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Kurzmeldungen Januar 2020
geschrieben von andre_de 
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S-Bahnberlin28
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andre_de
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GraphXBerlin
Schade ist es durchaus für Familien die ihren Kindern ein kleines Erlebnis machen wollen bei der sie die "Eisenbahn" mal in Ruhe sehen und anfassen können.

Das ist aus meiner Sicht der größte Schaden und sehr traurig. Man bedenke, dass es sich hier um eine Branche handelt, die massiv Nachwuchs sucht. Macht man dann konsequenterweise den "Career Point" (oder wie die Bewerbungs-Halle heißt) auch gleich mit zu?

Viele Grüße
André

Ich finde das auch total schade. War im letzten Jahr mit meinem Sohn (5 Jahre, für ihn das erste mal) auf der Innotrans. Ihm hat es dort super gut gefallen und er freute sich schon auf die nächste Innotrans.

Meinst vor anderhalb Jahren die Innotrans findet nur alle 2 Jahre statt.
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Wollankstraße
Na ich meinte, wie ich es schrieb. Dem einfachem Volk nichts mehr gönnen zu wolllen. Nicht mal einen Einblick in Neuentwicjlungen bei der Bahn. Interessierte sollen lieber den vollen Wucher-Eintrittspreis bei der Messe Berlin zahlen......armes Deutschland

Den - berechtigten - Gegenwind verursachst Du mit Deiner Sprache, nicht mit deiner Meinung, über die wir gerne diskutieren können. "Volk", "Wucher", "armes Deutschland", ich will sowas hier nicht lesen. Das ist Sprache von Rechtsnationalisten, dafür möchte ich Dich und auch alle anderen sensibilisieren. Ich versteh, was Du meinst und weiß, was Du möchtest und das ist OK. Aber formuliere das bitte anders.
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J. aus Hakenfelde
Totschlagargument "Sicherheit"

Wenn man was mit Sicherheit totschlägt, dann will ich nicht der Sicherheitsbeauftragte gewesen sein :D
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Bd2001
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Salzfisch
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schallundrausch
Von anfangs 30.000 Besuchern in 2002 auf zuletzt 12.000 in 2018.

Was meinst Du mit "anfangs"? Die InnoTrans gab es doch auch früher schon oder hieß das damls anders? Ich kann mich noch an die Präsentation des H-Zuges erinnern, da fand das auf irgendeinem Güterbahnhof am Südring statt. Auch gab es doch mal eine Fahrzeugpräsentation bzw. Fahrzeugausstellung im Bereich des ehemaligen Betriebswerks Grunewald, Zugang war damals glaube ich von der Cordesstraße aus.

Die erste Innotrans fand 1996 auf dem Gelände des Güterbahnhofes Wilmersdorf statt. Zwei Jahre später war die Fahrzeugausstellung im Rahmen der Eurailspeed. Die hatte primär nichts mit der Innotrans zu tun, aber die Veranstalter legten beide Termine zusammen da sich die beiden Veranstaltungen ergänzten.

An die Fahrzeugausstellung am Bundesplatz erinnere ich mich auch noch! Ich hatte nur kurz auf den Seiten der Messe und auf Wikipedia gesucht und nur für die Jahre ab 2002 Besucherzahlen auch gesondert für die Publikumstage gefunden.
Vielleicht haben die Eigentümer der Schienenfahrzeuge nur kein Interesse daran, die Fahrzeuge der Berliner Bevölkerung zu zeigen? Der Nutzen für einen türkischen Nahverkehrsbetrieber oder einen koreanischen Fahrzeughersteller ist da dann doch eher gering, auch wenn es schade ist. Autos verkaufen sich über Publikumseffekte sicher besser, weil man da auf einer derartigen Messe durchaus auch Endkunden erreicht. Beim ÖPNV trifft der Kunde ja eher weniger die Entscheidung für den Fahrzeugkauf. Er beschwert sich höchstens, was die BVG, S-Bahn oder sonstwer wieder für einen Mist gekauft hat, wo es doch sonstwo auf der Welt so schöne Züge gibt.

Wo soll das dann hinführen? Bequeme Sitze im ÖPNV und ausreichend Beinfreiheit? Man stelle sich vor, die Leute sehen einen geräumigen und bequemen Stadler KISS? Was sollen die dann denken?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
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andre_de
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B-V 3313
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Wollankstraße
Das kann nur jemand sagen, der genug oder zuviel Geld in der Brieftasche hat. Zu klein, nicht wirtschaftlich.... typisch neoliberales Denken..
Und das hat nichts mit Stammtisch zu tun, ich gehöre zu den Leuten mit wenig Geld, die nicht alles in die Kneipe tragen können, wie vielleicht andere Leute. Solche Unterstellungen solllte man unterlassen.

Das ist reines Stammtischgepolter und noch dazu wenig intelligent. Du möchtest also allen ernstes eine Veranstaltung an einem Ort stattfinden lassen, der dafür nicht mehr geeignet ist? Duisburg 2010 war für dich keine Lehre? Sicherheitsbedenken als neoliberal hinzustellen, ist schon arg dreist und menschenverachtend.

Zu den Besuchertagen wurden immer Tickets ausgegeben, m.W. auch bereits zu der Zeit, als die noch komplett kostenlos waren. Darüber lässt sich natürlich die Besuchermenge messen und steuern, sodass nicht zu viele Leute auf dem Gelände sind. Der Vergleich mit Duisburg ist nun völlig an den Haaren herbeigezogen, da das Messegelände ausreichende Fluchtwege und Freiflächen aufweist.

Auf ein pauschales Argument "Sicherheitsbedenken" hereinzufallen, ohne dies mal zu hinterfragen, finde ich ausgesprochen leichtgläubig.

Hier schießen doch beide Seiten weit über das Ziel hinaus. Vor allem ist die Diskussion schon vollkommen im Hypothetischen. Niemand von der Messe hat Duisburg ins Spiel gebracht. Es wurde lediglich gesagt:

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Messe Berlin
Durch die Nutzung der neuen Messehalle #hub27 ist es uns logistisch leider nicht mehr möglich, einen sicheren Betrieb der Publikumstage zu gewährleisten. Personensicherheit auf dem Gelände hat oberste Priorität.

Das kann alles und nichts heißen. Zum Beispiel auch, dass man vom Eingang Süd zum Freigelände durch den Hub27 durch muss, wo am Wochenende schon abgebaut wird.

Unabhängig davon verstehe ich nicht, was einige heir für eine Anspruchshaltung entwickeln. Euch ist anscheinend nicht bewusst, was es kostet, eine solche Messe durchzuführen und die Preise für Fachbesuchertickets nicht von ungefähr kommen.

Auf der anderen Seite stimme ich allen zu, die heir ein fatales Signal sehen. Auto- und Flugzeugmessen (obgleich primär für Fachbesucher) leben von der Außendarstellung und vom volksfestartigen Charakter des Publikumsevents. Dass gerade die Schienenbranche das nicht hinbekommt oder überflüssig findet oder was auch immer, finde ich sehr, sehr schade.
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Nemo
Vielleicht haben die Eigentümer der Schienenfahrzeuge nur kein Interesse daran, die Fahrzeuge der Berliner Bevölkerung zu zeigen? Der Nutzen für einen türkischen Nahverkehrsbetrieber oder einen koreanischen Fahrzeughersteller ist da dann doch eher gering, auch wenn es schade ist. Autos verkaufen sich über Publikumseffekte sicher besser, weil man da auf einer derartigen Messe durchaus auch Endkunden erreicht. Beim ÖPNV trifft der Kunde ja eher weniger die Entscheidung für den Fahrzeugkauf. Er beschwert sich höchstens, was die BVG, S-Bahn oder sonstwer wieder für einen Mist gekauft hat, wo es doch sonstwo auf der Welt so schöne Züge gibt.

Wo soll das dann hinführen? Bequeme Sitze im ÖPNV und ausreichend Beinfreiheit? Man stelle sich vor, die Leute sehen einen geräumigen und bequemen Stadler KISS? Was sollen die dann denken?

ILA?
Anonymer Benutzer
Re: Kurzmeldungen Januar 2020
15.01.2020 17:39
Zitat
schallundrausch
"Volk", "Wucher", "armes Deutschland", ich will sowas hier nicht lesen. Das ist Sprache von Rechtsnationalisten, dafür möchte ich Dich und auch alle anderen sensibilisieren. .

Meinst du nicht, dass du hier etwas übertreibst? Für mich sind das in erster Linie gebräuchliche Wörter, die in vielerlei Hinsicht Verwendung finden. Zum Volk gehören eben alle Menschen, die hier leben und auch ein Richter, der ein Urteil im Namen des Volkes verkündet, ist nicht zwangsläufig Rechtsnationalist.

Ich möchte hier diese ständigen Belehrungen mit erhobenen Zeigefinger von immer denselben normalen Mitgliedern nicht lesen. Solange Formulierungen nicht gegen die Forumsregeln verstoßen, halte ich es nach wie vor für anmaßend, als normales Mitglied Sprachpolizei zu spielen.
Zitat
schallundrausch
Zitat
Nemo
Vielleicht haben die Eigentümer der Schienenfahrzeuge nur kein Interesse daran, die Fahrzeuge der Berliner Bevölkerung zu zeigen? Der Nutzen für einen türkischen Nahverkehrsbetrieber oder einen koreanischen Fahrzeughersteller ist da dann doch eher gering, auch wenn es schade ist. Autos verkaufen sich über Publikumseffekte sicher besser, weil man da auf einer derartigen Messe durchaus auch Endkunden erreicht. Beim ÖPNV trifft der Kunde ja eher weniger die Entscheidung für den Fahrzeugkauf. Er beschwert sich höchstens, was die BVG, S-Bahn oder sonstwer wieder für einen Mist gekauft hat, wo es doch sonstwo auf der Welt so schöne Züge gibt.

Wo soll das dann hinführen? Bequeme Sitze im ÖPNV und ausreichend Beinfreiheit? Man stelle sich vor, die Leute sehen einen geräumigen und bequemen Stadler KISS? Was sollen die dann denken?

ILA?

Wenn die Leute einen geräumigen und bequemen Stadler KISS sehen, denken sie ILA?


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
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Railroader
Zitat
schallundrausch
"Volk", "Wucher", "armes Deutschland", ich will sowas hier nicht lesen. Das ist Sprache von Rechtsnationalisten, dafür möchte ich Dich und auch alle anderen sensibilisieren. .

Meinst du nicht, dass du hier etwas übertreibst? Für mich sind das in erster Linie gebräuchliche Wörter, die in vielerlei Hinsicht Verwendung finden. Zum Volk gehören eben alle Menschen, die hier leben und auch ein Richter, der ein Urteil im Namen des Volkes verkündet, ist nicht zwangsläufig Rechtsnationalist.

Ich möchte hier diese ständigen Belehrungen mit erhobenen Zeigefinger von immer denselben normalen Mitgliedern nicht lesen. Solange Formulierungen nicht gegen die Forumsregeln verstoßen, halte ich es nach wie vor für anmaßend, als normales Mitglied Sprachpolizei zu spielen.

Huhu,

akzeptiert und nehme ich zur Kenntnis. Da haben wir dann einfach unterschiedliche Meinungen, aber das halten wir schon aus ;)

Ich rede für mich, nicht fürs Forum.
Ich bin keine Sprachpolizei und verbiete niemandem den Mund.
Wären Forumsregeln verletzt, hätte ich den Beitrag gemeldet, anstatt ihn - höflich - zu kommentieren.
Ich trete Hate Speech und rechten Parolen entgegen. Online und im real life.
Das "Volk" allein ist harmlos. Bedenklich wird es erst im Zusammenhang, was dann im Text folgt.
Ich weiß, das Worte allein unschuldig sind. Worte im Kontext vielleicht aber weniger. Es gibt Phrasen und Ausdrücke, die kommen eindeutig aus der rechten Ecke, oder sind von dieser vereinnahmt worden. "Danke Merkel." und "armes Deutschland" gehören eindeutig dazu. Ich bin mir bewusst, dass viele Leute diese unbewusst oder unabsichtlich oder sorglos verwenden. Deswegen melde ich mich zu Wort, weise darauf hin, und versuche, zu sensibilisieren. Wenn Du das bevormunded, von oben herab oder belehrend findest, dann ist Das OK. Den Schuh zieh ich mir an.
Wenn ich jemandem auf die Füße trete, entschuldige ich mich dafür.

Allgemein: jeder darf alles sagen. It's a free country (according to the Yankees). Aber niemand kann darauf bestehen, dass das von ihm Gesagte unkommentiert bleibt. Meinungsfreiheit gilt für alle.

Und: Sprache ist mächtiger, als wir denken. Sprache formt und festigt Denkmuster. Aus Sprache werden Denkmuster, aus Denkmustern werden Überzeugungen, aus Überzeugungen werden Taten. Wenn wir nicht auf unsere Sprache, unsere Ausdrucksweise und unseren Umgang achten, ist es später vielleicht zu spät.

War ich überempfindlich? Hab ich überreagiert? Hab ich übertrieben? Na dann, umso besser, dann können wir einfach weitermachen. Wir leben in einer komischen Zeit gerade. Da ist es mir lieber, einmal zuviel den Zeigefinger gehoben, als einmal zuviel weggeschaut zu haben.
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Alter Köpenicker
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schallundrausch
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Nemo
Vielleicht haben die Eigentümer der Schienenfahrzeuge nur kein Interesse daran, die Fahrzeuge der Berliner Bevölkerung zu zeigen? Der Nutzen für einen türkischen Nahverkehrsbetrieber oder einen koreanischen Fahrzeughersteller ist da dann doch eher gering, auch wenn es schade ist. Autos verkaufen sich über Publikumseffekte sicher besser, weil man da auf einer derartigen Messe durchaus auch Endkunden erreicht. Beim ÖPNV trifft der Kunde ja eher weniger die Entscheidung für den Fahrzeugkauf. Er beschwert sich höchstens, was die BVG, S-Bahn oder sonstwer wieder für einen Mist gekauft hat, wo es doch sonstwo auf der Welt so schöne Züge gibt.

Wo soll das dann hinführen? Bequeme Sitze im ÖPNV und ausreichend Beinfreiheit? Man stelle sich vor, die Leute sehen einen geräumigen und bequemen Stadler KISS? Was sollen die dann denken?

ILA?

Wenn die Leute einen geräumigen und bequemen Stadler KISS sehen, denken sie ILA?


grrrr! Das bezog sich auf Nemos Einwand, dass eine Innotrans keine consumer products ausstellt. Aber genausowenig tut das eine Luftfahrtmesse, und trotzdem ist das eine riesen-Familiengaudi.

(Aber das hast DU schon vorher ganz allein verstanden, Du Schlingel. Oder?)

=)
U-Bahn
U7
Kurzzughalt abgeschafft.
Alle "Kurzzüge" halten jetzt grundsätzlich vorne, einzige Ausnahme ist Neukölln im Gleis 1, wo ein Spiegel für die 4-Wagenzüge vorhanden ist.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.2020 21:42 von André Loop.
Zitat
schallundrausch
...

Und: Sprache ist mächtiger, als wir denken. Sprache formt und festigt Denkmuster. Aus Sprache werden Denkmuster, aus Denkmustern werden Überzeugungen, aus Überzeugungen werden Taten. Wenn wir nicht auf unsere Sprache, unsere Ausdrucksweise und unseren Umgang achten, ist es später vielleicht zu spät. ...

Für die, welche meinen Arian übertreibt maßlos:

Das Hufeisen schlägt zurück .

War jetzt definitiv ot, aber sei's drum.
Zitat
schallundrausch
(Aber das hast DU schon vorher ganz allein verstanden, Du Schlingel. Oder?)

Nicht ganz, dazu war das Zitat, auf das Du Dich bezogen hast, zu lang und Dein Einwand darauf zu kurz. Jetzt ist mir aber alles klar.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Hallo zusammen!

Nein, ich denke kein bisschen, dass Arian damit übertreibt. Danke Arian!

Viele Grüße
Manuel



Zitat
T6
Zitat
schallundrausch
...

Und: Sprache ist mächtiger, als wir denken. Sprache formt und festigt Denkmuster. Aus Sprache werden Denkmuster, aus Denkmustern werden Überzeugungen, aus Überzeugungen werden Taten. Wenn wir nicht auf unsere Sprache, unsere Ausdrucksweise und unseren Umgang achten, ist es später vielleicht zu spät. ...

Für die, welche meinen Arian übertreibt maßlos:

Das Hufeisen schlägt zurück .

War jetzt definitiv ot, aber sei's drum.
Anonymer Benutzer
Re: Kurzmeldungen Januar 2020
16.01.2020 01:41
Zitat
schallundrausch

akzeptiert und nehme ich zur Kenntnis. Da haben wir dann einfach unterschiedliche Meinungen, aber das halten wir schon aus ;)

Huhu zurück.

Das denke ich auch. :)

Zitat
schallundrausch
Ich trete Hate Speech und rechten Parolen entgegen. Online und im real life.

Ich nehme dich beim Wort und hoffe künftig auf deine Unterstützung beim Kampf gegen pauschale Hetze und Hatespeech gegenüber bösen Autofahrern. *Zunge rausstreck*

Über den Rest reden wir dann lieber mal persönlich. Habe da eine differenzierte Meinung zu. Will aber Tom zu viel OT hier ersparen.

Schönen Donnerstag zusammen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.01.2020 01:44 von Railroader.
Nochmal zum Thema Innotrans (bei der Diskussion zu rechten Begriffen bin ich ganz bei schallundrausch):

Zitat
schallundrausch
Unabhängig davon verstehe ich nicht, was einige heir für eine Anspruchshaltung entwickeln. Euch ist anscheinend nicht bewusst, was es kostet, eine solche Messe durchzuführen und die Preise für Fachbesuchertickets nicht von ungefähr kommen.

Auf der anderen Seite stimme ich allen zu, die heir ein fatales Signal sehen. Auto- und Flugzeugmessen (obgleich primär für Fachbesucher) leben von der Außendarstellung und vom volksfestartigen Charakter des Publikumsevents. Dass gerade die Schienenbranche das nicht hinbekommt oder überflüssig findet oder was auch immer, finde ich sehr, sehr schade.

Die ÖPNV-Branche hat als ganzes, ausnahmslos, noch nicht verstanden, was es heißt, positive Emotionen für das eigene Produkt zu erzeugen.

In Pkw-Werbungen fährt das zu bewerbende Produkt durch wunderschöne, z.T. exotische Landschaften, und nicht durch die beschissenen suburbanen Gewerbegebiete, in denen ein Großteil ihrer Nutzer tatsächlich jeden Tag im Stau steht (und es fährt statt im Stau zu stehen). Und die Verkehrsbetriebe? Selbst die vielgelobte BVG-Kampagne thematisiert in erster Linie die eigenen Missstände und glaubt, durch Ironie Menschen vom eigenen Produkt zu überzeugen. Das ist ungefähr so, als würde VW mit dem Dieselskandal werben. (Hoho! Passiert halt! Wir sind halt unfähig, werden aber dennoch bezahlt, und finden das lustig!)

Aber die Missstände sind größer als nur in der Werbung. Man schaue sich einmal den Erstkontakt an, der Fahrgästen beim ÖPNV oft geboten wird, die Haltestellen und Bahnhöfe. Irgendwann vor 15, 20 Jahren hat man damit aufgehört, neu aufgestellte Wartehäuschen im Busbereich standardmäßig ans Stromnetz anzuschließen, um die Haltestelle zu beleuchten. Sogar die in den 90ern zu spürende Motivation, möglichst viele Haltestellen überhaupt mit Wartehäuschen auszustatten, ist spürbar zurückgegangen. Selbst in der völlig neu gebauten Heidestraße mit ihren breiten Fußwegen hat man es nicht geschafft, alle Haltestellen mit Wartehäuschern auszustatten.

Auch die DB hat seit mindestens 15 Jahren mehr keine Ambitionen mehr für Gestaltung überhaupt. Man schaue sich einfach mal das Ostkreuz an, wo der Denkmalschutz das schlimmste verhindert hat (aber allein die Bahnsteige unterm Ringbahnsteig und der optisch zugemüllte Ringbahnsteig reichen schon), oder gerade den Bahnhof Warschauer Straße.

Was all das mit der Innotrans zu tun hat? Weil auch hier ein ÖPNV-Akteur nicht verstanden hat, was es heißt, positive Emotionen zu wecken. Sicher liefert die Industrie eher selten Züge direkt an Privatleute. Aber liefert die Flugzeugindustrie denn so stark an Privatpersonen? Und trotzdem öffnet sich die ILA für Privatpersonen.

Wieso? Es geht ja nicht nur um den unmittelbaren Umsatz, den man generieren kann. Es geht auch mittelfristig um eine gesellschaftliche Stimmung, die man beeinflussen kann. Je mehr Menschen dem eigenen Produkt positiv gegenüberstehen, desto eher wird die Politik in es investieren. Und davon hat dann auch die Flugzeug- und Bahnindustrie was. Die Flugzeugindustrie hat das erkannt - die Bahnindustire nicht. Bei der Innotrans fragt sich, ob die mittel- und langfristigen Auswirkungen dieser Investition nicht ein paar hunderttausend Euro wert ist, die die Publikumstage vielleicht kosten - und die man ja durch Eintrittspreise und Vermietung an Caterer zum Teil, wenn nicht vollständig wieder reinholen kann. (Wieviel kostet die Verlängerung fürs Publikum eigentlich TATSÄCHLICH zusätzlich? Die Fahrzeuge sind ja eh zur Messe transportiert und müssen auch zurück transportiert werden.)



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.01.2020 08:51 von def.
^^

def, das ist ein ziemlich großer Rundumschlag. Der Gestaltungsunwille der DB und das Desinteresse der Politik haben relativ wenig mit der Messe und dem Anspruch der Aussteller zu tun. Aber trotzdem gebe ich Dir in jedem einzelnen Punkt recht.
Zitat
schallundrausch
def, das ist ein ziemlich großer Rundumschlag. Der Gestaltungsunwille der DB und das Desinteresse der Politik haben relativ wenig mit der Messe und dem Anspruch der Aussteller zu tun.

Naja, letztlich ist das Grundproblem, dass es ziemlich viele Akteure im ÖV gibt - und dass jeder Akteur eben nur einen kleinen Teil des Ganzen sieht. Und da ist die Innotrans wieder mal ein Beispiel für.
Zitat
def
In Pkw-Werbungen fährt das zu bewerbende Produkt durch wunderschöne, z.T. exotische Landschaften, und nicht durch die beschissenen suburbanen Gewerbegebiete, in denen ein Großteil ihrer Nutzer tatsächlich jeden Tag im Stau steht (und es fährt statt im Stau zu stehen). Und die Verkehrsbetriebe?

Zumindest die DB selbst reiht sich da ein. Die Züge fahren durch Wälder und über tiefe, malerisch Täler anstatt durch mit Lärmschutzwänden hermetisch abgeriegelte Vorstädte oder gar nicht.

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