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ÖPNV-Strategie für die Corona-Zeit nach den Ausgangsbeschränkungen
geschrieben von DaniOnline 
Zitat
Henning
Meiner Ansicht nach sollten die Lockerungen erst dann schrittweise beginnen, wenn es hierzulande täglich weniger als 100 Neuinfizierte gibt. Erst dann kann man sagen, dass diese Krise so gut wie überwunden ist.

Na dann sind wir ja hier in Berlin durch. Es gab zuletzt 60 Neuinfektionen, laut letzter Abendschau.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Henning
Was sind eurer Meinung nach die Nachteile meines Modells?

Es sind die üblichen Nachteile, die wir alle seit Wochen spüren, nur eben noch länger. Das kann genau so wenig gut sein. Ich finde nicht dass wir viel gewonnen haben, wenn sich zwar kaum noch wer mit dem Virus ansteckt, aber die Menschen immer mehr unter den "Nebenwirkungen" zu leiden haben.

Zitat
Henning
Warum wartest du schon darauf, dass du wieder von jemanden gefahren wirst?

Ich sehe im ÖPNV Vorteile, die selten zur Sprache kommen - vor Allem die Entspannung die man hat, weil man sich selbst um nichts kümmern muss. In Bus oder Bahn kann ich z.B. schlafen - und gleichzeitig bewege ich mich von A nach B. Klappt im Auto nur im Trickfilm.

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für Henning:
Nachteile
ZwangsArbeitslosigkeit (und falls überhaupt berechtigt Hartz4) wegen Kontaktbeschränkungen

Menschen, die wegen dem Lockdown ihre Miete nicht mehr zahlen können. Zwar absolut ihre Miete stunden können, aber nicht wissen, wo später das Geld herkommen soll um die Zahlungen nachzuholen.

Einsamkeit, psychische Probleme, Stress und dadurch resultierende Erkrankungen

Häusliche Gewalt u.ä (denk mal an deine Bekannte mit dem bescheuerten Vater für die du fahrende Museumsfahrzeuge verbieten willst)

Ungerechte Bildung, Verstärkung des Effekts das Bildungschancen vom Elternhaus abhängen

uvm



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.05.2020 09:55 von PassusDuriusculus.
Zitat
Henning
Zitat
Nordender
Zitat
Philipp Borchert
Ich nutze das Auto derzeit auch verhältnismäßig oft, aber ich warte schon darauf, dass ich mich wieder fahren lassen kann. Derzeit ist mir das mit der Einschränkung durch die Rotzbremsen noch zu blöd.

Volle Zustimmung, aber die Strassen sind voller geworden.
Mindestabstand von 1,50m sind in der vermurksten Ringbahnhalle Ostkreuz eh nicht möglich. Vielleicht ein Grund ein paar Buden

Wie soll das in einer so kurzen Zeit leicht und einfach funktionieren?


Das ist doch alles nur Baukastensystem, wo ist da das Problem?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.05.2020 10:14 von Nordender.
Hihi also einfach dort ein paar Dreijährige ohne Aufsicht lassen für eine Stunde?
Zitat
PassusDuriusculus
für Henning:
Nachteile
ZwangsArbeitslosigkeit (und falls überhaupt berechtigt Hartz4) wegen Kontaktbeschränkungen

Menschen, die wegen dem Lockdown ihre Miete nicht mehr zahlen können. Zwar absolut ihre Miete stunden können, aber nicht wissen, wo später das Geld herkommen soll um die Zahlungen nachzuholen.

Einsamkeit, psychische Probleme, Stress und dadurch resultierende Erkrankungen

Häusliche Gewalt u.ä (denk mal an deine Bekannte mit dem bescheuerten Vater für die du fahrende Museumsfahrzeuge verbieten willst)

Ungerechte Bildung, Verstärkung des Effekts das Bildungschancen vom Elternhaus abhängen

uvm

Das gilt aber heute schon. Kein Wunder das der Staat die Lockerungen durchzieht, egal wie hoch das Ansteckungsrisiko ist, so sparen sie das Kurzarbeitergeld und die Wirtschaft muß wieder fürs Gehalt aufkommen unabhängig davon ob sie wieder Umsatz machen oder nicht.
Das einzelne Betriebe einen oder zwei Monate durchkommen ist schon erstaunlich, wenn es aber große Wirtschaftsunternehmen wie Bundesligavereine oder Adidas/ Puma nicht schaffen sollte das zu denken geben wie diese gewirtschaftet haben und nun nach dem Staat schreien. Bei den beiden aus Herzogenaurach hat es ja schon (unverständlicherweise) funktioniert.
Zitat
def
Zitat
T6Jagdpilot
Das war auch schon Thema in der DSO-erstaunlich daran wieviel junge Leute auf einmal ein Auto bevorzugen würden bzw anschaffen wollen.

Naja, ich schrieb ja schon bei DSO einiges dazu (und bin deshalb jetzt gerade zu faul, die Quellen nochmal zusammenzusuchen):

- Die Umfrage wurde zwischen dem 6. und 10. April durchgeführt, zur Hochzeit der Maßnahmen.
- 6 % derer, die in einem Haushalt ohne Auto leben, überlegen (bzw. haben sich vor einem Monat überlegt), sich eines anzuschaffen. Ausgehend davon, dass 20 % der Deutschen in Haushalten ohne Pkw leben und die Umfrage einigermaßen repräsentativ ist, sind wir bei ganzen 1,2 %.
- Wenn ein Drittel derer, die kein Auto haben, es nun bevorzugen würden (bzw. vor einem Monat bevorzugt haben), sind wir - ausgehend von den 20 % - bei knapp 7 %.

Insofern passt das "wie viele junge Leute ein Auto bevorzugen würden bzw. anschaffen wollen" zwar gut ins Narrativ der Waldbrand- und Wassermangelliebhaber, die FfF & Co für verwöhnte weltfremde Gören halten, hat mit der Realität also nicht viel zu tun. Nichtsdestotrotz sollte die Untersuchung natürlich eine starke Warnung vor der nächsten Milliardenförderung der Autoindustrie und für eine Förderung des ÖV sein, aber auch nicht überzubewerten.

Trotzdem ein nicht zu verachtender Faktor-wo das Flachfon auf einmal nichtmehr das ein und alles ist,ohne das die FFF Kids gar nicht lebensfähig sind...
Im Moment schreien alle nach Förderung und Staatsknete, selbst Religionsgemeinschaften...
Da die Autoindustrie immer noch ein nicht zu verachtender Wirtschaftsfaktor ist, wo nicht nur die großen Firmen agieren
sondern auch sehr viele mittelständische Zulieferer in der Beschäftigungskette stehen, setzt man da wieder auf Kaufprämien.
Bewohner ausserhalb von Ballungsgebieten werden nach wie vor auf das Auto angeweisen sein, und Wirtschaftsfachleute
rechnen natürlich auch aus, das eine Förderung des ÖV u.U. nicht halb soviel Arbeitskräfte bindet, wie die traditionelle Autoindustrie.
Und ich schätze der Regierung wird erstmal jedes Mittel recht sein, was kurzfristig Steuern in die Staatskasse spült, und natürlich auch darauf setzt,
das der zusammengebrochene Verbrauch an Mineralölprodukten in Gang kommt, denn da fließt auch ein nicht unerheblicher Steueranteil zum Bund.
In Krisen jeder Art gilt doch "Erst kommt das Fressen, dann die Moral"....das bekam ich schon in der Schule zu hören.

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Trotzdem ein nicht zu verachtender Faktor-wo das Flachfon auf einmal nichtmehr das ein und alles ist,ohne das die FFF Kids gar nicht lebensfähig sind...
Im Moment schreien alle nach Förderung und Staatsknete, selbst Religionsgemeinschaften...
Da die Autoindustrie immer noch ein nicht zu verachtender Wirtschaftsfaktor ist, wo nicht nur die großen Firmen agieren
sondern auch sehr viele mittelständische Zulieferer in der Beschäftigungskette stehen, setzt man da wieder auf Kaufprämien.

Und die sind politisch bei weitem nicht mehr so einfach durchsetzbar wie vor zehn Jahren, sonst hätte man das Thema nicht erstmal auf Juni vertagt. Wenn es Kaufprämien gibt, dann sicher nicht so simpel wie vor zehn Jahren und unter ganz anderen Bedingungen. Selbst in der CDU gibt es kritische Stimmen, die z.B. darauf verweisen, dass eine Kaufprämie keine Lenkungswirkung hätte und sich eher für Notfallkredite und Bürgschaften einsetzen, wenn es hart auf hart kommt. Auch lehnen 63 % der Bundesbürger/innen die Kaufprämie ab.

Zitat
T6Jagdpilot
Bewohner ausserhalb von Ballungsgebieten werden nach wie vor auf das Auto angeweisen sein

Und wer genau hat das behauptet? Dieser Taschenspielertrick, Leuten Aussagen in den Mund zu legen und dem dann zu widersprechen, nervt.

Zitat
T6Jagdpilot
und Wirtschaftsfachleute rechnen natürlich auch aus, das eine Förderung des ÖV u.U. nicht halb soviel Arbeitskräfte bindet, wie die traditionelle Autoindustrie.

Selbst bei Wirtschaftsfachleuten gibt es kritische Stimmen, selbst unter Beratenden der Bundesregierung, in Medien oft als "Wirtschaftsweisen" bezeichnet. Und wie oben schon verlinkt: es gibt ja, sollte wirklich Gefahr für Arbeitsplätze bestehen (und nicht nur das übliche Wehklagen, um Steuergelder einzuheimsen und an Aktionäre und Managementebene auszuschütten), andere Mittel, um die Industriestandorte und ihre Arbeitsplätze zu sichern (staatliche Bürgschaften, Kredite).

Zitat
T6Jagdpilot
Und ich schätze der Regierung wird erstmal jedes Mittel recht sein, was kurzfristig Steuern in die Staatskasse spült

Eine Kaufprämie (also Geld, das Staat zum Kauf eines Autos zuschießt), die zu einem nicht unerheblichen Teil vorgezogene Käufe und Mitnahmeeffekte generiert, spült "kurzfristig Geld in die Kassen"? Könntest Du mir bei Gelegenheit 2.000 Euro überweisen, um kurzfristig Deine finanzielle Situation zu verbessern?

So schlecht scheint es den Autokonzernen außerdem nicht zu gehen, wenn sie Milliarden an Dividende ausschütten können (siehe oben verlinkter Handelsblatt-Artikel).



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.05.2020 20:27 von def.
Allerdings zeichnet auch die FAZ ein düsteres Bild für den ÖPNV (2.5.20):

[www.faz.net]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.05.2020 20:48 von Joe.
Ja, die Verkehrswende wird nicht stattfinden, wenn Autofirmen ohne Not und Fluggesellschaften vor der pleite gerettet werden, die Bahn und der ÖPNV nicht. Vollkommen klar.

Wenn dann noch die schlechte Luft und der Bewegungsmangel durch den Autoverkehr für die Gesundheit als weniger schlecht bewertet werden als die Ansteckungsgefahr durch den ÖV sieht es natürlich schlecht aus.

Allerdings fragt man sich natürlich schon, wo man denn überhaupt mit dem Auto hinfahren möchte, denn dann lauert ja überall der Tod!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Naja, der Artikel steigt direkt mit einer Einschätzung ein, die sich nun schon als falsch (bzw. nicht ganz so eindeutig wie suggeriert) herausgestellt hat:

Zitat
FAZ
Kommende Woche will die Politik das Auto retten. Im Kanzleramt werden sich Regierungsmitglieder und Industrievertreter zum „Autogipfel“ treffen, um etwa über Abwrackprämien und niedrigere EU-Flottengrenzwerte zu sprechen. Die Chancen auf Staatshilfen stehen nicht schlecht, denn die Corona-Krise bedroht Produktion und Arbeitsplätze in der Branche.

Ansonsten ist der Titel des Artikels ("Die Verkehrswende steht vor dem Aus") sehr viel alarmistischer als der Artikel selbst, Click-Baiting halt.

Zitat

In öffentlichen Verkehrsmitteln sitzen nur noch wenige Fahrgäste; in ländlichen Regionen ist die Nachfrage um bis zu 90 Prozent eingebrochen, in Städten um bis zu 80 Prozent.

Kunststück: wenn die Schule ausfällt, fällt auch die von Schülern ausgehende Nachfrage aus - und dass die im ländlichen Raum bis zu 90 % ausmacht, halte ich für nicht unrealistisch. Und auch in Städten waren die bis zu 80 % doch vor allem während des Lockdowns zu beobachten.

Zitat

Wenn der Nahverkehr nicht genutzt wird und jeder im eigenen Wagen fährt, läuft die Stadt mit Autos voll. Das unerwartete Corona-Szenario bedroht damit das, was sich viele Verkehrspolitiker als Kern der „Verkehrswende“ in Deutschland vorstellen: ein immer besseres Angebot von Bussen und Bahnen als Basis für eine bezahlbare, klimaverträgliche Mobilität.

Was heißt "nicht genutzt"? Nimmt man die diskutierte DLR-Umfrage als Grundlage, ist von ganzen 1,2 % zusätzlich gekauften Autos auszugehen.

Zitat

Die Verkehrsminister aus Düsseldorf und Stuttgart, Hendrik Wüst (CDU) und Winfried Hermann (Grüne), schreiben in einem gemeinsamen Papier, auch auf längere Sicht sei nicht zu erwarten, dass die Auslastung der Verkehrsmittel wieder ein normales Niveau erreiche, da Menschen Busse und Bahnen aus Angst vor einer Infektion mieden. Die Minister fordern, die Mittel des Bundes für den öffentlichen Nahverkehr über das Regionalisierungsgesetz aufzustocken.

Das dürfte allerdings auch (sinnvolles!) politisches Kalkül sein, um eben die Gelder für den SPNV zu erhöhen.

Zitat

Auch wenn Busse und Bahnen derzeit oft als riskanteste Orte während der Pandemie betrachtet werden, würden viele Menschen voraussichtlich trotzdem bald wieder einsteigen. Allerdings nur, wenn sich die Nahverkehrsunternehmen auf die Herausforderungen einstellten und nicht bloß zum alten Fahrplan zurückkehrten, mahnen die Autoren.

Und ich hoffe sehr, dass sie damit gehört werden. Ein Anfang, den die BVG machen könnte, wäre sogar kostenlos: Überfüllungen (zumal selbst durch Wagenmangel verursachte...) und Verschmutzungen nicht mehr mit der ironischen LMAA-Haltung verbreiten.

Zitat

Sie vermuten, in einer längeren Übergangsphase – wohl bis ein Impfstoff verfügbar ist – werde der Umfang der Nutzung schwer zu kalkulieren sein. Denn abhängig von der Verbreitung des Virus in den kommenden Monaten würden die Menschen täglich neu entscheiden, ob sie sich doch lieber ins Auto setzten.

Das ist in der Tat nicht unwahrscheinlich. Aber "Ende der Verkehrswende", wie der Kommentar überschrieben ist?

Zitat

Überdies könnte die Zahl der Pendler deutlich sinken, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer dauerhaft Gefallen am Homeoffice finden.

Das betrifft aber prinzipiell alle Verkehrsträger und hat mit der Verkehrswende nichts zu tun - außer natürlich, dass kein Verkehr selbst umweltfreundlicher ist als ÖPNV.

Zitat

Die Kapazität im öffentlichen Nahverkehr geht in der Regel von bis zu vier Personen je Quadratmeter aus, was nicht zu einem Mindestabstand von eineinhalb oder zwei Metern passt.

Und das finde ich auch problematisch, wie ich oft genug schrieb.

Zitat

"Wenn der öffentliche Nahverkehr nur mit einem Viertel seiner Auslastung fährt, dann müssten viermal so viele Busse und Bahnen wie bisher fahren“, sagt Lenz. „Das ist nicht möglich, weil es dafür nicht genügend Fahrzeuge und Fahrer gibt, oder die Leute steigen nicht ein oder dürfen nicht einsteigen.“

Das ist sicher nicht kurzfristig zu lösen, sollte aber mittel- und langfristig ein Thema sein, auch wenn eine Vervierfachung sicher unrealistisch ist.

Zitat

Wenn der Nahverkehr sich mit überschaubaren Fahrgastzahlen in den Bussen und Bahnen noch lange von der Corona-Auszeit erholt, läuft in nächster Zeit alles auf einen Zweikampf zwischen Rad und Auto hinaus.

Das zeigt doch aber (neben der Bemerkung mit dem Home Office), dass zumindest der/die Autor/in des alarmistischen Titels (muss nicht zwangsläufig identisch sein mit den Autoren des Textes) ein sehr eingeschränktes Verständnis von Verkehrswende hat. Es ging bei der Verkehrswende ja nie ausschließlich um mehr ÖPNV und weniger MIV, es geht erstmal um weniger Verkehr insgesamt (der umweltfreundlichste Weg ist der, der nicht stattfindet), um kürzere Wege (je kürzer, desto eher können sie mit den umweltfreundlichsten Verkehrsträgern "Fuß" und "Rad" zurückgelegt werden) und um eine möglichst große Verlagerung des übrigen Verkehrs auf den Umweltverbund, der neben dem ÖPNV eben auch den Fahrrad- und Fußverkehr umfasst.

Wenn in den nächsten Jahren der Schwerpunkt dann eher beim Radverkehr liegt, ist das eben so. Auch der Fußverkehr dürfte allerdings mehr Raum einfordern, um die gebotenen Abstandsregeln einhalten zu können. Insofern ist gar nicht gesagt, dass der Autoverkehr die Flächen zugesprochen bekommt, die eine deutliche Erhöhung seines Anteils erst erfordern und dann bedingen würde.

Gerade in Berlin gehe ich aber auch aus, dass der Ausbau des ÖPNV nicht stoppt, auch wenn es vielleicht eine Durststrecke gibt und einige Angebotsverbesserungen im Bestandsnetz später oder gar nicht kommen; aber die Straßenbahnstrecken auf dem Groß-Berliner Damm und zur Turmstraße dürften gebaut werden (zumal gerade öffentliche Investitionen auch gut durch Wirtschaftskrisen helfen), und auch die U5 zum Hauptbahnhof steht ja praktisch vor der Tür.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.05.2020 21:21 von def.
Ich halte einen Ausbau des ÖPNVs für coronataugliche 1,5m-Abstand zwischen den Fahrgästen schlichtweg für utopisch. Das geht sicherlich bei einem weitgehenden Lockdown, aber nicht wenn Massenverkehrsmittel wieder ihrem Namen alle Ehre machen sollen.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Danke def du hast mir den Abend gerettet. :)


Zu 1,5 Meter Abstand im ÖPNV
Es gibt ja für die verschiedensten Krankheiten verschiedenste Infektionswege.

Gegen die Schmierinfektion hilft ja automatisch öffnen, evtl. Handschuhe und vor allem Hände waschen --> Also kein Problem im ÖPNV

Dann ist halt die Sache, dass man nicht husten/niesen soll um alle Bazillen 2 Meter weit zu streuen.

Nicht jede Krankheit ist während der so extrem langen Inkubationszeit ansteckend.
Selbst wenn mal drei Züge im Vor-Corona-Berufsverkehr ausfallen und sich danach alle in den obligatorischen Kurzzug quetschen sind ja auch nicht so fort alle mit irgendeiner Erkältung angesteckt, obwohl ja jeder immer irgendwelche Erreger mitsich rumschleppt, die aber vom Immunsystem in Schach gehalten werden.
Selbst in der vollsten Ringbahn ist es beispielsweise unmöglich sich mit HIV anzustecken.


Hinzu kommt,.wer Symptome hat muss halt einfach zu Hause bleiben.



Wenn also die nächste Pandemie kommt, können die Ansteckungswege ganz anders sein und dann ÖPNV nicht so gefährlich. Dann weise ich noch auf die Korrelation zwischen Abgasen und Stärke des Verlaufes von Covid-19 hin.

Und so dicht, wie die Menschen durch Berlin laufen aktuell,.scheint da keiner irgendwelche Kontakthemmungen haben. Also wird auch der ÖPNV wieder voller ohne dass dadurch die Fallzahlen extrem steigen. Das tun sie schon jetzt durch das laxe Verhalten der Bevölkerung.

Summasummarum: So dramatisch kann ich es mir nicht vorstellen.
Bitte löschen.... Mein Internet spinnt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.05.2020 23:31 von PassusDuriusculus.
Zitat
def
Zitat
T6Jagdpilot
Trotzdem ein nicht zu verachtender Faktor-wo das Flachfon auf einmal nichtmehr das ein und alles ist,ohne das die FFF Kids gar nicht lebensfähig sind...
Im Moment schreien alle nach Förderung und Staatsknete, selbst Religionsgemeinschaften...
Da die Autoindustrie immer noch ein nicht zu verachtender Wirtschaftsfaktor ist, wo nicht nur die großen Firmen agieren
sondern auch sehr viele mittelständische Zulieferer in der Beschäftigungskette stehen, setzt man da wieder auf Kaufprämien.

Und die sind politisch bei weitem nicht mehr so einfach durchsetzbar wie vor zehn Jahren, sonst hätte man das Thema nicht erstmal auf Juni vertagt. Wenn es Kaufprämien gibt, dann sicher nicht so simpel wie vor zehn Jahren und unter ganz anderen Bedingungen. Selbst in der CDU gibt es kritische Stimmen, die z.B. darauf verweisen, dass eine Kaufprämie keine Lenkungswirkung hätte und sich eher für Notfallkredite und Bürgschaften einsetzen, wenn es hart auf hart kommt. Auch lehnen 63 % der Bundesbürger/innen die Kaufprämie ab.

Zitat
T6Jagdpilot
Bewohner ausserhalb von Ballungsgebieten werden nach wie vor auf das Auto angeweisen sein

Und wer genau hat das behauptet? Dieser Taschenspielertrick, Leuten Aussagen in den Mund zu legen und dem dann zu widersprechen, nervt.

Zitat
T6Jagdpilot
und Wirtschaftsfachleute rechnen natürlich auch aus, das eine Förderung des ÖV u.U. nicht halb soviel Arbeitskräfte bindet, wie die traditionelle Autoindustrie.

Selbst bei Wirtschaftsfachleuten gibt es kritische Stimmen, selbst unter Beratenden der Bundesregierung, in Medien oft als "Wirtschaftsweisen" bezeichnet. Und wie oben schon verlinkt: es gibt ja, sollte wirklich Gefahr für Arbeitsplätze bestehen (und nicht nur das übliche Wehklagen, um Steuergelder einzuheimsen und an Aktionäre und Managementebene auszuschütten), andere Mittel, um die Industriestandorte und ihre Arbeitsplätze zu sichern (staatliche Bürgschaften, Kredite).

Zitat
T6Jagdpilot
Und ich schätze der Regierung wird erstmal jedes Mittel recht sein, was kurzfristig Steuern in die Staatskasse spült

Eine Kaufprämie (also Geld, das Staat zum Kauf eines Autos zuschießt), die zu einem nicht unerheblichen Teil vorgezogene Käufe und Mitnahmeeffekte generiert, spült "kurzfristig Geld in die Kassen"? Könntest Du mir bei Gelegenheit 2.000 Euro überweisen, um kurzfristig Deine finanzielle Situation zu verbessern?

So schlecht scheint es den Autokonzernen außerdem nicht zu gehen, wenn sie Milliarden an Dividende ausschütten können (siehe oben verlinkter Handelsblatt-Artikel).

Ich habe spaßeshalber mal rumgeecosiat, wie viel so ein Neuwagen denn kostet. Die günstigsten (übrigens alle keine deutschen Marken) kosten etwa 7000 Euro aufwärts. Unterstellen wir mal, es gäääääbe tatsächlich für jeden die vollen 4000 Euro Prämie, die durch die Medien geistern - welcher von den momentan wegen Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit in Schwierigkeiten steckenden Leuten hat denn mal eben 3000 Euro, die er für einen Neuwagen verbraten kann? Von so einer Prämie profitieren doch wieder nur die Aktionäre der Autokonzerne, die Chef-Etage, und die Wohlhabenden, die auch in Krisenzeiten kurzfristig ein paar Tausender zum Autokauf über haben.
Zitat
B-V 3313
Zitat
Henning
Meiner Ansicht nach sollten die Lockerungen erst dann schrittweise beginnen, wenn es hierzulande täglich weniger als 100 Neuinfizierte gibt.

Bei 81 Millionen Einwohnern? Träum weiter!

Wenn man richtige Maßnahmen über einen längeren Zeitraum durchsetzt, ist sowas möglich.

Im Vergleich zu China sind das nur 6 % der Bevölkerung. Dort gibt jetzt täglich nur eine einstellige Zahl an Neuinfizierte, etwa 83968 Infizierte und 4637 Tote.

Die Bevölkerungsanzahl Japans ist mit 126 Millionen auch um einiges höher als hierzulande. Dort sind es aktuell nur etwa 96 Neuinfizierte täglich, etwa 16200 Infizierte und 603 Tote.

Siehe [www.merkur.de]
Zitat
Henning
Im Vergleich zu China sind das nur 6 % der Bevölkerung. Dort gibt jetzt täglich nur eine einstellige Zahl an Neuinfizierte, etwa 83968 Infizierte und 4637 Tote.

Ob diese Zahlen stimmen, weiß kein Mensch.

Zitat
Henning
Die Bevölkerungsanzahl Japans ist mit 126 Millionen auch um einiges höher als hierzulande. Dort sind es aktuell nur etwa 96 Neuinfizierte täglich, etwa 16200 Infizierte und 603 Tote.

Das ist sehr schön für den Inselstaat, hier ist die Zahl höher und danach müssen wir uns richten.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
micha774
Zitat
PassusDuriusculus
für Henning:
Nachteile
ZwangsArbeitslosigkeit (und falls überhaupt berechtigt Hartz4) wegen Kontaktbeschränkungen

Menschen, die wegen dem Lockdown ihre Miete nicht mehr zahlen können. Zwar absolut ihre Miete stunden können, aber nicht wissen, wo später das Geld herkommen soll um die Zahlungen nachzuholen.

Einsamkeit, psychische Probleme, Stress und dadurch resultierende Erkrankungen

Häusliche Gewalt u.ä (denk mal an deine Bekannte mit dem bescheuerten Vater für die du fahrende Museumsfahrzeuge verbieten willst)

Ungerechte Bildung, Verstärkung des Effekts das Bildungschancen vom Elternhaus abhängen

uvm

Das gilt aber heute schon. Kein Wunder das der Staat die Lockerungen durchzieht, egal wie hoch das Ansteckungsrisiko ist, so sparen sie das Kurzarbeitergeld und die Wirtschaft muß wieder fürs Gehalt aufkommen unabhängig davon ob sie wieder Umsatz machen oder nicht.
Das einzelne Betriebe einen oder zwei Monate durchkommen ist schon erstaunlich, wenn es aber große Wirtschaftsunternehmen wie Bundesligavereine oder Adidas/ Puma nicht schaffen sollte das zu denken geben wie diese gewirtschaftet haben und nun nach dem Staat schreien. Bei den beiden aus Herzogenaurach hat es ja schon (unverständlicherweise) funktioniert.

Der Staat zahlt ja den Unternehmen, die nicht öffnen dürfen, während des gesamten Zeitraumes. Das sollte durchgezogen werden. Dann ist deren Insolvenz eher unwahrscheinlich.

Für mich ist es überhaupt nicht langweilig und einsam, da ich z. B. immer noch alleine Fahrrad fahren und joggen kann. Ebenfalls gibt es genug Aufgaben von der TH, die ich zu Hause bearbeiten muss. Wenn ich fragen ich habe, schreibe ich per WhatsApp an meinen Kommilitonen und kläre die Unverständlichkeiten. Den anderen geht es so gut wie genauso.

Für diesen Semester wird es an der TH Köln keine schriftliche, sondern stattdessen mündliche Prüfungen geben.

Gewalt zwischen den Leuten gibt es hierzulande leider ziemlich oft. In China und Japan sind sowas eher die Ausnahme. Dort sind in den Hauptverkehrszeiten in den öffentlichen Verkehrsmitteln normalerweise deutlich voller als hierzulande. Die Menschen schlagen sich wegen der Gedränge eher nicht. Die Menschen sind dort insgesamt deutlich friedlicher.
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
Henning
Was sind eurer Meinung nach die Nachteile meines Modells?

Es sind die üblichen Nachteile, die wir alle seit Wochen spüren, nur eben noch länger. Das kann genau so wenig gut sein. Ich finde nicht dass wir viel gewonnen haben, wenn sich zwar kaum noch wer mit dem Virus ansteckt, aber die Menschen immer mehr unter den "Nebenwirkungen" zu leiden haben.

In anderen Ländern wie z. B. China und Japan können Leute solche Zustände eher aushalten als hierzulande, weil sie insgesamt friedlicher zueinander sind.
Zitat
B-V 3313
Zitat
Henning
Im Vergleich zu China sind das nur 6 % der Bevölkerung. Dort gibt jetzt täglich nur eine einstellige Zahl an Neuinfizierte, etwa 83968 Infizierte und 4637 Tote.

Ob diese Zahlen stimmen, weiß kein Mensch.

Zitat
Henning
Die Bevölkerungsanzahl Japans ist mit 126 Millionen auch um einiges höher als hierzulande. Dort sind es aktuell nur etwa 96 Neuinfizierte täglich, etwa 16200 Infizierte und 603 Tote.

Das ist sehr schön für den Inselstaat, hier ist die Zahl höher und danach müssen wir uns richten.

Es spricht aber dafür, dass deren Maßnahmen besser sind als die in vielen Ländern Europas und in den USA.
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