Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen
geschrieben von Arnd Hellinger 
Zitat
Arnd Hellinger
Du weißt aber auch, dass sich die Gebiete rund um A113 und B96a seit einigen Jahren von verfallenden Industriebrachen bzw. stillgelegten Eernsehzentren zu gut nachgefragten Wohn- und Arbeitsquartieren entwickeln, woraus sich eben - auch im MIV - dort unmittelbar zusätzlicher Quell- und Zielverkehr ergibt.

Und da es zwischen der Innenstadt und Treptow und dem Raum Schöneweide/Adlershof ja praktisch keinen ÖPNV gibt (soll heißen: keine U-Bahn, also keine Hauptstadt-AnbindungTM), muss natürlich der MIV zunehmen. Wäre viel zu progressiv, möglichst viel des vorhandenen MIV zu verlagern, damit der tatsächlich notwendige (!) zusätzliche MIV mit der vorhandenen Infrastruktur klarkommt. Denn MIV ist ja ein Naturphänomen wie der Fön, auf das man keinerlei Einfluss hat.

Berücksichtigt man B96A, Groß-Berliner Damm und A113, ist die Zahl der Fahrspuren zwischen dem Südosten und der City-Ost in den letzten 20 Jahren von sechs auf 16 gestiegen. Hinzu kam der Ausbau der Hauptstraße am Ostkreuz.

Zitat
Arnd Hellinger
Aber ich kann Dich beruhigen, der Pop-Up-Radstreifen entlang der B96a soll noch in diesem Jahr nach Norden bis zur Todenhagenbrücke verlängert, zur dauerhaften PBL umgebaut werden und ein Pendant in stadteinwärtiger Richtung erhalten.

Gerade einmal 16 Jahre nach Eröffnung der A113. Das lässt darauf hoffen, dass es bereits im Jahre 2060 einen Radweg entlang der Treskowallee gibt (oder auch nur bis zum Römerweg oder der Marksburgstraße, wieso sollte man Wege auch durchgehend umsetzen).

Zitat
Arnd Hellinger
Wir diskutieren hier aber eigentlich nicht über die B96a, sondern über die TVO als dringendst notwendige Entlastung für OSW, Karlshorst, Biesdorf und Köpenick...

Die B96A zeigt eben, wie falsch die Versprechen von der Entlastung und von dann möglichen Fahrradwegen sind. Zwei, drei Jahre nach der Eröffnung der TVO wird man in der Treskowallee keinen Unterschied zu heute bemerken, nur dass man dafür dann mehrere hundert Millionen Euro ausgegeben hat.

Und wieso muss OSW eigentlich durch die TVO entlastet werden? Ich dachte, es ist durch die Minna-Todenhagen-Brücke bereits entlastet?
Zitat
Jay
Die bisherige TVO ist aber schon das absolute Musterbeispiel für "Wer Straßen säht wird Verkehr ernten", insofern kritisiert def hier auch völlig zu Recht. TVO & Glienicker Weg sollten die Dörpfeldstraße entlasten und vielleicht mal irgendwann eine Verkehrsberuhigung ermöglichen. Es wurde extra keine 'Autobahn'-Abfahrt dort gebaut. Und trotzdem sind dort heute mehr Autos unterwegs als vorher und der Glienicker Weg erstickt im MIV.

Die bereits umgesetzten Abschnitte der TVO zeigen m.E. auch ganz gut, woran die Entlastungsversprechungen scheitern: daran, dass mit Umgehungsstraßen die Attraktivität des Autos häufig deutlich steigt. Denn mal ehrlich: natürlich hatte eine Spreequerung irgendwo zwischen BAR und Dahmemündung Sinn, um den Durchgangsverkehr aus der Köpenicker Altstadt herauszubekommen - und ähnlich sehe ich es in Bezug auf die Bahnhofstraße mit der verlängerten Bellevuestraße.

Aber wieso muss diese Spreequerung dann eigentlich direkt vier Fahrspuren haben, autobahnähnlich trassiert sein und teilweise kreuzungsfrei geführt werden? Wieso gab es kein ergänzendes ÖPNV-Konzept, damit der ÖPNV bei der Fahrzeit nicht noch weiter ins Hintertreffen gerät? Wieso kein ergänzendes Fahrradkonzept?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.04.2022 16:09 von def.
Dafür gab es etwas anders "ergänzendes". Im gleichen Zeitraum wurde die Altstadt Köpenick für den Durchgangsverkehr gesperrt. Ohne es quantifizieren zu können behaupte ich, dass davon die Pünktlichkeit des Straßenbahnverkehrs profitiert hat. Zusammen mit der Verlegung der Straßenbahn von der Grünstraße in die Muggelheimer wurde durchaus was getan, wenn sicherlich auch nicht ausreichend. Der Fahrradverkehr dürfte dadurch indirekt auch profitiert haben. Wenn ich so an die Zustände zurückdenke, als Alt-Köpenick noch von Autoabgasen durchsetzt war, dürfte der Radverkehrsanteil an einem Finger einer Hand abzählbar gewesen sein. Der Radverkehr dürfte heute signifikant mehr sein als vor der Auto-Aussperrung.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.04.2022 16:32 von Florian Schulz.
Eben. Die Spindlersfelder Brücke ist ein Beispiel für eine Umgehungsstraße, die tatsächlich notwendig war, um einen Stadtraum überhaupt aufwerten zu können, und natürlich haben indirekt auch ÖPNV und Radverkehr profitiert (wobei das wahrscheinlich eher ein "Unfall" war, ein Konzept lag dem wahrscheinlich nicht zu Grunde). Nur hätte eine zweispurige Straße (und nur bis zur Oberspreestraße) diesen Zweck auch erfüllt.
Die Dimensionierung der Straße dürfte mit der typischen Verkehrsplanungspramisse zusammenhängen. Wir bauen Umgehungsstraßen und klemmen eine Spur mehr ran falls der Verkehr zunimmt. Und, oh Wunder der Natur, tritt es wie so oft genau so ein. Dass der Rad- und Fussverkehr ein Abfallprodukt dessen ist, kann man an der Spindlerfelder Straße besonders gut an der Brücke über der S-Bahn sehen. Dort wurde nämlich die Fuß- und Radwegbrücke einfach Mal nicht eingebaut, sondern Fuß- und Radweg auf das Abstandsgrün (noch so ein typisches Element autozentrierter Verkehrsplanung) gelegt. Natürlich mit geschätzt einem Meter weniger im Querschnitt als auf den Abschnitten vor und hinter der Engstelle. Und dank Lärmschutzwand (Element No. 2) ist die Stelle für den Fußverkehr schwer einsehbar.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Florian Schulz
Die Dimensionierung der Straße dürfte mit der typischen Verkehrsplanungspramisse zusammenhängen. Wir bauen Umgehungsstraßen und klemmen eine Spur mehr ran falls der Verkehr zunimmt. Und, oh Wunder der Natur, tritt es wie so oft genau so ein. Dass der Rad- und Fussverkehr ein Abfallprodukt dessen ist, kann man an der Spindlerfelder Straße besonders gut an der Brücke über der S-Bahn sehen. Dort wurde nämlich die Fuß- und Radwegbrücke einfach Mal nicht eingebaut, sondern Fuß- und Radweg auf das Abstandsgrün (noch so ein typisches Element autozentrierter Verkehrsplanung) gelegt. Natürlich mit geschätzt einem Meter weniger im Querschnitt als auf den Abschnitten vor und hinter der Engstelle. Und dank Lärmschutzwand (Element No. 2) ist die Stelle für den Fußverkehr schwer einsehbar.

Es kommt ja noch besser. Im Anschluss an die Spindlersfelder Brücke soll die TVO nicht einfach nur ein Kreuzungsbauwerk über die Straße An der Wuhlheide bekommen, sondern weil die Leistungsfähigkeit der Kreuzung darunter für die angenommenen Verkehrsströme nicht ausreicht, sollen An der Wuhlheide zusätzlich noch zwei Rampen entstehen! Kreuzungsfrei zum Rechtsabbiegen von der Brücke herunter Richtung Alte Försterei und noch kurioser von dort auf die Brücke hinauf zum Linksabbiegen Richtung Spindlersfelder Brücke, womit auch auf der Brücke eine Ampel notwendig wird. Völlig gaga!

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Bei der Sperrung der Altstadt Köpenick für den Durchgangsverkehr wurde ja auch genug Gift und Galle gespuckt, und zum Ausgleich fehlt bis heute eine vernünftige Verbindung für das Fahrrad. Dafür kann man jeden Tag am Alten Markt bewundern, wie viele Autofahrer aus Protest den verbliebenen Schleichweg benutzen.

Es ist auch einfach eine Frage der Gerechtigkeit - wenn ich ein paar tausend Euro für mein Fahrzeug ausgegeben habe, dann muss ich damit selbstverständlich automatisch Vorrang vor den autolosen Schmarotzern haben, sowohl bei der Vorfahrt als auch bei der Stadtgestaltung. Wie soll meine Oma sonst nachts um 3 ihre Einbauküche von Kohlhasenbrück nach Müggelheim bringen? Etwa mit dem Lastenrad? Da fährt doch nicht einmal eine U-Bahn!!!!11!!
Zitat
VvJ-Ente


Es ist auch einfach eine Frage der Gerechtigkeit - wenn ich ein paar tausend Euro für mein Fahrzeug ausgegeben habe, dann muss ich damit selbstverständlich automatisch Vorrang vor den autolosen Schmarotzern haben, sowohl bei der Vorfahrt als auch bei der Stadtgestaltung.

Es wäre ja durchaus ein Ansatz, Radfahrern für 1000 Euro im Jahr auch ein Vorfahrtsrecht einzuräumen. Und wenn genug Vorfahrtsberechtigte in der Straßenbahn sitzen, hat sie auch überall grün. So könnte der Staat wirklich Geld machen! Vorfahrtsrechte verkaufen!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Ein paar Gedanken meinerseits:

Die Situation in der Glinicker Straße würde ich der unterbliebenen Verlängerung der Spindlersfelder bis zum Kanal zuschieben. Hätte man die Glieniker überflogen und das Ernst-Ruska-Ufer bis zur Grünauer verlängert, sähe die "Abkürzung" durch die Glinicker/Grünauer nicht mehr so attraktiv aus. Zumal der gefühlt starke Verkehr eher durch Ampeln und die geringe Leistungsaufnahme der Straße zustande kommt.
Die Last auf der Straße "Alter Markt" ist auf die langen Wartezeiten an der Spindlersfelder /Wuhlheide zurückzuführen. Da kann man schonmal 20-30min im Auto verbringen. Der alte Markt wird wahrscheinlich auch erst mit der köpenicker Umfahrung entlastet, ähnlich wie die Hämmerlingstr, die ja auch mangels guter Alternativen als Hauptstraße missbraucht wird.

Die Brückenkonstruktion an der Wuhlheide wirkt auch noch nicht final, da man, wenn schon eine Ampel auf die Brücke soll, den Linksabbiegerverkehr aus Richtung B1 auch über die Rampe abfließen lassen solle, damit die Tram weniger Behinderung hat...aber ob sich darüber jemand Gedanken macht...

Nach aktueller Planung sieht es imho auch nicht so aus als ob die Verlängerung der TVO zur B1 eine Entlastung der Köpeniker bringt, da im Siedlungsgebiet der Hauptverkehr durch Ziel-/Quellverkehr entsteht und scheinbar keine Abfahrt mehr auf halber Strecke zw. Wuhlheide und B1 geplant ist. Dafür wird das die Treskoeallee und die A10 entlasten (weil der Weg durch die Stadt kürzer und dann auch zeitlich besser abschätzbar ist)

Und noch ein Gedanke zur 96a und der A113:
Die Autobahn deckt ein ganz anderes Feld ab und kann eigentlich nur als Unvollständig angesehen werden. Die Bahntrasse bildet ein massives Hindernis, sodass der Autofahrer lieber längere Fahrten in Kauf nimmt, als sich ggf unter einer Brücke in den Stau zu stellen. Mit der Fertigstellung des 16. Bauabschnittes der A100 und hoffentlich irgendwann der Entfernung der A117 ist da dann aber auch kaum noch was los. Und der ganze Bereich bis zur Köpeniker Altstadt wird auch dann nochmal eine Entlastung erfahren, wenn die A100 oder eine zweispurige Schnellstraße zw. Treptow und B1 gebaut ist, da damit sowohl die Spree, als auch 2 Bahntrassen ohne Stress überwunden werden können (dann bräuchte man die TVO auch nicht mehr)
Zitat
BabelFisch
Nach aktueller Planung sieht es imho auch nicht so aus als ob die Verlängerung der TVO zur B1 eine Entlastung der Köpeniker bringt, da im Siedlungsgebiet der Hauptverkehr durch Ziel-/Quellverkehr entsteht und scheinbar keine Abfahrt mehr auf halber Strecke zw. Wuhlheide und B1 geplant ist. Dafür wird das die Treskoeallee und die A10 entlasten (weil der Weg durch die Stadt kürzer und dann auch zeitlich besser abschätzbar ist)

Warum genau sollte es von Vorteil sein, sich den Verkehr von der A10 (die gebaut wurde, um Berlin vom Transitverkehr zu entlasten) in die Stadt zu holen? Im Gegenteil, es ist komplett kontraproduktiv - und genau das ist ja auch ein Problem der TVO.

Und wenn dann auf der TVO mit Autos von der A10 voll ist - wie stellt man sicher, dass der tangentiale Nord-Süd-Verkehr nicht stattdessen auf den Geheimtipp Treskowallee ausweicht?

Zitat
BabelFisch
Mit der Fertigstellung des 16. Bauabschnittes der A100 und hoffentlich irgendwann der Entfernung der A117 ist da dann aber auch kaum noch was los.

Ja, die eine Straße noch, dann tritt die Entlastung endlich ein. Diesmal wirklich. Das hören wir seit Jahrzehnten, bei jeder "Entlastungsstraße". Und trotzdem tritt die Entlastung nie ein. Die A117 soll übrigens nicht entfernt werden, sondern m.E. sogar auf ihrem brandenburgischen Abschnitt eine weitere Ausfahrt erhalten.
Zitat
def
Warum genau sollte es von Vorteil sein, sich den Verkehr von der A10 (die gebaut wurde, um Berlin vom Transitverkehr zu entlasten) in die Stadt zu holen? Im Gegenteil, es ist komplett kontraproduktiv - und genau das ist ja auch ein Problem der TVO.
Ich meine das auch nicht im positiven Sinne.

Zitat
def
Ja, die eine Straße noch, dann tritt die Entlastung endlich ein. Diesmal wirklich. Das hören wir seit Jahrzehnten, bei jeder "Entlastungsstraße".
Ich würde behaupten, dass es sinnvolle und weniger sinnvolle Projekte gibt und man nicht immer alle Verknüpfungen auf dem Schirm hat. Die Autos bekommt man nicht mit Umfahrungen aus der Stadt wenn die mitten im Nirgendwo auf einem Feldweg enden. Die Spindlersfelder endet eben auf einem "Feldweg" und die A100 endet jetzt und später in Treptow auch erstmal auf einem "Feldweg" anstatt die Hauptzubringer (B1, Landsberger) vor der Innenstadt abzufangen.
Ich wäre auch für Nur-Tram-Brücken /-Tunnel an wichtigen Punkten (Fähre F12, sämtliche Straßen unter S-Bahnhöfen). Das würde dem MIV sowohl Luxus als auch Exklusivität nehmen und gleichzeitig den ÖV stärken

Zitat
def
Die A117 soll übrigens nicht entfernt werden, sondern m.E. sogar auf ihrem brandenburgischen Abschnitt eine weitere Ausfahrt erhalten.
Halte ich persönlich für eine absolute Fehlentscheidung, aber da kann man wohl nicht viel machen.
Zitat
def
... sich den Verkehr von der A10 (die gebaut wurde, um Berlin vom Transitverkehr zu entlasten) in die Stadt zu holen? Im Gegenteil, es ist komplett kontraproduktiv - und genau das ist ja auch ein Problem der TVO.

Die A10 wurde in den 1930er Jahren gebaut, um Berlin vom Transitverkehr zu entlasten?

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
phönix
Zitat
def
... sich den Verkehr von der A10 (die gebaut wurde, um Berlin vom Transitverkehr zu entlasten) in die Stadt zu holen? Im Gegenteil, es ist komplett kontraproduktiv - und genau das ist ja auch ein Problem der TVO.

Die A10 wurde in den 1930er Jahren gebaut, um Berlin vom Transitverkehr zu entlasten?

Warum sollte das nicht ein Ziel einer Autobahn um Berlin herum gewesen sein, auch in den 30ern schon? Unabhängig davon hat sie diese Funktion zumindest heute. Aber wenn das über die TVO eh viel besser abgewickelt wird, können wir die östliche A10 ja auch renaturieren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.04.2022 14:58 von def.
Zitat
BabelFisch
Zitat
def
Warum genau sollte es von Vorteil sein, sich den Verkehr von der A10 (die gebaut wurde, um Berlin vom Transitverkehr zu entlasten) in die Stadt zu holen? Im Gegenteil, es ist komplett kontraproduktiv - und genau das ist ja auch ein Problem der TVO.
Ich meine das auch nicht im positiven Sinne.

Beruhigend. :)

Zitat
BabelFisch
Zitat
def
Ja, die eine Straße noch, dann tritt die Entlastung endlich ein. Diesmal wirklich. Das hören wir seit Jahrzehnten, bei jeder "Entlastungsstraße".
Ich würde behaupten, dass es sinnvolle und weniger sinnvolle Projekte gibt und man nicht immer alle Verknüpfungen auf dem Schirm hat. Die Autos bekommt man nicht mit Umfahrungen aus der Stadt wenn die mitten im Nirgendwo auf einem Feldweg enden. Die Spindlersfelder endet eben auf einem "Feldweg" und die A100 endet jetzt und später in Treptow auch erstmal auf einem "Feldweg" anstatt die Hauptzubringer (B1, Landsberger) vor der Innenstadt abzufangen.

Aber letztlich ist das doch ein Endlosspiel. Denn die Schnellstraße endet dann immer "kurz vor anderen Verknüpfungen". Und das Spielchen spielen wir halt seit Jahrzehnten - das meinte ich mit "Die eine Straße noch, der eine Abschnitt noch, dann kommt die Entlastung wirklich!".

Zitat
BabelFisch
Ich wäre auch für Nur-Tram-Brücken /-Tunnel an wichtigen Punkten (Fähre F12, sämtliche Straßen unter S-Bahnhöfen). Das würde dem MIV sowohl Luxus als auch Exklusivität nehmen und gleichzeitig den ÖV stärken

Ja, solche Nur-ÖPNV-Verbindungen (bzw. Nur-Umweltverbund-Verbindungen) hätten ihren Reiz und würden dem ÖPNV einige Zeitvorteile bescheren. Am östlichen BAR hätten wir die Gelegenheit, so etwas zu bauen - durch den Bau einer Schienen-TVO und den Verzicht auf die Straßen-TVO.
Zitat
def
Zitat
phönix
Zitat
def
... sich den Verkehr von der A10 (die gebaut wurde, um Berlin vom Transitverkehr zu entlasten) in die Stadt zu holen? Im Gegenteil, es ist komplett kontraproduktiv - und genau das ist ja auch ein Problem der TVO.

Die A10 wurde in den 1930er Jahren gebaut, um Berlin vom Transitverkehr zu entlasten?

Warum sollte das nicht ein Ziel einer Autobahn um Berlin herum gewesen sein, auch in den 30ern schon? Unabhängig davon hat sie diese Funktion zumindest heute. Aber wenn das über die TVO eh viel besser abgewickelt wird, können wir die östliche A10 ja auch renaturieren.

Das freut die Spediteure. Dann sparen sie Maut. Denn die TVO wird ja im Gegensatz zur A10 nicht mautpflichtig. Deshalb ist die TVO auch eine Entlastung der östlichen A10.

Bei der Planung des Berliner Ringes ging es um den Transitverkehr auch wenn man das damals nicht so bezeichnete. Ansonsten hätte man die Autobahn durch die Stadt und nicht daran vorbei geplant.
Vorallem wären Schnellstraßen auch unter Nichtautofahrern wesentlich akzeptierter, wenn man die Entlastung, also den Rückbau der zu entlastenden Straßen sofort mit Inbetriebnahme der Entlastungsstraße vornehmen würde. In Berlin wartet man da ja immer und dann fängt man nach ein paar Jahren an zu planen und stellt fest, dass ja so viele Autos auf der zu entlastenden Straße sind, man also unmöglich irgendwelche Spuren wegnehmen könnte.

Vorallem sollte man bei den zu entlastenden Straßen breite Radwege und absoluten Vorrang für den ÖPNV in den Planfeststellungsbeschluss der Entlastungsstraße reinschreiben!

Dann kann man ja über so manches reden. Einfach nur Straßen ausbauen und dann auf eine Entlastung warten funktioniert nicht. Vermutlich ist man aber wegen des langsamen Bautempos heute nicht mehr in der Lage das zu merken. Man glaubt dann nämlich dass sich einfach die Zeiten geändert haben und daher die Entlastungsversprechen nicht mehr gelten.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.04.2022 15:19 von Nemo.
Zitat
Bd2001
Dann sparen sie Maut. Denn die TVO wird ja im Gegensatz zur A10 nicht mautpflichtig. Deshalb ist die TVO auch eine Entlastung der östlichen A10.

Und da natürlich die Zustände in Ahrensfelde dann unerträglich werden, muss die Ortsumgehung Ahrensfelde natürlich dringend gebaut werden. Wenn die erstmal da ist, kommt man aber mit dem Auto gleich viel besser auch ins Berliner Zentrum. So geht es seit Jahrzehnten, Stück für Stück.
Zitat
def
Zitat
Bd2001
Dann sparen sie Maut. Denn die TVO wird ja im Gegensatz zur A10 nicht mautpflichtig. Deshalb ist die TVO auch eine Entlastung der östlichen A10.

Und da natürlich die Zustände in Ahrensfelde dann unerträglich werden, muss die Ortsumgehung Ahrensfelde natürlich dringend gebaut werden. Wenn die erstmal da ist, kommt man aber mit dem Auto gleich viel besser auch ins Berliner Zentrum. So geht es seit Jahrzehnten, Stück für Stück.

Die OU Ahrensfelde ist doch längst in der Planung und ein wahres Monster, das die Chance hat die RB25 zu killen, wenn der Dauerstau in Ahrensfelde erstmal weg ist.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
def
Zitat
Bd2001
Dann sparen sie Maut. Denn die TVO wird ja im Gegensatz zur A10 nicht mautpflichtig. Deshalb ist die TVO auch eine Entlastung der östlichen A10.

Und da natürlich die Zustände in Ahrensfelde dann unerträglich werden, muss die Ortsumgehung Ahrensfelde natürlich dringend gebaut werden. Wenn die erstmal da ist, kommt man aber mit dem Auto gleich viel besser auch ins Berliner Zentrum. So geht es seit Jahrzehnten, Stück für Stück.

Ja, egal wohin man schaut, überall werden zusätzliche Straßen mit dem Versprechen der Entlastung gebaut, die dann aber bedauerlicherweise nicht eintritt. Sodass man die Straßenzüge natürlich nicht zurückbauen kann, wegen der ursprünglich die neue Asphaltpiste überhaupt entstand. Mir fallen da exemplarisch die B96a oder gar die A 117 ein, letztere bis heute ohne Not nach wie vor Bohnsdorf zerschneidet, obgleich man die Autobahn mit Eröffnung der A 113(n) sofort hätte abreißen können.


Der Dorfplatz in Bohnsdorf. Ein Idyll sieht sicher anders aus.

All das erinnert mich an eine Illustration der Bürgerinitiative Westtangente:


Quelle: Stadtautobahnen - Ein Schwarzbuch zur Verkehrsplanung, Bürgerinitiative Westtangente e. V., Berlin 1976
Zitat
Jay
Zitat
def
Zitat
Bd2001
Dann sparen sie Maut. Denn die TVO wird ja im Gegensatz zur A10 nicht mautpflichtig. Deshalb ist die TVO auch eine Entlastung der östlichen A10.

Und da natürlich die Zustände in Ahrensfelde dann unerträglich werden, muss die Ortsumgehung Ahrensfelde natürlich dringend gebaut werden. Wenn die erstmal da ist, kommt man aber mit dem Auto gleich viel besser auch ins Berliner Zentrum. So geht es seit Jahrzehnten, Stück für Stück.

Die OU Ahrensfelde ist doch längst in der Planung und ein wahres Monster, das die Chance hat die RB25 zu killen, wenn der Dauerstau in Ahrensfelde erstmal weg ist.

Und Ahrensfelde macht jetzt sogar beim Bund Druck, um die Ortsumfahrung zu bekommen: [www.rbb24.de]
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen