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i2030 - aktuelle Übersicht
geschrieben von Marienfelde 
Zitat
PassusDuriusculus
Ich sehe das auch nicht so pessimistisch. Erstens war ja von Anfang an klar, dass bis 2030 bei weitem nicht alles umgesetzt wird.

Die aufgeführten Projekte sehe ich alles andere als pessimistisch, falls man mir das unterstellen möchte.
Ich finde nur dass zwischen der Ankündigungs-Euphorie und der Umsetzung bei einem Realitäts-Check eine erhebliche Lücke klafft.

Der Begriff "Grundlagen schaffen" oder "Vorplanung" auf der i2030 Seite ist dann doch sehr dehnbar. Spätestens hier mangelt es wieder an transparenten Informationen.

Auf der i2030 geht es leider auch fast nur im Konjunktiv voran, Beispiel Teltow-Stahnsdorf S25:

Zitat
Der VBB führt eine Untersuchung für ein Bus-Konzept in der Region durch. Im Zuge dessen werden Verknüpfungspunkte mit der S-Bahnverlängerung S25 Süd betrachtet und wie ein Zusammenspiel mit den neuen Haltestellen aussehen kann, um einen größtmöglichen Nutzen aus der Schienenanbindung zu ziehen.
Die S-Bahn Verlängerung von Teltow Stadt nach Stahnsdorf Sputendorfer Str. im 10 Minuten-Takt wird angestrebt.


Bei solchen Ausführungen kann man sich sicher sein, dass da weder ein Plan geschweige denn eine Finanzierungsidee überhaupt nur ansatzweise vorhanden sind.
Solche Vorhaben müssten auch langfristig in den Haushalten der Länder eingeplant werden.

Dass die Länder auch nicht wirklich zusammenarbeiten zeigt sich zum Beispiel beim Ausbau der Stettiner Bahn...da werden neue Brücken für die S-Bahn gerade nur eingleisig neu gebaut und für Jahrzehnte in Beton gegossen, obwohl es leicht gewesen wäre sie zweigleisig auszuführen. Aber Berlin & Brandenburg bestellen halt einfach nicht, obwohl sie es müssten um ihre selbst gesteckten Ziele zu erreichen.

Auf der Dresdener Bahn sieht es ebenso aus. Die Diskussion gibt es ja im Dresdener Bahn Thread. Da werden ebenfalls seit Jahren diskutierte und immer wieder versprochene S-Bahnhöfe einfach nicht mitgebaut.

Wie gesagt, die Projekte sind toll, wichtig und richtig, aber deren Umsetzung im Ansatz schon unglaubwürdig.

Ich finde man sollte hier fast ein Jahr vor der nächsten Wahl zum Abgeordnetenhaus etwas mehr Realität walten lassen.
Schließlich ist bei einem möglichen Politikwechsel auch davon auszugehen, dass sich dann auch die Nahverkehrspolitik und Verkehrspolitik im allgemeinen wieder ändert und dann ist i2030 ohnehin zu großen Teilen nur noch Makulatur.

--
Neues vom Ostkreuz im Ostkreuzblog
Ich bin kein Freund davon, den Kopf in den Sand zu stecken.

Etwas Pessimismus tut gut (schließlich kann man dann schlechter negativ überrascht werden :)), aber hilft nicht wirklich weiter. Sollten die Finanzen baden gehen, wird es für einige ÖPNV-Projekte sicher schwierig. Aber das gilt für Schwimmbäder, Schulen, Verwaltungsgebäude, Personalschlüssel etc. ebenso. Endlich wieder 6 Monate auf einen Termin beim Bürgeramt für den Perso warten und dann im verspäteten, überfüllten, klapprigen Bus (20-Minutentakt) im Stau dahin zuckeln - yeah. Also keine große Überraschung.

Es wird allen etwas dreckiger gehen nach der Pandemie. Aber was würde helfen? Ein Politikwechsel, bei dem alle akutellen Vorhaben beerdigt und dafür der Innenstadtring, Nordtangente, eine Brücke über die Havel und viele U-Bahnen geplant werden? Hilft für aktuelle Probleme der Mobilität und die Probleme der nächsten 10-15 Jahre leider nicht weiter :) Bin ich also kein Fan von. Eher priorisieren und Dinge, die schnell gehen und einen hohen Nutzen haben, angehen.
Zitat
TomB
Eher priorisieren und Dinge, die schnell gehen und einen hohen Nutzen haben, angehen.

Richtig, genau das muss die Agenda der nächsten Jahre werden.

Und da gibt es zahlreiche Dinge die man umsetzen kann, die da zum Beispiel wären auf den Aussenästen der S-Bahnstrecken einen 10 Minuten Takt einzuführen.
Die Bahn meinte ja mal dass das auf der Stettiner Bahn zwischen Buch und Bernau ohne weiteres möglich wäre. Nach KW sollte das jetzt wohl auch möglich sein.
Die Beförderungskapazitäten würden sich hier einfach mal verdoppeln. Die dafür notwendigen Fahrzeuge werden ja bald ab 2021/2022 vorhanden sein.

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Neues vom Ostkreuz im Ostkreuzblog
Zitat
TomB
Ich bin kein Freund davon, den Kopf in den Sand zu stecken.

Etwas Pessimismus tut gut (schließlich kann man dann schlechter negativ überrascht werden :)), aber hilft nicht wirklich weiter. Sollten die Finanzen baden gehen, wird es für einige ÖPNV-Projekte sicher schwierig. Aber das gilt für Schwimmbäder, Schulen, Verwaltungsgebäude, Personalschlüssel etc. ebenso. Endlich wieder 6 Monate auf einen Termin beim Bürgeramt für den Perso warten und dann im verspäteten, überfüllten, klapprigen Bus (20-Minutentakt) im Stau dahin zuckeln - yeah. Also keine große Überraschung.

Es wird allen etwas dreckiger gehen nach der Pandemie. Aber was würde helfen? Ein Politikwechsel, bei dem alle akutellen Vorhaben beerdigt und dafür der Innenstadtring, Nordtangente, eine Brücke über die Havel und viele U-Bahnen geplant werden? Hilft für aktuelle Probleme der Mobilität und die Probleme der nächsten 10-15 Jahre leider nicht weiter :) Bin ich also kein Fan von. Eher priorisieren und Dinge, die schnell gehen und einen hohen Nutzen haben, angehen.

Ich kann mich aus meiner persönlichen Finanzkrise sparen. Staaten können das nicht, die müssen möglichst sinnvoll investieren ansonsten wird die Wirtschaft abgewürgt. Daher gibt es nach der Krise immer Konjunkturprogramme, durch die man beispielsweise die Bahnstrecke zwischen Königs Wusterhausen und Lübbenau wesentlich früher als eigentlich gedacht saniert und ausgebaut hat. Daher sollte man immer eine ganze Latte an baureifen Projekten in der Schublade haben, denn wenn es plötzlich Geld gibt, hat man keine Zeit mehr für lange Vorstudien.

Durch derartigen unerwarteten Finanzschub hat sich München sein U-Bahnnetz finanziert. Ok, da waren es größtenteils anderswo nicht ausgegebene GVFG-Mittel.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
M48er
Deine i2030-Kritik ist vollkommen berechtigt. i2030 leider seit Projektstart an der fehlenden Prioritätensetzung. Berlin hat dies nicht hinbekommen, so dass man genauso viel Zeit und Energie in realistische wie unrealistische Projekte steckt. Und Brandenburg ist da noch viel schlimmer, da kämpft jede Kommune für sich und jeder Landtagsabgeordnete für sich und sein Projekt, so es keine Prioritätensetzung gibt. Ein Beispiel gefällig: Brandenburg schreibt in seinen Landesnahverkehrsplan das Ziel des vollständig zweigleisigen Ausbaus der S-Bahn rein. Vielleicht mag das langfristig wünschenswert sein (ich habe da dennoch bei manchen Strecken wie der S8 auf dem Außenring meine Zweifel an der Zielnotwendigkeit), für i2030 ist das jedenfalls ein totaler Bremsklotz, das es beim Projekt zweigleisiger Ausbau nicht gelingt, eine schlüssige Prioritätenreihung hinzubekommen und gleich von Anfang an festzulegen, dass manche Themen doch eher was für ein potentielles Nachfolgeprojekt i2050 wären und erst in fünf Jahren wieder zur Bearbeitung hervorgeholt werden.

Nicht alles, was im Nahverkehrsplan steht, findet doch automatisch seinen Eingang in i2030. Insofern ändert diese Zielvorstellung im Nahverkehrsplan wenig an i2030. Und aus dem Umstand, dass im NVP dieses Ziel formuliert ist, geht ja nicht zwangsläufig hervor, dass auch Planungsressourcen dafür aufgewendet werden. Was dann in Berlin schon alles umgesetzt wäre... :)

Oder hast Du konkrete Hinweise, dass das der Fall ist? Dass die konkrete Planung des zweigleisigen Ausbaus einer S-Bahn-Strecke Ressourcen bindet, die dafür nicht für i2030 eingesetzt werden können?

Sinnvoll finde ich die Zielformulierung auf jeden Fall, bevor man sich wieder den zweigleisigen Ausbau verbaut wie an beiden Enden der S2.
Zitat
Stefan Metze
Dass die Länder auch nicht wirklich zusammenarbeiten zeigt sich zum Beispiel beim Ausbau der Stettiner Bahn...da werden neue Brücken für die S-Bahn gerade nur eingleisig neu gebaut und für Jahrzehnte in Beton gegossen, obwohl es leicht gewesen wäre sie zweigleisig auszuführen. Aber Berlin & Brandenburg bestellen halt einfach nicht, obwohl sie es müssten um ihre selbst gesteckten Ziele zu erreichen.

Das ist doch eher ein Konstruktionsfehler der Bahnreform. Wieso berücksichtigt die DB Ausbauten denn nur, wenn Bestellungen vorliegen? Das heißt letztlich, dass bei anstehenden Investitionen die Länder genau wissen sollen, wie sich das Umfeld ihrer Eisenbahnstrecken in den nächsten 40, 50 Jahren entwickelt. Das ist eben auch ein Problem für das Verkehrssystem Eisenbahn an sich, weil nur sehr langfristig auf Nachfragezuwächse reagiert werden kann.

Aber ja, die Brücken an der Stettiner Bahn sind auch ein Beispiel für die mangelhafte Zusammenarbeit zwischen Berlin und Brandenburg. Und gerade deshalb ist i2030 eben mehr als eine Marketingmaßnahme. Es ist endlich mal eine Form der Zusammenarbeit bei der Fortentwicklung des Bahnnetzes. Sicher wird es auch dabei Fehler geben, und ebenso sicher wird nicht alles bis 2030 fertig, einiges wahrscheinlich noch nicht mal angefangen. Aber man zeigt nun wenigstens den gemeinsamen Willen, das Bahnsystem fortzuentwickeln.

Ich bin da voll und ganz bei Passus Duriusculus.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.06.2020 14:21 von def.
Mit den Vorratsbauten war man früher schon Mal weiter.
Beispiele Dresdener Bahn:
- Brücke über Teltowkanal - Widerlager für 3 Gleise ausgelegt
- Tunnel der Verbindungskurve Gbf Marienfelde <-> GAR - gemäß Luftbild für 4 Gleise ausgelegt.
- Brücke über L76 - Widerlager für 4 Gleise ausgelegt
(edit:) - Brücke über BAR - Widerlager für 4 Gleise ausgelegt (wird ja jetzt auf 3 Gleise zurückgebaut!)
- A10-Brücke über Dresdener Bahn im Süden - Platz für 4 Gleise darunter



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.06.2020 17:03 von TomB.
Zitat
TomB
Mit den Vorratsbauten war man früher schon Mal weiter.
Beispiele Dresdener Bahn:
- Brücke über Teltowkanal - Widerlager für 3 Gleise ausgelegt
- Tunnel der Verbindungskurve Gbf Marienfelde <-> GAR - gemäß Luftbild für 4 Gleise ausgelegt.
- Brücke über L76 - Widerlager für 4 Gleise ausgelegt
(edit:) - Brücke über BAR - Widerlager für 4 Gleise ausgelegt (wird ja jetzt auf 3 Gleise zurückgebaut!)
- A10-Brücke über Dresdener Bahn im Süden - Platz für 4 Gleise darunter

Definitiv! Genau darauf hatte ich in dem Signal-Artikel ja auch hingewiesen, dass das mindestens bis Anfang der 1990er Jahre besser war. Und damals hat auch nicht erst das Bundesland irgendwas bestellen müssen, nur damit jemand mitdenkt. Sondern Bund und Bahn haben es aus eigener Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung ihrer Infrastruktur getan.
Ich danke Stefan Metze sehr für seine realistischen und fachlich kompetenten Einschätzungen.
Sie spiegeln hervorragend das Verhalten der Berliner Politik, die wirtschaftliche und soziologische Entwicklung wider.

Planungen, Finanzierungen und interne Machwerke sind alle nicht stimmig. Vermutlich arbeiten innerhalb von SenUVK alle Ressorts gegeneinander. In der Presse haben wir bereits erfahren, welcher Fokus auf die Standorte von Werkstätten gelegt wird. Es geht hier um sekundäre oder tertiäre Aufgaben im Eisenbahnbetrieb. Ankündigungen zu simplen und zeitnahen minimalen Verbesserungen für die Fahrgäste wurden und werden nie gemacht. SenUVK arbeitet scheinbar zum Selbstzweck. Zusätzlich konkurrieren Brandenburg und Berlin vermutlich (hinsichtlich der Werkstätten) um Gewerbesteuereinnahmen und Arbeitsplätze. Wo bleiben die Fahrgäste? Sie sind egal...

Ab 2030 wird der SPNV in Berlin keine Relevanz mehr besitzen. Die Krise hat gezeigt, dass Homeoffice im größeren Stil umsetzbar ist. Langfristig werden die Mittelschicht nach Brandenburg flüchten und dort Steuern zahlen, Bürostandorte im Zentrum verlieren Bedeutung und in Berlin bleibt ein verschlissener und Rumpf-ÖPNV zurück. Dieser ÖPNV wird vsl. kostenlos sein und mit Subjekten gefüllt sein, die noch mehr Menschen aus der Stadt vertreiben. Gleichzeitig werden in anderen Bundesländern leistungsfähige ÖPNV-Netze geschaffen, die Wert auf Qualität, Funktionalität und Zukunftfähigkeit legen. Als Beispiel kann dies dienen: [www.bahnausbau-nordostbayern.de]. Hier wird die europäische Komponente adäquat berücksichtigt und somit eine zusätzliche Finanzierungsquelle erschlossen.

Ergebnis: Von i2030 werden ca. 2% der Maßnahmen umgesetzt werden. Der Rest verliert sich im Orkus der Weltgeschichte.

Man muss sich irgendwann ehrlich machen und nicht Hirngespinsten hinterherlaufen. Wir sollen 4 km S-Bahn in 10 Jahren feiern und Hoffung auf die nächste Legislatur haben? Pah... Verkehrssysteme, die mit der Zeit nicht Schritt halten, machen sich überflüssig. Wer soll sie nutzen und finanzieren?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.06.2020 18:39 von IL-62M.
Zitat
IL-62M
[…]
Man muss sich irgendwann ehrlich machen und nicht Hirngespinsten hinterherlaufen.

Und wann fängst Du selbst damit an? Oder bist Du tatsächlich der Meinung, dass dein Gefasel vom zugrunde gehenden SPNV "ehrlich" ist und kein "Hirngespinst"?
Danke für die Antwort.
Ich war da sehr lange optimistisch. Aber die hohen Ziele passen weder zu Zeithorizonten, Wirtschaftskraft noch Bevölkerungsentwicklung. Die Welt geht mit großen Schritten auf eine IT-basierte Wirtschaft zu. Ich sehe in Berlin weder adäquate Fachkräfte noch Ausbildungsstätten. Wer soll Deiner Meinung nach in 10 Jahre - quasi 0,5 Generationen später in Berlin ein Interesse an einem leistungsfähigen ÖPNV haben?

Hier der Link zu dem PM, auf die auch Stefan Metze referenzierte: [www.statistik-berlin-brandenburg.de]

Quintessenz: Berlin wächst höchstens durch Zuzug von Flüchtlingen oder Armutseinwanderung aus der EU. Zukünftig müssen immer mehr Mittel in den sozialen Reparaturbetrieb umgeleitet werden. Somit bleibt weniger Geld für ÖPNV. Ich glaube, die Mobilität des Personals von Dönerbuden, Spielhöllen und Nagelstudios ist kleinteilig.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.06.2020 18:57 von IL-62M.


Zitat
andre_de
Zitat
IL-62M
[…]
Man muss sich irgendwann ehrlich machen und nicht Hirngespinsten hinterherlaufen.

Und wann fängst Du selbst damit an? Oder bist Du tatsächlich der Meinung, dass dein Gefasel vom zugrunde gehenden SPNV "ehrlich" ist und kein "Hirngespinst"?

Ich finde Gefasel klingt abwertend, so sollte man hier nicht diskutieren.
Ich bin ein Fan eines leistungsstarken ÖPNV, aber den werden wir hier nicht mehr erleben. Berlin ändert nicht, sondern wird verändert, und die Einschläge kommen immer näher. Das Fiasko der Monokultur von Tourismus und Hotels ist nur ein Beispiel dafür. Dafür investieren wir jetzt dick in Clubs, Kultur und Soloselbstständige. Diese Blase wird noch schneller platzen. Wirklich schade um diese Stadt.
Zitat
IL-62M
Ich glaube, die Mobilität des Personals von Dönerbuden, Spielhöllen und Nagelstudios ist kleinteilig.

Wenn niemand mehr unterwegs ist, dann ist das positiv. Verkehr ist ja kein Selbstzweck! Ansonsten ist Berlin doch gerade im Bereich IT stark, nicht in der klassischen Produktion! Gerade aus der EU wandern auch viele ITler ein, sodass in den IT-Firmen häufig englisch gesprochen wird.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
IL-62M
Zitat
andre_de
Zitat
IL-62M
[…]
Man muss sich irgendwann ehrlich machen und nicht Hirngespinsten hinterherlaufen.

Und wann fängst Du selbst damit an? Oder bist Du tatsächlich der Meinung, dass dein Gefasel vom zugrunde gehenden SPNV "ehrlich" ist und kein "Hirngespinst"?

Ich finde Gefasel klingt abwertend, so sollte man hier nicht diskutieren.
Ich bin ein Fan eines leistungsstarken ÖPNV, aber den werden wir hier nicht mehr erleben. Berlin ändert nicht, sondern wird verändert, und die Einschläge kommen immer näher. Das Fiasko der Monokultur von Tourismus und Hotels ist nur ein Beispiel dafür. Dafür investieren wir jetzt dick in Clubs, Kultur und Soloselbstständige. Diese Blase wird noch schneller platzen. Wirklich schade um diese Stadt.

Das wirst Du nicht erleben, dass ich solche Aluhut-Thesen diskutiere, mit Dir nicht und auch sonst mit keinem Spinner.

Nur soviel zu Deinem Screenshot des Amts für Statistik: Dort steht, dass Berlin langsamer WÄCHST, nicht dass es massiv schrumpft. Dort steht ebenfalls, dass der Speckgürtel weiter wächst (wo arbeiten diese Menschen wohl?).

Es steht dort NICHT, wie Du behauptest, dass Berlin nur noch durch "Zuzug von Flüchtlingen oder Armutseinwanderung aus der EU" wächst. Ebenso steht dort NICHT, dass in Berlin nur noch das "Personal von Dönerbuden, Spielhöllen und Nagelstudios" wohnt und unterwegs ist. Diese völlig lächerlichen und politisch weit am rechten Rand zu verortenden Thesen haben überhaupt nichts mit der von Dir missbrauchten seriösen Quelle zu tun und entspringen komplett Deiner Phantasie und Deinen abstrusen Gedankengängen!

Ende mit Diskussion!
Zitat
IL-62M
Ab 2030 wird der SPNV in Berlin keine Relevanz mehr besitzen. Die Krise hat gezeigt, dass Homeoffice im größeren Stil umsetzbar ist. Langfristig werden die Mittelschicht nach Brandenburg flüchten und dort Steuern zahlen, Bürostandorte im Zentrum verlieren Bedeutung und in Berlin bleibt ein verschlissener und Rumpf-ÖPNV zurück. Dieser ÖPNV wird vsl. kostenlos sein und mit Subjekten gefüllt sein, die noch mehr Menschen aus der Stadt vertreiben.

Quelle?

Andere Forscher sehen das anders:
[www.sueddeutsche.de]

Zitat
SZ
Einer der größten Verlierer ist der öffentliche Nahverkehr. Werden viele Nutzer des ÖPNV aus Angst vor Ansteckung künftig aufs Auto umsteigen?

Es gibt dafür bislang keine Anhaltspunkte. Wir sehen keinen Trend, dass die Menschen sagen: Oh Gott, jetzt fahre ich nicht mehr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, weil da die Viren mitfahren. Die Passagiere tragen jetzt einen Mundschutz und wollen Abstand halten. Das kann bei einem schnellen Anstieg der Kundenzahlen kurzfristig zum Problem werden. Deshalb gehen wir davon aus, dass der motorisierte Verkehr vorübergehend anwächst, aber das wird nicht von Dauer sein. Die Menschen werden irgendwann wieder in Kneipen und Bars gehen, also auch mit der U-Bahn fahren.

Zum Thema Homeoffice -> hier wird es sicher bei einigen Berufen dazu führen, dass die Leute öfter zu Hause sind(1). Aber diese Verkehrsreduzierung hilft gerade Mal, den Anstieg abzuflachen.
Zudem wird der ÖPNV umso attraktiver, wenn bei gleichbleibendem Takt mehr Sitzplätze frei sind!


Nach der Entwicklung der Gewerbemieten in Berlin zu urteilen, sieht es auch
nicht so aus, dass Berlin als Bürostandort ausgedient hat.
[de.statista.com]
Zitat

im Jahr 2019 zahlte man bei Anmietung einer Bürofläche in der Bundeshauptstadt im Durchschnitt etwa 26,30 Euro pro Quadratmeter*. Drei Jahre zuvor waren es noch rund 10 Euro weniger.

Dass übrigens der Mittelstand abwandert und es eine ernsthafte Auswirkung hat (in Bezug auf den Unterschied Berlin <-> Brandenburg) - da dauert es schon noch eine Weile. Hier eine Übersicht zum Einkommensmedian.
[www.rbb24.de]


(1) [www.deutschlandfunk.de]
Zitat
andre_de
Zitat
IL-62M
Zitat
andre_de
Zitat
IL-62M
[…]
Man muss sich irgendwann ehrlich machen und nicht Hirngespinsten hinterherlaufen.

Und wann fängst Du selbst damit an? Oder bist Du tatsächlich der Meinung, dass dein Gefasel vom zugrunde gehenden SPNV "ehrlich" ist und kein "Hirngespinst"?

Ich finde Gefasel klingt abwertend, so sollte man hier nicht diskutieren.
Ich bin ein Fan eines leistungsstarken ÖPNV, aber den werden wir hier nicht mehr erleben. Berlin ändert nicht, sondern wird verändert, und die Einschläge kommen immer näher. Das Fiasko der Monokultur von Tourismus und Hotels ist nur ein Beispiel dafür. Dafür investieren wir jetzt dick in Clubs, Kultur und Soloselbstständige. Diese Blase wird noch schneller platzen. Wirklich schade um diese Stadt.

Das wirst Du nicht erleben, dass ich solche Aluhut-Thesen diskutiere, mit Dir nicht und auch sonst mit keinem Spinner.

Nur soviel zu Deinem Screenshot des Amts für Statistik: Dort steht, dass Berlin langsamer WÄCHST, nicht dass es massiv schrumpft. Dort steht ebenfalls, dass der Speckgürtel weiter wächst (wo arbeiten diese Menschen wohl?).

Es steht dort NICHT, wie Du behauptest, dass Berlin nur noch durch "Zuzug von Flüchtlingen oder Armutseinwanderung aus der EU" wächst. Ebenso steht dort NICHT, dass in Berlin nur noch das "Personal von Dönerbuden, Spielhöllen und Nagelstudios" wohnt und unterwegs ist. Diese völlig lächerlichen und politisch weit am rechten Rand zu verortenden Thesen haben überhaupt nichts mit der von Dir missbrauchten seriösen Quelle zu tun und entspringen komplett Deiner Phantasie und Deinen abstrusen Gedankengängen!

Ende mit Diskussion!

Was soll denn der primitive Umgang mit abweichenden Meinungen? Ich pöbele Dich nicht so an.
Ich finde andere Quellen gut und akzeptiere andere Sichtweisen. Ich habe ein Szenario entworfen, dass auf einigen Quellen basiert und sie mit subjektiven Vermutungen ergänzt. Ich habe keine Absolutheitsanspruch formuliert. Aus den Überschriften der PM ist m.E. eine Tendenz erkennbar. Für Dich vielleicht eine andere? Es geht die Generation der Babyboomer in Rente und in 10 Jahren stirbt eine halbe Generation altersbedingt. Welche Menschen steigern den relativen Anstieg des Bevölkerungszuwachses Deiner Meinung nach?

Mein Heimatstadtteil hat sich gewandelt - das Niveau ist nicht besser geworden. Die Fortschritte, die man zwischenzeitlich z.B. in Neu-Hohenschönhausen und Hellersdorf erzielt hat, reißt man jetzt wieder ein



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.06.2020 21:04 von IL-62M.
Zitat
Nemo
Zitat
IL-62M
Ich glaube, die Mobilität des Personals von Dönerbuden, Spielhöllen und Nagelstudios ist kleinteilig.

Wenn niemand mehr unterwegs ist, dann ist das positiv. Verkehr ist ja kein Selbstzweck! Ansonsten ist Berlin doch gerade im Bereich IT stark, nicht in der klassischen Produktion! Gerade aus der EU wandern auch viele ITler ein, sodass in den IT-Firmen häufig englisch gesprochen wird.

Ich arbeite als Wirtschaftsingenieur. Wenn man IT und Erfolg kombinieren möchte, ist man definitiv nicht in Berlin. Hier arbeitet der untere Durchschnitt für Behörden, die seit Jahren nicht vorankommen. Kannst Du mir ein wegweisendes erfolgreiches Berliner Startup nennen?

Ich könnte auch so gehässig, wie meine Vorredner fragen: Quelle?
Zitat
IL-62M
Dafür investieren wir jetzt dick in Clubs, Kultur und Soloselbstständige.

Ich als Soloselbstständiger habe keinen müden Cent bekommen. Diese ganzen Corona-Hilfen haben so viele Auflagen, dass es kaum Berechtigte gibt, aber die Politik so tun kann, als würden allen Leuten geholfen.


Zu deinen sonstigen Beiträgen. Du interpretierst etwas aus deinen Quellen. Das ist dein gutes Recht, nur wird es dadurch nicht zwangsläufig wahr.

Die Resignation kann ich nachvollziehen aber getreu dem Motto: "Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird" ist dein Horrorszenario für 2030 genauso unwahrscheinlich wie die Umsetzung aller i2030 Projekte bis 2030...
Zitat
TomB
Zitat
IL-62M
Ab 2030 wird der SPNV in Berlin keine Relevanz mehr besitzen. Die Krise hat gezeigt, dass Homeoffice im größeren Stil umsetzbar ist. Langfristig werden die Mittelschicht nach Brandenburg flüchten und dort Steuern zahlen, Bürostandorte im Zentrum verlieren Bedeutung und in Berlin bleibt ein verschlissener und Rumpf-ÖPNV zurück. Dieser ÖPNV wird vsl. kostenlos sein und mit Subjekten gefüllt sein, die noch mehr Menschen aus der Stadt vertreiben.

Quelle?

Andere Forscher sehen das anders:
[www.sueddeutsche.de]

Zitat
SZ
Einer der größten Verlierer ist der öffentliche Nahverkehr. Werden viele Nutzer des ÖPNV aus Angst vor Ansteckung künftig aufs Auto umsteigen?

Es gibt dafür bislang keine Anhaltspunkte. Wir sehen keinen Trend, dass die Menschen sagen: Oh Gott, jetzt fahre ich nicht mehr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, weil da die Viren mitfahren. Die Passagiere tragen jetzt einen Mundschutz und wollen Abstand halten. Das kann bei einem schnellen Anstieg der Kundenzahlen kurzfristig zum Problem werden. Deshalb gehen wir davon aus, dass der motorisierte Verkehr vorübergehend anwächst, aber das wird nicht von Dauer sein. Die Menschen werden irgendwann wieder in Kneipen und Bars gehen, also auch mit der U-Bahn fahren.

Zum Thema Homeoffice -> hier wird es sicher bei einigen Berufen dazu führen, dass die Leute öfter zu Hause sind(1). Aber diese Verkehrsreduzierung hilft gerade Mal, den Anstieg abzuflachen.
Zudem wird der ÖPNV umso attraktiver, wenn bei gleichbleibendem Takt mehr Sitzplätze frei sind!


Nach der Entwicklung der Gewerbemieten in Berlin zu urteilen, sieht es auch
nicht so aus, dass Berlin als Bürostandort ausgedient hat.
[de.statista.com]
Zitat

im Jahr 2019 zahlte man bei Anmietung einer Bürofläche in der Bundeshauptstadt im Durchschnitt etwa 26,30 Euro pro Quadratmeter*. Drei Jahre zuvor waren es noch rund 10 Euro weniger.

Dass übrigens der Mittelstand abwandert und es eine ernsthafte Auswirkung hat (in Bezug auf den Unterschied Berlin <-> Brandenburg) - da dauert es schon noch eine Weile. Hier eine Übersicht zum Einkommensmedian.
[www.rbb24.de]


(1) [www.deutschlandfunk.de]

Die Quelle der ersten These ist eine Kombination aus interdisziplinären Denken, Verlautbarungen der Lokalpolitik und aktuellem Lagebild in den Fahrzeugen des ÖPNV. Sollte es besser werden, mich würde es freuen.

Die Ansichten der SZ sind vollkommen in Ordnung. Es wird vernachlässigt, dass für Verkehrsbedürfnisse entsprechende Arbeitsplätze bereitstehen müssen, die Fahrgäste die Tickets zahlen können und das Kapital zum Ausbau des Netzes bzw. dem Substanzerhalt verfügbar bleibt. Ich arbeite in einem Unternehmen, dass drei zentrale Bürostandorte besitzt. Die Unternehmensführung entwickelt für 2021 ein Geschäftsmodell von Homeoffice und alternierenden Arbeitsplätzen, sodaß ein halber Standort verbleibt.

Die Gewerbemieten und die Statistiken über Einkommensverhältnisse sollte in 2021 abschließend bewertet werden. Ich prognostiziere negative Entwicklungen.

Der Berliner Mittelstand wird vsl. den Technologie- und Zeitenwandel nicht überleben. Zeiten ändern sich und bis vor kurzem hätte niemand mit einer drohenden Insolvenz der Lufthansa gerechnet. Die Autoindustrie strampelt auch. Das sind eben die "Schlesischen Weber" von heute, und sie werden den Wettlauf wieder verlieren, wenn sie sich nicht wandeln. Ich wiederhole mich dahingehend, dass ich in Berlin für diesen Wandel kaum geistige und wirtschaftliche Kapazitäten sehe.
Ich glaube, es gibt ein krasses Missverständnis, worum es bei i2030 überhaupt geht. Es geht nämlich überhaupt gar nicht darum, all diese Projekte jetzt in den nächsten Jahren bis zu einem bestimmten Tag umzusetzen. Es geht ausschließlich darum, für all diese Projekte jetzt die Planungen bis zum Planfeststellungsbeschluss zu treiben und dann zu bauen, wenn Geld vorhanden ist.

i2030 ist im Prinzip ein Planungsprojekt. Das Ziel ist im Prinzip Papier in der Schublade zu haben für den Fall, dass es Geld regnet. So wie Bayern es immer vorgemacht hat.
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