Re: Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz 04.12.2019 22:28 |
Re: Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz 05.12.2019 08:24 |
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Die wird es immer geben. Genauso wie es auch Arbeitslose in einer Wirtschaft mit Vollbeschäftigung gibt.Zitat
PassusDuriusculus
Solange es also noch Obdachlose gibt, [...]
Und dann braucht man nachher für die guten Wohnungen das richtige Parteibuch? 10 Jahre und länger auf einen Umzug von einer Single- in eine Familienwohnung warten? Nein, danke!Zitat
PassusDuriusculus
Deshalb komme ich zu dem Schluss: Wohnungen müssten in staatliche Hand. Leute die mit Bau, Renovierung, Verwaltung etc. beschäftigt sind leisten ja etwas und dürfen dafür auch Geld erhalten, was dann aus der danach angepassten Miete kommt.
Natürlich müssen dann auch Wohnungen für alle Klassen gebaut werden und nicht nur eine Luxus-Wohnung nach der anderen, und manchmal eine Sozialwohnung, sondern entsprechend der Gesellschaft für alle Schichten, Unten, Mitte, Oben.
Man muss sich nur mal die katastrophalen Zustände auf dem Stockholmer Mietmarkt ansehen.
Der Staat kann sich gerne im Markt beteiligen und sozialen Wohnraum schaffen, um auf den Mietmarkt regulierend einzuwirken. Das ist absolut sinnvoll und begrüßenswert. Und in der Praxis gibt es einige gute Beispiele dafür, dass es funktioniert. Aber staatliches Wohnen für Alle kann nicht die Lösung sein.
Re: Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz 05.12.2019 08:45 |
Zitat
Mont Klamott
Zum Thema zurück: die Hochhäuser am Alex werden nur Kapitalanlegern nützen, normale Mietwohnungen entstehen dadurch nicht.
Re: Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz 05.12.2019 09:19 |
Zitat
Stefan Metze
3. Baut man auf der "grünen Wiese" am Stadtrand neu, zieht das ungleich große öffentlich Investitionen in die Infrastruktur die dort praktisch nicht vorhanden ist, nach sich.
4. Bei Eintreten von 3. erhöht sich die Pendlerquote und das Verkehrsaufkommen weiter. Bei schlechter Anbindung bleibt das Auto die erste Wahl.
Re: Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz 05.12.2019 09:45 |
Zitat
Stefan Metze
die die es sich leisten können in den neuen Türmen am Alex und anderen hochpreisigen Wohnungen zu wohnen,
Zitat
Stefan Metze
Das Problem ist und bleibt das Ausbleiben vom Neubau im sozialen Wohnungsbau durch die öffentliche Hand.
Re: Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz 05.12.2019 11:11 |
Besser nimmt man eigentlich das Mediangehalt, damit Ausreißer nicht so stark ins Gewicht fallen. Praktischerweise liegt das aber auch in Berlin um 3100€ brutto.Zitat
Mariosch
Google sagt, das durchschnittliche Gehalt in Berlin sind etwa 3100€ brutto. Davon bleiben etwa 1900€ Netto übrig - aber das ist wie gesagt der Durchschnitt, d.h. eine ganze Menge Leute gehen hier im Monat mit weniger netto nach Hause.
Innerhalb des S-Bahn-Rings entspricht aber durchaus Düsseldorf-Derendorf/Pempelfort oder Hamburg Eppendorf/Rotherbaum/Winderhude. Da dürften Preise von 13-17 Euro pro qm je nach Ausstattung durchaus normal sein.Zitat
Mariosch
Wie gesagt: für eine Wohnung in Top-Lage darf ruhig auch mehr genommen werden, überhaupt kein Ding. Wenn "Top-Lage" allerdings pauschal mit "innerhalb des S-Bahn-Rings" gleichzusetzen ist und sich selbst vielleicht noch in "normale Top-Lage", "gute Top-Lage", "Top-Top-Lage" und "Mega-Top-Lage" unterscheidet mit nochmals höheren Preisen - also dann läuft da irgendwo was falsch, finde ich.
Da praktisch alle Single-Wohnungen vermietet sind, werden sich die Mieten logischerweise genug Menschen leisten können.Zitat
PassusDuriusculus
Also wer sich heute eine Single-Wohnung leisten kann, hat riesiges Glück. Viele meiner Kollegen wohnen mit 40 noch in WGs und wenn sie Familie und mehrere Kinder haben in einer Zwei-Zimmer-Wohnung.
Ersteres ist aber eine Dauersitutation. Letzteres sollte nur eine vorübergehende Erscheinung sein.Zitat
PassusDuriusculus
Und ist es besser 10 Jahre auf eine Wohnung zu warten, bis man eine Wohnung zugeteilt bekommt, oder 10 Jahre von Wohnungsbesichtigung zu Wohnungsbesichtigung zu rennen und für den Vermieter zu unangepasst wirkt?
Re: Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz 05.12.2019 18:31 |
Re: Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz 05.12.2019 20:00 |
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Oder man erlaubt den Mietern pauschal 50% der monatlichen Miete von der Steuerlast abzuziehen. Damit hilft man automatisch Geringverdienern und Normalverdienern am meisten.
Re: Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz 05.12.2019 20:15 |
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
In meinem gesamten Unternehmen geht kein Vollzeitmitarbeiter mit unter 3000€ netto nach Hause (gerade an unseren Standorten in San Francisco und New York verdienen normale Mitarbeiter sogar mehr als ich)
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Wie gesagt: für eine Wohnung in Top-Lage darf ruhig auch mehr genommen werden, überhaupt kein Ding.Ich hätte aber noch konstruktive Vorschläge für das Mietenproblem: Entweder man könnte Mieteinnahmen auf Vermieterseite Einkommensteuerfrei stellen, wenn diese je nach Ausstattung und Lage Mieten von 6 bis 14 Euro pro qm verlangen. Damit hätte der Vermieter unter dem Strich so viel netto wie bislang bei einer Miete von 8 bis 20 Euro brutto). Oder man erlaubt die Abschreibung von bebauten Grundstücken.
Oder man erlaubt den Mietern pauschal 50% der monatlichen Miete von der Steuerlast abzuziehen. Damit hilft man automatisch Geringverdienern und Normalverdienern am meisten.
Re: Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz 05.12.2019 21:33 |
Re: Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz 06.12.2019 00:44 |
Re: Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz 07.12.2019 14:33 |
Zitat
VvJ-Ente
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Oder man erlaubt den Mietern pauschal 50% der monatlichen Miete von der Steuerlast abzuziehen. Damit hilft man automatisch Geringverdienern und Normalverdienern am meisten.
Über das meiste muss ich nachdenken, aber das ist auf den ersten Blick Quatsch. Auf die ersten 9168 Euro Jahreseinkommen zahlt niemand Steuern. Das bedeutet, dass gerade die Geringverdiener, die schon jetzt wenig oder gar keine Steuern zahlen, wo die Miete aber dementsprechend voll ins Budget reinhaut, gar nichts von diesem Vorschlag hätten.
Das kommt doch immer auf die Unternehmen und Arbeitnehmer an. Ich bin beispielsweise froh, dass ich nicht nach Tarif bezahlt werde. Und auch die Mitarbeiter meines Bereiches haben eine gute Verhandlungsposition auch ohne Gewerkschaft, weil sie recht schwer ersetzbar sind. Daher kann ich auch für die Mitarbeiter proaktiv gute Konditionen anbieten (heißt: Mindestens 5% Gehaltserhöhung pro Jahr plus Beteiligung an Gewinnsteigerungen).Zitat
der weiße bim
Hierzulande sollte in der Regel nach Tarifverträgen bezahlt werden. Das setzt jedoch eine gewisse Organisiertheit der Arbeitnehmer, aber auch der Arbeitgeberseite voraus.
Richtig. Ich habe auch nur im Vergleich zum Mietendeckel Alternativvorschläge aufgeführt, die nicht ganz so idiotisch wie der Mietendeckel sind. Das Grundproblem löst sich dadurch natürlich nicht.Zitat
der weiße bim
Durch Steuerverzicht, also geringere Staats- und Landeseinnahmen entsteht kein Wohnraum.
Mit Verlaub, aber diese DDR-Neubauten sind Betonsärge undZitat
der weiße bim
Die Neubauwohnungen waren wenig luxuriös, aber auch für Geringverdienende bezahlbar und vor jeglicher Mietpreissteigerung sicher.
Damals war die Nachfrage ja auch nicht groß. Mir wurden Wohnungen förmlich hinterhergeschmissen als ich nach Berlin gezogen bin. In so einer Situation lohnt sich dann der Rückbau auch, besonders wenn das Staatssäckel leer ist.Zitat
der weiße bim
Viele davon waren in den Nachwendejahren aufgrund sinkender Nachfrage und Leerstand auf Landeskosten abgerissen worden, um für die Vermieterlobby die Mietpreise nicht ins Bodenlose fallen zu lassen. Der Rückbau von Wohnhäusern, Kitas, Schulen, Sporthallen wurde mittels Programm "Stadtumbau Ost" sogar von der EU mitfinanziert!
Das kann ich voll und ganz unterschreiben und das wäre auch Teil meiner präferierten Lösung, dass der Staat günstigen Wohnraum schafft und gleichzeitig private Investoren bei Bauprojekten einen Anteil an Sozial- und "Normal"-Wohnungen mitbauen müssen.Zitat
der weiße bim
In der gegenwärtigen Situation sollte der Senat, statt mit Landesmilliarden einst für geringen Erlös privatisierte Wohnungen zurückzukaufen oder gar gegen hohe Entschädigungen zu enteignen, das Wohnungsbaukombinat Berlin als Landesbetrieb neu gründen.
Re: Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz 07.12.2019 14:48 |
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Natürlich profitieren hier Menschen mit hohem Einkommen und noch teureren Wohnungen umso mehr. Das ist aber beim geplanten Mietendeckel noch krasser, wenn plötzlich die Luxuswohnung in Mitte statt 20€/qm nur noch 8€/qm kostet. Das wären bei einer 100qm-Wohnung dann glatte 1200€ monatliche Ersparnis, während Normalverdiener in jetzt schon günstigen Lagen nur Kleckerbeträge sparen.
Ich würde übrigens 580€ monatlich sparen, wenn der Mietendeckel kommen sollte.
Re: Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz 07.12.2019 15:13 |
Zitat
der weiße bim
(...) denn von der Wertsteigerung des Eigenheims oder der Eigentumswohnung hätte man nur bei einem Verkauf einen finanziellen Vorteil.
Re: Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz 07.12.2019 15:36 |
Re: Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz 08.12.2019 00:27 |
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
der weiße bim
(...) denn von der Wertsteigerung des Eigenheims oder der Eigentumswohnung hätte man nur bei einem Verkauf einen finanziellen Vorteil.
Und selbst genutztes Wohneigentum erwirbt man nur, um es später mit Gewinn zu verkaufen?
Re: Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz 08.12.2019 21:18 |
Irgendwo hast du da in deiner Mathematik einen Fehler, fürchte ich.Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Ich würde übrigens 580€ monatlich sparen, wenn der Mietendeckel kommen sollte.
Re: Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz 09.12.2019 16:38 |
Beim nächsten Immobiliencrash bekommst Du aber höchstens eine günstige Immobilie irgendwo am Rand oder gar außerhalb Berlins.Zitat
Nemo
Also ehrlich, ich warte ja nur auf den Immobiliencrash. Ich werde ihn vielleicht zum Kauf einer dann von mir selbstgenutzten Immobilie nutzen. Wenn dann alle anderen günstig zur Miete wohnen können, ist mir das absolut recht. Im Falle einen Regierungswechsels hätte ich dann aber meine Ruhe vor geldgierigen Vermietern....
Re: Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz 09.12.2019 17:11 |
Wobei das für durchschnittliche Wohnlagen gilt. Ich kenn da die Wohnlagen-Einteilung nicht, könnte mir aber vorstellen, das Prenzl.Berg als "gute Wohnlage" gilt, dementsprechend wären 0,74€ auf die Obergrenze aufzuschlagen, wären dann 7,19€ / m².Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Das hat nichts mit Mathematik zu tun, sondern mit Jura.
Wir wohnen in einem Altbau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Folglich sind laut Mietentabelle 6,45€ pro qm erlaubt.
Re: Bau des Hines Turmes am Alexanderplatz 10.12.2019 12:40 |
Die Wohnlagen werden aber oft durch Würfeln definiert. Schönhauser Allee direkt gegenüber der Kulturbrauerei an der U2-Rampe ist bspw. als gute Wohnlage deklariert. Während die Rheinsberger Straße in Mitte nur Mittlere Wohnlage ist - obwohl dort deutlich mehr Luxuswohnungen stehen und die Umgebung deutlich ruhiger ist.Zitat
Mariosch
Wobei das für durchschnittliche Wohnlagen gilt. Ich kenn da die Wohnlagen-Einteilung nicht, könnte mir aber vorstellen, das Prenzl.Berg als "gute Wohnlage" gilt, dementsprechend wären 0,74€ auf die Obergrenze aufzuschlagen, wären dann 7,19€ / m².
Uns fehlt da schon die hochwertige Sanitärausstattung.Zitat
Mariosch
Je nach Auststattung der Wohnung komm evtl nochmal was drauf, wenn du zb Vermieterseitig Einbauküche, hochwertige Sanitärausstattung und hochwertiger Bodenbelag in der überwiegenden Zahl der Wohnräume hast - das wären dann 8,19€ /m².
Die 30%-Regelung würde den Mietendeckel ja noch angreifbarer machen, als er jetzt schon ist. Damit würde ja eine unzulässig hohe Miete bspw. nicht mehr objektiv anhand der Mietsache definiert.Zitat
Mariosch
Dann bist du aber trotzdem weiterhin über der 120% Grenze - wobei ich eigentlich dachte, gerade die wäre in einem der früheren Entwürfe entfallen und durch die 30% Regelung ersetzt worden...