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Fragen (I/2020)
geschrieben von Ruhlebener 
Re: Fragen (I/2020)
14.04.2020 07:50
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Lehrter Bahnhof
Wofür man heute bei fahrerlos Betrieb kein Personal mehr bräuchte, da waren früher viele Personen beteiligt (Weichensteller, Zugfahrer, Zugbegleiter, Fahrkartenverkäufer, Fahrkartenentwerter, Bahnhofsschaffnerinnen, und offenbar auch die mir bisher unbekannten Bahnhofsaufseher).

Mich fasziniert dabei immer, wie viel man auf der einen Seite einspart und auf der anderen Seite die Fahrpreise in schwindelerregende Höhen treibt und dennoch auf keinen grünen Zweig kommt.

Die Lösung ist die, das man auf die Art die Zuschüsse aus dem Steuersäckel an die Betriebe massiv einkürzen konnte.

T6JP
Re: Fragen (I/2020)
14.04.2020 09:43
Zitat
Lehrter Bahnhof
Nein, das waren die Bahnhofsschaffnerinnen.

Die waren zwangsweise weiblich?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
T6
Re: Fragen (I/2020)
14.04.2020 13:23
Zitat
Lehrter Bahnhof
Nein, das waren die Bahnhofsschaffnerinnen.

Schnuckelchen, kannst du einfach mal deine Quelle benennen?
Dann müssen wir nicht mehr wie der Blinde mit Krückstock rumrätseln.

Merci vielmals.
Ja bitte, ich fand es spannend, zu lesen: [www.berliner-verkehrsseiten.de] (PDF)

Und die meisten heutigen Probleme (z.B. ungleichmäßige Verteilung der Fahrgäste) gab es auch schon damals.

Aber wurden denn die wirklich die Türen von Personal geöffnet und geschlossen? Muss ja ulkig ausgesehen haben.

______________________

Nicht-dynamische Signatur



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.04.2020 21:05 von Lehrter Bahnhof.
Zitat
Lehrter Bahnhof
Aber wurden denn die wirklich die Türen von Personal geöffnet und geschlossen?

Aus eigenem Erleben kann ich über die Baureihe AI berichten, die bis Ende 1989 im Einsatz war und über keinerlei Türantrieb verfügte: Zu meiner Zeit öffneten die Fahrgäste die Türen selbst und das Schließen übernahm meist die Fliehkraft beim Anfahren. Reichte das nicht aus, blieben die Türen eben offen oder wurden von aufmerksamen Fahrgästen geschlossen.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Interessant, danke! Und ursprünglich wurden die wohl ( 6 Stück bei einem Drei Wagen A1) vom Personal geöffnet und geschlossen?

______________________

Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Alter Köpenicker
Zu meiner Zeit öffneten die Fahrgäste die Türen selbst und das Schließen übernahm meist die Fliehkraft beim Anfahren. Reichte das nicht aus, blieben die Türen eben offen oder wurden von aufmerksamen Fahrgästen geschlossen.

Nein, mit der Fliehkraft (auch Zentrifugalkraft genannt) hat die Türbewegung beim Anfahren nichts zu tun.
Hier wirkt der Beschleunigungswiderstand, verursacht durch das physikalische Prinzip der Trägheit, nach dem jeder mit einer Masse behaftete Körper in seinem Bewegungszustand verharrt, solange keine äußere Kraft auf ihn einwirkt.
Da die beiden einteiligen Türen der AI-Wagen in unterschiedliche Richtungen öffneten und schlossen, gingen nur die in Fahrtrichtung vorderen Türen jedes Wagens beim Anfahren zu, die hinteren erst beim Bremsen im nächsten Bahnhof. Kluge Zeitgenossen nutzten das zum leichten Türöffnen bei der Bahnhofseinfahrt. Man brauchte die vordere Tür nur aufzuklinken, dann öffnete sie sich beim Anhalten fast selbsttätig. Die in Fahrtrichtung hinteren Türen ließen sich dementsprechend beim Bremsen am Bahnsteig schwerer öffnen. Hier wartete man besser bis zum Stillstand.

so long

Mario
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Lehrter Bahnhof
Aber wurden denn die wirklich die Türen von Personal geöffnet und geschlossen?

Aus eigenem Erleben kann ich über die Baureihe AI berichten, die bis Ende 1989 im Einsatz war und über keinerlei Türantrieb verfügte: Zu meiner Zeit öffneten die Fahrgäste die Türen selbst und das Schließen übernahm meist die Fliehkraft beim Anfahren. Reichte das nicht aus, blieben die Türen eben offen oder wurden von aufmerksamen Fahrgästen geschlossen.

Bei den AI sorgte je nach Lage der schweren einflügeligen Türen die Fliehkraft dafür dass sich die vordere Tür bei der Abfahrt schloss und sich die hintere Tür öffnete, beim Bremsen dann umgekehrt, es sei denn die routinierten Fahrgäste arretierten die Türen rechtzeitig. An der jeweils ersten Tür des Zuges war dafür natürlich der Begleiter zuständig.

Auch die bis 5.11.89 eingesetzten Original-AII besaßen keine Türschließeinrichtung und da sie zweiflügelige Türen hatten, gingen die auch nicht durch die Fliehkräfte auf und zu. Groß war die Überraschung bei den Fahrgästen, als nach dem Brand am Alex 1970 die von der BVG modernisierten A2 als AIIU zum Einsatz kamen und sich deren Türen plötzlich vor der Abfahrt schlossen.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Lehrter Bahnhof
Und ursprünglich wurden die wohl ( 6 Stück bei einem Drei Wagen A1) vom Personal geöffnet und geschlossen?

Zumindest mussten die Bahnsteigschaffnerinnen dabei behilflich sein. Siehe Seite 5 der "Dienstanweisung für abfertigende Bahnsteigschaffnerinnen", Ausgabe 1916, der "Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin".
Natürlich durften die sehr geehrten Fahrgäste auch selbst Hand anlegen.

so long

Mario


Re: Fragen (I/2020)
15.04.2020 23:32
Zitat
Harald Tschirner
Auch die bis 5.11.89 eingesetzten Original-AII besaßen keine Türschließeinrichtung und da sie zweiflügelige Türen hatten, gingen die auch nicht durch die Fliehkräfte auf und zu. Groß war die Überraschung bei den Fahrgästen, als nach dem Brand am Alex 1970 die von der BVG modernisierten A2 als AIIU zum Einsatz kamen und sich deren Türen plötzlich vor der Abfahrt schlossen.

War der Brand am Alex nicht 1972?
Re: Fragen (I/2020)
16.04.2020 00:57
1916 ist das mit den Schaffnerinnen klar, die männlichen Kollegen wurden anderweitig gebraucht...
Zitat
der weiße bim
Zitat
Alter Köpenicker
Zu meiner Zeit öffneten die Fahrgäste die Türen selbst und das Schließen übernahm meist die Fliehkraft beim Anfahren. Reichte das nicht aus, blieben die Türen eben offen oder wurden von aufmerksamen Fahrgästen geschlossen.

Nein, mit der Fliehkraft (auch Zentrifugalkraft genannt) hat die Türbewegung beim Anfahren nichts zu tun.
Hier wirkt der Beschleunigungswiderstand, verursacht durch das physikalische Prinzip der Trägheit, nach dem jeder mit einer Masse behaftete Körper in seinem Bewegungszustand verharrt, solange keine äußere Kraft auf ihn einwirkt.

Ach, das ist doch alles das Gleiche. Der Zug fährt los, das heißt, er flieht und die Türen bleiben, wo sie sind. ;-)

Zitat
der weiße bim
Da die beiden einteiligen Türen der AI-Wagen in unterschiedliche Richtungen öffneten und schlossen, gingen nur die in Fahrtrichtung vorderen Türen jedes Wagens beim Anfahren zu, die hinteren erst beim Bremsen im nächsten Bahnhof.

Ja, stimmt. Jetzt erinnere ich mich wieder. Daher hatte ich wohl im Sinn, daß die Türen nicht immer zuknallten.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Re: Fragen (I/2020)
16.04.2020 14:19
Zitat
Henning
Zitat
Harald Tschirner
Auch die bis 5.11.89 eingesetzten Original-AII besaßen keine Türschließeinrichtung und da sie zweiflügelige Türen hatten, gingen die auch nicht durch die Fliehkräfte auf und zu. Groß war die Überraschung bei den Fahrgästen, als nach dem Brand am Alex 1970 die von der BVG modernisierten A2 als AIIU zum Einsatz kamen und sich deren Türen plötzlich vor der Abfahrt schlossen.

War der Brand am Alex nicht 1972?

Gab 1972 dort denn großen Brand.

[www.berliner-feuerwehr.de]

und 1986 nochmal ein kleineren.

[www.berliner-feuerwehr.de]
Zitat
Sasukefan86
Zitat
Henning
Zitat
Harald Tschirner
Auch die bis 5.11.89 eingesetzten Original-AII besaßen keine Türschließeinrichtung und da sie zweiflügelige Türen hatten, gingen die auch nicht durch die Fliehkräfte auf und zu. Groß war die Überraschung bei den Fahrgästen, als nach dem Brand am Alex 1970 die von der BVG modernisierten A2 als AIIU zum Einsatz kamen und sich deren Türen plötzlich vor der Abfahrt schlossen.

War der Brand am Alex nicht 1972?

Gab 1972 dort denn großen Brand.

[www.berliner-feuerwehr.de]

Oh danke, den Text kannte ich noch nicht und hatte das früher in Erinnerung. Da es solche Ereignisse Gott sei Dank nicht so häufig gibt., wusste aber jeder was gemeint war.
Noch zu den AIIU: der Wagenmangel war ja so groß, dass sie sehr schnell eingesetzt wurden, vor dem Einsatz hatte man lediglich das BVG Symbol durch das BVB Symbol ersetzt, die West-Berliner Wagennummern abgeschliffen und nur zum Teil durch die EDVA-Nummern ersetzt, so dass die dreistelligen Nummern z. T. noch lesbar waren. Auch der dunklere West-Berliner Anstrich wurde erst nach und nach ersetzt. Die ersten Fahrgäste, die merkten, dass es da was Neues gab, waren Kinder, die enttäuscht feststellten, dass es da plötzlich keine Begleiternische zum hinten hinausschauen mehr gab.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Harald Tschirner
Die ersten Fahrgäste, die merkten, dass es da was Neues gab, waren Kinder, die enttäuscht feststellten, dass es da plötzlich keine Begleiternische zum hinten hinausschauen mehr gab.

Darüber habe ich mich auch immer geärgert. Als Köpenicker kam ich ja eher selten dazu mit der U-Bahn zu fahren. Kam es dann doch einmal dazu, mußte man so einen Reinfall erleben.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Alter Köpenicker
Als Köpenicker kam ich ja eher selten dazu mit der U-Bahn zu fahren. Kam es dann doch einmal dazu, mußte man so einen Reinfall erleben.

Die Chance war aber doch recht klein. Die bei der BVG vom Schrott geretteten 20 Trieb- und Beiwagen waren auf der Linie A nie alle gleichzeitig im Einsatz, so dass maximal vier Achtwagenzüge mit AIIU fuhren. Sie konnten nur typenrein eingesetzt werden, da die BVB-eigenen AII nicht für den Einmannbetrieb umgebaut waren.

so long

Mario
Erinnere ich mich eigentlich richtig, dass die Lampen in den Innenräumen der AIIU ganz oder teilweise durch Arnsdorfer Leuchten ersetzt wurden?

Beste Grüße
Harald Tschirner



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.04.2020 22:15 von Harald Tschirner.
Zitat
Harald Tschirner
Erinnere ich mich eigentlich richtig, dass die Lampen in den Innenräumen der AIIU ganz oder teilweise durch Arnsdorfer Leuchten ersetzt wurden?

Ja, völlig richtig.
Da die HU-Fristen der von der BVG abgekauften AIIU bald ausliefen, begann ab Herbst 1973 die planmäßige HU (bzw. später auch ZU) im RAW Schöneweide mit verschiedenen Anpassungen und Neulack im BVB-Gelb. Ab der 5. Tw/Bw-Einheit wurden die nicht beschaffbaren Originalleuchten wie bei den BVB-AII und den Stadtbahnwagen der S-Bahn bei der HU durch Arnsdorfer Produkte ersetzt.

so long

Mario
Re: Fragen (I/2020)
16.04.2020 23:25
Meines Wissens hatten einige Vz der Baureihe 475 bis zu ihrer Ausmusterung 1997 die originalen Glühlampen aus Messing. Anscheinend waren für diese Leuchte bis zuletzt Ersatzteile lieferbar. Warum wurden dann einigen AII und Stadtbahner die originalen Leuchte ersetzt?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.04.2020 23:40 von Henning.
Die 475er hatten nur Leuchtstoffröhren und ganz sicherlich keine original Messingrahmen-Lampen.
Wie Mario schreibt konnten bei der BVB/DR logischerweise keine Originallampen mehr beschafft werden. Die Arnsdorfer Lampen waren ein Massenprodukt der DDR und wurden somit nicht nur für die S-Bahn genutzt, als auch für den Fernverkehr, Nebenbahnwaggons, Schmalspurbahn und sogar teilweise in Bussen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.04.2020 00:57 von GraphXBerlin.
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