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Geplanter O-Bus-Test in Spandau - alter Wein in neuen Schläuchen?
geschrieben von B-V 3313 
Zitat
md95129
Mir tun nur die armen Elektronen leid, die zur gleichen Zeit in eine Batterie hinein- und herausfliessen muessen.

Technisch gesehen liegen Ladeumformer, Batterie und Traktionsumrichter parallel. Wie bei der batteriegestützten Notlichtanlage die Ladegleichrichter (in der Regel zwei Geräte mit automatischer Umschaltung), die Akkumulatorenbatterie (102 bis 114 Zellen für 220 V) und die Notlichtverteilung.
Fällt ein Ladegleichrichter aus, machts der zweite. Die Leistung kommt aus dem Ladegleichrichter, der die Notbeleuchtung speist und gleichzeitig die Batterie puffert. Fällt das speisende Netz aus (oder beide Ladegleichrichter), übernimmt die Batterie unterbrechungsfrei die Versorgung und signalisiert diesen Zustand an die Netzleitstelle.

Im Oberleitungsbetrieb von Obussen mit Akku kann im Rahmen der maximal zulässigen Stromaufnahme durchaus gleichzeitig der Antrieb und die Hilfsbetriebe (Bordnetzumformer für Steuerung, Beleuchtung, Informationsanlagen, Heizung, Lüftung/Klima) versorgt und die Batterie geladen werden. Ist sie voll, muss überschüssiger Bremsstrom eben verheizt werden. Natürlich kann die Batterie auch bei Lastspitzen des Antriebs aushelfen, wenn das Netz schwach ist.

so long

Mario
Zitat
schallundrausch
Ein autarkes Inselnetz wäre mir persönlich viel lieber.

Hab ich früher schon geschrieben.
Die Pariser zum Beispiel bauen Straßenbahnlinien genau dort wo es sich richtig rechnet. Als Schnellbahnzubringer und für Relationen auf denen sich eine Schnellbahn nicht lohnt oder aus anderen Gründen scheitert. Kompatiblität führt irgendwo zur Überdimensionierung und ist daher kein Kriterium.

Insofern ist ein Obus auch besser als keine Straßenbahn ... ;-)

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Zitat
schallundrausch
Ein autarkes Inselnetz wäre mir persönlich viel lieber.

Hab ich früher schon geschrieben.
Die Pariser zum Beispiel bauen Straßenbahnlinien genau dort wo es sich richtig rechnet. Als Schnellbahnzubringer und für Relationen auf denen sich eine Schnellbahn nicht lohnt oder aus anderen Gründen scheitert. Kompatiblität führt irgendwo zur Überdimensionierung und ist daher kein Kriterium.

Insofern ist ein Obus auch besser als keine Straßenbahn ... ;-)

Ist ja nicht so, dass das System Straßenbahn nicht skalierbar wäre ;)
Und die Pariser Experimente in Richtung Translohr vergessen wir mal ganz schnell als Vorbild.
Aber ansonsten sind wir ausnahmsweise mal einer Meinung.
Ihr gebt euch wirklich Muehe, mir eine unterbrechungsfreie Stromversorgung zu beschreiben. Das ist nicht noetig, denn zu Beginn meiner Berufskarriere habe ich so ein System entwickelt und bauen lassen, mit dem Computergesteuert eine 10kWh Traktionsbatterie erfolgreich in diversen Zustaenden betrieben werden konnte (Bei der Kleinklitsche ABB, die offenbar nicht gemerkt hatte, dass ich keine Ahnung habe). Ich weiss also sehr wohl, wie so etwas funktioniert. Trotzdem ist es physikalisch unmoeglich, eine Batterie gleichzeitig zu laden und zu entladen. Bei einem Netzunterbruch oder -einbruch kann es sein, dass die Batterie fuer einige ms..sec einspringt, aber nach Netzwiederkehr geht sie sofort wieder in Laderichtung. In Marios Szenario wird die Batterie entweder geladen oder entladen, aber nie beides gleichzeitig (Beide Ladegleichrichter defekt und/oder Netzausfall = Entladen, bei Netzwiederkehr und zumindest ein Ladegleichrichter OK = Laden bzw. standby wenn die Batterie voll ist). Nochmal: Es geht einfach physikalisch nicht, dass eine Batterie Energie fuer die Traktion/Hilfsbetriebe liefert und gleichzeitig geladen wird.
Henner
Berlin: Technologie, die bereits 1933 in Spandau existiert hat, wird bis 2033 (inklusive der Berlin-typischen Verzögerungen durch politische Diskussionen über verschiedene Ebenen, Planfeststellung, Anwohnerbeteiligung etc.) eventuell wieder eingeführt.

Frankreich: Pau führt das erste BRT-System mit Wasserstoffbussen ein und zwar bereits im Dezember 2019.

Finde den Fehler! Und mir geht es eher um das Gesamtkonzept als um die Antriebstechnologie.
Zitat
nicolaas
Zitat
B-V 3313
Man möge mir mal bitte verraten, ob O-Busse bei voller Fahrt "an-und abdrahten" können.

Ein Experte eines größeren Obusbetriebs erklärte mir, dass die Industrie dafür Technik anbietet. Der Preis für die Technik soll bei über 100.000 Euro pro Bus liegen (vielleicht auch 200.000 Euro, das Gespräch ist länger her),

Zum ersten Mal habe ich in Bratislava erlebt, wie so ein Trolleybus während der Fahrt die Fühler ausstreckte und zielsicher mit Hilfe des Trichters den Fahrdraht traf. Und als ich letztens in Zürich in einem Trolleybus unterwegs war, bemerkte ich, daß auch dieser Bus öfters während der Fahrt die Fühler einzog und wieder ausfuhr. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Fahrzeuge mit so teuren Einrichtungen versehen waren. Wobei ich mir im Falle Zürichs nicht so sicher bin.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Aber dann müssten sich diese Trichter doch über einen längeren Weg erstrecken, ist dies in den erwähnten Betrieben der Fall oder hat man sich andere Lösungen überlegt?
Vielleicht ja andersrum? Hochklappbare Trichterchen an den Stangen?

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Zitat
hvhasel
Berlin: Technologie, die bereits 1933 in Spandau existiert hat, wird bis 2033 (inklusive der Berlin-typischen Verzögerungen durch politische Diskussionen über verschiedene Ebenen, Planfeststellung, Anwohnerbeteiligung etc.) eventuell wieder eingeführt.

Frankreich: Pau führt das erste BRT-System mit Wasserstoffbussen ein und zwar bereits im Dezember 2019.

Finde den Fehler! Und mir geht es eher um das Gesamtkonzept als um die Antriebstechnologie.

Holzverkleidung? oO
Ledersitze??? oO

Die nehmen ÖV-Kunden einfach zu ernst, scheint ein grundsätzliches Problem zu sein.
Zitat
J. aus Hakenfelde
Aber dann müssten sich diese Trichter doch über einen längeren Weg erstrecken, ist dies in den erwähnten Betrieben der Fall oder hat man sich andere Lösungen überlegt?

Da bin ich leider nicht aussagefähig. Bis dato kannte ich nur das Verfahren, wo der Busfahrer nach hinten geht und die Fühler per Hand einfädelt. Ich war baß erstaunt, als die Stangen plötzlich von selbst hochfederten und ging zunächst von einem Defekt aus. Möglicherweise befinden sich ja auf der Straße Markierungen, die anzeigen, wann der Mechanismus ausgelöst werden muß.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
In unserer Nachbarstadt Eberswalde geht das Eindrahten auch per Trichter. Im Stillstand des Fahrzeugs.
Hier im Bild mit dem "Ersten Oberleitungshybridbus Europas", Wagen 063.

Man sieht hier auch den großen schwarzen Maschinenraum im Heck, das heißt mehr Platz als im Urbino-Dieselbus bietet der Innenraum beim Trollino-Obus nicht.

so long

Mario


Zu dem Thema gibt es natürlich auch Bewegtbilder, hier aus Prag....

Trolleybus Prag

Allen einen schönen Tag!
Zitat
Mario
Man sieht hier auch den großen schwarzen Maschinenraum im Heck, das heißt mehr Platz als im Urbino-Dieselbus bietet der Innenraum beim Trollino-Obus nicht.

Er bietet nicht nur nicht mehr, sondern sogar weniger Platz, weshalb ich immer sage, dass die Eberswalder Trollino eine absolute Antiwerbung für solche Fahrzeuge sind. Der Hilfsdiesel scheint derart dimensioniert zu sein, dass der Motorraum genau so riesig sein muss wie in unseren 43er-Solaris. Dazu kommt ja aber gegenüber der Mitteltür noch der Technikbereich für die Elektronik - offenbar inklusive zentralem Motor. Dadurch ergibt sich, dass es in diesem 18 Meter langen Bus kaum vernünftige Sitzplätze gibt. Von den 41 Plätzen ist eine Vielzahl (meist bauartbedingt) rückwärts ausgerichtet. Zwischenzeitlich empfand ich die Wagen auch als recht laut, das scheint sich aber verbessert zu haben.

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Hallo,

Der Tagesspiegel schreibt einige weitere Einzelheiten zu den O-Bus-Strecken in Spandau, u.a. die geplanten Oberleitungsabschnitte. Außerdem kommen die von der BVG wohl favorisierten Doppel-Gelenkbusse im Artikel nicht so gut weg:

https://leute.tagesspiegel.de/spandau/macher/2020/01/14/108025/extra-lang-und-mit-oberleitung-neue-alte-bus-plaene-fuer-spandau/

Viele Grüße
André
Zitat
andre_de
Hallo,

Der Tagesspiegel schreibt einige weitere Einzelheiten zu den O-Bus-Strecken in Spandau, u.a. die geplanten Oberleitungsabschnitte. Außerdem kommen die von der BVG wohl favorisierten Doppel-Gelenkbusse im Artikel nicht so gut weg:

https://leute.tagesspiegel.de/spandau/macher/2020/01/14/108025/extra-lang-und-mit-oberleitung-neue-alte-bus-plaene-fuer-spandau/

Viele Grüße
André

Da hat sich der Tagesspiegel, so scheint es, aber etwas zu sehr an einem bestimmten Artikel abgearbeitet.

Zum einen hat Van Hool durchaus Nachfolger im Programm. Zum anderen gibt es ja auch andere Hersteller von Doppelgelenk-Oberleitungsbussen, wie Hess oder Solaris.

Andererseits war die BVG mit den Alternativen anscheinend ja auch nicht zufrieden: [www.morgenpost.de]
Zitat
hvhasel
Zitat
andre_de
Hallo,

Der Tagesspiegel schreibt einige weitere Einzelheiten zu den O-Bus-Strecken in Spandau, u.a. die geplanten Oberleitungsabschnitte. Außerdem kommen die von der BVG wohl favorisierten Doppel-Gelenkbusse im Artikel nicht so gut weg:

https://leute.tagesspiegel.de/spandau/macher/2020/01/14/108025/extra-lang-und-mit-oberleitung-neue-alte-bus-plaene-fuer-spandau/

Viele Grüße
André

Da hat sich der Tagesspiegel, so scheint es, aber etwas zu sehr an einem bestimmten Artikel abgearbeitet.

Zum einen hat Van Hool durchaus Nachfolger im Programm. Zum anderen gibt es ja auch andere Hersteller von Doppelgelenk-Oberleitungsbussen, wie Hess oder Solaris.

Andererseits war die BVG mit den Alternativen anscheinend ja auch nicht zufrieden: [www.morgenpost.de]

Ich rolle mit den Augen, aber was soll's. So kann man einen 'schweren' Korridor auch ganz gut 'einreiten'. Überall, wo diese überlangen Dinger rumkurven, denkt man früher oder später über eine 'echte' Tram nach. Vor garnicht allzulanger zeit mit André in Malmö erlebt, dort fahren die auch zuhauf, bevorzugt auf ehemaligen Tramrouten, vielfach auf Eigentrasse. Witzigerweise vermarktet vanHool die Dinger ja auch als BusTram.
... nach dem Lesen dieses Astes habe ich eher den Eindruck, daß man für alles offen ist, außer für Straßenbahn.
Und Danke für das Video aus Prag!

Gruß O-37
Zitat
andre_de
Außerdem kommen die von der BVG wohl favorisierten Doppel-Gelenkbusse im Artikel nicht so gut weg ...

Das ist kein Wunder, bezieht sich der Artikel doch auf die einmotorigen Diesel-Doppelgelenkbusse der Hochbahn. Nach weit über 10 Jahren Betrieb hat man diese abgestellt, beim ausschließlichen Einsatz auf der stärkstbelasteten Hamburger Metrobuslinie ein ganz normaler Vorgang.
Bei Doppelgelenk-Obussen wird die Antriebs- (und Brems-)leistung dagegen auf mehrere Radsätze verteilt, was die Traktionseigenschaften stark verbessert.

so long

Mario
Zitat
schallundrausch
Andererseits war die BVG mit den Alternativen anscheinend ja auch nicht zufrieden: [www.morgenpost.de]

Dieselbusse mit Anhängern sind ja nun nicht so innovativ, sind aus guten Gründen in Deutschland schon vor Jahrzehnten nach StVZO nicht mehr zugelassen worden.
Auch die Weiterentwicklung hat erhebliche Nachteile. Schließlich wurden auch bei der BVG-Straßenbahn Beiwagen schon vor fast 20 Jahren endgültig abgestellt, trotz großem Aufwand bei der Modernisierung. Also wenn schon Ausnahmegenehmigungen einzuholen sind, doch gleich für Doppelgelenker.

Zitat
schallundrausch
Überall, wo diese überlangen Dinger rumkurven, denkt man früher oder später über eine 'echte' Tram nach. Vor garnicht allzulanger zeit mit André in Malmö erlebt, dort fahren die auch zuhauf, bevorzugt auf ehemaligen Tramrouten, vielfach auf Eigentrasse. Witzigerweise vermarktet vanHool die Dinger ja auch als BusTram.

Schauen wir mal nach Linz an der Donau, Hauptstadt Oberösterreichs, drittgrößte Stadt und Zentrum des zweitgrößten Ballungsraums der Alpenrepublik.
Dort wurde erst Ende letzten Jahres entschieden, eine zweite (teilweise unterirdisch geplante) Bim-Trasse nicht zu bauen, stattdessen den S-Bahnverkehr zu verbessern und für die Feinerschließung teilweise parallel eine neue Obuslinie zu bauen. [www.nachrichten.at]
Übrigens fahren die Linzer Linien im Obusnetz seit März 2019 ausschließlich mit - Doppelgelenkobussen von VanHool aus Belgien (ExquiCity 24), angetrieben von zwei 160 kW Elektromotoren, seit 2017 20 Stück für 20 Mio Euro angeschafft. Die gibt's auch in Hybridausführung mit Batterie. Und mit klimatisierter Fahrerkabine, wie im Flexity (nur leider ohne Gleise).



so long

Mario
Zitat
schallundrausch
Ich rolle mit den Augen, aber was soll's. So kann man einen 'schweren' Korridor auch ganz gut 'einreiten'. Überall, wo diese überlangen Dinger rumkurven, denkt man früher oder später über eine 'echte' Tram nach. Vor garnicht allzulanger zeit mit André in Malmö erlebt, dort fahren die auch zuhauf, bevorzugt auf ehemaligen Tramrouten, vielfach auf Eigentrasse. Witzigerweise vermarktet vanHool die Dinger ja auch als BusTram.

Wie heißt es so schön, „lieber einen BRT als keine Straßenbahn“. 😉
In Berlin muss man eben tief stapeln um nicht enttäuscht zu werden.
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