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Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen
geschrieben von Arnd Hellinger 
Zitat
Christian Linow

[*] Die Rudolf-Rühl-Allee komplett zurückgebaut und renaturiert wird

Wäre an Stelle der Rudolf-Rühl-Allee nicht ein Geh/ und Radweg besser? Ich finde einen abgasfreien Radweg besser als einen an der "Autobahn".

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Zitat
Christian Linow

[*] Die Rudolf-Rühl-Allee komplett zurückgebaut und renaturiert wird

Wäre an Stelle der Rudolf-Rühl-Allee nicht ein Geh/ und Radweg besser? Ich finde einen abgasfreien Radweg besser als einen an der "Autobahn".

Meinetwegen auch gerne so. Hauptsache die Straße wird für den MIV entwidmet. Man kann auch den Asphalt liegenlassen und die Strecke dann für Radfahrer und Inline-Skater attraktivieren.
In Hamburg baut man die alte Wilhelmsburger Reichsstraße zurück.


Die neue Führung der B75 ist zwar immer noch eine vierspurige gelbe Autobahn, aber zumindest abseits vom Ortskern. Quelle: Uwe Rohwedder, CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons


Die alte, die Ortsteile Veddel und Wilhelmsburg zerschneidende Führung ist zumindest passé. Die Trasse wird zurückgebaut, renaturiert und in Teilen bebaut. Quelle: Uwe Rohwedder, CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons
@T6Jagdpiloten:
Auch Fahrrad fahrende tun das nicht, weil sie Fahrradfreaks sind, sondern weil sie von A nach B kommen wollen.


Zu faul zum Einkauf tragen? Wie hat man das bloß vor der Wende gemacht ;-)
Auch schon mit dem Auto.
Zitat
PassusDuriusculus
Zu faul zum Einkauf tragen? Wie hat man das bloß vor der Wende gemacht ;-)

Ganz einfach: im naheliegenden Konsum oder HO eingekauft, die im Regelfall sehr wohnortnah waren. Bei mir z. B. 150m nach links konsum, 150 m rechts HO.
Bevor einige sentimental werden: Die dichte Versorgungslage mit Kaufhallen traf eher auf die am Reißbrett geplanten Neubaugebiete zu. Die Kaufhallen und HO-Märkte boten in der Regel auch nur ein Mindestmaß an Grundversorgung. Wer Spezialitäten benötigte, und sei es nur gutes Fleisch oder Obst, musste weiterhin zum Fleischer oder Obsthändler in die Innenstadt fahren. Daher hatte jeder DDR-Bürger auch immer ein Einkaufsnetz bei sich. Zum Beispiel konnte man als Bewohner im "Allende I" seine Erledigungen zwar im Konsum machen. Für höherwertige Produkte oder falls es ein Produkt mal wieder nicht gab, fuhr man dann doch zu den Fachgeschäften in die Altstadt oder in die Bahnhofstraße. Dort war die Qualität oft auch besser. Und man fuhr auch öfters, denn die typischen Großeinkäufe kamen erst mit dem Besitz des eigenen Autos. Oder wurden überhaupt erst dann denkbar. Davor war es selbstverständlich, nach der Arbeit oder während der Kitabetreuung der Kinder einkaufen zu gehen. Wer statt eines Kofferraums nur sein Fahrradkorb oder Einkaufsnetz dabei hatte, kam erst gar nicht auf die Idee mehr einzukaufen als er eigentlich benötigte.

Andererseits war die Kaufahllendichte in den Neubaugebieten zwar höher als in den Altbaugebieten, doch fand man in der Regel entweder nur HO oder Konsum vor. Beides nebeneinander war eher untypisch und wenn dann waren sie eher nicht nur zwei S-Bahnvollzuglängen auseinander (Ausnahmen mögen die Regel bestätigen). Ich würde sogar behaupten, dass die Kaufhallendichte seit der Übernahme durch West-Handelsketten nicht mehr mit der heutigen Einzelhandelsdichte vergleichbar ist. Inzwischen ist es ja eher so, dass viele der Kaufhallen-Ikonen abgerissen wurden und durch Doppelsortimentler (Supermarkt und nebenan Discounter) ersetzt wurden. Sodass die Versorgungsdichte heute sowohl bezüglich der Einzugsgebiete als auch hinsichtlich der Auswahltiefe größer sein dürfte als damals. Hinzu kamen viele neue Supermärkte und Discounter wie die typischen Standardkartons mit Spitzdach, von denen heute viele wieder abgerissen wurden oder leer stehen. Wenn ich mich recht entsinne, waren die Versorungswege der Bewohner in der DDR daher statistisch länger als sie heute sind. Heute ist es ja eher so, dass der Lebensmittelmarkt aufgrund der großen Versorgungsdichte und immer steigender Sortimenttiefe sich seit Jahren immer mehr monopolisiert, sodass man auf lange Wege in der Regel gar nicht mehr angewiesen ist. Auch hier mag es natürlich viele Ausnahmen geben.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.04.2022 20:46 von Florian Schulz.
Zitat
Florian Schulz
Bevor einige sentimental werden: Die dichte Versorgungslage mit Kaufhallen traf eher auf die am Reißbrett geplanten Neubaugebiete zu. Die Kaufhallen und HO-Märkte boten in der Regel auch nur ein Mindestmaß an Grundversorgung. Wer Spezialitäten benötigte, und sei es nur gutes Fleisch oder Obst, musste weiterhin zum Fleischer oder Obsthändler in die Innenstadt fahren. ...

Ich hatte vorhin für eine etwas kleinere Stadt als Berlin gesprochen, in der alle Einkaufsmöglichkeiten für Waren des täglichen Bedarfs über Bäcker, Fleischer, Milch/Käseladen, Gemüseladen bis zur Drogerie, Schuhe und Bekleidung sowie Haushaltwaren wirklich fußläufig zu erreichen waren. Und ja: es gab nicht immer überall alles und nicht das komplette Sortiment. Allerdings: Der Einkauf mit dem Auto war nur dann als Stadtbewohner erforderlich (und üblich), wenn man beispielsweise Baumaterialien benötigte.
Aber auch in dieser Stadt hat sich das Blatt in den vergangenen 30 Jahren völlig gedreht, da die Einkaufsmöglichkeiten im wesentlichen auf die grüne Wiese "vor" die Stadt gezogen sind, wo sie für die typischen Innenstadtbewohner eben nur noch begrenzt fußläufig erreichbar sind.
Insoweit sind wir bundesweit und tendenziell europaweit hinsichtlich der PKW-Nutzung zum Einkaufen selbst Konsequenz unseres eigenen Nachfrageverhaltens geworden, da sich die vielen kleineren Innenstadtgeschäfte mit den üblichen Waren des täglichen Bedarfs mangels ausreichender zahlungsfähiger Nachfrage (der Innenstadtbewohner) einfach nicht gehalten haben.
Zitat
Florian Schulz
Wer Spezialitäten benötigte, und sei es nur gutes Fleisch oder Obst, musste weiterhin zum Fleischer oder Obsthändler in die Innenstadt fahren. Daher hatte jeder DDR-Bürger auch immer ein Einkaufsnetz bei sich. Zum Beispiel konnte man als Bewohner im "Allende I" seine Erledigungen zwar im Konsum machen. Für höherwertige Produkte oder falls es ein Produkt mal wieder nicht gab, fuhr man dann doch zu den Fachgeschäften in die Altstadt oder in die Bahnhofstraße.

Naja, nicht gleich in die Innenstadt. Gegenüber in der Pohlestraße gab es die Bäckerei Wunsch und die Fleischerei Klang. Und überhaupt war damals die Versorgungsdichte durch so kleine Läden größer, als heute. Sieh Dich mal in Oberschöneweide um, da gab es zu Ostzeiten kaum eine Straße ohne irgendeinen Laden - dem gegenüber verläuft die Nahrungssuche dort heutzutage deutlich schwieriger. In anderen Altbaugebieten verhält es sich ganz ähnlich.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Christian Linow
Zitat
Nemo
Zitat
Christian Linow

[*] Die Rudolf-Rühl-Allee komplett zurückgebaut und renaturiert wird

Wäre an Stelle der Rudolf-Rühl-Allee nicht ein Geh/ und Radweg besser? Ich finde einen abgasfreien Radweg besser als einen an der "Autobahn".

Meinetwegen auch gerne so. Hauptsache die Straße wird für den MIV entwidmet. Man kann auch den Asphalt liegenlassen und die Strecke dann für Radfahrer und Inline-Skater attraktivieren.

Das hätte dann für die Natur allerdings keinen großen Nutzen, da die Barriere verbleibt. Mit dem Rückbau der R.-Rühl-Allee schafft man ein größeres zusammenhängendes Waldgebiet, und das ist eine wesentliche Ausgleichsmaßnahme für den Bau der neuen Straße.

Viele Grüße
André
Zitat
T6Jagdpilot
Hätte man die TVO vor fünf Jahren gebaut, hätte es weniger Geld gekostet-aber RRG hat es verhindert.

"Ich mach die Welt, wie sie mir gefällt."

Die ursprüngliche Kostenschätzung von ich glaube 60 Millionen Euro war von Beginn an total unrealistisch. Das hätte (auch damals schon) für gerade mal 2 Großbrücken gereicht. Für diesen Betrag hätte kein Senat (auch kein schwarz-regierter) die TVO gebaut. Im Gegenteil, es zeigt, wie man damals mit unrealistischen Kostenschätzungen das Projekt unbedingt durchdrücken wollte. Aber für einige reicht das zumindest noch, um das persönliche Phrasenschwein damit zu füttern...
Zitat
Christian Linow
Zitat
T6Jagdpilot

Ich gehe mal davon aus, das ein großer Teil der Berufspendler ebenfalls keine Autofreaks sind,
sondern so wie ich das Auto als Mittel zum Zweck nutzen-Fahrt zur Arbeit, Einkaufen, persönliche Erledigungen die ohne Auto umständlich u. dergl.sind, Ausflüge bzw Ausübung des Hobbys.
Grade das von Dir angesprochene Einkaufen würde mir in der Art Lastenrad völlig missfallen und jeden Tag in die Kaufhalle und alles schleppen ist auch nicht.
Das schöne Vergleichsbild mit den Autos,Radlern und Busfahrgästen blendet nämlich eins aus- die haben alle kein gemeinsames Ziel-
ergo müsste man da auch schon 5 Busse hinstellen um die Transportwege realistisch darzustellen..
Sinnlosens Autofahren was die Fraktion mit den getunten Kisten, basecap nach hinten gedreht und im Tiefflug durch die Straßen lebt,
lehne ich ab, das dürfte hier wohl auch Konsens in Sachen KFZ Verkehr sein.
Die TVO soll man bauen, es kann ja auch gern für die Radfreaks ein Radweg links u rechts daneben hin-
nur muss man das Geld nicht für so eine futuristische Konstruktion wie vorgestellt verballern-grade unter dem Aspekt,
das jetzt die Baukosten und Aufwendungen förmlich explodieren.
Hätte man die TVO vor fünf Jahren gebaut, hätte es weniger Geld gekostet-aber RRG hat es verhindert.

T6JP

Ich selbst bin kein pauschaler Gegner der TVO und kann mit ihr auskommen, wenn - und das sind die Voraussetzungen dafür:

  • Die Rudolf-Rühl-Allee komplett zurückgebaut und renaturiert wird
  • Die Treskowallee zumindest bis zur Waldowallee um eine Fahrspur zugunsten breiterer Gehwege und jeweils eines Fahrstreifens zurückgebaut wird.

Eine weitere Voraussetzung sollte die Schienen-TVO sein. Am liebsten sowohl mit Regionalverkehr als auch S-Bahn.

Bei der Schienen-TVO gehe ich mit-das Geld für die Gleichstrom-S-Bahn kann man sich auch sparen, von Lichtenberg/Hohenschöngrünkohl nach Grünau und Schweineöde hängt Strippe...
von der Ostbahn aus könnte man ja schonmal in Fredersdorf beginnen eine hinzuhängen-und man bräuchte nichtmal neue Züge dafür konstruieren.

T6JP
Zitat
PassusDuriusculus
@T6Jagdpiloten:
Auch Fahrrad fahrende tun das nicht, weil sie Fahrradfreaks sind, sondern weil sie von A nach B kommen wollen.


Zu faul zum Einkauf tragen? Wie hat man das bloß vor der Wende gemacht ;-)

Was aber nur Freaks bei jedem Wetter machen, der Resti st bei regen dann doch im Auto, evtl auch im ÖPNV..

Und vor der Wende kam der Einkauf in die Packtaschen der MZ +ggf den Rucksack...

T6JP
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andre_de
Zitat
T6Jagdpilot
Hätte man die TVO vor fünf Jahren gebaut, hätte es weniger Geld gekostet-aber RRG hat es verhindert.

"Ich mach die Welt, wie sie mir gefällt."

Die ursprüngliche Kostenschätzung von ich glaube 60 Millionen Euro war von Beginn an total unrealistisch. Das hätte (auch damals schon) für gerade mal 2 Großbrücken gereicht. Für diesen Betrag hätte kein Senat (auch kein schwarz-regierter) die TVO gebaut. Im Gegenteil, es zeigt, wie man damals mit unrealistischen Kostenschätzungen das Projekt unbedingt durchdrücken wollte. Aber für einige reicht das zumindest noch, um das persönliche Phrasenschwein damit zu füttern...


Selbst wenn es für 60 Millionen nicht gegangen wäre (auch die Elphi wurde ja "etwas" teurer seit der Planung)-
die immensen Steigerungen von Baukosten erleben wir seit gut einem Jahr..da hätte man schonmal vier Jahre davor anfangen können und wäre immer noch billiger,
als jetzt bei geschätzten 300+den dann noch folgenden Kostensteigerungen...

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
PassusDuriusculus
@T6Jagdpiloten:
Auch Fahrrad fahrende tun das nicht, weil sie Fahrradfreaks sind, sondern weil sie von A nach B kommen wollen.


Zu faul zum Einkauf tragen? Wie hat man das bloß vor der Wende gemacht ;-)

Was aber nur Freaks bei jedem Wetter machen, der Rest ist bei regen dann doch im Auto, evtl auch im ÖPNV..

Also ehrlich, ich gehe bei gewissen Wetterlagen einfach gar nicht einkaufen. Da bin ich dann auch nicht im Auto oder ÖV!

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Also ehrlich, ich gehe bei gewissen Wetterlagen einfach gar nicht einkaufen.

Verhungert wegen Regen.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
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Alter Köpenicker
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Nemo
Also ehrlich, ich gehe bei gewissen Wetterlagen einfach gar nicht einkaufen.

Verhungert wegen Regen.

Insidertipp: Ich gehe am liebsten bei/unmittelbar nach Regenfällen einkaufen (zu Fuß/mit Rad): dann sind die Märkte meist fast leer. Auch die Kfz-Stellplätze sind merklich leerer. Denn wer hält bitte den Regenschirm zwischen Auto und Kaufhalle und Auto und Wohnung/Haus ;)
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Nemo
Also ehrlich, ich gehe bei gewissen Wetterlagen einfach gar nicht einkaufen.

Verhungert wegen Regen.

Es passiert bei uns ja nun wirklich extrem selten, dass es wochenlang ununterbrochen durchregnet. Für die paar Tage Dauerregen gibt es in meiner Küche zwei Vorratsschränke, einer davon hat sogar eine Temperaturregelung auf 8°C in dem einen Teil und auf -18°C in dem anderen Teil...

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Vor allem niemand muss zum Einkaufen über die TVO fahren...
Zitat
PassusDuriusculus
Vor allem niemand muss zum Einkaufen über die TVO fahren...

Nicht für Waren des täglichen Bedarfs....wer die Einkaufszentren im Süden der Stadt aufsuchen will, weil es im Baumarkt oder Möbelhaus am Wohnort
den gewünschten Artikel nicht gibt-dafür aber anderswo-der wird dann auch da lang fahren.
Und das wird zunehmen..den Satz aus DDR Zeiten "ham wa nich" bekommt man immer öfter in diversen Läden zu hören.
Dann fährt man da hin wo es den Artikel eben gibt.

T6JP
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