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Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen
geschrieben von Arnd Hellinger 
Der Jagdpilot hat die Grünwähler gesucht, weil es da nicht so viel gab. Jetzt werden es noch weniger sein. Und warum haben sich die Wutbürger wohl aufgeregt? Weil wir so dringend den MIV eindemmen müssen und dem Bedürfnis zu Fußgänger und Fahrrädern Sorge tragen müssen?
Ist eigentlich irgendwo bekannt welche Buslinien auf dieser TVO geplant sind? Eine solch schnelle Nordsüdstraße würde sich ja sehr anbieten für eine Expressbuslinie.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Ist eigentlich irgendwo bekannt welche Buslinien auf dieser TVO geplant sind? Eine solch schnelle Nordsüdstraße würde sich ja sehr anbieten für eine Expressbuslinie.

Die Bushaltestellen werden - leider, leider - kurz vor der Inbetriebnahme aus Kostengründen gestrichen.

Im Ernst: Es ist eine Auto-Planung durch und durch. Ein bisschen Gehweg hier, ein kurzer Radweg dort und vielleicht eine Bushaltestelle wird man noch dazu planen, damit man sagen kann "Es ist an alle gedacht worden". Also mache Dir keine Mühe, Dir hier ein sinnvolles Nahverkehrsangebot auszudenken.
Man wird schon pro forma Mo-Sa von 9-18 Uhr alle 20 min irgendeine Buslinie mit miserablen Anschlüssen zu allem anderen durchfahren lassen, damit niemand behaupten kann, man würde sich nicht um den ÖPNV kümmern.
Zitat
def
Nur geht es bei der TVO doch genau darum, den Durchgangsverkehr mit Kraftfahrzeugen aus der Stadt bzw. konkret aus den Stadtteilen Biesdorf und Karlshorst herausnehmen zu können.

Die "Verkehr herausnehmen mit neuen Straßen"-Argumentation höre ich seit Jahrzehnten. Welcher Straßenneubau hat das je geschafft? Im Ergebnis führt jeder Neubau dazu, dass Verkehr genau dorthin geführt wird, wo er eigentlich herausgenommen werden soll. Mit Umgehungsstraßen schafft man vielleicht, dass Durchgangsverkehr sich woanders hin verlagert. Aber weniger wird er dadurch auch nicht.

Daher bezweifle ich auch, dass die neue Verkehrssenatorin wirklich möchte, dass der Autoverkehr in der Stadt weniger wird.

Am umstrittenen A100-Weiterbau kann man gut nachvollziehen, welche Richtung die Verkehrspolitik wirklich hat. CDU und SPD konnten sich nicht einigen. Daher wird jetzt stillgehalten, damit der Bund in Ruhe weiterplanen kann. Also: Wo läuft der Hase lang?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.05.2023 21:52 von mitropam.
Zitat
Heidekraut
Der Jagdpilot hat die Grünwähler gesucht, weil es da nicht so viel gab. Jetzt werden es noch weniger sein. Und warum haben sich die Wutbürger wohl aufgeregt? Weil wir so dringend den MIV eindemmen müssen und dem Bedürfnis zu Fußgänger und Fahrrädern Sorge tragen müssen?
Ja, warum sollte man auch vor einer Schule nicht 70 fahren dürfen? Und die dritte Spur nach Süden wird auch ganz dringend gebraucht, selbst wenn da nie Stau ist... 🤡
Zitat
def
Man wird schon pro forma Mo-Sa von 9-18 Uhr alle 20 min irgendeine Buslinie mit miserablen Anschlüssen zu allem anderen durchfahren lassen, damit niemand behaupten kann, man würde sich nicht um den ÖPNV kümmern.

Aber erst, wenn das Ganze ein paar Jahre in Betrieb ist, so wie bei dem bereits bestehenden Stück.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Wieso? Die Stücke zwischen Glienicker und Nipkowstraße sowie Am Studio und Altglienicker Brücke werden doch bedient, zeitweise sogar alle 10 Minuten... 😇
Zitat
VvJ-Ente
Wieso? Die Stücke zwischen Glienicker und Nipkowstraße sowie Am Studio und Altglienicker Brücke werden doch bedient, zeitweise sogar alle 10 Minuten... 😇

Soweit habe ich mal wieder gar nicht gedacht, da für mich die TVO bereits an der Glienicker Straße endet bzw. beginnt.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
mitropam
Zitat
Nemo
Man muss ja erstmal den Verkehr bewältigen, wenn man das dann geschafft hat, kann man sich über den Ausbau der Alternativen Gedanken machen.

OK, dafür bedarf es jedoch einer Bewältigungsstrategie für die aktuellen Probleme. Die TVO schafft jedoch vorallem neue Probleme und ist daher problembewältigungstechnisch kontraproduktiv.

Gäbe es die TVO, wäre die Bahnhofstraße und die Rühlallee nicht ständig voll, besonders jetzt mit den Baustellen am Bahnhof und in der Treskowallee/edisonstr!
Und es gibt durchaus Länder die schaffen ganz prima neue Straßen, selbst in komplizierten Gegenden und Fahrbahnen-guck nach Oberschlesien!

T6JP
Zitat
Arnd Hellinger
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mitropam
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Jay
Zitat
def
Die TVO also gleich, der ÖPNV als jahrzehntelange Karteileiche im Flächennutzungsplan. Und dann hören wir wieder hunderttausendfach: "Ich würde ja gern öffentlich fahren, aber es dauert dreimal so lange!"

Vor allem hören wir, man dürfe doch das Auto nicht benachteiligen...

Sagte nicht unsere neue Verkehrssenatorin neulich so salbungsvoll, dass auch sie für weniger Autos in der Stadt sei? Wenn man nicht aufhört ständig neue Straßen zu planen und zu bauen, muss man sich nicht wundern, wenn das nicht klappt.

Nur geht es bei der TVO doch genau darum, den Durchgangsverkehr mit Kraftfahrzeugen aus der Stadt bzw. konkret aus den Stadtteilen Biesdorf und Karlshorst herausnehmen zu können. Dafür wird man leider auch "mit Schienen-TVO" irgendeine Lösung brauchen.

Aber nochmal: Wie genau sollten denn Deiner Meinung nach die Alternativen - und hier insbesondere die "Schienen-TVO" aussehen? Es ist immer einfach, nach Alternativen zu rufen, ohne diese konkret zu beschreiben...

Und auch eine "Schienen-TVO" (zwei zusätzliche Gleise am BAR - egal ob Regio oder S-Bahn, wobei ich für Letztere plädiere) käme zwischen Biesdorfer Kreuz, Eichgestell und Grünauer Kreuz nicht mit wesentlich weniger Eingriffen in Flora, Fauna und andere Bestände aus, wenn man Zugangsstellen, Überwerfungs-/Verknüpfungsbauwerke zum Bestandsnetz aus. Insofern fehlt mir in dieser ganzen Debatte etwas Ehrlichkeit.

+1

Man könnte, so mal will, ja jetzt schon einen Vorläufer in Gange bringen und ne RB da langlegen..hat selbst der letzte Senat nicht gemacht.

T6JP
Zitat
VvJ-Ente
Zitat
def
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VvJ-Ente
Wollte man das Geschwätz von der Entlastung ernstnehmen, müsste man schon in der Planung verbindlich festschreiben, welche Straßen mit dem Tag der Fertigstellung der "Entlastungsstraße" dauerhaft für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Und zwar wirklich gesperrt und nicht wie in Köpenick "wir stellen ein paar Schilder auf, die folgenlos ignoriert werden können".

Wurde das nicht bei der A113 versucht, ohne dass es irgendwen interessiert hätte?
Wäre mir neu. Vor 47 Jahren war ich in Middelburg in den Niederlanden. Da hatten die an bestimmten Punkten in der Innenstadt schon eine "Bussluis", das war so eine Art Graben über die Straße, mit Stegen im richtigen Abstand für die Spurbreite von Linienbussen. Wenn man da mit dem Auto durch wollte, konnte man von Glück sagen, wenn er "nur" von der Polizei gegen Zahlung von einem Haufen Gulden freigeschleppt werden musste und sich keine teuren Schäden am Unterboden zugezogen hat. Seit mindestens 30 Jahren stehen in Venlo Poller auf den alten Hauptstraßen, die von Bussen, Feuerwehr, Krankentransportern, Polizei und Anwohnern mittels Funksignal versenkt werden können, damit alle brav die Umgehungsstraße benutzen. Auf dem Adlergestell wurde gewutbürgert, als lange nach Fertigstellung der A113 vor der Mosaik-Grundschule Tempo 70 aufgehoben wurde, und als südwärts noch viel später eine Fahrspur zu einer Radspur umgewandelt wurde, zog der Jagdpilot mit seinem zusammenklappbaren Galgen durch Köpenick und hat Grünwähler gesucht...

Weil diese Radspur auch unheimlich doll frequentiert ist..und ein Radweg vorhanden war den man nur hätte sanieren brauchen.
Farbe ist ja billiger.
Mein Konzept scheint zur letzten Wahl aufgegangen zu sein ;-))

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot

Gäbe es die TVO, wäre die Bahnhofstraße und die Rühlallee nicht ständig voll, besonders jetzt mit den Baustellen am Bahnhof und in der Treskowallee/edisonstr!

T6JP

Das widerspricht dem aktuellen Stand der Wissenschaft.
Zitat
mitropam
Zitat
def
Nur geht es bei der TVO doch genau darum, den Durchgangsverkehr mit Kraftfahrzeugen aus der Stadt bzw. konkret aus den Stadtteilen Biesdorf und Karlshorst herausnehmen zu können.

Das habe ich so sicher nicht gesagt. :)

Zitat
Abgasfreak
Gäbe es die TVO, wäre die Bahnhofstraße und die Rühlallee nicht ständig voll, besonders jetzt mit den Baustellen am Bahnhof und in der Treskowallee/edisonstr!

Sicher. Nur warum staut es sich eigentlich in der Kantstraße, obwohl parallel der Kaiserdamm verläuft (selbst, wenn er offen ist) und die City West durch die A100 entlastet ist?

Zitat
VvJ-Ente
Ja, warum sollte man auch vor einer Schule nicht 70 fahren dürfen?

Je weniger Kinder die Schulzeit überleben, desto weniger Grünwählende wachsen nach!!1! Aus Sicht von T6JP, Heidekraut & Co. eine Win-Win-Situation: sie können weiterhin rasen, wie sie wollen, müssen weniger Kinder ertragen und in 10-15 Jahren weniger Grün-Wählende. Wahrscheinlich regen die sich noch auf, wenn nach einem tödlichen Unfall die Straße mal eine Stunde gesperrt ist.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.05.2023 08:35 von def.
Der Verkehr in dieser Stadt wächst, ebenso wie die Bevölkerung....
begrabt die Träume alle fahren ÖPNV oder Lastenrad
T6JP
Zitat
VvJ-Ente
Zitat
Heidekraut
Der Jagdpilot hat die Grünwähler gesucht, weil es da nicht so viel gab. Jetzt werden es noch weniger sein. Und warum haben sich die Wutbürger wohl aufgeregt? Weil wir so dringend den MIV eindemmen müssen und dem Bedürfnis zu Fußgänger und Fahrrädern Sorge tragen müssen?
Ja, warum sollte man auch vor einer Schule nicht 70 fahren dürfen? Und die dritte Spur nach Süden wird auch ganz dringend gebraucht, selbst wenn da nie Stau ist... 🤡

Solltest mal im Berufsverkehr da lang, besonders jetzt wo mal wieder die S-Bahn dicht ist.
Komischerweise hat meine Generation und so einige danach überlebt, das man zu Ostzeiten kein Tempo 30 vor Schulen etc kannte.
Und warum kontrolliert die Bullerei am Sonntag!!!!! vor einer Schule in einer 30iger Zone die Geschwindigkeit..ja klar zur Verkehrserziehung, haha.

T6JP
Laut Tagesspiegel.de wird gerade geräumt, in dem Zusammenhang wird auch eine Sperrung der Tram68 genannt. Was hat die mit dem Camp zu tun?
Normalerweise beteilige ich mich nie an Themen langfristiger Planungen. Dazu bin ich zu desillusioniert was die tatsächliche Realsierung von Infrastruktur anbelangt und ich konzentriere mich hier eher Dinge die heute oder kurzfristig möglich sind auf bestehender Infrastruktur. Doch aufgrund der lokalen Nähe und dieser absolut interessanten Tangentiale gebe ich hier auch mal meinen Senf zu.

Ja, eine Straßen TVO halte ich für erforderlich, aber jetzt kommen zu meine vielen Abers und meiner Idee:

- nur wenn der ÖPNV auch von dieser neuern Verbindung im gleichen Realisierungszeitraum profitiert
- auf irgendwelche versprochenen Verkehrsberuhigungen und Rückbauten falle ich nicht (mehr) rein
- eine Schienen TVO mit zwei Gleisen (egal welche Stromart) halte ich hierzustadt für die nächsten 30 Jahre für ausgeschlossen

In der Schlussfolgerung dieser Ausgangsbedingungen ist meine konkrete Idee:

Eine Spur je Richtung für den MIV und zusätzlich eine Spur je Richtung für den Öffentlichen Nahverkehr. Da ich keine sinnvolle EInbinungsoptionen für irgendwelche Straßenbahnstrecken sehe halte ich ein BRT System für die richtige Lösung. Start wäre am S Marzahn über Märkische Alle, TVO, Spindlersfelder Brücke, Glienicker Weg, endend an einem neuen S-Bahn Glienicker Weg durchgehend auf eigener Busspur. Ntürlich im 5 Minutentakt, mit Fahrradmitnahme und Gepäckbereichen.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.05.2023 09:35 von Logital.
Zitat
Logital
Eine Spur je Richtung für den MIV und zusätzlich eine Spur je Richtung für den Öffentlichen Nahverkehr. Da ich keine sinnvolle EInbinungsoptionen für irgendwelche Straßenbahnstrecken sehe halte ich ein BRT System für die richtige Lösung. Start wäre am S Marzahn über Märkische Alle, TVO, Spindlersfelder Brücke, Glienicker Weg, endend an einem neuen S-Bahn Glienicker Weg durchgehend auf eigener Busspur. Ntürlich im 5 Minutentakt, mit Fahrradmitnahme und Gepäckbereichen.

Nur, damit ich Dich richtig verstehe: Du beschreibst den Verlauf der Infrastruktur oder auch der Linie(n), die Du vorschlägst? An sich fände ich es nämlich sinnvoll, wenn Busse sowohl nach Hohenschönhausen als auch in die WISTA weiterführen; dass natürlich dann außerhalb der genannten BRT nicht überall eine eigene Busspur möglich ist, versteht sich von selbst.
Zitat
Logital
In der Schlussfolgerung dieser Ausgangsbedingungen ist meine konkrete Idee:

Eine Spur je Richtung für den MIV und zusätzlich eine Spur je Richtung für den Öffentlichen Nahverkehr. Da ich keine sinnvolle EInbinungsoptionen für irgendwelche Straßenbahnstrecken sehe halte ich ein BRT System für die richtige Lösung. Start wäre am S Marzahn über Märkische Alle, TVO, Spindlersfelder Brücke, Glienicker Weg, endend an einem neuen S-Bahn Glienicker Weg durchgehend auf eigener Busspur. Ntürlich im 5 Minutentakt, mit Fahrradmitnahme und Gepäckbereichen.

Bravo, genau die richtige Schlussfolgerung!

Wäre einfach umzusetzen, kostet kaum mehr und bringt einen echten Mehrwert für die ÖV-Fahrgäste. Wäre außerdem ein gutes Pilotprojekt, um auch die Zu- und Ableitungsstrecken entsprechend wegweisend auszurüsten (LZA-Beeinflussung, möglichst viele herkömmliche oder neue Formen von BSF, Pförtnerregelungen etc.). Ausweiten könnte man das System dann irgendwann sogar zu einer Art "BRT-Tangentialring", der den Außenbezirken sehr zu Gute käme.

Kurzum, es wäre ein idealer Vorschlag an die Politik, ihre ÖV-Versprechen zeitnah umzusetzen und sich nicht (allein) auf irgendwelche Visionen 2050+ zurückzuziehen.
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