Re: Corona könnte längerfristig den ÖPNV schwächen 28.03.2020 10:07 |
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Stichbahn
Zitat
Ingolf
Und ja, es werden auch Menschen permanent vom ÖPNV auf das Fahrrad umsteigen. Dieser Verkehr bleibt zwar immerhin im Umweltverbund, aber trotzdem fehlen dann die Einnahmen für den ÖPNV, denn er gewinnt ja von den anderen Verkehrsmitteln auch keine neuen Nutzer.
Das wäre doch das beste, was passieren kann! Ingolf, denke doch bitte den Umweltverbund als Ganzes.
Hinsichtlich der Umweltbilanz schneidet das Fahrrad deutlich besser ab als der ÖPNV, vor allem solange die Busse durch die Stadt dieseln und in unserem Strommix (U-Bahn, Straba, E-Bus) noch ein guter Anteil Atomkraft + Kohle enthalten ist. Die wertvolle regenerative Energie kann an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt werden.
Argument "fehlende Einnahmen": Der ÖPNV ist doch ohnehin auch finanziell ein Zuschussgeschäft... Ein Einnahmeverlust hält sich also arg in Grenzen. (Dennoch hat er ja eine wichtige gesellschaftliche Funktion und deshalb lohnt sich das Zuschussgeschäft, ermöglicht ÖPNV doch Mobilität auf weiten Wegen und für Menschen, die nicht das Fahrrad nutzen können oder wollen.
usw.usw.
Der ÖPNV sollte aber doch nicht für sich selbst und aus Prinzip einen bestimmten Anteil im Umweltverbund halten.
Re: Corona könnte längerfristig den ÖPNV schwächen 28.03.2020 10:46 |
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schallundrausch
Das ist eine Gefahr, die ich auch gerade sehe. Viel, für die es jenseits des Autos eh keine Mobilität geben kann, fühlen sich nun ihrem Wunsch bestätigt, sich in ihrem Kokon vor dem Rest der Welt abzuschotten.
Re: Corona könnte längerfristig den ÖPNV schwächen 28.03.2020 11:31 |
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schallundrausch
Umso wichtiger, dass jetzt Alternativen aufgezeigt werden, und der Umweltverbund auch während der Pandemie gestärkt wird. Viele Leute entdecken gerade das Radfahren (wieder) für sich. Das ist gesund, stärkt das Immunsystem, macht bei dem aktuellen Wetter richtig Freude, und man hält ganz intuitiv 1,5m Abstand. Der Bezirk Xhain hat da was tolles auf die Beine gestellt, das gerne bundesweit Schule machen darf:
Re: Corona könnte längerfristig den ÖPNV schwächen 28.03.2020 11:34 |
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Nicolas Jost
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Nemo
Es gibt schlichtweg kein brauchbares Alternativkonzept zum ÖPNV.
Also ist das Alternativkonzept für einen großen Teil der Bevölkerung Home Office und zu Hause bleiben.
Zitat
Nebenbei sind es in Deutschland nicht die Orte mit benutztem ÖPNV die die Topaddressen für eine Ansteckung. Von daher scheinen andere Orte besser geeignet zu sein um sich anstecken zu lassen als ein voller Bus. Gab es eigentlich auch nur einen einzigen Fall, wo man davon ausgeht dass die Ansteckung im ÖPNV erfolgt ist?
Da sich die Infektionsketten nicht mehr nachvollziehen lassen, gibt es keinen Fall, in dem gesichert ist, dass sich ein Patient bei der Nutzung des ÖPNV infiziert hat.
Aber welche Orte sollten besser geeignet sein, sich zu infizieren als ein voller Bus?
Zitat
Es mag ein Risiko bestehen, aber es ist nur dann groß wenn man mit den angestrebten aber nicht zumutbaren 140% Auslastung fährt.
Wie willst du in einem gut ausgelasteten Bus 1,5 oder gar 2,0 m Abstand zu anderen Fahrgästen halten?
Re: Corona könnte längerfristig den ÖPNV schwächen 28.03.2020 11:37 |
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def
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Stichbahn
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Ingolf
Und ja, es werden auch Menschen permanent vom ÖPNV auf das Fahrrad umsteigen. Dieser Verkehr bleibt zwar immerhin im Umweltverbund, aber trotzdem fehlen dann die Einnahmen für den ÖPNV, denn er gewinnt ja von den anderen Verkehrsmitteln auch keine neuen Nutzer.
Das wäre doch das beste, was passieren kann! Ingolf, denke doch bitte den Umweltverbund als Ganzes.
Hinsichtlich der Umweltbilanz schneidet das Fahrrad deutlich besser ab als der ÖPNV, vor allem solange die Busse durch die Stadt dieseln und in unserem Strommix (U-Bahn, Straba, E-Bus) noch ein guter Anteil Atomkraft + Kohle enthalten ist. Die wertvolle regenerative Energie kann an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt werden.
Argument "fehlende Einnahmen": Der ÖPNV ist doch ohnehin auch finanziell ein Zuschussgeschäft... Ein Einnahmeverlust hält sich also arg in Grenzen. (Dennoch hat er ja eine wichtige gesellschaftliche Funktion und deshalb lohnt sich das Zuschussgeschäft, ermöglicht ÖPNV doch Mobilität auf weiten Wegen und für Menschen, die nicht das Fahrrad nutzen können oder wollen.
usw.usw.
Der ÖPNV sollte aber doch nicht für sich selbst und aus Prinzip einen bestimmten Anteil im Umweltverbund halten.
Ich verstehe auch nach mehrmaligen Lesen Deines Beitrags nicht, wieso Verschiebungen innerhalb des Umweltverbundes "das beste" sind, "was passieren kann". Das beste, was passieren kann, sind Verschiebungen vom MIV zum Umweltverbund! [...] Oder glaubst Du ernsthaft, dass alle, die dem ÖPNV den Rücken kehren, dann zu Fuß gehen oder Rad fahren?
Zitat
def
Und es hilft sicher nicht, wenn im ÖPNV dann Gelder fehlen und das Angebot schlechter wird.
Re: Corona könnte längerfristig den ÖPNV schwächen 28.03.2020 17:08 |
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Stichbahn
Zitat
def
Zitat
Stichbahn
Zitat
Ingolf
Und ja, es werden auch Menschen permanent vom ÖPNV auf das Fahrrad umsteigen. Dieser Verkehr bleibt zwar immerhin im Umweltverbund, aber trotzdem fehlen dann die Einnahmen für den ÖPNV, denn er gewinnt ja von den anderen Verkehrsmitteln auch keine neuen Nutzer.
Das wäre doch das beste, was passieren kann! Ingolf, denke doch bitte den Umweltverbund als Ganzes.
Hinsichtlich der Umweltbilanz schneidet das Fahrrad deutlich besser ab als der ÖPNV, vor allem solange die Busse durch die Stadt dieseln und in unserem Strommix (U-Bahn, Straba, E-Bus) noch ein guter Anteil Atomkraft + Kohle enthalten ist. Die wertvolle regenerative Energie kann an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt werden.
Argument "fehlende Einnahmen": Der ÖPNV ist doch ohnehin auch finanziell ein Zuschussgeschäft... Ein Einnahmeverlust hält sich also arg in Grenzen. (Dennoch hat er ja eine wichtige gesellschaftliche Funktion und deshalb lohnt sich das Zuschussgeschäft, ermöglicht ÖPNV doch Mobilität auf weiten Wegen und für Menschen, die nicht das Fahrrad nutzen können oder wollen.
usw.usw.
Der ÖPNV sollte aber doch nicht für sich selbst und aus Prinzip einen bestimmten Anteil im Umweltverbund halten.
Ich verstehe auch nach mehrmaligen Lesen Deines Beitrags nicht, wieso Verschiebungen innerhalb des Umweltverbundes "das beste" sind, "was passieren kann". Das beste, was passieren kann, sind Verschiebungen vom MIV zum Umweltverbund! [...] Oder glaubst Du ernsthaft, dass alle, die dem ÖPNV den Rücken kehren, dann zu Fuß gehen oder Rad fahren?
Ich merke, Du hast meinen Beitrag absolut nicht verstanden ;)
Ingolf argumentierte, dass ein Umstieg innerhalb des Umweltverbundes vom ÖPNV auf das Rad schlecht (für den ÖPNV) sei. Das sehe ich anders und habe dafür Argumente genannt.
Zitat
NVP Berlin, Kapitel III.6.2.1 Strombezug und Energieverbrauch
Die Beschaffung von elektrischer Energie für die elektrisch betriebenen ÖPNV-Systeme und für die ÖPNV-Infrastruktur hat den Grundsätzen des §3 Nr.1 und Nr. 2 des Berliner Energiewendegesetzes (EWG Bln) zu entsprechen, die Klimaschutzziele des Landes Berlin zu beachten und die Zielsetzungen des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms (BEK 2030) im Handlungsfeld Energieversorgung sowie die darauf aufbauenden Vorgaben jeweils aktuellen Standes der VwVBU einzuhalten. Die VwVBU gibt Mindestanforderungen zum Anteil von Energie aus erneuerbaren Quellen für die Energieversorgung vor. Der Aufgabenträger setzt diese Vorgabe über die Verkehrsverträge um, soweit nicht die Verkehrsunternehmen bereits direkt zur Anwendung der VwVBU verpflichtet sind.
Grundsätzlich ist ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien, sogenannter Ökostrom, zu beschaffen, um die CO2-Emissionen des Landes Berlin zu senken. Dabei muss die Herkunft des gelieferten Stroms aus erneuerbaren Energien auf eindeutig beschriebene und identifizierbare Quellen zurückführbar sein und entsprechend zertifiziert sein. Die gelieferte Strommenge pro Kalenderjahr muss sich entsprechend Leistungsblatt 3.1 der VwVBU zu 100% aus erneuerbaren Energien (Ökostrom) zusammensetzen und zu 50% aus Neuanlagen stammen. Um im Sinne des Klimaschutzes einen zusätzlichen Anreiz zum Neubau von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien zu schaffen, soll dabei ein relevanter und sukzessive steigender Anteil aus Neuanlagen stammen, die keine Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) beziehen.
Zitat
StichbahnZitat
def
Und es hilft sicher nicht, wenn im ÖPNV dann Gelder fehlen und das Angebot schlechter wird.
Im ÖPNV werden immer "[Einnahme-]Gelder fehlen", er ist ein Zuschussgeschäft, aber das ist auch nicht weiter schlimm. Die Einnahmen sind nicht das zentrale Standbein des hiesigen ÖPNV, sondern Zuschüsse aus Steuergeld. Gesamtgesellschaftlich ist das durchaus sinnvoll. Ob das Angebot besser oder schlechter wird oder stagniert, ist vor allem eine politische Entscheidung (die i.d.R. von Faktoren wie Finanzkraft des Landes/Bundes abhängig gemacht wird).
Re: Corona könnte längerfristig den ÖPNV schwächen 28.03.2020 19:01 |
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der weiße bim
]
Einige Verkehrsmittel tragen ihre Betriebskosten über die Fahrgelderlöse durchaus selbst. Das gilt vor allem für die U-Bahn, aber auch für die gut ausgelasteten Metro-Straßenbahnlinien. Der konventionelle Bus wird von der U-Bahn quersubventioniert, die Verluste von Elektrobussen und Berlkönigen werden noch mit Fördermitteln abgefedert.
Infrastrukturkosten fallen nicht darunter, diese begleicht für alle Verkehrsmittel (auch Fuß, Fahrrad, MIV) nicht der Nutzer, sondern die Allgemeinheit.
Re: Corona könnte längerfristig den ÖPNV schwächen 28.03.2020 19:08 |
Zitat
der weiße bim
Ökologischer geht es kaum. Selbst mit gewöhnlichem Haushaltstrom geladene Fahrradakkus kommen da nicht ran. Und wer ohne Akku angestrengt und keuchend in die Pedale tritt, erhöht damit den körpereigenen CO2-Ausstoß [...]
Re: Corona könnte längerfristig den ÖPNV schwächen 28.03.2020 20:25 |
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Lehrter Bahnhof
Die massiven Taktausdünnungen bestätigen leider das Image des öpnv, dass man sich in der Not nicht darauf verlassen kann.
Anonymer Benutzer
Re: Corona könnte längerfristig den ÖPNV schwächen 28.03.2020 21:50 |
Re: Corona könnte längerfristig den ÖPNV schwächen 28.03.2020 22:13 |
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Railroader
@Arnd: Wobei die Bedenken der GDL nicht gänzlich von der Hand zu weisen sind.
Re: Corona könnte längerfristig den ÖPNV schwächen 28.03.2020 22:17 |
Re: Corona könnte längerfristig den ÖPNV schwächen 28.03.2020 22:24 |
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der weiße bim
Es ist ohnehin erstaunlich, dass die Gewerkschaften angesichts der Zumutungen für die abhängig Beschäftigten so ruhig bleiben. Wenigstens die Forderung nach einer deutlichen Gefahrenzulage für alle Mitarbeiter mit Kundenkontakt (so etwa 50% vom tariflichen Stundensatz) wäre angemessen, verbunden mit einer Erwägung von Warnstreiks.
Re: Corona könnte längerfristig den ÖPNV schwächen 28.03.2020 22:35 |
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der weiße bim
Zitat
Railroader
@Arnd: Wobei die Bedenken der GDL nicht gänzlich von der Hand zu weisen sind.
Es ist ohnehin erstaunlich, dass die Gewerkschaften angesichts der Zumutungen für die abhängig Beschäftigten so ruhig bleiben. Wenigstens die Forderung nach einer deutlichen Gefahrenzulage für alle Mitarbeiter mit Kundenkontakt (so etwa 50% vom tariflichen Stundensatz) wäre angemessen, verbunden mit einer Erwägung von Warnstreiks.
Re: Corona könnte längerfristig den ÖPNV schwächen 28.03.2020 22:52 |
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B-V 3313
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der weiße bim
Es ist ohnehin erstaunlich, dass die Gewerkschaften angesichts der Zumutungen für die abhängig Beschäftigten so ruhig bleiben. Wenigstens die Forderung nach einer deutlichen Gefahrenzulage für alle Mitarbeiter mit Kundenkontakt (so etwa 50% vom tariflichen Stundensatz) wäre angemessen, verbunden mit einer Erwägung von Warnstreiks.
Solltest du von BVGern reden, muss ich laut lachen. Welcher Kundenkontakt? Und jetzt komm mir nicht mit dem Anlegen oder Ausklappen von Rampen für Rollis. Wenn BVGer 50% mehr kriegen sollen, was bekommen dann kriegen die Supermarktkassiererinnen mehr? 250%? Und das Personal in den Krankenhäusern? 750% mehr?
Re: Corona könnte längerfristig den ÖPNV schwächen 28.03.2020 23:07 |
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Arnd Hellinger
Dann verrate mir/uns doch bitte auch mal, woher bei einer weitgehend stillgelegten Volkswirtschaft derzeit das Geld zur Erfüllung dieser - auf den ersten Blick ja verständlichen - Forderungen kommen soll.
Re: Corona könnte längerfristig den ÖPNV schwächen 28.03.2020 23:14 |
Zitat
B-V 3313
Zitat
der weiße bim
Es ist ohnehin erstaunlich, dass die Gewerkschaften angesichts der Zumutungen für die abhängig Beschäftigten so ruhig bleiben. Wenigstens die Forderung nach einer deutlichen Gefahrenzulage für alle Mitarbeiter mit Kundenkontakt (so etwa 50% vom tariflichen Stundensatz) wäre angemessen, verbunden mit einer Erwägung von Warnstreiks.
Solltest du von BVGern reden, muss ich laut lachen. Welcher Kundenkontakt? Und jetzt komm mir nicht mit dem Anlegen oder Ausklappen von Rampen für Rollis. Wenn BVGer 50% mehr kriegen sollen, was bekommen dann kriegen die Supermarktkassiererinnen mehr? 250%? Und das Personal in den Krankenhäusern? 750% mehr?
Anonymer Benutzer
Re: Corona könnte längerfristig den ÖPNV schwächen 28.03.2020 23:33 |
Zitat
B-V 3313
Welcher Kundenkontakt?
Re: Corona könnte längerfristig den ÖPNV schwächen 28.03.2020 23:54 |
Re: Corona könnte längerfristig den ÖPNV schwächen 28.03.2020 23:59 |
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der weiße bim
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Arnd Hellinger
Dann verrate mir/uns doch bitte auch mal, woher bei einer weitgehend stillgelegten Volkswirtschaft derzeit das Geld zur Erfüllung dieser - auf den ersten Blick ja verständlichen - Forderungen kommen soll.
Die Frage zu klären gehört nun nicht zu den Aufgaben der Arbeitnehmervertretung.
Nur mal als Tip - internationale Großkonzerne wie TUI wollen Milliardenentschädigungen vom Deutschen Staat, ohne Vorschläge, wie das zu finanzieren wäre. Mal sehen, ob bei den Beschäftigten der Reisebranche davon was ankommt. Eher werden deren Mitarbeiter Kunden beim Arbeitsamt. Diese Jobcenter sind schon jetzt nicht in der Lage, zwischen Arbeitskräfteüberschuss und Arbeitskräftemangel zu vermitteln.