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Tangentiale Verbindung Ost (TVO) - Stand der Planung, Sinn, Unsinn und etwaige Alternativen
geschrieben von Arnd Hellinger 
Zitat
Railroader
Ich behaupte genau das, was in der Statistik steht. 4,9 Prozent machen Radler insgesamt als Verursacher aus, bei Unfällen mit Radbeteiligung tragen sie aber zu etwa 50 Prozent eine Schuld oder Mitschuld.

Nein, wenn Radler an 4,9% der Unfälle beteiligt sind, dann sind sie bei 50% als Ursacher an 2,45% aller Unfälle schuldig.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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def
Spannend ist diese Aussage aus dem Bericht:

Zitat

An erster Stelle bei den Hauptunfallursachen der Radfahrer steht der ungenügende Sicherheitsabstand, der oft als „Durchschlängeln“ ohne den ausreichenden Platz dafür zu haben und damit verbunden Sachschäden an Fahrzeugen verursacht (1.162; + 0,34%)

Sehe ich das richtig, dass Dooring-Unfälle also hauptsächlich den Radfahrenden angelastet werden?

Für mich siehst du das falsch, denn es geht dabei wohl um Kratzer, abgefahrene Spiegel etc.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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Railroader
@ Christian Linow:

Wo habe ich denn in meinem Beitrag was von der Forderung nach einer Kennzeichenpflicht für Radfahrer geschrieben? Die Aussage war lediglich, dass ein Verkehrsteilnehmer mit Kennzeichen im der Regel besser identifiziert werden kann als einer ohne.

Was die Unfallverursacher bei Unfällen zwischen PKW und Rad betrifft, gibt es klare Zahlen:

"Unfallverursacher von Verkehrsunfällen unter Radfahrerbeteiligung:

Die Betrachtung der Unfallverursacher (Haupt- und Mitverursacher) ergab ein bemerkenswertes Ergebnis: 50,46% aller Verursacher waren Radfahrer (4.248 insgesamt, 3.782 als Hauptverursacher (HV), 466 als Mitverursacher (MV) ). An zweiter Stelle standen als Haupt- u. Mitverursacher die Führer von Pkw (3.366, 3.253 HV, 113 MV) mit einem Anteil von 39,99%. In der weiteren Folge wurden Führer von Lkw (312, 306 HV, 6 MV) 3,71%, Fußgänger (213, 205 HV, 8 MV) 2,53%, Führer von Bussen (36, 34 HV, 2 MV) 0,43%, Führer von motorisierten Zweirädern (34, 30 HV, 4 MV) 0,40% sowie sonstigen Verkehrsbeteiligten (29, 202 HV, 7 MV) 2,48% ebenfalls als Haupt- u. Mitverursacher verzeichnet. Gemessen am Gesamtunfallgeschehen setzten 4,49% aller Unfallverursacher als Radfahrer eine Unfallursache. Sie stehen somit an vierter Stelle hinter Führern von Pkw und Lkw sowie sonstigen Verursacher. "

[www.berlin.de]

Das Problem ist doch die Unfallschwere, ich wette, dass bei den Unfällen mit Toten und Schwerverletzten - welche ich in dieser Hinsicht in der Statistik nicht gefunden habe - mehr Autofahrer schuld sind und bei leichten Unfällen mit Kratzern im Lack eher die Radfahrer. Man setzt in dieser Statistik also einen Lackschaden am Auto mit einem toten Radfahrer gleich.


Ansonsten ist es zu erwarten, dass bei einer Unfallstatistik, bei denen bei jedem Unfall ein Radfahrer beteiligt ist, auch bei über 50% der Unfälle Radfahrer schuld sind. Unfälle zwischen Radfahrern sind nämlich in der Statistik ebenso enthalten wie Alleinunfälle. Man muss dann ein paar Seiten weiter zurückblättern und sieht dann dass bei den Unfällen mit Radfahrbeteiligung 52,74% der Unfallbeteiligten Radfahrer waren. 37,85% waren Pkw-Fahrer.

Es waren also mehr Radfahrer an den Unfällen beteiligt, als diese verursacht haben, auch wenn der Unterschied nicht besonders groß ist. Es liegt also auch bei so einer Statistik die Schuld zu einem leicht größeren Anteil beim Autofahrer.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.04.2022 10:56 von Nemo.
Zitat
def

Dass sie das systematisch tut, habe ich auch nicht behauptet. Dass es bei den Polizist/innen, die die Unfallursachen aufnehmen und zuordnen, ein gewisses Ungleichgewicht zuungunsten der Radfahrenden und zugunsten der Autofahrenden gibt, halte ich hingegen für sehr wahrscheinlich. Genau aus diesem Grund halte ich die Zahlen für wenig aussagekräftig, denn natürlich schlägt sich das dann in der Statistik wieder - derjenige, der die Statistik zusammenstellt, wird sicher nicht jeden einzelnen Fall auf Plausibilität nachprüfen, sondern einfach eine Datenbankabfrage starten. Zugleich wird gerade bei kleineren Unfällen, deren Folgen durch die Versicherung getragen werden, auch nicht durch die Unfallbeteiligten die Schuldfrage in Frage gestellt.

So ist es! Erst jüngst berichtete der Tagesspiegel, dass die Polizei Berlin ohne Not die Verkehrskontrollen beim motorisierten Verkehr heruntergefahren hat. Dadurch werden zu Fuß Gehende um 16% und Radfahrende um satte 41% häufiger kontrolliert. [plus.tagesspiegel.de]

Und @Railroader, wenn wir schon das Bullshit-Bingo spielen, dann nicht nur mit der Partikularstatistik, die über einen eindrucksvollen Anteil unfallverursachender Radfahrer*innen zu berichten weiß. Denn am gesamten Unfallgeschehen Berlins haben in 66,7 Prozent aller Fälle Menschen in Pkw und 13,6 Prozent in Lkw schuld. Nur 4% aller Unfälle werden auf dem Rad und 1,1% von zu Fuß Gehenden verursacht. Der Anteil der Pkw-Fahrer*innen von 66,7% ist insofern schon beeindruckend, als der MIV nur 26% der Verkehrsleistung am Modal Split ausmacht.
Zitat
B-V 3313

Nein, wenn Radler an 4,9% der Unfälle beteiligt sind, dann sind sie bei 50% als Ursacher an 2,45% aller Unfälle schuldig.

Es ging hier um die Statistik Unfälle mit Rad 2020 in Berlin. Zu etwa 50 Prozent waren hier lt Statistik Radfahrer schuld oder trugen eine Mitschuld.
Zitat
Jay
Zitat
Railroader
Zitat
Florian Schulz
@ Railroader

Bedingte Prozentrechnung. Die 50% beziehen sich auf die Unfälle, wo Radfahrer beteiligt sind. Die Unfälle mit Radfahrerbeteiligung machen am Gesamtgeschehen aber nur knappe 5% aus. .

Genau, nichts anderes habe ich interpretiert.

Doch. Du erweckst den Eindruck, dass Rad Fahrende das Unfallgeschehen dominieren würden!

Bei aller Liebe, aber das hat Railroader beim genauen Lesen nicht suggeriert. Auch ich las ihn fälschlicherweise erst so, aber sein Statistik-Zitat bezieht sich auf den Beitrag von Christian, wo Christian das Gegenteil schrieb. Railroader hat ihn mit den Zahlen bestätigen wollen und deckt sich mit unserer Interpretation der Zahlen.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Nemo


Das Problem ist doch die Unfallschwere, ich wette, dass bei den Unfällen mit Toten und Schwerverletzten - welche ich in dieser Hinsicht in der Statistik nicht gefunden habe - mehr Autofahrer schuld sind und bei leichten Unfällen mit Kratzern im Lack eher die Radfahrer. Man setzt in dieser Statistik also einen Lackschaden am Auto mit einem toten Radfahrer gleich.

Es gab im besagten Jahr genau einen toten Radler durch das Auto in Berlin, dominiert hat hier der LKW. Wer an dem Unfall schuld hatte, weiß ich hingegen nicht. Irgendwo auf der Seite hatte ich aber auch eine Aufschlüsselung nach Unfallfolgen gesehen.

Klar, man kann die Statistik bereinigen, müsste man dann aber beim Auto auch machen, also sämtliche Unfälle ohne Personenschaden raus rechnen. Erfasste Unfälle, die lediglich Materialschäden zur Folge haben, dürften beim Auto häufiger vorkommen als beim Rad.

Alleinunfälle und Unfälle zwischen Autofahrern mit einem geringen Schaden als Folge, gibt es ebenso. Im besagten Jahr starben übrigens genau so viele Radfahrer wie Autofahrer durch Alleinunfälle.

Für die Diskussion und die Argumentation hier waren bisher übrigens Gesamtunfallzahlen nie relevant, da es immer nur um die Gefahr des MIV für Fußgänger und Radfahrer ging. Oder einfach mal blöd gefragt: Warum interessiert es einen Radfahrer, wenn Pkw untereinander Unfälle haben? Menschen, die in einen PKW steigen sind doch mündig und müssen selbst entscheiden, welche Risiken im Leben sie bereit sind einzugehen. Wie gesagt, bezogen auf Unfälle Pkw / Pkw.
Zitat
Christian Linow

Und @Railroader, wenn wir schon das Bullshit-Bingo spielen, t.

Du könntest deinen Ton bitte mal etwas mäßigen, ich gebe mir auch Mühe, sachlich zu bleiben.
Zitat
Railroader
Warum interessiert es einen Radfahrer, wenn Pkw untereinander Unfälle haben?

Weil PKW selten nur in Räumen verkehren, wo es keine Fußgänger/Radfahrer gibt. Du kannst gerne die Autobahnunfälle rausrechnen, aber wenn bei einem Autorennen nur Blech (und die eigenen Insassen) zerlegt wird, dann ist das Glück und kein Verdienst.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313

Weil PKW selten nur in Räumen verkehren, wo es keine Fußgänger/Radfahrer gibt. Du kannst gerne die Autobahnunfälle rausrechnen, aber wenn bei einem Autorennen nur Blech (und die eigenen Insassen) zerlegt wird, dann ist das Glück und kein Verdienst.

Diese Fälle würden sich dann aber auch in der Statistik bei den verletzen oder getöteten Verkehrsteilnehmern außerhalb des MIV wiederfinden, wenn solche involviert waren.

Ich gehe ja auch völlig mit, wenn man sagt, man muss beim Rad ganz viel rausrechnen: Alleinunfälle, Unfälle zwischen 2 Rädern, Unfälle mit Materialschäden. Nur muss an es dann beim MIV ebenso machen, um einen Vergleich zu haben.
Zitat
Railroader


Alleinunfälle und Unfälle zwischen Autofahrern mit einem geringen Schaden als Folge, gibt es ebenso.

Welche aber in einer Radfahrer-Unfallstatistik gar nicht drin sind, die Unfälle, an denen nur Radfahrer beteiligt sind aber schon, daher sind Werte von über 50% bei der Unfallschuld für Radfahrer eigentlich zu erwarten, da eben auch über 50% der Unfallbeteiligten bei Radfahrerunfällen Radfahrer sind.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Florian Schulz
Zitat
Jay
Zitat
Railroader
Zitat
Florian Schulz
@ Railroader

Bedingte Prozentrechnung. Die 50% beziehen sich auf die Unfälle, wo Radfahrer beteiligt sind. Die Unfälle mit Radfahrerbeteiligung machen am Gesamtgeschehen aber nur knappe 5% aus. .

Genau, nichts anderes habe ich interpretiert.

Doch. Du erweckst den Eindruck, dass Rad Fahrende das Unfallgeschehen dominieren würden!

Bei aller Liebe, aber das hat Railroader beim genauen Lesen nicht suggeriert. Auch ich las ihn fälschlicherweise erst so, aber sein Statistik-Zitat bezieht sich auf den Beitrag von Christian, wo Christian das Gegenteil schrieb. Railroader hat ihn mit den Zahlen bestätigen wollen und deckt sich mit unserer Interpretation der Zahlen.

Nein, natürlich hat er das nicht gesagt. Er reitet nur so aus Spaß auf genau einer Zahl aus der zitierten Statistik herum und setzt einen eigenen Kontext.

Interessant übrigens, dass er nun auch noch einen anderen Punkt aus diesem netten Video (https://youtu.be/gyu6gAp40dU) erfüllt. Man muss kein Auto besitzen, um der jahrzehntelangen Auto-Propaganda zu verfallen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Railroader
Zitat
Nemo

Klar, man kann die Statistik bereinigen, müsste man dann aber beim Auto auch machen, also sämtliche Unfälle ohne Personenschaden raus rechnen. Erfasste Unfälle, die lediglich Materialschäden zur Folge haben, dürften beim Auto häufiger vorkommen als beim Rad.

Alleinunfälle und Unfälle zwischen Autofahrern mit einem geringen Schaden als Folge, gibt es ebenso. Im besagten Jahr starben übrigens genau so viele Radfahrer wie Autofahrer durch Alleinunfälle.

Für die Diskussion und die Argumentation hier waren bisher übrigens Gesamtunfallzahlen nie relevant, da es immer nur um die Gefahr des MIV für Fußgänger und Radfahrer ging. Oder einfach mal blöd gefragt: Warum interessiert es einen Radfahrer, wenn Pkw untereinander Unfälle haben? Menschen, die in einen PKW steigen sind doch mündig und müssen selbst entscheiden, welche Risiken im Leben sie bereit sind einzugehen. Wie gesagt, bezogen auf Unfälle Pkw / Pkw.

Die Gefahr für die Fußgängerin und den Fußgänger sowie die Radfahrerin und den Radfahrer durch den MIV hat aber zunächst erstmal nix mit dem Verursacherprinzip zu tun, sondern damit, dass das Auto, um es mit den Worten des Verkehrsplaners Hermann Knoflacher auszudrücken, „für die Stadt in etwa das Gleiche wie der Elefant für Ihr Schlafzimmer“ ist. Sprich: Das Gefährt ist absolut ungeeignet, wenn es um so etwas wie eine menschengerechte Stadt geht, weil das Risiko, was von ihm ausgeht, zu groß ist bedingt durch die gefahrene Geschwindigkeit, das Gewicht und das eingeschränkte Reaktionsvermögen der Lenkenden. Alle andere Nachteile wie der Flächenverbrauch und die Umweltverschmutzung an sich noch gar nicht eingepreist.

Cui bono lautet die Frage, wenn nach dem Verursacherprinzip auf die Radfahrer verwiesen wird, die hälftig vermeintlich selbst schuld an ihren Unfällen sind. Aus derselben Statistik könnte man genauso zitieren: „Bei 73,05 Prozent aller Verkehrsunfälle mit Kinderbeteiligung waren diese Haupt- oder Mitunfallverursachende.“ Und trotzdem sind Kinder in den allermeisten Fällen nicht schuld, sondern das Auto, wenn auch nicht der Autofahrer.

Denn ohne Verkehrsverstöße in Schutz zu nehmen oder zu relativieren, gibt es vor allem auch infrastrukturelle Ursachen, die den Geschehnissen Vorschub leisten. Und die liegen vor allem daran, dass der Stadtraum sehr stark autofokussiert aufgebaut ist, womit sich bei der neu zu bauenden TVO der Kreis schließt. Sowohl der Stadtraum als auch die in ihm verankerten Regeln basieren größtenteils auf der Vorstellung, den Raum für Autos, nicht aber auf die Bedürfnisse seiner Bewohner anzupassen. Für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen alleine bedürfte es keiner Ampeln. Und selbst zusammen mit dem ÖPNV klappt es oft ohne, wenn MIV ausgesperrt bleibt. Am Hamburger Jungfernstieg beispielsweise sind die Ampeln seither aus, seitdem Autos draußen bleiben müssen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.04.2022 19:33 von Christian Linow.
Hi Railroader,

ich gebe dir mit deiner bedingten Statistik ja recht. Radfahrer und Autofahrer machen etwa zu gleichen Anteilen Fehler wenn sie sich zueinander in Unfälle verstricken. Aber welche Schlüsse möchtest du draus ziehen? Ich ziehe nur den Schluss dass wir Fehler verzeihende Infrastruktur brauchen.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.04.2022 12:28 von Logital.
Zitat
Nemo
Zitat
Railroader


Alleinunfälle und Unfälle zwischen Autofahrern mit einem geringen Schaden als Folge, gibt es ebenso.

Welche aber in einer Radfahrer-Unfallstatistik gar nicht drin sind, die Unfälle, an denen nur Radfahrer beteiligt sind aber schon, daher sind Werte von über 50% bei der Unfallschuld für Radfahrer eigentlich zu erwarten, da eben auch über 50% der Unfallbeteiligten bei Radfahrerunfällen Radfahrer sind.

Genau! Die so genannten Alleine-Unfälle sind bei den 50% vollkommen eingepreist, werden jedoch nicht ausdifferenziert, obwohl sie im Schnitt bundesweit bis zu einem Drittel aller Unfälle ausmachen.

Und der Einwand von Dir, @Railroader, dass man konsequenterweise auch die Alleinunfälle bei Autofahrern rausrechnen müsste, läuft insofern ins Leere, als es einen wesentlichen Unterschied zwischen Rad- und Autofahrern bei den Verletzungen gibt.

Denn im Gegensatz zum Radfahrer verletzen oder töten sich Autofahrer selten alleine! Insofern sind die „Alleinunfälle“ bei Autofahrern eher diese netten „Kavaliersdelikte“ wie das Anrempeln beim Ausparken oder das Touchieren von Spiegeln. Übrigens Sachen, wo viel zu oft das Kennzeichen am Fahrzeug auch nix nützt und trotzdem abgehauen wird.

Solche Dinge kommen beim Rad on top hinzu und werden genauso wenig separiert jene Alleinunfälle beim Auto.

Überspitzt und zynisch ausgedrückt fließen in die Statistik beim Rad ja nur diejenigen ein, die nicht mehr weglaufen, nachdem sie über Wurzeln gehüpft, in Rillengleisen den Halt verloren oder bei Dunkelheit in Parkbänken gelandet sind. Und derlei gibt es beim Auto so gut wie gar nicht.
Zitat
Jay

Nein, natürlich hat er das nicht gesagt. Er reitet nur so aus Spaß auf genau einer Zahl aus der zitierten Statistik herum und setzt einen eigenen Kontext.

.

Oder du bist mittlerweile etwas empfindlich, dass du etwas überreagierst, wenn auch nur irgendwo etwas Kritik an Radfahren kommt?

Meine Intention war, die Statistik einzustellen, um zum einen Christians Aussage zu bestätigen, dass Radler nur 4,9 Prozent aller Unfälle zu verantworten haben, weshalb ich den entsprechenden Absatz auch ganz bewusst mitzitierte, zum anderen aber ebenso aufzuzeigen, dass man niemanden lächerlich machen muss, der Radfahrer für Verkehrsverstöße kritisiert, denn das ist vor meinem Beitrag in den Thread geschehen. Im übrigen wäre es dasselbe, wenn in der Statistik nicht 50, sondern 30 Prozent Unfallverursacher Rad stünde.

Mit keiner Silbe habe ich gedacht oder erwähnt, dass Radfahrer viel schlimmer wären als Autofahrer, für mich nehmen sich in Berlin beide nichts.


Zitat
Jay

Interessant übrigens, dass er nun auch noch einen anderen Punkt aus diesem netten Video (https://youtu.be/gyu6gAp40dU) erfüllt. Man muss kein Auto besitzen, um der jahrzehntelangen Auto-Propaganda zu verfallen.

Mit Verlaub, ich berufe mich auf eine offizielle Statistik. Mir deswegen Desinformation vorzuwerfen ist schon recht anmaßend. Es gibt in der Gesellschaft unterschiedliche Meinungen und Vorstellungen von dem Umfeld, in dem man leben möchte. Hierbei ist nicht jede Meinung, die dir nicht passt, auf ein Wirken von Propaganda zurückzuführen, sondern vielleicht auch schlichtweg darauf, dass Menschen unterschiedliche Prioritäten setzen oder bestimmte Gefahren eher bereit sind hinzunehmen als andere.
Zitat
Logital
Hi Railroader,

ich gebe dir mit deiner bedingten Statistik ja recht. Radfahrer und Autofahrer machen etwa zu gleichen Anteilen Fehler wenn sie sich zueinander in Unfälle verstricken. Aber welche Schlüsse möchtest du draus ziehen? Ich ziehe nur den Schluss dass wir Fehler verzeihende Infrastruktur brauchen.

Genau das ist es! Das wollte ich zuvor auch mit dem Zitat hinsichtlich der Kinder zum Ausdruck bringen. Cui bono - wem nützt es zu wissen, dass Kinder in zwei Drittel aller Unfälle Verursachende sind? Das Problem sind nicht die Kinder, sondern die Infrastruktur. Und dann sind wir eben wieder bei Knoflacher und dem Elefant und dem Schlafzimmer. Auto und Fehler verzeihende Infrastruktur sind schwer bis gar nicht gemeinsam übereinzubringen.
Zitat
Railroader
Meine Intention war, die Statistik einzustellen, um zum einen Christians Aussage zu bestätigen, dass Radler nur 4,9 Prozent aller Unfälle zu verantworten haben, weshalb ich den entsprechenden Absatz auch ganz bewusst mitzitierte, zum anderen aber ebenso aufzuzeigen, dass man niemanden lächerlich machen muss, der Radfahrer für Verkehrsverstöße kritisiert, denn das ist vor meinem Beitrag in den Thread geschehen.

Ich denke, Radfahrer sind nur an 4,9% aller Unfälle beteiligt? Bei 50% Schuld sind es dann die oben von mir genannten 2,45% aller Unfälle, an denen Radfahrer Schuld haben.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Logital
Hi Railroader,

ich gebe dir mit deiner bedingten Statistik ja recht. Radfahrer und Autofahrer machen etwa zu gleichen Anteilen Fehler wenn sie sich zueinander in Unfälle verstricken. Aber welche Schlüsse möchtest du draus ziehen? Ich ziehe nur den Schluss dass wir Fehler verzeihende Infrastruktur brauchen.

Ich möchte daraus weder Schlüsse ziehen, noch das ganze hier abschließend bewerten. Dem Forum täte es allerdings ganz gut, wenn es neben jeder berechtigten Kritik an regelverstoßenden Autofahrern nicht immer gleich an die Decke geht, wenn sich ein Teilnehmer wagt, dasselbe auch bei Radfahrern zu kritisieren. Mir geht es nicht darum, was hier schlimmer ist, sondern darum, dass beides existiert und es möglich sein muss, über beides sachlich zu diskutieren. Es stört mich, wenn User, und damit meine ich nicht mich, lächerlich gemacht oder angefeindet werden, wenn sie etwas gegen das Rad sagen (oder alternativ gegen die Straßenbahn). Dies tut nämlich einem demokratischen, ausgewogenen Diskurs, um bei den Worten von def zu bleiben, auch nicht gut und es entsteht schnell eine Blase, in der Gleichgesinnte unter sich bleiben und sich anderen Eindrücken verschießen.
Zitat
Railroader
Zitat
Logital
Hi Railroader,

ich gebe dir mit deiner bedingten Statistik ja recht. Radfahrer und Autofahrer machen etwa zu gleichen Anteilen Fehler wenn sie sich zueinander in Unfälle verstricken. Aber welche Schlüsse möchtest du draus ziehen? Ich ziehe nur den Schluss dass wir Fehler verzeihende Infrastruktur brauchen.

Ich möchte daraus weder Schlüsse ziehen, noch das ganze hier abschließend bewerten. Dem Forum täte es allerdings ganz gut, wenn es neben jeder berechtigten Kritik an regelverstoßenden Autofahrern nicht immer gleich an die Decke geht, wenn sich ein Teilnehmer wagt, dasselbe auch bei Radfahrern zu kritisieren. Mir geht es nicht darum, was hier schlimmer ist, sondern darum, dass beides existiert und es möglich sein muss, über beides sachlich zu diskutieren. Es stört mich, wenn User, und damit meine ich nicht mich, lächerlich gemacht oder angefeindet werden, wenn sie etwas gegen das Rad sagen (oder alternativ gegen die Straßenbahn). Dies tut nämlich einem demokratischen, ausgewogenen Diskurs, um bei den Worten von def zu bleiben, auch nicht gut und es entsteht schnell eine Blase, in der Gleichgesinnte unter sich bleiben und sich anderen Eindrücken verschießen.

Dagegen ist ja überhaupt nichts einzuwenden. Bloß sollte sich aus dem Thematisieren solcher Statistiken ja auch immer eine Konsequenz und Folge ableiten lassen. Und das grundsätzliche Problem zwischen dem MIV und Radfahrern bzw. Fußgängern sind die unterschiedlichen Folgen bei Regelverstößen. Ich behaupte nicht, dass Fußgänger oder Radfahrer sich eher an Regeln halten als Autofahrer. Warum auch? Sind schließlich alle Menschen. Aber das, was ihre Fehlhandlung nach sich zieht, hat eben völlig andere Auswirkungen. Es ist ein Unterschied, ob ein Radfahrer oder ein Fußgänger bei Rot eine Fahrbahn respektive Ampel widerrechtlich passieren oder ein Auto. Das Verletzungspotenzial, was vom Auto ausgeht, ist um ein Vielfaches größer.
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