hand liegendes Beispiel: Alte Wohnung mit Basisausstattung an der Stadtgrenze.
Eine modernisierte Wohnung, die regelmäßig saniert wird und über ein modernes Bad und eine gute Einbauküche auf der Höhe der Zeit verfügt: Keine Chance. Und nicht jeder Berliner ist Hartz-IV-Empfänger. Daher gibt es genügend Berliner, die gerne eine moderne Wohnung zu einem angemessenen Preis bewohnen. Unser Vermieter wollte eigentlich in Absprache mit uns unser Bad modernisieren. Aber das ist jetzt erst mal auf Eis gelegt, bis die Rechtslage klar ist. Das kann ich durchaus nachvollziehen.

Zitat
schallundrausch
Eine solche Rendite bekommst du bie keiner Bank.
Wer Rendite will, der investiert eher in Aktien und ETFs. Das Risiko ist geringer, man hat weniger Heckmeck mit der Verwaltung und die Rendite ist sogar noch deutlich höher als bei den allermeisten Eigentumswohnungen.

Zitat
schallundrausch
Das System ist nicht dumm. Es ist ungerecht. Es verschafft einen Vorteil den Wohlhabenden, die die Wahl zwischen Eigentum und Miete haben. und benachteiligt alle, die sich was anderes als ne Mietwohnung nie werden leisten können.
Mit Verlaub, aber gerade die armen Urberliner, die jetzt über die hohen Mieten jammern, hätten sich vor gar nicht allzulanger Zeit für extrem wenig Geld eine Eigentumswohnung selbst in den guten Ecken von Mitte oder Prenzlauer Berg leisten können.

Zitat
PassusDuriusculus
Es dürfte Eigentumswohnungen aber nur ontop geben. Erst wenn für alle das Grundbedürfnis nach Wohnen erfüllt ist, dürfen zusätzliche Wohnungen als Eigentumswohnungen definiert werden.
Warum sollen sich Menschen keine Wohnungen kaufen und darin leben können?

Zitat
PassusDuriusculus
Solange es also noch Obdachlose gibt, [...]
Die wird es immer geben. Genauso wie es auch Arbeitslose in einer Wirtschaft mit Vollbeschäftigung gibt.

Zitat
PassusDuriusculus
Deshalb komme ich zu dem Schluss: Wohnungen müssten in staatliche Hand. Leute die mit Bau, Renovierung, Verwaltung etc. beschäftigt sind leisten ja etwas und dürfen dafür auch Geld erhalten, was dann aus der danach angepassten Miete kommt.
Natürlich müssen dann auch Wohnungen für alle Klassen gebaut werden und nicht nur eine Luxus-Wohnung nach der anderen, und manchmal eine Sozialwohnung, sondern entsprechend der Gesellschaft für alle Schichten, Unten, Mitte, Oben.
Und dann braucht man nachher für die guten Wohnungen das richtige Parteibuch? 10 Jahre und länger auf einen Umzug von einer Single- in eine Familienwohnung warten? Nein, danke!
Man muss sich nur mal die katastrophalen Zustände auf dem Stockholmer Mietmarkt ansehen.

Der Staat kann sich gerne im Markt beteiligen und sozialen Wohnraum schaffen, um auf den Mietmarkt regulierend einzuwirken. Das ist absolut sinnvoll und begrüßenswert. Und in der Praxis gibt es einige gute Beispiele dafür, dass es funktioniert. Aber staatliches Wohnen für Alle kann nicht die Lösung sein.



5 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.12.2019 13:55 von Beförderungsfall Nr. 8821.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
Mariosch
Es scheint also doch möglich zu sein, mit solch niedrigen Mieten wirtschaftlich zu agieren, denn mein Vermieter ist ja auch kein Einzelfall.
In bestimmten Konstellation kann das in der Tat so sein. Als auf der Hand liegendes Beispiel: Alte Wohnung mit Basisausstattung an der Stadtgrenze.
Eine modernisierte Wohnung, die regelmäßig saniert wird und über ein modernes Bad und eine gute Einbauküche auf der Höhe der Zeit verfügt: Keine Chance.
Gut: ich wohne nicht in der Innenstadt, sondern in nördlichen Mariendorf.
Meine Wohnung wurde vor meinem Einzug (der allerdings schon 10 Jahre her ist) komplett renoviert, das Bad komplett modernisiert. Eine Einbauküche gehört nicht dazu, die kann ich mir selber kaufen - das ist ja hierzulande auch so üblich. Spüle und Herd sind aber inbegriffen. Da der Vormieter einen Gasherd hatte, mein Einzug aber mit dem Umbau der Heizung auf Zentralheizung zusammenfiel und dabei die Gasversorgung der individuellen Wohnungen stillgelegt wurde, wurde mir damals von der Hausverwaltung angeboten einen neuen E-Herd gestellt zu bekommen oder gegen Vorlage der Rechnung einen Zuschuss zum selbstgekauften Herd zu erhalten.

Es handelt sich auch nicht um einen Kleinvermieter mit einer Wohnung, das Haus ist seit 1933 im Besitz der Vermieter und es ist soweit ich weiß nicht das einzige.


Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Daher gibt es genügend Berliner, die gerne eine moderne Wohnung zu einem angemessenen Preis bewohnen.
Klar, tue ich ja auch.
Ich hab nur die Befürchtung, deine und meine Definition von "angemessener Preis" unterscheidet sich vielleicht etwas.
Ich sage mal so: 65qm für 1400€, wie man teilweise in Mitte angeboten bekommt, ist für mich definitiv nicht mehr angemessen...

~ Mariosch
Zitat
Mariosch
Es handelt sich auch nicht um einen Kleinvermieter mit einer Wohnung, das Haus ist seit 1933 im Besitz der Vermieter und es ist soweit ich weiß nicht das einzige.
Dann wird da wohl bspw. kein Kredit abzubezahlen sein und der Kaufvertrag ist wohl noch mit Frakturschrift verfasst worden. Ebenso werden wohl weder Grunderwerbsteuer (von deren Abschaffung komischerweise keine Partei in Berlin spricht) noch jede Menge andere Anschaffungsnebenkosten wieder reingeholt werden müssen. Ein paar Skaleneffekte haben Eigentümer mit mehreren Immobilien auch.

Zitat
Mariosch
Ich hab nur die Befürchtung, deine und meine Definition von "angemessener Preis" unterscheidet sich vielleicht etwas.
Ich sage mal so: 65qm für 1400€, wie man teilweise in Mitte angeboten bekommt, ist für mich definitiv nicht mehr angemessen...
Ich denke, wir werden da nicht so weit auseinanderliegen. 15 Euro/qm halte ich für eine Wohnung in Mitte durchaus angemessen. Das sind auch Preise, die man in anderen deutschen Großstädten locker zahlt. (Ich habe mal kurz bei ImmobilienScout geschaut, auch die 65qm-Wohnung für 1400€ gibt es in anderen deutschen Städten durchaus häufiger)

30 Euro/qm sind für mich angemessen, wenn denn die Wohnung auch entsprechend ausgestattet ist. Für eine normale, vor 10 Jahren sanierte Wohnung sind solche Preise definitiv nicht okay. Für eine Luxuswohnung (Penthouse, Concierge, Swimming-Pool auf der Dachterasse) kann das wiederum hinhauen. Und ich habe da auch nichts gegen solche Wohnungen, solange im gleichen Objekt dadurch Wohnungen für Normalverdiener und Sozialwohnungen querfinanziert werden.

Unter dem Strich nützt aber die ganze Diskussion nicht wirklich. Denn letztendlich sind hohe Mieten nur ein Indiz dafür, dass Wohnraum fehlt. Und dagegen hilft nur das Bauen von Wohnraum.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Ich denke, wir werden da nicht so weit auseinanderliegen. 15 Euro/qm halte ich für eine Wohnung in Mitte durchaus angemessen.
15€/qm finde ich eigentlich schon recht saftig für eine normale Wohnung - wobei man natürlich sagen muß, es hängt davon ab. 15€ als Durchschnittspreis geht gar nicht, wenn einzelne besondere Objekte da deutlich drüber liegen ist das was anderes.
Wenn Leute unbedingt im Penthouse im 40. Stock mit Dachterrasse wohnen möchten (hätte ich ja auch nichts gegen) und die bereit sind, dafür ordentlich Geld hinzulegen (bin ich nicht, daher wird's nix mit dem Penthouse für mich), meinen Segen hätten sie. Solange man eine Straße weiter trotzdem noch bezahlbaren Wohnraum findet, gerne.
Problematisch wirds halt nur, wenn ich in einer Gegend nur noch teures Zeugs finde...

Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Und dagegen hilft nur das Bauen von Wohnraum.
Da kommen wir definitiv überein - es muß mehr gebaut werden, auch vor allem: mehr ausgebaut werden (also Aufstockung wo möglich, etc).
Da bin ich mit unserem derzeitigen Senat auch etwas ungehalten, weil der sich derzeit eher als (Aus-)Baubremse herauskristallisiert als den Aus- und Neubau zu fördern.

Auf der anderen Seite: Bauen alleine nützt nichts, es muß auch das richtige gebaut werden. Mit weiteren 10.000 Eigentumswohnungen der 2 Mio Euro Klasse wäre halt keinem geholfen.

~ Mariosch
Zitat
Mariosch
15€/qm finde ich eigentlich schon recht saftig für eine normale Wohnung - wobei man natürlich sagen muß, es hängt davon ab. 15€ als Durchschnittspreis geht gar nicht, wenn einzelne besondere Objekte da deutlich drüber liegen ist das was anderes.
Das sind aber eher normale Preise. Ich hab in Hamburg und Düsseldorf selber schon vor zig Jahren jeweils in Innenstadtlagen so viel bezahlt. Als ich dann nach Berlin gezogen bin, habe ich eine Top-Wohnung in Mitte für 6 Euro/qm gefunden. Das fand ich damals schon extrem billig. Heute zahlen wir 12 Euro pro qm in Prenzlauer Berg, was für mein empfinden immer noch extrem günstig für die Lage ist.

Zitat
Mariosch
Solange man eine Straße weiter trotzdem noch bezahlbaren Wohnraum findet, gerne.
Problematisch wirds halt nur, wenn ich in einer Gegend nur noch teures Zeugs finde...
Absolut.

Zitat
Mariosch
Da bin ich mit unserem derzeitigen Senat auch etwas ungehalten, weil der sich derzeit eher als (Aus-)Baubremse herauskristallisiert als den Aus- und Neubau zu fördern.
Ich verstehe auch Überhaupt nicht das Problem. Berlin hat im Gegensatz zu Städten wie New York kein wirkliches Platzproblem und noch jede Menge Baugrundstücke in allen Lagen. Malls scheinen wir ja auch binnen kürzester Zeit aus dem Boden stampfen zu können. Grundsätzlich steht dem Wohnungsbau erst mal nichts wirklich problematisch entgegen.

Zitat
Mariosch
Auf der anderen Seite: Bauen alleine nützt nichts, es muß auch das richtige gebaut werden. Mit weiteren 10.000 Eigentumswohnungen der 2 Mio Euro Klasse wäre halt keinem geholfen.
Da sind aber eigentlich bei allen großen Bauprojekten entsprechende Maßnahmen für eine gute soziale Durchmischung vorgesehen.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Grundsätzlich steht dem Wohnungsbau erst mal nichts wirklich problematisch entgegen.

Doch, nämlich die Leute, die schon hier wohnen. Sie sehen nicht, dass auch ihre Wohnungen irgendwann mal neu gebaut wurden und dafür höchstwahrscheinlich vorherige Bewohner und/oder vormals dort vorhandene Naturflächen verdrängt wurden.

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Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
Mariosch
15€/qm finde ich eigentlich schon recht saftig für eine normale Wohnung
Das sind aber eher normale Preise.
Na machen wir mal die Rechnung auf - 65qm bei 15€/m² sind knapp 1000€ Kaltmiete. Da kommen noch Heiz- und Nebenkosten oben drauf - keine Ahnung, wieviel genau das im Schnitt wären, ich schätze mal 200-300€ pro Monat?

Google sagt, das durchschnittliche Gehalt in Berlin sind etwa 3100€ brutto. Davon bleiben etwa 1900€ Netto übrig - aber das ist wie gesagt der Durchschnitt, d.h. eine ganze Menge Leute gehen hier im Monat mit weniger netto nach Hause. Von den durchschnittlich 1900€ netto gehen also gleich mal 1200€ für die Miete weg, bleiben noch 700€ für den Monat für Handy, Strom, Telefon, Essen, Kleidung etc... irgendwie ist mir so, als wenn man im Schnitt 30% seines Nettolohns für die Miete einrechnen sollte - da lande ich bei der Rechnung aber eher bei 630€...

Wie gesagt: für eine Wohnung in Top-Lage darf ruhig auch mehr genommen werden, überhaupt kein Ding. Wenn "Top-Lage" allerdings pauschal mit "innerhalb des S-Bahn-Rings" gleichzusetzen ist und sich selbst vielleicht noch in "normale Top-Lage", "gute Top-Lage", "Top-Top-Lage" und "Mega-Top-Lage" unterscheidet mit nochmals höheren Preisen - also dann läuft da irgendwo was falsch, finde ich.


Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
Mariosch
Da bin ich mit unserem derzeitigen Senat auch etwas ungehalten, weil der sich derzeit eher als (Aus-)Baubremse herauskristallisiert als den Aus- und Neubau zu fördern.
Ich verstehe auch Überhaupt nicht das Problem. Berlin hat im Gegensatz zu Städten wie New York kein wirkliches Platzproblem und noch jede Menge Baugrundstücke in allen Lagen. Malls scheinen wir ja auch binnen kürzester Zeit aus dem Boden stampfen zu können. Grundsätzlich steht dem Wohnungsbau erst mal nichts wirklich problematisch entgegen.
An sich nicht.
Ich hab ein wenig den Eindruck, die Parteien bekämpfen sich selbst: auf Senatsebene versucht RRG, den Wohnungsbau zu fördern, während auf Bezirksebene die Nimbys protestieren, Gentrifizierung schreien und die Bezirksregierung (ebenfalls wahlweise rötlich oder grünlich) sich auf die Schulter klopfend Erfolgsmeldungen veröffentlicht, man habe jetzt erfolgreich die im Ausbaugebiet geplanten 6000 Wohnungen auf verträglichere 2000 runterhandeln können.

Beim Dachgeschoss-Ausbau wares es die Grünen, die da quasi einen Baustopp veranlasst haben - als sie die Beschneidung von Bäumen für Ausbauvorhaben nicht mehr genehmigten - denn ab einer gewissen Gebäudehöhe braucht es einen zweiten Rettungsweg. In Ausnahmefällen ist auch eine Drehleiter der Feuerwehr als ein solcher Rettungsweg zugelassen. Das ist noch immer so, aber wenn für die Erreichbarkeit mit der Drehleiter Bäume zurückgeschnitten werden müßten, gab es plötzlich Probleme mit der Genehmigung.
Zumindest war das vor einiger Zeit so, ob sie da inzwischen die Kurve gekriegt haben, weiß ich nicht. Die Presse berichtet ja eher, wenn solche Absurditäten auftauchen und nicht, wenn sie dann irgendwann wieder beseitigt werden...

~ Mariosch
Zitat
Mariosch
Wie gesagt: für eine Wohnung in Top-Lage darf ruhig auch mehr genommen werden, überhaupt kein Ding. Wenn "Top-Lage" allerdings pauschal mit "innerhalb des S-Bahn-Rings" gleichzusetzen ist und sich selbst vielleicht noch in "normale Top-Lage", "gute Top-Lage", "Top-Top-Lage" und "Mega-Top-Lage" unterscheidet mit nochmals höheren Preisen - also dann läuft da irgendwo was falsch, finde ich.

Ein wesentliches Problem auf dem Berliner Wohnungsmarkt (und dem vieler anderer Städte) ist derzeit, dass sich Miet- und Einkommensentwicklung erheblich voneinander abgekoppelt haben und vor allem die Angebotsmieten - also die Mieten, zu denen man eine neue Wohnung finden könnte - deutlich schneller steigen als die Einkommen. Somit sind es Jahr für Jahr mehr Menschen, die es sich nicht leisten können, eine neue Wohnung zu suchen.

Die angehängte Abbildung zeige ich häufig in Vorträgen, um diese Entwicklung zu verdeutlichen. Sie zeigt, dass sich die Einkommen leitender Mitarbeiter deutlich besser entwickeln als die einfacher Mitarbeiter und dass sich die Mietspiegelmieten - also die Mieten, die jemand zahlt, der seine Wohnung schon vor einiger Zeit bezogen hat und seitdem die üblichen Erhöhungen bekommen hat, mehr oder weniger in der Mitte von beiden entwickelt haben. Bei den Angebotsmieten zeigt sich dagegen ein sehr heftiger Trend.

Weiteres Problem dabei: diejenigen, die darüber entscheiden und davon profitieren, sind meist diejenigen mit der besseren Einkommensentwicklung und haben somit keine eigenen Erfahrungen mit diesem Problem.


Bin ja gerade auf Wohnungssuche für zwei Personen und ein Arbeits-=Musikzimmer...

Es gibt diverse 3-4-Zimmerwohnungen um die 70-80 m² für ca. 500-700€.
Super Preis, entsprechend schlechte Ausstattung, Wohnungszustand. Und meist eine drei-vierstellige Zahl von Bewerbern.

Außerdem gibt es diverse Wohnungen, die durch 2-3 Balkons, mehreren Luxusbadezimmern sehr viel m² verschwenden und 1800€ aufwärts kosten. Meist eine einstellige Zahl von Bewerben.

Dazwischen, im Mittelschichts-Segment gibt es nix...
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