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ÖPNV-Strategie für die Corona-Zeit nach den Ausgangsbeschränkungen
geschrieben von DaniOnline 
Nachdem in den nächsten Wochen irgendwann der Tag X folgen wird, an dem die Ausgangsbeschränkungen vermutlich schrittweise wieder zurück genommen werden, würde mich interessieren, inwieweit schon an Strategien geplant wird, wie ein an Corona angepasster ÖPNV funktionieren kann.

Bei Geschäften, Restaurants & Co. wird es vermutlich weiterhin die Abstandsregeln (1,5 m) und möglicherweise auch Kapazitätsgrenzen (x Personen pro Location) geben. Doch wie sieht das in Zukunft in Bussen und Bahnen aus? Dürfen dann auch nur bestimmte Fahrgastmengen ins Verkehrsmittel einsteigen, um die Abstandsregeln einhalten zu können?

Während des Sommerhalbjahres nutzen viele Fahrgäste alternativ das Fahrrad oder gehen zu Fuß. Doch spätestens ab Herbst werden auch diese Gruppen wieder auf den Nahverkehr angewiesen sein. Da man von heute auf morgen keine Fahrzeuge bekommt, müsste frühzeitig gehandelt werden. Was kann bis zum Herbst an Kapazitäten zusätzlich bereit gestellt werden?

Was meint ihr dazu? Wie sind Eure Vorschläge?
Zitat
DaniOnline
Nachdem in den nächsten Wochen irgendwann der Tag X folgen wird, an dem die Ausgangsbeschränkungen vermutlich schrittweise wieder zurück genommen werden, würde mich interessieren, inwieweit schon an Strategien geplant wird, wie ein an Corona angepasster ÖPNV funktionieren kann.

Bei Geschäften, Restaurants & Co. wird es vermutlich weiterhin die Abstandsregeln (1,5 m) und möglicherweise auch Kapazitätsgrenzen (x Personen pro Location) geben. Doch wie sieht das in Zukunft in Bussen und Bahnen aus? Dürfen dann auch nur bestimmte Fahrgastmengen ins Verkehrsmittel einsteigen, um die Abstandsregeln einhalten zu können?

Während des Sommerhalbjahres nutzen viele Fahrgäste alternativ das Fahrrad oder gehen zu Fuß. Doch spätestens ab Herbst werden auch diese Gruppen wieder auf den Nahverkehr angewiesen sein. Da man von heute auf morgen keine Fahrzeuge bekommt, müsste frühzeitig gehandelt werden. Was kann bis zum Herbst an Kapazitäten zusätzlich bereit gestellt werden?

Was meint ihr dazu? Wie sind Eure Vorschläge?

Ich denke die Zeit zum Herbst wird man sinnvoll überbrücken. Ich spekuliere auf den aktuellen „Fahrplan“ (in Anführungszeichen, da es sich zurzeit ja um keinen echten Fahrplan handelt) bis zu den Sommerferien. Ab den Sommerferien wird dann nach Ferienfahrplan gefahren, danach wieder normal.

Bei der U-Bahn werden nur die Großprofil-IKs für etwas mehr Entspannung sorgen, die aber der Ausmusterung diverser F-Fahrzeuge entgegen steht. Wird die U5 dann eigentlich irgendwann typenrein mit IK bestückt sein?

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Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium
Ich sehe es mit großer Sorge, sollten im ÖPNV nicht mittelfristig entsprechende Kapazitäten erweitert werden. Man kann doch nicht einerseits privaten Unternehmen aller Art Abstandsregelungen und Kapazitätsgrenzen vorgeben, im öffentlichen Bereich diese dann aber nicht einhalten lassen.

Aus meiner Sicht müsste zumindest im Bus-Bereich massiv investiert werden, vor allem in große Busse. Was heute dem Corona-Abstand dient, ist schon in einiger Zeit für die wachsende Stadt notwendig. Zudem sollte Corona uns auch lehren, dass ein gesundes Maß an Abstand jegliche Krankheits-Ausbreitung deutlich reduzieren kann. Das muss nicht immer ein medienwirksames Virus sein, das kann auch die Grippe oder einfach nur Erkältungswellen betreffen. Bisher waren die Busse vor allem während der Hauptverkehrszeit einfach zu voll.

Bahnen (egal welcher Art) werden wir nicht von heute bis zum Herbst bekommen. Hier dürften parallel fahrende Busse einige S-, U- und Straßenbahn-Linien entlasten können. Auf großen Magistralen wie dem Kaiserdamm könnten ohne Probleme separate Bus- und Fahrrad-Spuren eingerichtet werden.

Vielleicht lassen sich auch Teile des Schnellbahn-Netzes für ohnehin geplante Baustellen vorübergehend stilllegen und einen attraktiven häufig verkehrenden Ersatzverkehr mit ausreichend Bussen organisieren. So könnten die Bahnen dann zur Verdichtung anderer Linien eingesetzt werden. Zum Beispiel wird die U9-Süd schon seit Jahren im Schneckentempo unter dem laufenden Betrieb saniert. Warum nicht einfach den südlichen U9-Bereich für einige Monate außer Betrieb nehmen, komplett sanieren und gleichzeitig die Züge für einen dichteren Fahrplan auf dem restlichen Großprofil-Netz der U-Bahn einsetzen?

Bliebe noch das Top-Thema „Busspuren“: Hier sollte jeweils eine breite Fahrspur für Busse baulich abgetrennt werden, auf der dann ausschließlich BVG-Busse fahren dürfen. Sollte mehr als eine Spur verbleiben, dann bekommen Radfahrer eine abgetrennte Spur. Ist dann noch mehr als eine Fahrspur übrig, so kann eine Parkspur eingerichtet werden. Ist nicht genug Platz vorhanden, so sollte vor allem auf die ineffiziente Parkspur verzichtet werden, hier profitieren insgesamt die wenigsten Verkehrsteilnehmer am belegten Raum.

Auch wenn vielleicht nicht jeder meiner Vorschläge auf Begeisterung trifft, es bedarf auf jeden Fall irgendwelcher Veränderungen: Den ÖPNV wieder bis auf den letzten Millimeter vollzustopfen wäre jedenfalls keine gute Idee für die Zeit nach den Ausgangsbeschränkungen.
Ich fasse es erstmal kurz: Illusorisch

Beim ÖPNV geht es um Massenleistungsfähigkeit, insbesondere bei Stadtschnellbahnen. Wir werden wieder eng zusammenrücken müssen, weil Abstand ganz einfach ein nicht leistbares Luxusgut ist. In Berlin sind wir mit relativ breiten Straßen noch ziemlich komfortabel unterwegs, aber dennoch kann der Platz nur einmal verteilt werden. Bekomme ich mehr Autofahrer in den ÖPNV (weil ich deutliche Restriktionen leiste), dann wird der ÖPNV voller. Hinzu kommt das große Thema Personal, was du völlig ausblendest. Die Anzahl der Busse ließe sich temporär recht einfach erhöhen, indem die Ausmusterung von Fahrzeugen verzögert wird. Wir haben aber nach wie vor keine ausreichende Anzahl an Fahrern, die diese Busse fahren können. Selbst wenn wir davon ausgehen, dass sich die Arbeitslosenzahlen deutlich erhöhren und damit die Attraktivität des Berufes steigt, dauert das Finden und ausbilden von neuem Personal seine Zeit.

Aber der gravierendste Punkt: Es ist schlichtweg nicht vorhersagbar, wie sich die Gesamtlage weiter entwickelt. Sobald die Kontaktbeschränkungen gelockert werden, steigt auch die Ansteckungsgefahr wieder. Gut möglich, dass bald eine deutlich größere Zahl an Personalen krankheitsbedingt ausfällt und dann im Herbst immunisiert ist. Kann aber auch sein, dass wir das aktuell hohe Niveau an Nicht-Infizierten Fahrdienstmitarbeitern halten und dann im Herbst eine Ansteckungswelle kommt, die den ÖPNV weitgehend lahmlegt. Oder um mal ein extrem negatives Szenario zu entwickeln: Die Mediziner schätzen die nächste Grippewelle falsch ab und lassen einen weitgehend wirkungslosen Impfstoff produzieren, der noch dazu auf eine besonders aggressive Mutation des Virus trifft.

Was die Verkehrsunternehmen machen können (und teilweise tun), ist eine Prioritätenliste für die Linienbedienung zu erstellen und abhängig von der Entwicklung des Krankenstandes Linien auszudünnen oder komplett einzustellen.

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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Ich vermute du stehst ganz vorne in de Schlange der Bewerber für den Fahrdienst?
Zitat
Jay

Aber der gravierendste Punkt: Es ist schlichtweg nicht vorhersagbar, wie sich die Gesamtlage weiter entwickelt.

Darauf wird es hinauslaufen und vor allem, was können wir uns nach der Krise noch leisten, nach den ganzen Hilfspaketen, die jetzt aufgesetzt werden und noch kommen werden.
Ich befürchte, das wird auch an den Fahrgästen nicht spurlos vorbei gehen und rechne mit steigenden Fahrpreisen bei eher abnehmender Leistung. :-(
Kommen nach der Pandemie noch soviele Touristen wie in den letzten Jahren oder haben die Menschen weniger Geld zur Verfügung, vor allem im Ausland?
Würde man die Abstandsregelung in Bussen konsequent durchsetzen wollen, müsste man künftig den BerlKönig mit Stadtbussen bedienen. Durch dessen Betriebsweise kann besser als beim klassischen Haltestellenbetrieb gewährleistet werden, dass nur eine begrenzte Personenzahl zusteigt und die bargeldlose Bezahlung ist auch schon vorgeschrieben. Mit einer Kapazität von ca. 14 Fahrgästen in einem Standardlinienbus läge man auch nahe am BerlKönig-Betrieb.

Das halte ich zwar nicht für realistisch, aber ansonsten wäre, um einen Betrieb mit diesen Sicherheitsabständen und der normalen Fahrgastzahl hinzubekommen, ein Kapazitätsausbau um den Faktor 7,5 erforderlich. Ich denke, das wird nicht finanzierbar und mit Personalkapazitäten abzudecken sein.

Bleiben eigentlich nur 2 Varianten: 1. eine stärkere Belegung hinnehmen und irgendwie anders gegensteuern oder 2. massive Einschränkungen für die Fahrgäste etwa in dem Sinne, dass wie derzeit beim BerlKönig der ÖPNV nur für bestimmte Personengruppen mitfahren dürfen.
Am ehesten umzusetzen wäre also vermutlich nur irgendwas auf der Nachfrageseite. Maskenpflich für Fahrgäste oder so Sachen.

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Sie befinden sich HIER.
Zitat
Philipp Borchert
Am ehesten umzusetzen wäre also vermutlich nur irgendwas auf der Nachfrageseite. Maskenpflich für Fahrgäste oder so Sachen.

Wie wäre es damit,

1. es gibt nur noch Einzelfahrscheine
2. die Fahrscheine werden auf Masken gedruckt
3. 10er, 20er, 50er und 100er-Packungen sind billiger...

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Philipp Borchert
Am ehesten umzusetzen wäre also vermutlich nur irgendwas auf der Nachfrageseite. Maskenpflich für Fahrgäste oder so Sachen.

Am besten auch in Banken, damit die Überfälle leichter werden...
Ich hab' nicht geschrieben dass ich sowas befürworte.

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Sie befinden sich HIER.
Kapazitäten erhöhen wird nicht klappen. Es bleiben nur 2 Extreme:

1. Chinesische Lösung: Zutritt zu Bus&Bahn nur mit tagesaktuellem negativem Schnelltest. Der sollte spätestens im Sommer serienreif sein. Positiver Nebeneffekt: Die Lösung sichert Arbeitsplätze, weil in jedem Bus und an jedem Bahnhofszugang ein kampfsporterfahrener Security-Mitarbeiter stehen muss, der die "ICH LASSE MIR NIX VERBIETEN!!!"-Fraktion draußen hält.

2. Darwinistische Lösung: Es bleibt alles wie gehabt und vernünftige Menschen meiden den ÖPNV zu Stoßzeiten und eigentlich überhaupt. Positiver Nebeneffekt: Frau Nelken könnte der Presse jede Woche freudestrahlend verkünden, welche Linie man diesmal wieder ausdünnen oder einstellen konnte, und dass Personal- und Wagenmangel endgültig der Vergangenheit angehören.

Ich tippe mal, dass Lösung 2 kommt.
Zitat
Nemo
Wie wäre es damit,

1. es gibt nur noch Einzelfahrscheine
2. die Fahrscheine werden auf Masken gedruckt
3. 10er, 20er, 50er und 100er-Packungen sind billiger...

Die Fahrscheine Masken sollten aber erst bei Beendigung der Fahrt entwertet werden müssen, damit sie nicht gleich zu Beginn unbrauchbar werden. Außerdem darf der Preis einer Monatspackung den Preis einer Monatskarte nicht übersteigen.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
DaniOnline
Ist dann noch mehr als eine Fahrspur übrig, so kann eine Parkspur eingerichtet werden.

Ich finde, ganz generell sollte das Parken auf Fahrspuren verboten werden. Dazu wurden diese Spuren einfach nicht geschaffen, wie bereits deren Name vermuten läßt.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
DaniOnline
Nachdem in den nächsten Wochen irgendwann der Tag X folgen wird, an dem die Ausgangsbeschränkungen vermutlich schrittweise wieder zurück genommen werden, würde mich interessieren, inwieweit schon an Strategien geplant wird, wie ein an Corona angepasster ÖPNV funktionieren kann.

Bei Geschäften, Restaurants & Co. wird es vermutlich weiterhin die Abstandsregeln (1,5 m) und möglicherweise auch Kapazitätsgrenzen (x Personen pro Location) geben. Doch wie sieht das in Zukunft in Bussen und Bahnen aus? Dürfen dann auch nur bestimmte Fahrgastmengen ins Verkehrsmittel einsteigen, um die Abstandsregeln einhalten zu können?

Während des Sommerhalbjahres nutzen viele Fahrgäste alternativ das Fahrrad oder gehen zu Fuß. Doch spätestens ab Herbst werden auch diese Gruppen wieder auf den Nahverkehr angewiesen sein. Da man von heute auf morgen keine Fahrzeuge bekommt, müsste frühzeitig gehandelt werden. Was kann bis zum Herbst an Kapazitäten zusätzlich bereit gestellt werden?

Was meint ihr dazu? Wie sind Eure Vorschläge?

Ich finde, dass die jetzigen Regeln solange bestehen sollen, bis es keine neue Infektionen mehr gibt. Erst dann sollen die Regeln schrittweise gelockert und aufgehoben werden. China ist z. B. jetzt in der Phase der Aufhebung, nachdem etwa zehn Tage lang keine neuen Infektionen mehr verzeichnet wurden.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.04.2020 23:24 von Henning.
Zitat
LariFari
Bei der U-Bahn werden nur die Großprofil-IKs für etwas mehr Entspannung sorgen, die aber der Ausmusterung diverser F-Fahrzeuge entgegen steht. Wird die U5 dann eigentlich irgendwann typenrein mit IK bestückt sein?

Die IK sind für Großprofilverhältnisse ziemlich teuer und daher nur eine Übergangslösung. Aus diesem Grund ist es so gut wie ausgeschlossen, dass die U5 typenrein damit bestückt wird.
Zitat
Henning

Ich finde, dass die jetzigen Regeln solange bestehen sollen, bis es keine neue Infektionen mehr gibt.

Infektionen wird es, wie bei jeder anderen Krankheit auch, immer geben, vermutlich auch in China in den letzten 10 Tagen.
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Nemo
Wie wäre es damit,

1. es gibt nur noch Einzelfahrscheine
2. die Fahrscheine werden auf Masken gedruckt
3. 10er, 20er, 50er und 100er-Packungen sind billiger...

Die Fahrscheine Masken sollten aber erst bei Beendigung der Fahrt entwertet werden müssen, damit sie nicht gleich zu Beginn unbrauchbar werden. Außerdem darf der Preis einer Monatspackung den Preis einer Monatskarte nicht übersteigen.

Ich dachte, man macht die Masken so, dass sie sich durch Spucke verfärben - von BVG-weil wir dich lieben-gelb zu Sitzpolster flecktarn...

Wenn sie sich verfärbt hat schützt sie nichtmehr und man muss aussteigen oder einen neue Maske nehmen.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.04.2020 23:38 von Henning.
Zitat
Railroader
Zitat
Henning

Ich finde, dass die jetzigen Regeln solange bestehen sollen, bis es keine neue Infektionen mehr gibt.

Infektionen wird es, wie bei jeder anderen Krankheit auch, immer geben, vermutlich auch in China in den letzten 10 Tagen.

Laut den Nachrichten aus China wurden etwa ein- bis zwei Wochen lang keine neue Infektionen mehr festgestellt. Aus diesem Grund hat die Lockerung und Aufhebung der Regeln begonnen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.04.2020 23:41 von Henning.
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