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Nordsüd-S-Bahn: Kilometrierung
geschrieben von Ferkeltaxe 
Hallo André und Thomas, Gruß in die Runde (hoffe, die anderen nicht zu sehr zu langweilen)

Zitat
andre_de
Zitat
Global Fisch
Aber bei echten baulichen Kopfbahnhöfen ist das EG ja in der Regel jenseits des Gleisendes.

Nun, das kommt wohl (auch) auf die Epoche an, bei Berlin Hamburger Bahnhof und Leipzig Bayerischer Bahnhof stimmt das nun nicht ;-)

Die ganz, ganz ältesten Bahnhöfe wie Leipzig Bay Bf ja, die haben noch das Gleis durch den Portikus.
Berlin Hamburger Bahnhof hat aber ein richtig schönes Querempfangsgebäude.

Zitat
andre_de
Dort war aber der 0,0-Kilometer tatsächlich am Prellbock hinter der Drehscheibe, nicht am Bahnhof selbst. Viele später (ersatz)neugebaute Kopfbahnhöfe haben durch ihre geänderte Lage dann ohnehin abweichende Kilometrierungen, sowohl nach oben als auch nach unten (z.B. Leipzig Hbf).

Ja, aber der Fall liegt hier in Berlin nicht vor. Hier hat keiner der umgebauten Kopfbahnhöfe eine *wesentlich* andere Lage gekriegt als die alten. Beim Anhalter Bahnhof sind's 9 Meter in der Kilometrierung. Kann sein, dass der Stettiner Bahnhof etwas weg von der Invalidenstraße rückte, und sich so die Verlängerung durch die Verlegung wieder etwas verkürzte. Aber ich weiß es nicht. Hab auch in "Berlin und seine Bahnen" geschmökert, da steht natürlich was von der Verlegung, aber keine Details zur Länge.

Zitat
krickstadt
Die Länge vom Nullpunkt zum Prellbock des Gleises 3 des Fernbahnhofs ist genau 276,32 m lang (grüne Linie), beginnt aber etwas weiter südlich des Nullpunktes der Nordsüd-S-Bahn, weshalb man guten Gewissens auf 280 m aufrunden kann. Ich vermute, dass sich die Angaben von "Global Fisch" auf die Fernbahngleise beziehen, richtig?.

Ich vermute das auch. Zumindest die muss ja angegeben worden sein. Danke fürs schöne Bild!

Viele Grüße,

GF



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.02.2020 23:20 von Global Fisch.
Zitat
Global Fisch
Die ganz, ganz ältesten Bahnhöfe wie Leipzig Bay Bf ja, die haben noch das Gleis durch den Portikus.
Berlin Hamburger Bahnhof hat aber ein richtig schönes Querempfangsgebäude.
Das täuscht, glaube ich.
Im Quergebäude befinden sich zwei Torbogen-artige Bereiche - das waren früher wohl die Gleis-Durchfahrten zur Drehscheibe vor dem Gebäude:

Zitat
Wikipedia
Der Bahnhof besaß anfangs bis 1870 für die Lokomotiven, die auf einer Drehscheibe vor dem Gebäude umgesetzt wurden, zwei hohe Rundbogentore als Durchfahrten.
[...]
Der Einbau einer Schiebebühne zum Umsetzen der Loks erfolgte 1870, wodurch die Tore überflüssig wurden.

Sind seitdem wohl als Eingangsbereich umgestaltet worden :)

~ Mariosch
^Hallo Mariosch,
das ist korrekt. Auch der Hamburger Bahnhof in Berlin hatte die für die frühe Epoche der Privatbahnen in Deutschland üblichen Portikusdurchfahrten bei Kopfbahnhöfen auf eine vorgelagerte Drehscheibe. Nur wurde dieser Bahnhof ja relativ früh schon seiner ursprünglichen Funktion beraubt und in diesem Zusammenhang umgebaut. So verschwanden die Durchfahrten unter den Torbögen und die Seitenflügel des Gebäudes kamen hinzu (Letzteres kann auch etwas später passiert sein, bin mir da nicht 100%ig sicher.). Die Drehscheibe befand sich genau dort, wo man später die "Schüssel" im Vorgarten aufgestellt hat.

@ Alle: Vielen Dank für die zahlreichen und vielfältigen Antworten und Reaktionen. Meine ursprüngliche Frage wurde ja längst beantwortet. Dennoch sehr interessant, was hier begleitend noch so alles diskutiert wird.

Gruß
Die Ferkeltaxe
Zitat
andre_de
Allgemein ist es aber m.W. nicht so, dass bei Kopfbahnhöfen die Kilometrierung zwingend ab Gleisanfang zählt. Wie bei anderen Bahnhöfen auch kann der Bahnhofs-Kilometerpunkt (hier also 0,0) auch am Empfangsgebäude oder am Stellwerk liegen.

In der Tat, der km 0,0 der Ostbahn soll sich doch auch in Höhe der östlichen Hallenschürze des (alten) Ostbahnhofes befunden haben, wenn ich mich nicht irre.
Zitat
Platte
Zitat
andre_de
Allgemein ist es aber m.W. nicht so, dass bei Kopfbahnhöfen die Kilometrierung zwingend ab Gleisanfang zählt. Wie bei anderen Bahnhöfen auch kann der Bahnhofs-Kilometerpunkt (hier also 0,0) auch am Empfangsgebäude oder am Stellwerk liegen.

In der Tat, der km 0,0 der Ostbahn soll sich doch auch in Höhe der östlichen Hallenschürze des (alten) Ostbahnhofes befunden haben, wenn ich mich nicht irre.

Nach ostbahn.eu lag der alte Ostbahnhof bei 0.07, also eher umgekehrt. Eine negative Kilometrierung (also Nullpunkt am Ostende des Bahnhofs) gab es später zum Schlesischen Bahnhof, dahin hat man dann auch von Warschauer rückwärts gezählt.


PS: Blocksignal.de da die Situation 1932. Die 0.07 am Ostbahnhof gelten damals, also lange nach Schließung des EG, da können sich die 0,0 durchaus auf das Gleisende zu Personenverkehrszeiten bezogen haben; am Schlesischen Bahnhof hat die Ostbahn -0,20.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.02.2020 08:57 von Global Fisch.
Zitat

"andre_de" am 17.2.2020 um 20.49 Uhr:

Das Empfangsgebäude des Stettiner Fernbahnhofs ist nicht das ursprüngliche, sondern lt. Wikipedia ein Ersatz-Neubau von 1876. Spannend wäre also ausschließlich, wo das ursprüngliche Gebäude und dessen Gleise lagen.

Hallo André,

ich habe in meinem Archiv den Scan eines Artikels mit dem Titel "Entwicklung der Eisenbahnanlagen im Norden von Berlin seit dem Jahre 1890" aus dem Jahrgang 1903 der "Zeitschrift für Bauwesen" gefunden. Darin wird der Umbau der Bahnanlagen im Norden Berlins und damit auch der Umbau des Stettiner Bahnhofs im Jahr 1896 und die Höher- und Verlegung der Trasse der Stettiner Bahn zwischen Stettiner Bahnhof und Pankow beschrieben. Dass sich das Bahnhofsgebäude sowohl vor als auch nach dem Umbau an der selben Stelle befand, beweist meines Erachtens, dass sich auch jeder Vorgängerbau an dieser Stelle befunden haben muss, wenn man davon ausgeht, dass die Verlegung der Trasse eine Streckenverlängerung von 280 Meter verursacht hat.

Ich habe zwei Grafiken mit dem Ort und den Gleisanlagen des Stettiner Bahnhofs aus den Blättern 33 & 34 ausgeschnitten und zu einer Bilddatei für dieses Forum zusammengesetzt (dabei leider den Fehler gemacht, die beiden Nordpfeile zu "norden", was augenscheinlich falsch war :-/):



Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.04.2020 22:54 von krickstadt.
@krickstadt: ganz dickes DANKE für's Teilen!!
Hallo Thomas und alle,

aufgrund eines anderen Themas bin ich jetzt auch nochmal auf die Grafiken in der Zeitschrift für Bauwesen gestoßen. Hier zunächst die Primärquelle zu Deinen Scans, in deutlich höhrerer Auflösung:
https://digital.zlb.de/viewer/image/15244658_1903/37/

Dort ist dann auch die Streckenkilometrierung zu erkennen. Im zweiten Gleisplan von oben (das ist aus der Zeit VOR dem Umbau der Bahnanlagen) liegt der 0-Kilometer am Bahnsteig, also in etwa so, wie man das erwartet. Im Gleisplan darüber (das ist der aus der Zeit NACH dem Umbau) findet sich dann eben falls eine Kilometrierung, dort findet sich der 0-Kilometer in Höhe der nördlichen Enden der Fernbahnsteige. Legt man den unter den Grafiken befindlichen Maßstab an (beide Gleispläne liegen im gleichen Maßstab vor), kommt man auf die besagten 280 Meter, die sich also ausschließlich aus dem Umbau (und der rückwärtigen Neukilometrierung) der Gleisanlagen am "Nordkreuz" ergeben können.

In dem Zusammenhang möchte ich auf die Seite 41 des gleichen Blattes verweisen. Dort ist eine Abbildung des "Aushilfsbahnhofs" zu sehen. Diesen errichtete man als Ersatz für die während des Umbaus gesperrte der Haupthalle. Er war von Juli 1897 bis März 1898 in Betrieb, also knapp ein Jahr. Und weil man natürlich eine so lange Zeit die Leute nicht in einer billigen Hütte abfertigen konnte, hat man dann dieses Gebäude gebaut (und danach wieder abgerissen). Der Gleisplan des Aushilfsbahnhofs findet sich ebenfalls auf der oben erwähnten Seite 37.

EDIT: Hier noch der zu den Grafiken gehörende Artikel: https://digital.zlb.de/viewer/image/15239363_1903/243/

Viele Grüße
André



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.04.2020 19:02 von andre_de.
Hallo,

hier ein später Nachtrag ...

Zitat

Thomas Krickstadt am 17.2.2020 um 6.44 Uhr:

Der Übergang von der Nordsüd-S-Bahn auf die Anhalter und Dresdener Vorortbahn befindet sich exakt am Tunnelmund nördlich des S-Bahnhofes Yorckstraße (S2) bei km 5,76 NS wie Nordsüd-S-Bahn / km 1,25 V wie Vorortbahn [...]

In einem Diskussionsfaden über die Bauarbeiten auf der Dresdener Bahn hat der Nutzer "Bäderbahn" am 4.5.2020 um 15.17 Uhr ein Ende April / Anfang Mai auf YouTube veröffentlichtes Ultra HD-Video des Nutzers "modellbahner tt" bekanntgegeben. Es handelt sich um die Aufnahme einer S2-Führerstandsfahrt von Lichtenrade nach Potsdamer Platz. Zur Minute/Sekunde 18'26" fährt die S2 in den Nordsüd-S-Bahntunnel ein. Mit dem hochauflösenden Video kann man recht deutlich die beiden (!) Hektometertafeln an der westlichen Wand des Tunnelmundes sehen:



Die Werte stimmen zwar nicht ganz mit denen im Gleisplan von "blocksignal.de" überein, aber das kann man wohl vernachlässigen. :-)

Viele Grüße, Thomas

Edit: ... übrigens auch auf der gegenüberliegenden Wand des Tunnelmundes im anderen YouTube-Video (bei 4'18"). ;-)

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.05.2020 22:44 von krickstadt.
weiter vorne hat jemand auf die S21 Ausschreibungsunterlagen verwiesen.

Und genau so ist es:
Strecke 6034 (N/S) 5,760 = 1,260 (Strecke 6035) Dresdener Bahn => Kilometertafel im Bild "Tunnelmund" stimmt somit auch: 5,6=1,1
Strecke 6032 (N/S) 7,670 = 3,300 (Strecke 6033) Wannseebahn

schöne Grüße in die Runde



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.05.2020 22:10 von Jim Knopf vom Niederrhein.
Zitat
Jim Knopf vom Niederrhein
weiter vorne hat jemand auf die S21 Ausschreibungsunterlagen verwiesen.

Und genau so ist es:
Strecke 6034 (N/S) 5,760 = 1,260 (Strecke 6035) Dresdener Bahn => Kilometertafel im Bild "Tunnelmund" stimmt somit auch: 5,6=1,1
Strecke 6032 (N/S) 7,670 = 3,300 (Strecke 6033) Wannseebahn

Die Hektometertafeln können rechts unten ganz klein eine Korrekturangaben haben, da sie ja oft z.B. an Oberleitungsmasten montiert sind und dann an etwas abweichender Position (ggü. der großen Zahlenangabe) stehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Streckenkilometer

Leider ist das hier nicht zu sehen, vermutlich steht dort jeweils sogar der genaue Wert des Streckenwechsels. Müsste man vom Zug aus mal mit sehr kurzer Belichtungszeit fotografieren.

Viele Grüße
André
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